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Doppelseite aus "Ein Berg ein Sturz ein langes Leben"

Das „Schicksal“ ausgetrickst ;)

Ein älterer Mann wandert eines Tages aus seiner in den Bergen gelegenen Behausung wieder einmal in die nächste Stadt. Dazwischen liegt der „Berg des Grauens“ wie er von den Menschen der Gegend genannt wird. Dieser Samnyeongogae (3-Jahres-Bergpass) ist mit einer gruseligen Legende verknüpft: Wer auf diesem Berg hinfällt, hat nur mehr drei Jahre zu leben.

Dies ist ein altes koreanisches Volksmärchen (wobei ähnlich Geschichten auch in Japan rund um Tempel und Friedhöfe erzählt werden). Dayen Auh, geboren in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul, studierte an zwei deutschen Kunstunis und hat diese Legende neu erzählt und gleich noch illustriert. „Ein Berg, ein Sturz, ein langes Leben“ ist kürzlich im Nord-Süd-Verlag erschienen.

Mit unterschiedlichen Techniken – bis hin zu fast kinderzeichungs-artigen Vögel, die rund um diesen besagten Berg fliegen – lässt sie fast fantasie-mäßige Bäume wachsen.

Und natürlich – aber das ist schon in der alten Geschichte selbst angelegt, stirbt der alte Mann nach seinem Sturz nicht nach drei Jahren. Im Volksmärchen ist es der Arzt, hier nicht einmal die Ärztin, sondern die Enkelin des Mannes, die einen Trick weiß, wie aus dem Hinfallen ein langes Leben werden kann, wie es im Titel des Bilderbuchs heißt.

Und der sie ganz sicher hier nicht verraten. Nur so viel: Es geht darum, sich nicht abergläubischen Voraussagen zu unterwerfen.

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Titelseite des Bilderbuchs
Titelseite des Bilderbuchs „Ein Berg ein Sturz ein langes Leben“
Doppelseite aus dem Bilderbuch "Zwei auf dem Everest - Ein gemeinsamer Traum"

Wurscht wer Erster war, es ging nur gemeinsam bergauf

Höher, weiter, schneller, größer, gescheiter. Nicht selten auch mehr oder „schöner“ – was immer das auch sein soll!? Menschen treten oft in Konkurrenz, in Wettbewerben gegeneinander an. Doch vieles lässt sich oft eher gemeinsam als gegeneinander erreichen. Und so ist auch Geschichte der ersten Menschen, die den höchsten Berggipfel der Erde bestiegen haben, eigentlich eine solche.

Im Bilderbuch „Zwei auf dem Everest – ein gemeinsamer Traum“ schildert die indisch-kanadische Autorin Uma Krishnaswami mit gezeichneten Bildern des Engländers Christopher Corr wie es den Sherpa Sardar Tenzing Norgay und den Neuseeländer Edmund Hillary schon als kleine Kinder unabhängig voneinander stets auf Berge, am besten, die höchsten in ihrer Umgebung hinaufzog. Davon ist zum Teil, so gibt die Autorin in den erklärenden vier Seiten nach der Bilderbuchgeschichte auch zu, so manches ausgedacht. Aber dass beide dann 1953 Teil einer großen Expedition (400 Personen) auf den Mount Everest wie er auf Englisch genannt wird, waren, das ist verbürgt. Und sie waren die ersten und einzigen aus dieser Seilschaft, die auf den höchsten der Gipfel dieses Berges klettern konnten.

Doppelseite aus dem Bilderbuch
Doppelseite aus dem Bilderbuch „Zwei auf dem Everest – Ein gemeinsamer Traum“

Lange stritten sich international alle möglichen Leute, wer denn nun von beiden, der erste gewesen sei. Beide sagten immer wieder, es war eine Teamleistung, ein Gemeinschaftswerk – und sie bleiben auch, obwohl sie weit von einander entfernt lebten – und es damals weder Internet noch Social Media gab, bis zuletzt befreundet.

Yaks und Bienen

Das Bilderbuch (Übersetzung aus dem Englischen: Jochen Hemmleb) schildert auch ihre Liebe und den sorgsamen Umgang der beiden mit Tieren, der eine mit Yaks (Rinderart), der andere mit Bienen. Die linke Buchseite zeigt und beschreibt immer das heranwachsen und immer höhere Steigen von Tensing, die gegenüberliegende jene von Edmund. Rundherum schildern Autorin und Illustrator auch ein wenig von der Umgebung der beiden und ihren Kulturen. Und auch, dass der besagte Berg auch noch einen anderen Namen hat: Chomolungma (Mutter des Universums oder auch benannt nach einer Göttin, die den Himmel berührt). Da hätte sich in den vier Erklär-Seiten am Ende durchaus auch angeboten, dass es neben diesem Tibetischen Namen auch doch die nepalesische Bezeichnung Sagarmāthā (Stirn des Himmels) gibt.

Wie sie einander begegneten und wie schwierig das Hinaufklettern im ewigen Eis und Schnee war, wird im letzten Drittel des Bilderbuchs gezeigt und beschrieben. Und da kommen die beiden gezeichneten Charaktere erstmals auch am Mittelbug der Doppelseite einander sehr nahe; auf der folgenden Doppelseite geht erstmals der knappe Text von der linken auch auf der rechten Seite weiter: „Und wir horchten, horchten – nach dem Donnern der nächsten Lawine.“

Auf den beiden letzten Doppelseiten der Bilderbuchgeschichte sind beide auch von der linken auf die rechte Seite mit einem Seil direkt verbunden. Die Gemeinsamkeit, die sie am 29. Mai 1953 zum Gipfel brachte, ist damit mehr als deutlich zu Bild gebracht.

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titelseite des Bilderbuchs
Titelseite des Bilderbuchs „Zwei auf dem Everest – Ein gemeinsamer Traum“