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Bild-Montage aus den Titelseiten der mit dem Kinder- und Jugendbuchpreis 2025 ausgzeichneten Werke: "Ida, Chris und Emil im Zug", "Drei Wasserschweine brennen durch", "Was keiner kapiert" und "Der Rosengarten" sowie dem Logo dieses Preises

Kinder im Zug, durchbrennende Wasserschwein, Gedichte übers (Nicht-)Kapieren und ein „Kostkind“ im Krieg

Zwischen den international renommierten Grammy-Awards für Musik sowie den Oscars als weltweite Auszeichnungen für Filme wurden nun die Gewinner:innen der Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreise bekanntgegeben (Preisverleihung: 27. Mai 2025, Kultur und Kongress Zentrum Eisenstadt).

Aus insgesamt 103 Einreichungen wurden vier Bücher österreichischen Autor:innen und Illustrator:innen und / oder heimischer Verlage für die Hauptpreise ausgewählt, sechs weitere Neuerscheinungen wurden in die „Kollektion zum Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2025“ aufgenommen (Jury: Severin Filek, Alexandra Hofer, Franz Lettner, Barbara Mayer, Ursula Tichy).

„So vielfältig wie die Geschichten sind, die in diesen Büchern erzählt werden, so einfallsreich und bunt ist auch der Stil der Autor:innen und Illustrator:innen, die sie erfunden und in Szene gesetzt haben“, wird in der Aussendung zu den Preisen der auch für Kunst- und Kultur noch zuständige Minister Werner Kogler zitiert. „Unsere Preisträger:innen zeigen, dass Bücher und Literatur mehr als bloß Information und Zerstreuung bieten. Sie sind erzählende Einführungsvorlesungen in unsere Welt und Versuchsanordnungen für Neues und Unbekanntes; sie sind Trainingscamps der Fantasie ebenso wie Experimentierstuben für unser Vorstellungsvermögen; und sie sind auch jener Ort, an dem unsere Wahrnehmung und unser Verstand geschärft werden kann. Kurz gesagt: Lesen macht klug, stark und – nicht zu leugnen – glücklich!“

Hier aber nun zum noch Wesentlicheren, den Preisbüchern – viele davon sind hier auf Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… schon besprochen worden, die Links dazu finden sich gleich bei der jeweiligen Nennung der ausgezeichneten Werke.

Die vier Hauptpreise

Ida, Chris und Emil im Zug
Sarah Michaela Orlovský, Michael Roher
Tyrolia Verlag 2024

Drei Wasserschweine brennen durch
Matthäus Bär, Anika Voigt
dtv 2024

Was keiner kapiert
Michael Hammerschmid, Barbara Hoffmann
Jungbrunnen Verlag 2024

Der Rosengarten
Kathrin Steinberger
Tyrolia Verlag 2024

Hier folgt die Buchbesprechung erst.

Sechs weitere ausgzeichnete Bücher in der „Kollektion“

Das Nachtkind
Armin Kaster, Sabine Rufener
Jungbrunnen Verlag 2024

Immer wenn wir … von kleinen Gesten und großen Traditionen
Teresa Mossbauer, León Schellhaas, Yulia Drobova
Achse Verlag 2024

Ich hab da was für dich
Lena Raubaum, Katja Seifert
Tyrolia Verlag 2024

Die Ritter holen Gold
Bjørn F. Rørvik, Camilla Kuhn; aus dem Norwegischen von Barbara Giller
Picus Verlag 2024

Tigerträume
Julian Tapprich
Luftschacht Verlag 2024

Gazelle
Heinz Janisch, Michaela Weiss
Bibliothek der Provinz 2024

Hintergrund: Der Preis

Seit 1955 werden die jeweils von einer Jury ausgewählten besten Kinder- und Jugendbücher eines Produktionsjahres mit diesem Preis der Republik Österreich ausgezeichnet. Neben den Hauptpreisbüchern küren die Juror:innen immer auch weitere Bücher für die „Kollektion“. Die (vier) Hauptpreise werden aktuell mit je 6.000 Euro belohnt.

Bücherkoffer für Schulen

Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport stellt der Buchklub jährlich 40 Bücherkoffer mit allen ausgezeichneten Büchern des „Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreises“ und den passenden Unterrichtsmaterialien zusammen, die im folgenden Schuljahr gratis zum Ausleihen für Schulen zur Verfügung stehen.

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buchklub -> buecherkoffer

Doppelseite aus "Ich hab da was für dich - Wortgeschenke und Gedankenstupser"

Im Alphabet wachsen Gedichte

Im Blumenbeet wachsen Blumen:
Im Gemüsebeet wächst Gemüse.
Im Kräuterbeet wachsen Kräuter.
Und im Alphabet wachsen Geschichten.“

Dies ist – gemeinsam mit einer bunten Zeichnung – eine knapp 90 Seiten aus dem brandneuen Buch „Ich hab da was für dich – Wortgeschenke und Gedankenstupser“ von Lena Raubaum (Text) und Katja Seifert (Illustrationen)

Obwohl Kinder Reime lieben – und auch leicht lernen – gibt es im deutschsprachigen Raum nicht allzu viele Autor:innen, die sich der Lyrik insgesamt sowie jener für junge Leser:innen verschrieben haben. Eine jedenfalls ist Lena Raubaum, die immer wieder herzerwärmende, mitunter hirnkitzelnde, jedenfalls sehr oft sprachverspielte Gedichte verfasst.

Doppelseite aus
Doppelseite aus „Ich hab da was für dich – Wortgeschenke und Gedankenstupser“

Besonderes Tun-Wort

Auch wenn vielleicht die eine oder der andere, die in Schulen unterrichten den Kopf über das Ver-rücken der Grammatik schütteln würden, aber ist es nicht herrlich, wenn es unter dem Titel „Laute Hoffnung“ heißt:
Ich hoffe / dass niemand / jemals vergisst / dass FRIEDEN / ein Tunwort ist“

Stehen die einzelnen Gedichte meist für sich, so streut die Autorin eine kleine Serie von „Es klopft“-Gedichten in das Buch. Jedes Mal steht eine andere „Persönlichkeit“ vor der Türe – Zuversicht, Zukunft, Langeweile, Streich.

Sagt erstere „ich wusste, dass du zu Hause bist“, so fragt die Langeweile: „Willst du mit mir spielen“. Was beim streich passiert? Nein, das wird hier sicher nicht gespoilert.

Doppelseite aus
Doppelseite aus „Ich hab da was für dich – Wortgeschenke und Gedankenstupser“

Kleine Anmerkung zu den Zeichnungen der frech-witzigen Figuren – ein wenig mehr Diversität wäre kein Fehler.

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Titelseite des illustrierten Gedichtbandes
Titelseite des illustrierten Gedichtbandes „Ich hab da was für dich – Wortgeschenke und Gedankenstupser“