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Autor Heinz Janisch bei seiner Laudatio für die "Luftsprung"-Schoko-Texte
Autor Heinz Janisch bei seiner Laudatio für die "Luftsprung"-Schoko-Texte
14.04.2024

Kinderliteratur-„Nobel“- und Nöstlinger-Preis für poetischen Fantasie-Raumgeber

Der (nicht nur) Kinderbuch- und vor allem -Lyrik-Autor Heinz Janisch erhält für sein (bisheriges) Lebenswerk allerhöchste Auszeichnungen.

„Heinz Janisch, der bereits alle wichtigen Kinder- und Jugendliteraturpreise in Österreich und Deutschland erhalten hat, ist in den Olymp der Kinder- und Jugendliteratur aufgenommen worden: Er wird mit dem Hans-Christian-Andersen-Preis 2024 gewürdigt. Der sensible Erzähler, der sich wie kein anderer auf die Kunst des Weglassens und die Poetik der Vieldeutigkeit versteht, begeistert seit Ende der 1980er Jahre junge Leser:innen und erwachsene Vorleser:innen mit Büchern, die Mut machen, Selbstvertrauen geben und die Phantasie schweifen lassen“, gratulierte Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer dem Autor „sehr herzlich zum Nobelpreis für Kinder- und Jugendliteratur“.

Der Preis, der nach dem bekannten dänischen Dichter (1805–1875) von Märchen wie „Des Kaisers neue Kleider“ oder „Das hässliche Entlein“ und Dutzenden anderen benannt ist, wird nur alle zwei Jahre vom International Board on Books for Young People (IBBY) vergeben. Ausgezeichnet wird jeweils ein:e Autor:in sowie ein:e Illustrator:in. Neben Heinz Janisch wurde in diesem Jahr – bei der Internationale Kinderbuchmesse Bologna (Italien) vergeben; sie ist die weltweit größte Messe für Bilder-, Kinder- und Jugendbücher – der kanadische Illustrator Sydney Smith ausgezeichnet.

Raum für Fantasie der Leser:innen

In der Jurybegründung für die Wahl von Heinz Janisch heißt es untern anderem: „Janisch ist ein Meister der Kurzgeschichte, die der Fantasie des Lesers Raum lässt. Obwohl viele seiner Werke humorvoll, manchmal sogar absurd sind, weist sein Schreiben ein philosophisches Element auf, das seinen Büchern oft Tiefe verleiht. Seine einfachen Texte sind aussagekräftig und das Sprichwort „Weniger ist mehr“ lässt sich auf den Autorensieger 2024 übertragen. Sein Schreiben ist universell und spricht Kinder und Jugendliche überall an. Darüber hinaus leistet er einen enormen Beitrag zur Literatur, nicht nur durch sein Schreiben, sondern auch durch seine zahlreichen Lesungen, Workshops zum literarischen und kreativen Schreiben für Kinder und Erwachsene, darunter auch kreative Workshops für behinderte junge Künstler. Janischs Schreiben ist nuanciert und vielschichtig, macht es universell und gleichzeitig erhebend.“

Nöstlinger-Preis

Der nach der wohl bekanntesten österreichischen Kinderbuchautorin benannte Christine-Nöstlinger-Preis geht in diesem Jahr ebenfalls an Heinz Janisch. Der 64-jährige gebürtige Burgenländer arbeitet als Hörfunk-Journalist und Autor. Viele seiner Bücher wurden mit verschiedensten preisen, mehrmals auch dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis gewürdigt. Eine seiner Spezialitäten ist Lyrik (nicht nur) für Kinder.

Der Preis wird von der Stadt Wien Kultur, Christine Nöstlingers Buchstabenfabrik und dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels gemeinsam verliehen. Und „zeichnet Menschen aus, die Kindern und all jenen, die sonst nicht gehört werden, eine Stimme geben, ihre Perspektive einnehmen und so einen kleinen Beitrag leisten, deren Leben ein Stück gerechter zu gestalten“, wie es in den Kriterien heißt.

Zeitlose Themen

Christiana Nöstlinger und Barbara Waldschütz, die Töchter von Christine Nöstlinger, gratulieren wie folgt zum Christine-Nöstlinger-Preises 2024. „Heinz Janisch hat seit den späten 1980er-Jahren eine Vielzahl von Werken veröffentlicht, die zeitlose Themen nicht nur – aber auch – aus der Welt der Kinder behandeln: Die Suche nach Zugehörigkeit und Glück, die Bedeutung von Freundschaft, Angst, Mut und das Bedürfnis nach Schutz. Die Vielfalt der Sprache bewusst zu machen und die Neugier am Lesen zu wecken, ist dem Autor ein besonderes Anliegen.

Ehrlich, kritisch, herzlich, direkt

Er selbst sagt dazu: „Immer, wenn ich ein Buch von Christine Nöstlinger lese, möchte ich den Kindern, die vorkommen die Hand schütteln – weil sie so grad und ehrlich, so offen und unverstellt durchs Leben gehen. Sie haben es oft nicht leicht, aber sie wissen sich zu wehren. Und sie verbiegen sich nicht. Genau so habe ich auch Christine Nöstlinger in Gesprächen erlebt – ehrlich und kritisch, herzlich und direkt. Da wurde nichts beschönigt. Ich hatte immer großen Respekt vor ihr. Ein Lob von ihr war wie ein Ritterschlag.“

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