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Szenenfoto aus "Die vielen Stimmen meines Bruders"
Szenenfoto aus "Die vielen Stimmen meines Bruders"
08.06.2024

Wunderbares Stück – entstanden aus einem Missverständnis

„Die vielen Stimmen meines Bruders“ war auch beim Dramatiker:innen-Festival in Graz auf der großen Schauspielhaus-Bühne zu erleben.

Einer der beiden Protagonist:innen sitzt in der ersten Reihe – im freigeräumten Orchestergraben. Zum sechsten Mal, wie er später sagen wird, schaut Valentin Schuster zu, wie „Die vielen Stimmen meines Bruders“ gespielt wird – dieses Mal auf der großen Bühne im Grazer Schauspielhaus.

Das Stück, geschrieben von seiner Schwester Magdalena Schrefel – im Wechselspiel mit ihm selbst. Entstanden aus einem Missverständnis seiner schreibenden Schwester. Schuster erzählte ihr, dass er, der selbst auch immer wieder Theater spielt, aufgrund seiner Behinderung irgendwann eine künstliche Stimme brauchen werde. Eine solche könne er sich aussuchen. Aber er hätte gern mehrere – für unterschiedliche Gelegenheiten – Freude, Zorn und was auch immer noch. Das war der Ausgangspunkt für den Plot mit Casting für Stimmen – berühmter und weniger berühmter Sprecher.

Die am Manuskript für das Stück tippende Schwester – gespielt von Florentine Krafft – und ihr Bruder in dessen Rolle Leonard Grobien schlüpfte bestreiten den Abend in einem Hin und her, das stark an die echte Entstehungsgeschichte angelehnt ist. Mit Hinterfragen, Zweifel, Veränderungen – mitunter humorvollen Casting-Einlagen von Stimmen aus Videos oder dem Off (Regie: Marie Bues, Anouschka Trocker).

Für Grobien war Schauspiel was ziemlich Neues – was beim Betrachten der Aufführung nie und nimmer in den Sinn gekommen wäre. Er, der aus dem Film – und zwar eher hinter der Kamera und am Schnittpult kommt, fuhr da erstmals auf der Bühne. Ausgewählt, weil er unter anderem selber im Rollstuhl fährt. Aber zum Glück, so meint er zu Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … „spiel ich demnächst in zwei Projekten keinen Menschen mit Behinderung!“

Follow@kiJuKUheinz

Compliance-Hinweis: Das Dramatiker:innen-Festival in Graz hat Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… zur Berichterstattung eingeladen.

INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Die vielen Stimmen meines Bruders

Magdalena Schrefel mit Valentin Schuster

Regie: Marie Bues, Anouschka Trocker
Mit: Leonard Grobien in der Rolle des Valentin Schuster, Florentine Krafft in der Rolle seiner Schwester Magdalena Schrefel; Puppenspiel: Katharina Halus; Samuel Koch (per Video)
Mit den Stimmen von: Martin Engler, Godehard Giese, Tobias Kluckert sowie Levin Çavuşoğlu und Tobias Herzberg
Bühne & Kostüme: Heike Mondschein
Musik: Liz Allbee
Video: Bateira
Konzept Puppenspiel: Sarah Zastrau, Katharina Halus
Licht: Oliver Mathias Kratochwill
Dramaturgie: Tobias Herzberg
Regieassistenz: Melina Papoulia
Tonaufnahmen: Martin Eichberg
Ton: Christoph Pichler
Bühnenbau: Carl Schopf
Maskenbau: Katharina Halus
Puppenbau: Johanna Schidlo, Sarah Zastrau

Eine Produktion von Schauspielhaus Wien, in Koproduktion mit dem Kosmos Theater Wien und dem Kunstfest Weimar; in Kooperation mit Deutschlandfunk Kultur und Ö1.
In Kooperation mit InTaKT und dem Schauspielhaus Graz
Gastspiel im Rahmen der Theaterallianz

Aufführungsrechte: Rowohlt Theater Verlag