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Szenenfoto aus "Wo-Man A Revolutionary Rave"
Szenenfoto aus "Wo-Man A Revolutionary Rave"
25.02.2024

Rave-olution verleiht Kraft und Mut

Mitreißende, optimistische Performance „Wo-Man A Revolutionary Rave“ im Dschungel Wien will verhindern, dass es drei Jahrhunderte bis zur Gleichberechtigung dauert.

Just an jenem Abend, an dem in Wien fünf Frauen ermordet wurden – so viele Femizide wie noch nie zuvor in weniger als 24 Stunden in Österreich – rissen sieben Performer:innen das Publikum mit in eine kraft- und lustvolle Utopie gleichberechtigten Miteinanders. Mit „Wo-Man A Revolutionary Rave“ im Dschungel Wien vermitteln die sieben Tänzer:innen Donna & Rosa Braber; Marko Jovanović, Una Nowak, Maartje Pasman, Grischka Voss und Magdalena Wolfmayr hoffnungsvollen Optimismus auf eine bessere Zukunft.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Wo-Man A Revolutionary Rave“

Auf die wir alle – hoffentlich – nicht bis in 365 Jahren warten müssen, wie es am Beginn der rund 80 minütigen wilden Show – mit manch leisen, vor allem aber schrillen Momenten befürchtet wird – wenn’s so weitergeht wie bisher. Auch wenn es wissenschaftlich „nur“ 297 Jahre beim aktuellen Tempo in Richtung Gleichstellung von Löhnen bzw. Gehältern wären 😉 Aber allein heuer arbeiteten Frauen in Österreich die ersten 45 Tage sozusagen gratis – sprich um so viel Tages-Einkommen differieren die Bezahlungen (Equal Pay Day).

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Wo-Man A Revolutionary Rave“

Feministisch optimistsch

Damit es nicht so bleibt, muss viel dagegen sowie für Veränderung gekämpft werden. Die Weltlage im Allgemeinen, so manches im Land – nicht zuletzt die unrühmliche Rolle bei der Anzahl von (tödlichen) Gewalttaten – kann einerseits wütend und andererseits lähmend wirken. Da braucht’s viel Kraft und Ansporn zu Optimismus. Am Tag vor der Premiere feiert die Podcasterin Jeanne Drach den fünften Geburtstag ihrer mutmachenden Oh Wow-Plattform – Motto „feministisch optimistisch“.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Wo-Man A Revolutionary Rave“

Die „Rave-olution“ von Wolf Collectives (Konzept Rosa Braber, die vor allem als Master of Ceremony und DJane agierte; Choreo Donna Braber und Maartje Pasman) spielt sich auf der im Dschungel Wien in diesem Fall umgedrehten großen Bühne ab. Dort wo üblicherweise die Sitzbänke auf der steil ansteigenden Tribüne stehen, tanzen, springen, spielen die sieben schon genannten Performer:innen – sechs Frauen und ein „Mann aus der Zukunft“. Die Bandbreite reicht von szenischer Kritik an überkommenen Rollenbildern in einer Schneewittchen-Szene – samt deren Umkehrung bis zu hoffentlich nicht nur utopischen Bildern von vollständiger Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit – jenseits zugeschriebener Geschlechterbildern bzw. Sprengung solcher noch immer existierender Normen hin zu einer Welt jenseits solch einschränkender Vorgaben (Ausstattung: Devi Saha).

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Wo-Man A Revolutionary Rave“

Mit-ravende Techniker:innen

Die Umkehr der Bühne – die Sitzbänke standen auf einer flacheren Tribüne dort, wo sonst die Bühne ist – ermöglicht aber nicht nur den Blick auf die Performer:innen, sondern ganz oben auch in die Technik-Kammer, wo Jana Resetarits und Luka Bosse für die sehr wesentlichen Lichtstimmungen und den kraftvollen Ton sorgen – und dabei fast die ganze Zeit selber mit-raven!

So trist die Realität, so entmutigend es oft ist, dass so wenig weitergeht, ja sogar in den vergangenen Jahren in manchen Bereichen Rückschritte zu erleiden waren/sind, so viel Kraft und hoffentlich auch Mut macht die Show, (wieder weiter) zu kämpfen für Fortschritte – nicht nur in Bezug gleiche Rechte für alle Menschen.

Follow@kiJuKUheinz

INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Wo-Man A Revolutionary Rave

Wolf Collective
Performance; ca. 80 Minuten; ab 15 Jahren
Englisch – und ein bisschen Deutsch, Niederländisch, Italienisch, Serbisch)

Konzept, Regie: Rosa Braber
Choreografie: Donna Braber, Maartje Pasman
Performance: Donna & Rosa Braber; Marko Jovanović, Una Nowak, Maartje Pasman, Grischka Voss, Magdalena Wolfmayr
Ausstattung: Devi Saha
Ausstattungs-Assistenz: Anna Brock, Lenz v. Huene
Lichtkonzept: Dammes Kieft
Performative Ton- und Lichttechnik: Luka Bosse und Jana Resetarits

Wann & wo?

Bis 27. Februar 2024
Dschungel Wien: 1070, MuseumsQuartier
Telefon: 01 522 07 20-20
dschungelwien -> wo-man