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Erste der neu gesetzten Apfelbäume blühen schon und ein Foto aus einem Schwimmkurs in einem von Wiens städtischen Bädern - Bild-Montage zweier durch die Kinder- und Jugendmillion umgesetzten Projekte

Kostenlos Äpfel pflücken und schwimmen lernen

948 Plätze in zweiwöchigen Kursen, die auch mit einem Schwimmabzeichen absolviert werden können, sowie noch einmal 100 Wassergewöhnungskurse für Kleinkinder mit Eltern sind in den Sommerferien 2025 – erstmals – kostenlos. Die Idee kam von Kindern und Jugendlichen im Rahmen des großen Mitbestimmungsprojekts „Kinder- und Jugend-Million“. Ein einzelner Bub sowie Jugendliche des Jugendzentrums Just Wienerberg hatten diese Idee vorgeschlagen. Und so viel Unterstützung in der Online-Abstimmung dafür bekommen, dass es diese Kurse nun gibt. Immerhin zählt Ertrinken zu den meisten Todesursachen bei sehr jungen Kindern.

Erste Äpfel im Herbst

Ein weiteres – schon umgesetztes – Projekt, das Jugendliche aus einem der von Juvivo betreuten Treffs (Juvivo.06) vorgeschlagen hatten – Apfelbäume mit Früchten zum freien Ernten – wurde ebenfalls bei dem Medientermin Dienstagfrüh auf der Wiener Donauinsel – bei der U6-Station neue Donau – präsentiert. 40 junge Bäume – mit Schutzanstrich und Drahtgitter um den noch dünnen Stamm, damit sie vor Bibern und anderen Nagern geschützt sind (Gesamtkosten: 30.000 €), stehen nun auf der Wiese gleich bei der U-Bahnstation sowie einige weiter entfernt beim nahen Spielplatz: je zehn Elster- und Jonagold dazu jeweils fünf Bäume mit Notaris, Roter Boskop, Cox Orange sowie Schöner von Boskop. Nachdem einige der Bäumchen, die vor weniger als einem Monat gesetzt wurden, schon Blüten tragen, könnte es sein, dass schon im Herbst die ersten Äpfel verzehrt werden können.

Weil Ferien, keine Kinder

Da der Termin in den Osterferien stattfand, mussten die Medienmenschen Vorlieb nehmen mit verantwortlichen Politiker:innen – Vizebürgermeisterin und Stadträtin für Bildung, Jugend, Integration und Transparenz, Bettina Emmerling, Floridsdorfs (21. Bezirk, zu dem die Donauinsel in diesem Bereich gehört) Bezirksvorsteher Georg Papai, Gemeinderat Jörg Neumayer (SPÖ), dem Leiter der MA 45 (Wiener Gewässer) Gerald Loew sowie Vučko Schüchner, wienXtra-Geschäftsführer. Dieser Verein trägt die Mitbestimmungsprojekte wie Kinder- und Jugendparlament sowie die Million, die heuer in die dritte Runde geht. Neben den Genannten tummelten sich noch Mitarbeiter:innen aus den zuständigen Magistratsabteilungen 44 und 45 – Gewässer sowie Bäder – bei dem Medientermin und standen für konkrete Realisierungsfragen bereit.

Zwei aus zehn

Kinder und Jugendliche schlagen Projekte vor, die – eben bis zur genannten Höhe – auch tatsächlich umgesetzt werden. In der zweiten Runde waren 148 Projekte eingereicht, wovon es 49 in die engere Wahl schafften, über die dann online abgestimmt werden konnten. 4700 Stimmen wurden abgegeben – die ersten zehn Projekte wurden / werden realisiert, zwei davon sind die hier Genannten.

Zu den Schwimmkursen und Details dazu führte Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… ein Interview mit dem für die Öffentlichkeitsarbeit der Wiener Bäder zuständigen Leiter, Martin Kotinsky – das, zwecks Vermeidung langen Runter-Scrollens, in einem eigenen hier gleich untern verlinkten Beitrag zu finden ist.

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Kleinkinder-Wassergrwöhnungskurs mit Eltern

Kinder- und Jugend-Idee: Gratis Schwimmkurse werden verwirklicht

Zu diesen Schwimmkursen befragte Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… den für die Öffentlichkeitsarbeit der Wiener Bäder (MA 44) zuständigen Oberamtsrat Martin Kotinsky.

KiJuKU: Wie viele Plätze gibt es in diesen Kursen in den Sommerferien?
Martin Kotinsky: 948 ab 6 Jahren zum Schwimmenlernen plus weitere 100 für Kleinkinder (3 bis 6 Jahre). Das sind Wassergewöhnungskurse mit den Eltern, die dauern nur eine Woche. Die anderen dauern zwei Wochen, immer Montag bis Freitag.

KiJuKU: Und am Ende können die Kinder dann schwimmen?
Martin Kotinsky: Das hoffen wir. Die Kinder können heuer auch am Schluss ein Schwimmabzeichen ablegen, wenn sie eine 80-prozentige Anwesenheit haben, dafür machen wir einen Pass, in dem sie Stempeln sammeln.

KiJuKU: Welches Abzeichen können sie da ablegen?
Martin Kotinsky: Je nach Können, das entscheidet dann der Schwimmlehrer oder die -lehrerin.

KiJuKU: Was haben die Kurse bisher gekostet?
Martin Kotinsky: 100 Euro und der einwöchige für die jüngeren Kinder 50 €.

KiJuKU: Ab wann können Eltern ihre Kinder anmelden?
Martin Kotinsky: Ab 2. Juni, 8 Uhr früh.

KiJuKU: Wo und wie?
Martin Kotinsky: Wir werden auf der Homepage der Wiener Bäder – Link am Ende des Beitrages – eine eigene Unterseite einrichten. Und es wird sicher auch so etwas wie eine Warteliste geben bzw. werden wir frei werdende Plätze dort bekanntgeben, denn was wir nicht wollen ist, dass so ein Angebot nicht genutzt wird.

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Zur Präsentation eines weiteren Projekts aus der Kinder- und Jugendmillion – 40 Apfelbäumen auf der Donauinsel – geht es hier unten

wien.gv.at -> Bäder

Szenenfoto aus "WIR! Eine Solo-Show" im Zirkus des Wissens an der JKU Linz

Schau- und Figurenspiel rund um Demokratie

Maschinengewehrfeuer, Lärm, Krach… ein Mann hetzt vom Seiteneingang im „Zirkus des Wissens“ auf die Bühne, rennt – um sein Leben. Vergeblich. Getroffen stürzt er zu Boden. Sekunden später steht er wieder auf, ruft – scheinbar zur Regisseurin – in Wirklichkeit zum Publikum, dass dies nur die Probe für eine Szene war, die auch gar nicht die erste des Stücks sei.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „WIR! Eine Solo-Show“ im Zirkus des Wissens an der JKU Linz

„WIR! Eine Solo-Show“ heißt dieses und trägt noch den Untertitel „Sie müssen ja nicht meiner Meinung sein…“, womit klar wird, dass es irgendwie mit Demokratie zu tun hat. Andreas Pfaffenberger, der eben ein Solo spielt, hat es gemeinsam mit Martina Winkler entwickelt. Der scheinbare Widerspruch im Titel veranlasst manche Besucher:innen, es als Majestätsplural zu interpretieren, steht doch auch von Anfang an eine Papierkrone im Zentrum eines großen Podests auf der Bühne. Könnte sein, muss aber nicht. Er selber und das ‚Stück wolle das gar nicht vorgeben, möge jede und jeder den eigenen Schluss daraus ziehen, so Pfaffenberger in einer Spezialführung vor der Vorstellung – dazu mehr in einem eigenen Beitrag, der am Ende unten verlinkt sein wird.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „WIR! Eine Solo-Show“ im Zirkus des Wissens an der JKU Linz

Schau-, Puppen- und Schattenspiel

Der Solist schlüpft in gut mehr als zwei Dutzend Rollen – als Schau-, ebenso wie als Figurenspieler und spannt einen 2500-jährigen Bogen vom antiken Athen bis zur Gegenwart. Wird Letzteres doch immer wieder als „Wiege der Demokratie“ bezeichnet.

Volks-herrschaft, doch was war mit den Frauen Griechenlands? Die ebenso wie Sklaven und „Fremde“ kein Mitspracherecht hatten.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „WIR! Eine Solo-Show“ im Zirkus des Wissens an der JKU Linz

„Das Volk“

Ein Thema, das sich übrigens immer wieder durchzieht. Wichtige Stationen der Geschichte – antikes Rom, England im 13. Jahrhundert (King John), französische Revolution, Nordamerika mit der US-Verfassung, die mit den berühmten Worten „We the People of the United States…“ (Wir, das Volk der Vereinigten Staaten… beginnt, werden durch das Bühnenspiel – mit kleinem Papier-theater, Schattenspiel ebenso lebendig wie mit großem immer wieder auch bewusst überhöhtem Schauspiel. Der Kampf um Demokratie und Mitsprache gegen Monarchie, Diktatur und neuerdings wieder zunehmende autoritäre Bestrebungen wird als nie endendes Ringen durchgängig spürbar.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „WIR! Eine Solo-Show“ im Zirkus des Wissens an der JKU Linz

Volk, aber sind das alle?

Immer wieder auch mit so manchen mehr oder minder große Lücken. Wie schon eingangs bei der Athener Demokratie angemerkt, bleiben von dieser Mitbestimmung meist mehr oder minder große Gruppen ausgeschlossen. Selbst in der französischen Revolution wurde Olympe de Gouges, Verfasserin der „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ nach einem Schauprozess ermordet.

Zum Volk der US-Verfassung zählten offenbar jene Bevölkerungsgruppen, die seit Jahrtausenden hier lebten, die Indigenen, nicht. Bürgerliche Revolution 1848, Habsburgerreich – natürlich wieder nix…, Große Rückschläge – für (fast) alle durch die (austro-)faschistische Herrschaft in den 40er-Jahren des vorigen Jahrhunderts – noch dazu mit dem Anspruch für „das Volk“ zu herrschen.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „WIR! Eine Solo-Show“ im Zirkus des Wissens an der JKU Linz

Permanenter Kampf

Der Kampf um Demokratie ist nie zu Ende. Selbst dann, wenn wirklich alle mitsprechen dürften, gelte es wachsam zu sein und gegen das Zurückdrängen von schon Erreichtem aufzutreten. Und Demokratie ist mehr als nur einmal alle paar Jahre wählen zu dürfen, es umfasst das ständige Aushandeln und Diskutieren um die Gestaltung des Zusammenlebens. Solches steht am Ende des knapp 1 ¼-stündigen Stücks im Zirkus des Wissens an der JKU, der Johannes-Kepler-Universität in Linz, als dezidiert ausgesprochener Appell da. Fast ein bisschen zu draufgedrückt und zu wenig vertraut auf das deutliche Spiel davor. Auch im Sinne von Demokratie-Bildung könnte der Erkenntnisprozess, sozusagen die Lehre daraus, dem Publikum selbst überlassen bleiben.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „WIR! Eine Solo-Show“ im Zirkus des Wissens an der JKU Linz

Noch lange nicht alle

Ein bisschen fehlt hingegen zumindest das Antippen, dass in Österreich bei den jüngsten Wahlen im Vorjahr und den künftigen gut ein Drittel der Bevölkerung von der Teilnahme an Wahlen ausgeschlossen ist. Oft hier geboren, zumindest aber jahr(zehnte)lang hier lebend, arbeitend, Steuer zahlend, sehen sie sich dem restriktivsten Staatsbürgerschaftsrecht gegenüber, werden mitunter über mehrere Generationen zu „Fremden“ gemacht.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „WIR! Eine Solo-Show“ im Zirkus des Wissens an der JKU Linz

Eurozentrismus

Außerdem schmerzt das Ausblenden eines Gutteils der Welt, bleibt reduziert auf Europa und das von Europäern eroberte Nordamerika. Dabei war Vélez in Kolumbien 1853 die erste Stadt der Welt in der Frauen wählen durften. Auf den Cookinseln in der Südsee waren 1890 vier der fünf Häuptlinge von Rarotonga Frauen. Und dort konnten Frauen auch schon vor den Neuseeländerinnen wählen, wo deren Recht 1893 – vor allen Europäerinnen Gesetz geworden ist. Was in Europa erst im darauffolgenden Jahrhundert begann, in der Schweiz beispielsweise überhaupt erst viele Jahrzehnte später (landesweit 1971, im Kanton Appenzell Innerrhoden gar erst 1990).

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Ein Koffer mit Materialen für Workshops zum Thema Kinderrechte (im Vordergrund) und die vier Kinder- und Jugendanwält:innen: Kinder- und Jugendanwält:innen: Aus Oberösterreich Christine Winkler-Kirchberger, Wien: Sebastian Öhner, Salzburg: Johanna Fellinger und aus Tirol: Lukas Trentini

Vorsichtig optimistisch, aber es bleibt viel zu tun

Vorsichtig positiv und leicht optimistisch was Umsetzung der Kinderrechte in Österreich betrifft, zeigten sich vier Kinder- und Jugendanwält:innen (KiJA) – stellvertretend für alle neun (eine Person pro Bundesland) – bei einem Mediengespräch in der Wiener Einrichtung. Zwar stehe im Regierungsprogramm vieles auch Kinder und Jugendliche Betreffende unter Budgetvorbehalt, doch einiges aus dem 10-Punkte-Paket, das die schon im November den damaligen Regierungsverhandler:innen von ÖVP, SPÖ und NEOS übermittelt haben, findet sich nun im Programm der 3er-Koaltion. Allerdings brauche es zur Umsetzung eben wirklich entsprechende Ressourcen, einige „Baustellen“, wo noch viel zu tun ist, orten die KiJa ebenso. Und auf Frage von Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… zum aktuell von der Bundesregierung beschlossenen Stopp von Familiennachzug wurde vor allem darauf verweisen, dass die Kinderrechtskonvention das Recht von Kindern auf Familie verankert – siehe azu einen eigenen Beitrag – Link am Ende dieses Beitrages.

Gruppenfoto der neun Kinder- und Jugendanwält:innen - aus allen Bundesländern - anlässlich der diesjährigen StänKo (ständige Konferenz)
Gruppenfoto der neun Kinder- und Jugendanwält:innen – aus allen Bundesländern – anlässlich der diesjährigen StänKo (ständige Konferenz)

Bundeseinheitliche Regelungen

Der Wiener Vertreter, Sebastian Öhner: „Welchen Zugang ein Kind zu seinen Kinderrechten hat, darf nicht von der Postleitzahl des Wohnortes abhängen.“ Verlangt werden „einheitliche Vorgehensweise auf Bundesebene, damit Kinderrechte flächendeckend gefördert und geschützt werden können.“

Wesentliche kinderrechtliche Baustellen orten alle neun Kinder- und Jugendanwält:innen vor allem in den Bereichen Kinderschutz, Lebensraum Schule sowie effektives Kinderrechtemonitoring. Alle neun KiJA-Vertreter:innen fordern gemeinsam nach einem eineinhalbtägigen Treffen in ihrer regelmäßigen StänKo (ständige Konferenz) „die neue Bundesregierung auf, hier wirksame Maßnahmen zu setzen.“

Kinderschutzkonzepte

Kinderschutzkonzepte sind ein wirksames Mittel, um Gewalt gegen Kinder und Jugendliche vorzubeugen. Dies sei, so die KiJA-Vertreter:innen, mittlerweile im Bewusstsein der Gesellschaft angekommen. „Zusätzlich braucht es aber auch ausreichende finanzielle Ressourcen für die Entwicklung von Kinderschutzkonzepten, um diese nachhaltig zu implementieren. Kinderrechte und Schutzkonzepte haben eines gemeinsam: Wir alle müssen diese auch mit Leben füllen, damit junge Menschen davon profitieren können und diese nicht nur am Papier existieren,“ sagt dazu Tirols Kinder- und Jugendanwalt Lukas Trentini.

Schulsuspendierungen

Alarmiert sind die Kinder- und Jugendanwält:innen über die steigende Anzahl von Schulsuspendierungen in Österreichs Schulen: Im Schuljahr 2023/2024 wurden österreichweit 2.013 Schulsuspendierungen ausgesprochen, eine Steigerung von 100 Fällen im Vergleich zum Vorjahr. Suspendierungen dürften aber keine Strafmaßnahme sein, sondern nur bei Gefahr in Verzug zum Schutz von Schüler:innen und Lehrpersonen. Außerdem würde ein Ausschluss von Kindern oder Jugendlichen allein „selten eine nachhaltige Verhaltensstabilisation bewirken“. Pädagogische bzw. therapeutische Begleitung gäbe es derzeit allerdings zu selten. Salzburgs Kinder- und Jugendanwältin Johanna Fellinger dazu: „Wir begrüßen die Pläne der neuen Bundesregierung, hier österreichweite Standards und Angebote für Suspendierungsbegleitung zu etablieren. Dafür werden die Schulen aber zusätzliche personelle und finanzielle Ressourcen benötigen. Das neue Angebot der Suspendierungsbegleitung darf nicht zu Lasten der sonstigen Aufgaben, beispielsweise von Schulpsycholog:innen und -sozialarbeiter:innen, gehen.“

(Cyber-)Mobbing

Zu wenige Ressourcen sowie zu wenig Prävention im Rahmen digitaler Grundbildung ortet Christine Winkler-Kirchberger (Oberösterreich) in Sachen Mobbing und Cybermobbing. Außerdem würde externe Expertise, u.a. Kinder- und Jugendanwaltscahften, häufig erst „zu spät ins Boot geholt. Dann ist die Situation oft schon so verfahren, dass nur noch wenig für die Betroffenen getan werden kann. Cybermobbing ist besonders heimtückisch, da es rund um die Uhr stattfinden kann und die Betroffenen oft keine Möglichkeit haben, dem zu entkommen. Es ist daher unerlässlich, dass sowohl präventive als auch intervenierende Angebote in den Bundesländern zur Verfügung stehen, um die psychische Gesundheit der jungen Menschen zu schützen.“

Hoffen auf Stärkung der Kinderrechte trotz leerer Kassen

Von der Dreierkoalition aus ÖVP, SPÖ und NEOS erhoffen sich die Kinder- und Jugendanwaltschaften insgesamt eine Stärkung der Kinderrechte. Im Regierungsprogramm fänden sich einige Forderungen der KIJA, so der Wiener Kinder- und Jugendanwalt Sebastian Öhner. Eine bundesweite Stärkung der Kinderrechte könne auch trotz des klammen Budgets gelingen, glaubt er. „Man braucht nicht immer mehr Geld, manchmal braucht man ein Umdenken.“ Oft seien es Fragen der Verwaltung, der gesetzlichen Bestimmungen oder des Dienstrechts. Als Beispiel nannte er die vorgesehenen einheitlicheren Standards in der Kinder- und Jugendhilfe.

Wiens Kinder- und Jugendanwalt Sebastian Öhner
Wiens Kinder- und Jugendanwalt Sebastian Öhner

Partizipation

Viel stärker noch als bisher müsste in allen Bereichen eine Säule der Kinderrechtskonvention, die Partizipation also die Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen beachtet, wahrgenommen und verankert werden, meinte vor allem Sebastian Öhner. Insofern sehen es die Kinder- und Jugendanwält:innen auch – auf Frage von Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… als demokratispolitisch und kinderrechtlich problematisch an, dass junge Menschen, die einen Großteil oder ihr ganzes Leben in Österreich verbringen, nicht wählen dürfen, wenn sie eine andere Staatsbürgerschaft haben.

Monitoring

Im Übrigen wird eine „große kinderrechtliche Lücke“ im „Fehlen eines systematischen Kinderrechtemonitorings, bei dem die Überprüfung und Bewertung der Umsetzung von Kinderrechten bundesweit sichergestellt wird“ geortet. „Nur durch regelmäßige und systematische Überprüfungen können wir Missstände frühzeitig erkennen und strategisch gezielte Maßnahmen ergreifen, um die Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Und nur so können wir sicherstellen, dass die Rechte von jungen Menschen auch in der Praxis umgesetzt werden,“ verlangte Sebastian Öhner ein regelmäßiges innerstaatliches Monitoring. Die Kinderrechtskonvention selber sieht einen Prozess der Evaluierung vor und international wird das auch gemacht.

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kija.at -> aktuelles

Eine der Ausschuss-Sitzungen des jüngsten Kinder- und Jugendparlaments in Wien, Dezember 2024

Mehr Sport-, Spielplätze, Grün, Klos und Solidarität

2.008 junge Wiener:innen im Alter von 5 bis 20 Jahren haben im Herbst ihre Wünsche und Visionen eingebracht. Knapp vor Weihnachten begann die zweite Phase dieses Mitbestimmungsprozesses. Das Wiener Kinder- und Jugendparlament nachm in der Woche vor den Winterferien die Arbeit in neun Ausschüssen auf.

Große Zufriedenheit, aber…

Die Umfrage ergab, dass sich fast neun von zehn Kindern und Jugendlichen, die an der Befragung teilgenommen haben, wohlfühlen und gerne hier leben. Besonders positiv bewertet wurden die Infrastruktur und das Freizeitangebot der Stadt, vor allem Parkanlagen, Spielplätze, öffentliche Verkehrsmittel und Kulturangebote. Gleichzeitig wurden in diesen Bereichen auch die größten Verbesserungswünsche geäußert.

Schnappschuss aus dem jüngsten Kinder- und Jugendparlament in Wien, Dezember 2024
Schnappschuss aus dem jüngsten Kinder- und Jugendparlament in Wien, Dezember 2024

Wünsche

Als Herausforderungen wurden zudem die steigenden Lebenshaltungskosten genannt. Kinder und Jugendliche wünschen sich

Zu allen Ergebnissen der Umfrage geht es in einem Link am Ende des Beitrages.

Schnappschuss aus dem jüngsten Kinder- und Jugendparlament in Wien, Dezember 2024
Schnappschuss aus dem jüngsten Kinder- und Jugendparlament in Wien, Dezember 2024

Mehr als 300 Delegierte

Das Wiener Kinder- und Jugendparlament tagte zum dritten Mal. 90 Jugenddelegierte und 235 Kinder arbeiten ab nun an der Kinder- und Jugendstrategie 2025-2030. Auf Basis der genannten Umfrage und eigener Ideen formulieren sie Themen und Ziele für Wiens Zukunft.

Die erste Sitzung des Jugendparlaments im Musischen Zentrum Wien wurde eröffnet, während rund um diese Zeit auch die Kinderparlamente in Wiener Schulen und einem Kindergarten tagen. Womit sie auch unter Beweis stellen, dass sich junge Menschen gesellschaftspolitisch engagieren, wenn sie das Gefühl haben, echt gehört zu werden und mitsprechen zu können.

Schnappschuss aus dem jüngsten Kinder- und Jugendparlament in Wien, Dezember 2024
Schnappschuss aus dem jüngsten Kinder- und Jugendparlament in Wien, Dezember 2024

Ausschüsse

In neun Ausschüssen – Klima, Natur und Umwelt, Öffentlichem Raum und Mobilität; Freizeit und Kultur, Bildung und Schule; Arbeit und Wirtschaft; Gemeinschaft und Sicherheit, Gesundheit und Soziales; Demokratie, Teilhabe und Inklusion; Frauen, LGBTQI+ und Gleichberechtigung – diskutieren die jungen Delegierten der Kinder- und Jugendparlamente die Ergebnisse der Umfrage, tauschen sich mit Fachleuten aus und erarbeiten Ziele und Handlungsfelder. Die Ergebnisse werden in weiteren Sitzungen bis April 2025 vertieft und im Rathaus präsentiert.

Schnappschuss aus dem jüngsten Kinder- und Jugendparlament in Wien, Dezember 2024
Schnappschuss aus dem jüngsten Kinder- und Jugendparlament in Wien, Dezember 2024

Abschluss im April 2025

Die Delegierten vom Kinder- und Jugendparlament kommen am 26. Februar mit der Stadtregierung bei der Dialogveranstaltung ins Gespräch. Die finale Plenarversammlung findet am 10. April 2025 im Wiener Rathaus statt. Dort präsentieren die Kinder und Jugendlichen der Stadtregierung die Ergebnisse.

Umfassendes Beteiligungsprojekt

Das Wiener Kinder- und Jugendparlament wurde 2020 im Rahmen der ersten Kinder- und Jugendstrategie der Stadt Wien etabliert und tagt seit 2022. In den Plenarsitzungen entwickeln Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 20 Jahren Handlungsempfehlungen und Forderungen für die Wiener Stadtregierung.

Dieses Jahr steht eine besondere Aufgabe im Fokus: Die Teilnehmer:innen erarbeiten gemeinsam mit Fachleuten und Vertreter:innen der Stadtregierung die zentralen Ziele und Handlungsfelder der neuen Kinder- und Jugendstrategie 2025-2030. Die Strategie bezieht sich auf zentrale Bereiche wie Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und Stadtplanung sowie weitere wesentliche Gesichtspunkte städtischen Lebens. Sie stellt sicher, dass die Anliegen und Ideen von Kindern und Jugendlichen bei diesen Themen Gehör finden und aktiv in die Gestaltung der Stadt einfließen.

Schnappschuss aus dem jüngsten Kinder- und Jugendparlament in Wien, Dezember 2024
Schnappschuss aus dem jüngsten Kinder- und Jugendparlament in Wien, Dezember 2024

Echte Mitbestimmung

Der Prozess zur Erstellung der Kinder- und Jugendstrategie 2025-2030 wird von der Koordinationsstelle Junges Wien bei Wienxtra und der Stadt Wien geleitet. „Mit dem Kinder- und Jugendparlament und der Erarbeitung der neuen Kinder- und Jugendstrategie schaffen wir eine Plattform, die jungen Menschen in Wien eine echte Stimme gibt. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass die Anliegen und Ideen der Kinder und Jugendlichen Gehör finden und direkt in die Stadtpolitik einfließen“, so Benjamin Schmid, der neue Leiter der Koordinationsstelle Junges Wien bei Wienxtra.

kijuku_heinz

junges.wien

Alle Ergebnisse der Umfrage unter Kindern und Jugendlichen – Herbst 2024

SOS-Kinderstimmzettel - von KiJuKU zerlegt und die beiden Hälften nebeneinander platziert

Auch Kinder sollen abstimmen können

Erwachsene sollen Kinder nach ihrer Meinung fragen und ernst nehmen. Menschen sollen Natur, Pflanzen und Tiere schützen. Es soll draußen genug Platz für Kinder und sichere Wege geben. – dies sind drei von acht möglichen Themen, die Kinder auf einem eigenen Stimmzettel mit bunten Zeichnungen ankreuzen können. Es finden sich noch Sätze und Bilder zu Schule und lernen, Familie und Freunde, Gesundheit, Spielen und Sport sowie Handy und Computer.

Erst ab 16 und das ist schon pionierhaft

In Österreich dürfen Menschen ab 16 Jahren wählen – das gilt in Europa nur noch in Malta; und für die EU-Parlamentswahlen im Frühjahr wurde das Wahlalter auch in Belgien und Deutschland gesenkt. Viele nicht nur 16-Jährige, sondern auch viel ältere Menschen, die schon laaaaange in Österreich leben, dürfen dennoch nicht wählten, sie haben sozusagen den „falschen“ Pass, einen anderen als den österreichischen.

Alle sollen wählen dürfen

Wer – unabhängig von der Staatsbürger:innenschaft – nicht wählen darf sind jüngere Menschen. Da sind auch Wünsche und Forderungen von Kindergipfeln und Initiativen wie den „KinderRÄchTsZÄnkern“ (Deutschland), die sich für das Wahlrecht ganz unabhängig vom Alter einsetz(t)en, längst in „Vergessenheit“ geraten. Damals verlangten Kinder immer wieder „alle sollen wählen dürfen“. Und so manch beispielsweise erst 12-Jährige stellten unter Beweis, dass sie sich mindestens so viele Gedanken über ihre und die Zukunft der Gesellschaft mach(t)en wie Menschen, die schon Jah(zehnt)e älter sind.

SOS-Kinderstimmzettel
SOS-Kinderstimmzettel – oben ist er von KiJuKU zerschnitten und die beiden Teile sind nebeneinander gestellt

Aktion

So wie es die „Pass Egal“-Wahl als zivilgesellschaftliche Initiative gibt, so startete beispielsweise auch SOS Kinderdorf die Aktion „Kinderstimmen-Wahl 2024“.

Auf bunten Stimmzetteln mit Text und Zeichnungen sind acht Felder angeführt, von denen Kinder drei ankreuzen können – siehe Bild – und in einem weiteren Feld ganz anderes dazuschreiben oder -zeichnen können.

Mitbestimmung

Darüber hinaus gibt es auch andere Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche direkt in ihren Gemeinden und Städten mitbestimmen zu können – von Kindergemeinderät:innen bis zur Partizipation an der Wiener Kinder- und Jugendstrategie – siehe Link unten – oder beim Einbringen von Ideen und Abstimmen über Projekte zur Wiener Kinder- und Jugend-Million.

Follow@KiJuKUheinz

Amy, Mia, Kiara (hinten von links nach rechts) sowie Noah, Alesia, Ibtisam und Michelle (vorne, v. li.) vom Gymnasium Am Augarten stellen die Idee ihres "Kultur-Balkons" vor

Alle Kinder und Jugendlichen Wiens dürfen mitreden

Seit 17 Jahren dürfen in Österreich bei allen Wahlen Jugendliche ab 16 Jahren wählen. Aber nicht alle. Selbst solche, die ihr ganzes Leben – vielleicht mit Ausnahme von Urlauben oder Sprachwochen – in Österreich verbracht haben, dürfen ihre Stimme nicht abgeben, wenn sie nicht die österreichische Staatsbürger:innenschaft haben. Und die ist nicht einfach und auch nicht billig zu kriegen.

Und wer vielleicht mit zwölf, 13 oder 14 und 15 sehr interessiert und engagiert ist, hat gar kein Wahlrecht – was übrigens schon in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts bei Kindergipfeln in Österreich vor allem im steirischen Mürzsteg – gefordert worden ist.

Großgruppenfoto der Abgeordneten des Kinder- und Jugendparlaments sowie der wienXtra-Mitarbeiter:innen und von Stadtpolitiker:innen
Großgruppenfoto der Abgeordneten des Kinder- und Jugendparlaments sowie der wienXtra-Mitarbeiter:innen und von Stadtpolitiker:innen

Seit fünf Jahren und für die nächsten fünf Jahre

Wo aber Kinder und Jugendliche sehr wohl – unabhängig von Staatszugehörigkeit und Alter – mitbestimmen können / dürfen / sollen ist unter anderem die erneuerte Kinder- und Jugendstrategie 2025 bis 2030 der Stadt bzw. des Bundeslandes Wien. Schon vor fünf Jahren hatten rund 22.500 Kinder und Jugendliche in mehr als 1300 Workshops der Aktion „Werkstatt Junges Wien“ ihre Ideen, Wünsche, Forderungen, Anregungen und Kritiken eingebracht, um die Stadt kinder- und jugendfreundlicher zu gestalten. Am 30. Geburtstag der Kinderrechtskonvention (20. November 2019) hatte die Aktion im großen Festsaal des Wiener Rathauses ihren demokratischen Abschluss gefunden.

Seither fanden als Ergebnisse und Fortsetzungen mehrmals Kinder- und Jugendparlament statt, ebenso konnten junge Menschen aus Wien über die Vergabe von jeweils insgesamt einer Million Euro bestimmen. Ebenfalls ein Ergebnis sind die Wiener Ehrenamtswochen und indirekt auch die Wiener Bildungs-Chancen.

Die Jüngsten im Kinder- udn Jugendparlament kamen aus einem Kindergarten
Die Jüngsten im Kinder- udn Jugendparlament kamen aus einem Kindergarten

Neue Gesamt-Strategie

Und nun haben alle Wiener:innen – wie schon erwähnt unabhängig von ihrem Pass – zwischen 5 und 20 Jahren die Möglichkeit, ihre Ideen einzubringen. Bis 18. Oktober 2024 werden über Fragebögen die Meinungen, Ideen, Anregungen und vieles mehr der Kinder und Jugendlichen zu Themen wie Freizeitangeboten, Mobilität, Klima, Sicherheit und vieles mehr erhoben – mehr dazu in der Info-Box.

Schnappschüsse am Rande des Kinder- und Jugendparlaments am 17. Oktober 2022 im Festsaal des Wiener Rathauses
Schnappschüsse am Rande des Kinder- und Jugendparlaments am 17. Oktober 2022 im Festsaal des Wiener Rathauses

Regelmäßiges Abklopfen und Ergänzungen

Die ausgewerteten Fragebögen sind dann in der zweiten Phase bei Kinder- und Jugendparlamenten die Basis für konkrete Wünsche, Forderungen, Anregungen, die in die „Kinder- und Jugendstrategie“ bis 2030 einfließen.

Dabei soll’s aber nicht bleiben – in den Folgejahren verpflichtet sich Politik und Verwaltung, „jährlich mit dem Wiener Kinder- und Jugendparlament konkrete Maßnahmen zu den in der Kinder- und Jugendstrategie formulierten Handlungsfeldern zu erarbeiten“.

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Abschluss von Werkstatt junges Wien <- damals noch im Kinder-KURIER

Screenshot der Startseite von Junges Wien zur Umfrage zur neuen Kinder- und Jugendstrategie
Screenshot der Startseite von Junges Wien zur Umfrage zur neuen Kinder- und Jugendstrategie
Caro, Bianca und Jolanda - Müllsammlerinnen aus Leidenschaft

Weil wir da zu dritt arbeiten können – und der Umwelt helfen

Dass der Job des Müll-Einsammelns und -Trennens neuerdings besser bezahlt wird, sein „nur ein klitzekleiner Mit-Grund“ gewesen, weshalb sich die neunjährige Caro und ihre Freundinnen Bianca und Jolanda (beide 10) für diese Arbeit entschieden hätten. „Wir wollten das machen, weil es der Umwelt hilft“, nennen sie als ersten Beweggrund im kurzen Gespräch mit Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… „UND“, so ergänzen sie sofort, „weil wir da gemeinsam zu dritte arbeiten können!“

Der fünfte und letzte Tag des diesjährigen einwöchigen Wiener Kinderstadt „Rein ins Rathaus“ brachte am Nachmittag vor allem viele Events im Arkadenhof – Sport-Turnier, Bewerb der Spiele-Box, Auto-Rennen mit den Tret-Fahrzeugen und vor allem voll überzeugenden Moderator:innen. Hier hätte vielleicht der eine oder andere TV-Sender auf Nachwuchs-Suche gehen sollen! 😉

Arbeitszeit-Begrenzung

Wurden tags zuvor höhere Löhne für weniger beliebte Jobs beschlossen, so drehten sich Diskussionen in der Versammlung von Regierung und Abgeordneten aus den Bereichen um neue Regelungen für sehr beliebte Arbeitsstellen (Stylingzone, Bank, Finanzamt, Gasthaus und Shop). Damit hier Arbeitsplätze frei werden, sollte die Höchst-Arbeitszeit der Mitarbeiter:innen auf ¾ Stunde (45 Minuten und damit drei Mal Mindestarbeitszeit) begrenzt werden.

Acht Parteien

Am letzten Tag gab es die Höchst-Zahl an Kandidat:innen für die Wahl: Acht Parteien traten an. Bürgermeisterin – die damit bis zum Nachmittag des ersten Tages in der Kinderstadt 2025 im Amt ist – wurde Zara von der Partei Kunterbunt. Ihre Stellvertreterin, also Vizebürgermeisterin ist Hannah von der Popcorn-Partei. Alma (alma für die kinderstadt) wurde Finazstadträtin, Leander (Die Lohn Partei) bekleidet die Funktion des Stadtrats für Stadtenwicklung und Bürger:innen-Beteiligung, Lion (YoungChampions) ist für Wirtschaft & Arbeit zuständig, Mia (DGP – Die Gerechte Partei) für Gesundheit, Soziales und Umwelt, Yebai (Hollicent Partei) wurde Stadtrat für Justiz und Konsument:innen-Schutz, Luan (DZDK – Die Zukunft der Kinderstadt) ist für Kultur und Wissenschaft verantwortlich.

Neu und anders, aber wie?

Vieles werde im kommenden Jahr „erneuert und verbessert“ sein bei „Rein ins Rathaus“ hörten Kinder beim Stadtplanungsamt. „Aber genauere Informationen gibt es nicht“, schrieb der zehnjährige Adrian Lorenz Koriska für die letzte – dünnere, weil glich am Nachmittag noch erschienene – Ausgabe der Stadt-Zeitung. Die gibt’s natürlich – wie auch schon die vorherigen – beim jeweiligen Artikel ganz am Ende als „Flip-Book“ zum Blättern; ganz unten auf „Inhalt laden“ klicken.

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Special-Service: Darunter gibt’s den Link zu einem Sammel-PDF ebenfalls zum Blättern – fast am Ende.

Noch ein paar Schnappschüsse vom letzten Tag

Über den QR-Code unten geht es zur Sammel-Ausgabe aller Zeitungen

QR-Code zur Sammleausgabe mti allen Zeitungen von
QR-Code zur Sammelausgabe mmit allen Zeitungen von „Rein ins Rathaus“ 2025 + Kandidat:innen-Plakaten + Regierungsplakaten

Hier unten geht’s zur Tageszeitung Nummer 5

(auf „Inhalt laden“ klicken – oder hier unten den Link anklicken)

Zur Zeitung Nr. 5 der Kinderstadt 2024

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Weitere Informationen
Wer den verantwortlichen Job des Müll-Sammelns UND -Trennens übernimmt, kriegt nun mehr Holli Cent in der Kinderstadt

Mehr Lohn für weniger beliebte Jobs

Donnerstag, vierter Tag der aktuellen Kinderstadt „Rein ins Rathaus“ in Wien: Viel los an Bewerben. Die Lehrlinge der Wiener Linien luden Kinder wieder ein, möglichst schnell Schrauben zu lockern und wieder anzuziehen. Die Bücherei veranstaltete ein Quiz – apropos kniffelige Fragen: Die Mini-VHS (Volkshochschule) führt laufend Quizzes durch – Kinder überlegen sich Fragen zu den Themen, in denen sie Fachkenntnis aufweisen.

Ach ja, es gab auch noch ein Sport- und ein Spielebox-Turnier und wieder Karaoke-Singen und in der – heuer neuen – Erholungszone, in der im zweiten Teil des Arkadenhofs auch mit Wasser geplantscht werden konnte, bauten Kinder Wasserbomben.

Mehr Lohn in ungeliebten Jobs

Politisch ging’s am Donnerstag stark auch darum, dass der Grundsatz gleicher Bezahlung aller Arbeiten durchbrochen werden sollte. Bei der Anmeldung – Anlaufstelle für alle Bürger:innen und damit ziemlicher Stress – und im Umweltamt – vorrangige Aufgabe: Mist wegzuräumen – gab es großen Mitarbeiter:innen-Mangel. Und so kam der Vorschlag für ein neues Gesetz, in diesen Bereichen den Lohn zu erhöhen. Wurde von den Abgeordneten der Bereiche angenommen.

Ja, und am Freitag ist schon wieder der letzte Tag von „Rein ins Rathaus“ 2024. Schade, aber auf ins Finale!
Natürlich entstand auch am Donnerstag eine Zeitung, zu dieser – samt Forderungen der Kandidat:innen sowie, wer die neue Regierung bildet, ganz unten – „Inhalt laden“.

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Adam, Mona und Benni hantieren an den großen Schrauben und Muttern echter Schienen

An großen und kleinen Schrauben drehen

Wiener Linien und Stadtzeitung seien „die krassesten Jobs“ in der Kinderstadt „Rein ins Rathaus“ in diesem Jahr, Dies fanden drei jungen Zeitungs-Reporter. Und so machte sich Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… auf, um zu schauen, was sich bei der Station der Wiener Öffis so abspielt. Die Zeitung und vieles andere war ohnehin im Überblick, betreut KiJuKU doch die Stadt-Zeitungs-Station.

Aber die „Remise“ der Wiener Linien liegt ein wenig abseits in einem eigenen Raum vom Arkadenhof aus zugänglich. Beim Betreten ist völlig klar, warum. Lehrlinge, die hier die Station betreuen, haben echte Straßen- und U-Bahn-Schienen aufgelegt – im richtigen Abstand – das zeigt ein spezielles Messgerät für die Spurbreite.

Großes Werkzeug

Kinder können hier mit echten gar nicht so leichten, langen „Ratschen“ Muttern aufdrehen, die Schrauben rausziehen – und danach natürlich wieder Schrauben durchstecken und die Muttern festziehen. Adam, Mona und Benni hantierten gleich aufs erste recht geschickt damit.

Das Trio war Feuer und Flamme für diese Station, hatte aber auch davor schon – wie sie dem Reporter erzählen – voller Eifer in der Stadtplanungs-Station gearbeitet, „weil wir dort mitentscheiden können, wie die Stadt aussehen soll“.

Offener Motorblock

Zurück zur „Remise“. Schienen und Schrauben ist – obwohl schon ziemlich groß – noch lange nicht alles, was die Lehrlinge da aufgebaut haben. Auf einem Tisch steht ein metallenes Ding, das wahrscheinlich Autofahrer:innen erkennen würden. KiJuKU als „nur“ Öffi-Fahrer stand wie die sprichwörtliche Kuh vorm neuen Tor. Aber Lehrlinge erklärten dem jungen Stadtbürger David – und damit so „nebenbei“ dem Reporter, dass dies ein in der Mitte aufgeschnittener Dieselmotor-Block ist. So kann begutachtet werden, wie’s da drinnen ausschaut. Auch hier gibt’s aber einige Schrauben – und der junge David machte sich daran, die auf – und dann wieder zuzuschrauben.

Apropos Schrauben: Auf einem anderen Tisch steht eine Kiste mit Loch an einer Seitenwand. Aufgabe hier ist, ohne hineinsehen zu können Muttern auf Schrauben raufzudrehen. „Wir müssen in der Werkstatt auch oft wo schrauben, wo wir gar nicht hinsehen. Das können die Kinder hier üben“, erklärt ein Lehrmädchen, öffnet dann aber fürs Foto doch den Deckel oben, damit geprüft und abgebildet werden kann, dass da wirklich Schrauben drinnen sind.

Stromkreis schließen

Und selbst das ist noch nicht alles. Eine ziemlich große Art Tafel mit einigen Kabeln, Löchern und oben Lampen steht auch noch da. „Welches Kabel musst du in welches der Löcher steckt, damit eine dieser Lampen leuchtet?“, lautet die Erklärung der Lehrlinge, was hier zu tun ist.

Und täglich veranstalten diese Jugendlichen, die bei den Wiener Linien ihre Berufsausbildung machen, einen Schraub-Wettbewerb!

Theater, Sozialgeld

Ach ja, natürlich gab’s auch am dritten Tag so manch Politisches. Zwar kandidierten dieses Mal nur vier Kinder – Hannah, Nare, Mona und Sofia als „Popcorn Partei“, „Partei, die auf alles schaut“, „Kindiversum“ und „Die Stadt der Kunst“.

Letztere forderte, dass Kunstwerke nach ihrer Kreativität bezahlt werden, neue Ideen ebenfalls und es sollte ein Theater – zum Zuschauen aber auch zum selber Schauspielen geben.

Billigeres Popcorn, gerechtere Preise, bezahlte Arbeitspausen, mehr Events wie Talente-Shows usw. waren weitere Forderungen der vier Parteien und ihrer Spitzenkandidatinnen.

Abgeordnete aller Stationen und Regierungsvertreter:innen hatten an diesem Tag auch beschlossen, neue, frische Bürger:innen sollten, so sie nicht vielleicht ohnehin Holli Cent aus früheren Jahren haben, beim Sozialamt einen Bonus von vier Holli Cent bekommen können – das entspricht sozusagen einer halben Stunde Arbeit.

Noch bis Freitag

Gänsehaut-Singende Vizebürgermeisterin

Nare, die bei der Wahl die zweitmeisten Stimmen bekommen hatte und damit Vizebürgermeisterin wurde, war später die erste Starterin beim Karaoke-Singen. Als sie Adeles „Someone like you“ zum Besten gab, strömten nach und nach alle, die ihre Stimme über das Radio der Kinderstadt hören herbei. Viele lief voll die Gänsehaut mindestens über ihre Arme…

„Ich singe seit ich drei bin und mit fünf Jahren hab ich begonnen im Opern-Chor zu singen“, verrät sie danach Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr…

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So, das wär’s einmal über den Mittwoch – wie immer gibt’s unten die Stadtzeitung + Plakat der (in dem Fall vier) Kandidierenden sowie das Regierungsplakat – wer wofür zuständig ist – ganz unten am Ende auf „Inhalt laden“ klicken.

UND: Bis einschließlich Freitag kannst du noch – wenn du zwischen 6 und noch nicht ganz 14 bist – in die Kinderstadt im Wiener Rathaus kommen – Infos dazu im Beitrag „Kinder – eure Stadt wartet auf euch!“ – oben verlinkt.

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Volle Reihen von Zeitungs-Schreiber:innen

Arbeitszeitverkürzung heißt nur, dass Kinder zu neuen Jobs kommen

Die am Montag beschlossene Arbeitszeitverkürzung in der Kinderstadt zeigte, dass es den Kindern nicht um weniger Arbeiten geht, sondern darum, dass sie schneller wechseln können, um neue Jobs auszuprobieren.

Und sie hielt am Dienstag außerdem auch nicht davon ab, dort, wo sie gern arbeiten auch viiiiel länger ihre Tätigkeit auszuüben.

Dennoch diskutierten Regierung und Abgeordnete aus den einzelnen Bereichen, ob es nicht bei sehr überlaufenen, weil beliebten, Jobs, eine Höchstarbeitszeit geben sollte. Damit auch diese Arbeitsstellen wieder frei werden…

Volle Reihen von Zeitungs-Schreiber:innen
Immer wieder volle Reihen von Zeitungs-Schreiber:innen

Stadtzeitung, Rathausreport, Stadtfernsehen, Radio…

Und wie schon am ersten Tag wurlte es auch in den Medien der Kinderstadt. Nicht zuletzt war die Redaktion der Stadt-Zeitung sehr oft sehr überlaufen. Die Beiträge mussten dennoch auf acht Seiten Platz finden, um mit der Beilage Rathausreport bei 12 Seiten auszukommen. So mussten so manche Fotos auch recht klein zusammengeschnitten werden. Einige Beiträge beschreiden auch die Arbeit im Radio sowie in der Nachrichten-Redaktion.

Die am Dienstag neu gewählte Regierung
Die am Dienstag gewählte Regierung

Aber sieh selbst. Natürlich gibt’s auch heute wieder die ganze Zeitung plus das Plakat der Kandidat:innen mit ihren Forderungen für die Wahl sowie das Regierungsplakat nach der Wahl zum Blättern – und Runterladen – auf „Inhalt laden“ klicken 😉

Ach ja, solltest du gerade in Wien sein oder in der Nähe – die Kinderstadt „Rein ins Rathaus“ läuft noch bis einschließlich Freitag – immer von 10 bis 17 Uhr – Infos in dem verlinkten Artikel „Kinder – eure Stadt wartet auf euch!“

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Hier geht’s zur – mit Hilfe von KiJuKU – erstellten Dienstag-Tageszeitung der Kinderstadt

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Wähler:innen werfen ihre gefalteten Stimmzettel in die Urnen (Schachteln mit Schlitz)

Spiel- oder Parkplatz – Wahl„kampf“ bei der Kinderuni

40 Jung- und Jüngst-Studierende haben sich an diesem vorletzten Tag der Kinderuni Wien für die Lehrveranstaltung „Stadt der Kinder: Wie funktioniert Demokratie?“ entschieden. „Partizipation“ also Mitbestimmung war / ist in diesem 22. Jahr der Kinderuni an den Wiener Universitäten ein Schwerpunkt – dazu gab’s auch Pausenspiele auf dem Campus im sogenannten Alten AKH.

Zwei freie Flächen

Nach einer kurzen Einleitung – von Anarchie über Monarchie bis zur Demokratie und Abstimmungen ging’s rein in das angekündigte Planspiel „Stadt der Kinder“. Ein fiktiver Plan einer kleinen Stadt an der Tafel – mit zwei noch freien Flächen. Was soll dort hin?

Dazu konnte sich ein Teil der Kinderuni-Studierenden zu fiktiven Parteien zusammenschließen, beraten, Vorschläge unterbreiten, um sich anschließend einer Wahl zu stellen.

Die andere Hälfte der Kinder ging in die „Schule“ und bearbeitete Aufgaben mit Fahnen-Zuordnungen, Rechnungen, in denen die Summe von Wahlstimmen eine Rolle spielte – natürlich ebenfalls wahlberechtigt.

Parkplatz oder Spielplatz?

Während mit „Partypatai“ mit Parkplatz und Autos um Stimmen warb, erhob „Austria“ Wald und Spielplatz zu ihrem Programm. Als dritte im Bunde kandidierte eine von vornherein schon aus vielen Mitgliedern zusammengesetzte Partei namens „Samsung Partei“ mit dem Motto „je grüner, desto besser“. Neben einem Spielplatz für das eine freie Gelände und einem Park mit viel Wald auf dem zweiten Grundstück hatten sich diese Politiker:innen noch für billigen Döner (2 €), Schule von 9 bis 13 Uhr, mehr Gehalt für Lehrer:innen ausgesprochen. In der Runde, bevor sie mit ihren Forderungen an die Öffentlichkeit gingen, war noch „weniger Autofahren“ ein Thema gewesen, dem viele zustimmten.

Wahlschlangen

Die drei Parteien wählten Vorsitzende, die ihre Forderungen dem gesamten Volk – den 40 Mitstudierenden sowie den zuhörenden Lehrenden, Helfer:innen und dem Journalisten von Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… vortrugen; übrigens trotzt vieler Mädchen zumindest in einer Partei – drei männliche Vorsitzende. Angenehm unaufgeregt, ganz ohne Kampf, selbst ohne Zwischenrufe erfolgte die Vorstellung der Wahlprogramme. Und dann ging’s auf – zwei lange Schlangen, alle wollten wählen. Übrigens auch in der Kinderstadt „Rein ins Rathaus“, die wie (fast) immer in der vorletzten Woche der Sommerferien im Wiener Rathaus stattfindet, ist die Schlange vor der Wahlzelle meist am längsten.

Eindeutig, aber…

Ergebnis: 4 Stimmen und damit 10 % für die „Partypatai“, also für Autos und Parkplätze, 15 Stimmen (38 %) gingen an „Austria“ und mit 21 Stimmen sogar eine absolute Mehrheit (52%) für „Samsung Partei“. Die die beiden zuletzt Genannten sich in der Stadtplanung praktisch einige waren also neun von zehn für Spielplatz, Park und Wald.

Damit war die Lehrveranstaltung aber noch nicht zu Ende. Die Lehrenden – Jule Kegel, Julia Partheymüller und via Video-Botschaft Sylvia Kritzinger, Fakultät für Sozialwissenschaften, Institut für Staatswissenschaft – hatten sich noch eine Reflexionsrunde einfallen lassen – mit der Frage, ob die Wahl fair war. Und da kam es dann schon auch zu Diskussionen. Was ist mit den Autos, die ja da sind. Könnte vielleicht unter dem Spielplatz eine Park-Garage errichtet werden? Gegenargument einer Kinderuni-Studierenden: Aber Parkplätze heißt wieder mehr Autos.
Was ist mit Pferden (die es zuvor schon in der Stadt gab)? Für Pferde sei die Stadt gar nicht geeignet, meinten einige.

Ganze Kinderstadt – eine Woche lang

Jedenfalls zeigten sich alle begeistert vom Planspiel. Leider wurde vergessen, darauf hinzuweisen, dass es – wie schon oben erwähnt – ziemlich gleich lang wie die Kinderuni auch die Kinderstadt „Rein ins Rathaus“ gibt – hier weiter unten in der Info-Box die Details.

Vereinfacht

Vor dem Planspiel stand eine kurze mit grafischen Bildern aufgelockerte Einleitung über verschiedene mögliche Staatsformen auf dem Lehrplan. Ein bisschen plakativ vereinfacht – so fehlte bei der griechischen „Wiege der Demokratie“, dass dort ein Großteil der Menschen unter anderem Frauen völlig ausgeschlossen waren. Aber es zeigte sich auch, dass so manche der Kinderuni-Studierenden viel mehr wissen, als ihnen Lehrende oft zutrauen…

Gebastelte Spielplatz-Pläne

Auf dem Weg zur Straßenbahn trifft KiJuKU zufällig noch Marlene und Nuria, zwei Kinderuni-Studentinnen, die schon am Tag zuvor diese Lehrveranstaltung – und am Donnerstag dafür die gleichzeitig stattgefundene „Meine Stadt, deine Stadt, unsere Stadt“ (mit Lehrenden vom Institut für Geographie und Regionalforschung, Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie) besucht hatten. „Sehr cool war das“, meinten beide spontan – zu den zwei Lehrveranstaltungen. „Gestern konnten wir selber wählen! Und wir hatten mit unserer Naturpartei die meisten Stimmen für einen Spielplatz und einen Wald!“, so eine der Antworten. „Und heute haben wir jede und jeder einen eigenen Plan für einen Spielplatz basteln dürfen“, so die Auskunft über die zweite Lehrveranstaltung und beide zeigen Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… ihre Pläne, wobei Nuria bedauert „ein bisschen was von meinem Plan ist schon verloren gegangen, da hat der Kleber nicht so gut gehalten“.

Kinderuni on Tour

Am Samstag endet die diesjährige Kinderuni Wien mit mehreren Durchgängen von Sponsionen. Die jungen Studierenden müssen geloben, dass sie nie aufhören Fragen zu stellen und Antworten auf diese zu suchen. Dafür gibt’s die Titel Magistra oder Magister der Kinderuni (universitatis iuvenum).

Aber schon am Montag startet die diesjährige Kinderuni on Tour in einem Simmeringer Park, die Woche drauf beim Wasserturm in Favoriten usw. Bis Ende August finden in Parks der Bezirke 10, 11, 15, 21, 22 und 23 Experimente und Forschungen statt – Details siehe Info-Box.

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Zu Storys über die Kinderstadt „Rein ins Rathaus“ im Vorjahr geht es über diesen Beitrag hier unten und die dort weiteren verlinkten

Zu allen – mit Kindern entstandenen – Tageszeitungen samt Kandidat:innen und ihren Forderungen für die täglichen Wahlen geht es hier unten

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Und bei der Kinder- und Jugend-Millionen können Kinder und Jugendliche in Wien über echte Projekte mitbestimmen

Demonstration in Berlin (Deutschland) am 13. Oktober 2018 für eine gerechte Gesellschaft unter dem Motto #unteilbar gegen Diskriminierung, Verarmung, Rassismus, Sexismus, Entrechtung und Nationalismus

Bei Ungerechtigkeiten werden Kinder und Jugendliche wütend – nicht nur wenn es sie selbst trifft!

Fast alle der befragten 660 Kinder in Deutschland (6 bis 11 Jahre) sagen auf die Aussage „Ich werde wütend, wenn ich ungerecht behandelt werde“ mit „eher ja“ (94 Prozent). Aber auch kaum weniger Kinder werden auch „wütend, wenn andere ungerecht behandelt werden“ (83 Prozent sagen da ebenfalls „eher ja“.

Dies ist eines von vielen Ergebnissen der Studie „Wie gerecht ist Deutschland“, die Mitte Juli 2024 vorgestellt wurden. Die Universität Bielefeld hatte – (mit-)finanziert von der Bepanthen-Kinderförderung (im Bereich Gesundheit und Ernährung wirtschaftender Konzern Bayer) 660 Kinder sowie 570 Jugendliche (12 bis 16 Jahre) repräsentativ ausführlich befragt.

Kinder sind fast genauso wütend, wenn andere Ungerechtigkeit erleben wie wenn sie selbst solche erfahren
Kinder sind fast genauso wütend, wenn andere Ungerechtigkeit erleben wie wenn sie selbst solche erfahren

Zur Ausgangsfrage stellten die Studienautor:innen (Fakultät für Erziehungswissenschaft; Leitung Prof. Holger Ziegler) den Jugendlichen die Frage offenbar ein bisschen differenzierter: „Ich bin empört und wütend…“ mit mehr Antwortmöglichkeiten – trifft eher zu/ voll und ganz / überhaupt nicht bzw. eher nicht. Voll und ganz empört und wütend bei eigener ungerechter Behandlung sind demnach knapp mehr als die Hälfte (56 %) und wenn andere betroffen sind knapp mehr als ein drittel (34 Prozent). Aber die Summe aus „voll und ganz“ plus „trifft eher zu“ ergibt dann im individuellen Fall auch 93 Prozent und bei anderen 86 Prozent also ähnlich viele wie bei den Kindern mit „eher ja“.

Jugendliche finden, am meisten müsse für Rentner*innen getan werden
Jugendliche finden, am meisten müsse für Rentner*innen getan werden

Viel Empathie für andere (Gruppen)

Auch bei anderen Fragen zeigen die Antworten, dass viele Kinder und Jugendliche sich offenbar von der Ellenbogen-Mentalität und der Ich-AG wie sie der Neoliberalismus prägt, entfernen. So sehen die Befragten (in dem Fall Jugendlichen) Handlungsbedarf der Politik nicht nur in Sachen „Bildung von Kindern und Jugendlichen“ und „Chancengleichheit von Kindern“, sondern auch in mindestens gleichem Ausmaß für Rentner*innen, gleiche Lebensbedingungen, Arme, Gleichverteilung von Vermögen und Einkommen – all die genannten Themen erhalten Zuspruch zwischen 60 und 65 %.

Auf uns hört niemand

Mehr als ¾ der befragten Jugendlichen fühlt sich aber von politischen Entscheidungsträger:innen nicht wahrgenommen. „Leute wie ich, haben keinen Einfluss darauf, was die Regierung macht“ meinen fast acht von zehn 12- bis 16-Jährigen „eher“ (32%) bzw. „voll und ganz“ (46%).

Mehr als 3/4 der befragten Jugendlichen glauben, dass sie keinen Einfluss auf Regierungen haben
Mehr als 3/4 der befragten Jugendlichen glauben, dass sie keinen Einfluss auf Regierungen haben

Elterlicher Einfluss

Einfluss auf die Meinung der befragten Kinder bzw. Jugendlichen haben einerseits die wirtschaftliche Situation der eigenen Familie sowie die gesellschaftspolitische Haltung der Eltern. So finden 87 Prozent der Kinder (6 bis 11 Jahre), deren Eltern mit der Demokratie in unserem Nachbarland zufrieden sind Deutschland „eher“ (71 %) bzw. „sehr gerecht“ (16%). Die vergleichbaren Anteile bei Kindern, deren Eltern mit der Demokratie im Land unzufrieden sind liegen bei 44 bzw. 6 – in Summe also nur bei der Hälfte (50 Prozent).

SOES

Als Unterscheidungskriterium in Sachen „sozialökonomischer Status“ (SOES) wollten die Studienautor:innen von den Befragten wissen: „Für unsere Familie ist es manchmal finanziell schwierig, alle Dinge zu bezahlen, die wir für die Schule brauchen“ vs. „Unsere Familie kann es sich leisten, Markenklamotten zu kaufen“.

So erleben nicht einmal zwei von zehn Jugendliche (12 bis 16 Jahre) mit hohem SOES in ihrem Leben Ungerechtigkeiten im eigenen Leben, während dies auf mehr als ein Drittel (37%) Jugendlicher mit Familien, die’s finanziell schwer haben, erleben muss.

Insgesamt finden jedoch die befragten – in dem Fall – Kinder (ein bisschen mühsam an der Studie ist, dass offenbar nicht jede Frage jeweils Kindern und Jugendlichen gestellt wurde), dass es in Deutschland viel eher gerecht zugeht als in der ganzen Welt (zwei Drittel zu einem Viertel).

Knapp mehr als die Hälfte der befragten 12- bis 16-Jährigen sind unzufrieden, wie Demokratie in Deutschland funktioniert
Knapp mehr als die Hälfte der befragten 12- bis 16-Jährigen sind unzufrieden, wie Demokratie in Deutschland funktioniert

Überraschung für Studienleiter

Besonders überraschend fand der Leiter der Studie, Holger Ziegler von der Universität Bielefeld, „dass Kinder und Jugendliche zwar ein differenziertes Bild davon haben, wie eine gerechte Gesellschaft aussieht, diese Komponenten in ihrer Lebensrealität aber gar nicht unbedingt wahrnehmen. Sie fühlen sich von der Gesellschaft und der Politik nicht genug gesehen. Trotzdem machen sie sich auch Sorgen um andere Bevölkerungsgruppen, wie zum Beispiel Rentner*innen. Die Vorurteile der neuen Generation gegenüber, diese „würden sich nur für sich selbst interessieren“ können in unserer Studie keinesfalls bestätigt werden.“

Balkengrafik: Wie viel meinen Jugendliche, bewirken zu können, wenn sie sich politisch beteiligen
Balkengrafik: Wie viel meinen Jugendliche, bewirken zu können, wenn sie sich politisch beteiligen

Österreich

Nun, eine direkt vergleichbare Studie fand Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… nicht. Die BundesJugendvertretung – gesetzliche Interessensvertretung aller Menschen in Österreich bis 30 Jahre – verwies einerseits auf den „Jugendmonitor“ der Arbeiterkammer (1200 befragte 16 bis 29-Jährige; Institut Foresight). Neben dem herausragenden Ergebnis, dass die soziale Schere weiter auseinandergeht und Teuerung und Krise Jugendliche bzw. junge Erwachsene besonders stark trifft, wurde auch andere Themen wie etwa Mitbestimmung abgefragt.

„Menschen wie ich können etwas bewirken, wenn sie sich politisch beteiligen“ beantwortete die Hälfte mit „stimme sehr zu“ (16%) bzw. „ziemlich“ (34%). „Gar nicht“ fanden 13 % und „wenig“ 28% – 9 Prozent gaben dazu nichts an oder „weiß nicht“. Allerdings klafft auch hier eine Lücke zwischen Reicheren und Ärmeren: So finden fast sechs von zehn der „oberen 30%“, dass ziemlich bzw. sehr etwas bewirken können (57%), während dieser Anteil beim unteren nicht ganz Drittel nur bei 42 Prozent liegt.

Wie stark finden junge Menschen Demokratie in Österreich
Wie stark finden junge Menschen Demokratie in Österreich

Im Vorjahr erhob das Institut Sora die Einstellung junger Menschen zu Demokratie und veröffentlichte im November 2023 die Ergebnisse der Telefon- bzw. Online-Befragung von 343 16- bis 26-Jährigen, die in Österreich wohnen. 48 Prozent bewerten die Funktionsfähigkeit des politischen Systems sehr (11%) bzw. ziemlich (37%) gut. Was allerdings im Vergleich zu 2018 einem doch deutlichen Rückgang entspricht – damals: 13 und 56, also in Summe 69%.

BJV-Schlussfolgerungen

Aus diesen und anderen Studien und Umfragen schlussfolgert die BundesJugendVertretung: „Die Wahlbeteiligung junger Menschen entspricht aus den Erfahrungen und Wahlstudien der vergangenen Jahre dem Durchschnitt der Bevölkerung, bei Erstwähler*innen liegt er sogar darüber. Jugendliche sind politisch interessiert und engagiert. Rund die Hälfte aller Jugendlieben engagiert sich ehrenamtlich. Und jene, die in Vereinen und Organisationen, die unter dem Dach der BJV versammelt sind, aktiv sind, halten die Demokratie noch höher als Nicht-Mitglieder. Gleiches gilt fürs Zugehörigkeitsgefühl zur österreichischen Gesellschaft.

Wenn Jugendliche sich in organisationen engieren, fühlen sie sich der gesamten Gesellschaft zugehöriger und schätzen die Demokratie höher ein
Wenn Jugendliche sich in organisationen engieren, fühlen sie sich der gesamten Gesellschaft zugehöriger und schätzen die Demokratie höher ein

Herausforderungen

Alterung der Gesellschaft und daher weniger Gewicht von „jungen Stimmen“ und fehlendes Wahlrecht für Nicht-Staatsbürger*innen sei eine große Herausforderung für die Demokratie und nicht zuletzt dafür ausschlaggebend, dass junge Menschen immer weniger den Institutionen der Politik vertrauen und sich zu wenig mit ihren Sorgen ernst genommen fühlen. Die Demokratie als Staatsform wird aber wenig in Frage gestellt.“

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Großgruppenbild mit Kindern udn Jugendlichen einiger der Projekte, die nun umgesetzt werden sowie Verantwortlichen in Politik und Jugendarbeit

Bienenhotels, Natur in der Schule, Jugendkino im Freien…

„Wir dachten uns, welche Tiere uns helfen. Da ist uns die Biene eingefallen“, beginnen die ersten Kinder aus der 4B der Volksschule Grinzinger Straße (Wien-Döbling; 19. Bezirk) Kinder I Jugend I Kultur I und mehr… zu erzählen. Und dann sprudelten sie der Reihe nach drauf los: „Wenn wir die Bienen nicht hätten, dann könnten wir 50% unserer Nahrung nicht essen (Anmerkung: Für Obst und andere pflanzliche Nahrungsmittel braucht es sehr oft die Bestäubung durch Bienen).

Zu Beginn hätte es schon die Diskussion gegeben, „für welches Tier wir was machen wollen“. Als die Rede auf Hunde kam, seien sich schnell alle einig gewesen, dass die hier ohnehin gut versorgt seine. Aber Bienen hätte noch Hilfe nötig. Und so hatte diese Klasse, aber auch die 3 c der Volksschule Kolonitzgasse (Wien-Landstraße; 3. Bezirk) – unabhängig voneinander, aber mit ähnlicher Argumentation Projekte für „Bienenhotels“, insektenfreundliche Bewirtschaftung von Grünflächen (Blumen stehen und wild wachsen lassen) – samt Infotafeln für Vorbeigehende ein; jeweils in der Nähe ihrer Schulen.

Und – tatatata…., für diese beiden Projekte stimmten so viele von den 4714 Kindern und Jugendlichen, die am Online-Voting teilgenommen hatten, dass diese unter jenen – in diesem Jahr zehn – Projekten landeten, die aus der (nunmehr zweiten) Kinder- und Jugend-Million gefördert werden – mit insgesamt 120.000 €. Die Liste aller zehn weiter unten in Text und Bildern (Fotos von kurzen Info-Plakaten).

Jugendliche vom Projekt
Jugendliche vom Projekt „Kulturbalkon“

Balkon wird Oase

„Unser Ziel war es vor allem, dass wir ein Stück Natur zu uns in die Schule bringen, also die Perspektive wechseln“, meinte eine Schülerin der (noch) 7G des Gymnasiums Am Augarten. Unser weiteres Ziel wäre, dass wir mit dieser Idee auch noch andere Schule anstecken!“

Aus der Ursprungs-Idee einer Brücke von der Schule über die Straße in den angrenzenden Augarten wurde eine – finanzierbare – grüne Oase für Urban Gardening, Workshops, Freiluft-unterricht, Treffpunkt und Events; berechneter Kostenpunkt: 250.000 €.

Kostenlose Schwimm- und Selbstverteidigungskurse

Ein einzelner Bub – sowie Jugendliche des Jugendzentrums Just Wienerberg hatten die Idee, Gratis-Schwimmkurse für 8- bis 15-Jährige anzubieten. Zwei Jugendliche brachten den Vorschlag von kostenlosen Selbstverteidigungskursen ein.

Vier Schülerinnen der VBS Schönborngasse, die Freiluftkino für Jugendliche vorschlugen
Vier Schülerinnen der VBS Schönborngasse, die Freiluftkino für Jugendliche vorschlugen

Freiluftkino mit Jugendprogramm

Vier Schülerinnen der Vienna Business School Schönborngasse (Josefstadt; 8. Bezirk) finden Freiluftkino super, „aber für Jugendliche werden nicht viele Filme gespielt“. Mit rund 50.000 Euro soll es in Sommermonaten – eher erst ab dem kommenden Jahr – Freiluftkino für Jugendliche (Jugendfilme, Coming-of-Age-Filme, Dokus und Komödien) in drei Parks im 2., 3. und 7. Bezirk geben.

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Junges Wien

Kinder der VS Vorgartenstraße 42 kamen mit etlichen Vorschlägen für Verbesserungen in Parks

Trampoline und Klos für Parks, Jugend-App, Mental Health und noch viele Ideen

„Trampoline in Parks“ und „mehr Spielstraßen“ dringt es fast in kleinen Chören von Kindern der 2c der Volksschule Vorgartenstraße 42 (Wien-Brigittenau; 20. Bezirk) an die Ohren des fragenden Reporters. Sie sind eine der ersten Klassen, die am vorletzten Tag vor den Osterferien den großen Festsaal im Wiener Rathaus bevölkern. Sie und weitere rund 250 Kinder und Jugendliche sind zum Abschluss des aktuellen Wiener Kinder- und Jugendparlaments gekommen.

In den vergangenen Monaten haben junge Bürgerinnen und Bürger – übrigens, egal welchen Pass sie oder ihre Eltern haben! – Ideen, Vorschläge und Forderungen eingebracht. Wie ihr Leben und das ihrer Altersgenoss:innen (weiter) verbessert werden kann und soll / könnte und sollte. Aus den einzelnen Abteilungen der Stadt Wien kamen Antworten – und die wurden nun von Kindern und Jugendlichen mit Stadt- bzw. Gemeinderät:innen oder Beamt:innen diskutiert.

Sogar aus einem Kindergarten

Die Allerjüngsten kamen übrigens von einer Kindergartengruppe – KiWi Floridusgasse (Floridsdorf; 21. Bezirk). Hier strahlt Nicole, als sie Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… als sie einen der Wünsche ihrer Gruppe anvertraut: „Wir hätten gern in einem Park eine Rutsche, die bis unter die Erde geht und über eine Treppe kommst du dann wieder rauf.“ „Außerdem hätten wir gern, dass es in Park Hasen gibt für Kinder, die keine Haustiere haben“, und „Karussells und Trampoline“ kommt es von verschiedener Seite. Als eine der begleitenden Elementarpädagoginnen fragt „ihr habt doch noch etwas Wichtiges vorgeschlagen, was viele brauchen könnten?“ schallt aus mehreren Mündern: „Klos!“

Letzteres war übrigens eine häufige Forderung: Klos für alle Parks – und zwar solche, die dann auch regelmäßig gereinigt werden! Ebenso vielfach gefordert: Alles sollte barrierefrei zugänglich sein – müsste es laut Behinderten-Konvention der UNO ohnehin schon längst. Da Parks aber nicht bei jeder Witterung der ideale Aufenthaltsraum sind, an dem nicht konsumiert werden muss, wünschen sich vor allem viele Jugendliche geschlossene, ebenerdige Räume etwa in Bauten von Wiener Wohnen oder Genossenschaften, die kostenlos benutzt werden können.

Hilfe für Ärmere und Jugend-App

Mehr öffentliche Sportplätze und vor allem Hilfe für ärmere Menschen sowie ausreichend Informationen über schon bestehende Angebote direkt an die Betroffenen, wünsch(t)en sich die Volksschulkinder der 4d der Waldschule in der Nähe des Lainzer Tiergartens. „Und dass alle Menschen lieb zueinander sind!“

Jugendliche der Mittelschule Brüßlgasse (Ottakring; 16. Bezirk) schlagen eine eigene Jugend-App vor, „in der alle Angebote, die es für Jugendliche gibt, übersichtlich zu finden sind, und wo rasch Hilfe geholt werden kann. Oder wo Rechte, die wir haben, angezeigt werden“, schildern sie Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… „So eine Jugend-App ist in Arbeit, wurde uns geantwortet.“

Eine solche App soll übrigens „in verständlicher Sprache wichtige Infos für Kinder und

Jugendliche auch ohne Profil-Registrierung zugänglich machen, digitale Beteiligung an Abstimmungen und Umfragen ermöglichen, Anreize schaffen, sich zu beteiligen“ und „Kinder und Jugendliche sind bei der Erstellung dabei. Die App informiert über Rechte. Videos statt Texte.“

Gewalt und Vorbeugung

Eine Runde engagierter Mädchen wünschte sich „mehr Hilfsangebote, zum Beispiel auch Selbstverteidigungskurse für Mädchen“ (Gamze). Oder „mehr Sensibilisierung in Schulen für das Thema Gewalt. Zum Beispiel gibt es in unserer Schule zwar rund 60 Peer-MediatorInnen, davon sind aber nur ungefähr vier bis 5 Burschen“, machte Sabrina aufmerksam. Womit der Handlungsbedarf klar sein müsste. Samantha, Mohadisa, Mia und Beyza ergänzen unter anderem, dass „Mental Health (psychische Gesundheit) ein dringend wichtiges Thema ist, das in Schulen behandelt werden müsste“.

Mehr Fairness

Tara, Elias und Aleksei aus dem Gymnasium Wasagasse (Alsergrund; 9. Bezirk) nennen im Gespräch mit KiJuKU einerseits Digitalisierung und andererseits Integration als ihre wichtigsten Themen, wo viel mehr getan werden müsste. Gerade was Schüler:innen mit Migrations-Biographie betrifft, bräuchte es mehr Ressourcen und fairere Verteilung. Und Rassismus müsste angesprochen werden, hatte zuvor schon Aanab Mohamed, Schulsprecherin des Gymnasiums Geringergasse (Simmering; 11. Bezirk) in der Bildungsrunde eingebracht und berichtet: „Wir haben selber eine Ausstellung dazu erarbeitet.“

Auf dem Weg zur kinder- und jugendfreundlichsten Stadt

Das Kinder- und Jugendparlament ist ein Element, um Wien (noch) kinder- und jugendfreundlicher zu machen – und nicht nur paternalistisch sozusagen von oben Gaben zu verteilen, sondern die Expertise der Betroffenen miteinzubinden. Partizipation ist das Fremdwort dafür, dass – in dem Fall eben Kinder und Jugendliche selbst mitbestimmen. Schon im Jahr vor der Pandemie – ohne natürlich davon zu wissen – haben rund 22.500 Kinder und Jugendliche in Workshops „Werkstadt Junges Wien“ Ideen, Wünsche und Forderungen eingebracht.

Frag doch eigentlicht Jugendliche

Aktuell läuft etwa die Abstimmung über die zweite Runde der Kinder- und Jugendmillion. Die ersten Projekte der ersten Runde wurden /werden derzeit umgesetzt. Das Kinder- und Jugendparlament ist ein weiteres Element dieser Mitbestimmung der jungen und jüngsten Bürger:innen der Stadt – auch schon vor dem Wahlalter (16 Jahre) und vor allem unabhängig von der Staatsbürger:innenschaft.
Und der Prozess dieser Mitbestimmung hat auch bewirkt, dass derzeit die unabhängige Kinder- und Jugendanwaltschaft – gemeinsam mit jungen Menschen – tüftelt, einen Beirat aus 14- bis 21-Jährigen einzurichten und wie dieser zusammengesetzt und arbeiten soll. Motto: „Frag doch eigentlich Jugendliche!“ Das wurde beim Kinder- und Jugendparlament in der Vorwoche bekanntgegeben.

Und dieses Pilotprojekt soll dann auch – nach Rückmeldungen der Stadt-Abteilungen – Vorbild für die Mitbestimmungs-Elemente in der zu entwickelnden Jugend-App sein.

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Reportage über eine der Werkstatt-junges-Wien-Workshops <- noch im KiKu

Abschluss des Mitbestimmungsprojekts mit 22.500 beteiligten Kindern und Jugendlichen <- noch im Kinder-KURIER

Junges.wien.gv.at/projekte

Bildmontage aus einigen Fotos, auf denen Kinder und Jugendliche ihre Projekte vorstellen

Klos in Parks, viel mehr Grün und Bunt, Kultur-Balkon und vieles mehr…

Die Renovierung einer- und Erweiterung eines großen Skaterparks in Hütteldorf in der Nähe der U4-Endstation, stabiles Gratis W-LAN in den Parks, öffentliche Baumhäuser, öffentlich zugängliche Gratis-Hausübungs- und Lernplätze, mehr Grünflächen und -pflanzen, mehr Farbe an grauen Wänden, mehr Klos in Parks und an öffentlichen Orten (und das gratis), kostenlose Schwimmkurse, Freiluftklassen, mehr autofreie Straßen, Handylade-Stationen in Parks, Notfallknöpfe ähnlich wie in U-Bahnstationen auch in Parks – die direkt die nächste Polizeistation alarmieren…

Und das ist nur eine kleine Auswahl jener 220 Ideen, die Kinder und Jugendliche bis Mitte November des Vorjahres (2023) für die zweite Wiener „Jugendmillion“ eingereicht haben. wienXtra und Mitarbeiter:innen der jeweils betroffenen Abteilungen der Stadt Wien haben diese durchforstet, 148 blieben übrig. Diese wurden am Freitag (23. Februar 2024) vor Kindern und Jugendlichen – und Stadt-Wien-Mitarbeiter:innen – in der Volkshalle des Wiener Rathauses vorgestellt. Dies ist übrigens auch jene große Halle im Erdgeschoß, in dem seit rund zwei Jahrzehnten – mit Ausnahme von Corona-Jahren – Kinder bei „Rein ins Rathaus“ eine Woche lang ihre eigene Stadt regieren.

Die jungen Besucher:innen, die selbst Ideen eingereicht hatten, konnten andere Vorschläge kommentieren, miteinander diskutieren oder sie unter anderem Medienleuten vorstellen wie Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr…

Alma stellt KiJuKU ihre Idee von Lern- und Lese-Häuschen vor
Alma stellt KiJuKU ihre Idee von Lern- und Lese-Häuschen vor

Lern- und Lese-Häuschen

Eines der wenigen Einzelprojekte – die meisten wurden von Gruppen, Klassen oder gar (fast) ganzen Schulen eingereicht, stellt die zehnjährige Alma dem Journalisten vor: „Lern- und Lese-Häuschen“ vor allem in Wiener Parks. „Es gibt viele Kinder, die zu Hause zu wenig Platz oder zu wenig Ruhe haben – bei vielen, lärmenden Geschwistern. In Parks könnte es so kleine Holz-Hütten geben mit Tischen und Bänken, wo Kinder dann in Ruhe lernen oder einfach lesen könnten.“

Eine Klasse – mehrere Ideen

Kinder der Mehrstufenklasse der Offenen Volksschule Prückelmayrgasse (Liesing; 23. Bezirk), die bald auch einen Teil der Volkshalle als möglichen Spielplatz entdeckten, hatten gleich mehrere Ideen für die Jugendmillion eingebracht, „um unsere Stadt bunter und lebenswerter zu machen. Wir hätten gerne mehr Bushaltestellen deren Überdachung mit Pflanzen und Grünflächen bedeckt sind. Schön wäre es auch wenn es an verschiedenen Stellen Hochbeete gibt, die wir selbst gestalten und bepflanzen dürfen.“ Kinder könnten/sollten bei den Begrünungen selber mithelfen, so die jungen Grünraum und Bunt-Fans. Außerdem wünschen sie sich – nicht nur – für ihre Schule mehr Bewegungsräume im Schulhaus und mehr Klos in Parks und auf Spielplätzen.

Schulvorplatz

„Sogar der Weg von der Straßenbahn (Linie 6) zur Schule ist immer wieder gefährlich. Da hätten wir gern einen Zebrastreifen. Außerdem wäre eine 30er-Zone in der Neilreichgasse gut“, beginnen Erza Qengay und Berina Ahmeti das Projekt für einen größeren Vorplatz der großen Handelsakademie Pernerstorfergasse (Favoriten; 10. Bezirk) zu schildern. Nach und nach gesellen sich Anja Misić, Zaineb Shihab, Rama Kheimis, Almas Leković und Christian Savković dazu, um ergänzend die Projektidee zu erläutern: „Damit wir in der Pause vor die Schule gehen und uns dort aufhalten können, hätten wir gern genug Platz, der auch begrünt werden sollte. Ein Brunnen oder/und Wasserspender wär auch gut.“

Die Verkehrsberuhigung in der Neilreichgasse wäre nicht nur zwecks ungefährlicherer Überquerung der Straße gut, sondern würde auch den Lärm verringern. „So könnten wir die Fenster in den Stunden aufmachen.“ Und das sollten sie ja oft, denn diese Schule hat – seit Jaaahren – neben jeder Klassentür eine Ampel-Anzeige was den Sauerstoffgehalt betrifft. Bei Rot sollte unbedingt gelüftet werden. Was dann an dieser einen Seite oft nicht geht, weil’s von draußen zu laut – und obendrein nicht gerade frische Luft – reinkommt.

Kultur-Balkon

Gleichsam ebenfalls einen erweiterten Schulvorplatz wünschen sich die Jugendlichen der 7. Klasse mit Kunstschwerpunkt aus dem Gymnasium Am Augarten (Brigittenau; 20. Bezirk); allerdings nicht zu ebener Erde, sondern in luftiger Höhe! Die Schule liegt – wie schon der relativ neue Name (vorher firmierte sie unter Karajan- und noch früher unter Unterbergergasse) sagt – neben dem Augarten. Allerdings getrennt durch eine Straße, die Wasnergasse. „Damit wir in den Pausen auch in den Augarten gehen könnten, sind wir auf die Idee einer Brücke gekommen“, beginnen Ibtisam und Michelle Kinder I Jugend I Kultur I und mehr… einen Teil der Idee des „Kulturbalkons“ er erklären. So eine Brücke als Verbindung in den Augarten sollte aber dann auch gleich begrünt werden – und nicht nur für die Schüler:innen da sein, sondern auch gleich so breit, dass sie auch eine grüne Erweiterung des Augartens darstellt. Und weil es in dieser AHS unter anderem einen Kunst- und Kultur-Schwerpunkt gibt, sollte auch Raum für Ausstellungen oder auch kleine Aufführungen sein.

„Unser Kulturbalkon soll so auch zum Begegnungsort – unter anderem für Menschen aus dem Altersheim im Augarten sein, wir wollen aber auch andere Schulen aus der Nähe einladen, dass sie den Raum dann auch für die Präsentation ihrer Kunstwerke nutzen können“, ergänzen nach und nach noch Amy, Mia, Kiara, Noah und Alesia, als sie dem Journalisten noch ergänzende, bunte, eigens gestaltete Plakate und Videos auf Tablets zeigen. „Außerdem könnten auf dieser Brücke zum Beispiel dann auch Biologie-Unterricht stattfinden.“

Der Kulturbalkon in dieser Form würde sicher den Rahmen der Jugendmillion sprengen, aber da AHSen Bundesschulen sind, könnte vielleicht auch das Bildungsministerium, die Bezirksvorstehung oder noch andere Abteilungen in ein derartiges Vorbild-Projekt miteinsteigen, oder?!

Umsetzungs-Fahrplan

Zwischen 21. Mai und 14. Juni können alle Kinder und Jugendlichen Wiens online über diese 148 Projekte abstimmen. Jene mit den meisten Stimmen werden verwirklicht. Dafür steht eine Million Euro zur Verfügung. Bis dahin wird auch berechnet, was die jeweilige Umsetzung kosten würde – und wie viele der Projekte mit den meisten Stimmen sich realisieren lassen. Die Jugendmillion ist Teil der Wiener Kinder- und Jugendstrategie. Ziel: Wien soll die kinder- und jugendfreundlichste Stadt der Welt werden. Es geht aber weniger um das internationale Ranking, sondern eben darum, dass die jungen und jüngsten Bürger:innen – übrigens egal welcher Staatsbürgerschaft – ein gutes, ein besseres Leben haben – und dabei selber gefragt, gehört und einbezogen werden. Dies ist eine Dauer-Aufgabe. Neben der schon genannten einwöchigen spielerischen Kinderstadt geht’s auch um wirkliche Veränderungen. So haben schon im Jahr vor Corona rund 22.500 Kinder und Jugendliche in Hunderten Workshops im Rahmen der Aktion „Werkstatt Junges Wien“ Ideen, Vorschläge, Projekte, Kritikpunkte usw. eingebracht. Aus diesen wurden 45 Maßnahmen in neun Themenfeldern erarbeitet – Link zu dem entsprechenden Beitrag – damals noch im Kinder-KURIER – unten.

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junges.wien -> Eingereichte Projekte

Reportage über eine der Werkstatt-junges-Wien-Workshops <- noch im KiKu

Abschluss des Mitbestimmungsprojekts mit 22.500 beteiligten Kindern und Jugendlichen <- noch im Kinder-KURIER

15. steirischer Kindergipfel in Fernitz-Mellach

Jeder Samen verändert die Welt – Kinder wollen heldenhaft die Umwelt schützen

Jährlich treffen einander engagierte Kinder und Jugendliche aus steirischen Gemeinden zu einem „Gipfel“, um einerseits Erfahrungen auszutauschen und andererseits gemeinsame Forderungen an Politik und Gesellschaft zu erarbeiten. Dieses Mal war es der 15. Kindergipfel – sozusagen der Neuzeit, denn Anfang der 90er Jahre gab es, ebenfalls in der Steiermark und zwar in Mürzsteg, bereits österreichweite Kindergipfel, wo unter anderem die heute längst verwirkliche Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre gefordert worden ist.

Die 150 Kinder sind in ihren Gemeinden – Bruck an der Mur, Eibiswald, Eisenerz, Feldkirchen bei Graz, Fernitz-Mellach, Fohnsdorf, Graz, Hart bei Graz, Kapfenberg, Lebring-St.Margarethen, (Kinderwerkstätte) Leoben, Obdach, Raaba-Grambach, St. Stefan im Rosental, Wildon und Weiz – in Kindergemeinderäten aktiv. Vor Ort stoßen sie für Verbesserungen für die jungen und jüngsten Gemeindebürger:innen an – Reportagen einiger Kinder- und Jugendgemeinderäte (nicht nur in der Steiermark) sind am Ende dieses Beitrages verlinkt.

15. steirischer Kindergipfel in Fernitz-Mellach
15. steirischer Kindergipfel in Fernitz-Mellach

Umweltfragen im Zentrum, aber nicht nur

Beim nunmehrigen 15. Gipfel ging es vor allem um die weltweiten Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der UNO. Motto der Kindergemeinderät:innen: „Guten Morgen Zukunft! Gemeinsam packen wir´s an!“ Kinder engagieren sich überall immer wieder in Umweltfragen – und sie haben noch viel länger auf dieser Welt zu leben, sind also viel betroffener, wenn nicht nachhaltig gewerkt wird, sondern die Klima-Kipppunkte überschritten werden. So „nebenbei“ steht schon seit mehr als 30 Jahren (seit 20. 11. 1989) in der UN-Kinderrechtskonvention, dass Kinder u.a. das Recht auf saubere Umwelt, gleichen Zugang zu Bildung und Mitgestaltung ihres Lebensumfelds haben.

Die Forderungen der 150 Kinder

15. steirischer Kindergipfel in Fernitz-Mellach
15. steirischer Kindergipfel in Fernitz-Mellach

Kreative Workshops

Die Themen wurden beim Kindergipfel auf kreative Weise bearbeitet, u.a. in Theater-Workshops, einer SDG- Schnitzeljagd, der Herstellung von Samenkugeln bis zur kreativen Gestaltung von. Begleitet und organisiert wurde das steirische Gipfeltreffen von beteiligung.st, der Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Bürger:innenbeteiligung in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Fernitz-Mellach sowie dem Kindergemeinderat Fernitz-Mellach. Die Botschaften der Kinder zum Thema SDGs werden in Fernitz-Mellach auf großen Fahnen sichtbar bleiben und sollen Passant:innen zum Nachdenken anregen.

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Große Arbeitsgruppe der Kinder für den Außenbereich für den sie auch Modelle gebaut haben

Demokratie ist machbar – wollen die „Schulen der Superkräfte“ zeigen!

Während in manchen Gebäuden zwei Schulen fast vollkommen getrennt sind und zwei Direktionen haben, gibt es beispielswiese zwei Schulen, die eine Viertelstunde voneinander entfernt liegen – acht Busstationen – und doch zusammengehören. Die kleinste Schule Wiens in den Weinbergen von Neustift am Walde in der Celtesgasse gehört zur Volksschule Krottenbachstraße, genannt Krotti. Bis jetzt, denn die beiden Schulen, vielmehr die Kinder der Schulen haben einen gemeinsamen Namen gesucht. In Ateliers und Arbeitskreisen neue Vorschläge erarbeitet. Namen und Logo wurden entworfen. Die Idee rechten von „Die-5-Sterne-Schule“ über Schulen des Friedens, der Freundschaft, Interessen, Gerechtigkeit, Demokratische Schulen Wien bis zu „Activity Mint Grätzl 19“ – wobei die zuletzt genannte Zahl für jene des Bezirks Döbling steht.

Viele der vorgeschlagenen Begriffe stecken nun sozusagen in Untertiteln des neuen Schulnamens: „Schulen der Superkräfte“ – mit einem knallbunten Logo und den in farbenfrohen Sprechblasen, -Sternen und -Blitzen stehenden Wörtern Gerechtigkeit, Kreativität, Freundschaft, Begabung, Mint, Natur.

Teil eines großen, langfristigen Projekts

Der neue Schulname und das dazugehörige Logo sind aber „nur“ Teil eines umfangreichen dauerhaften Demokratieprojekts. So wie die Namens- und Logo-Findung von vielen von den Schüler:innen eingebrachten Ideen bis zum Ergebnis unter ständiger Mitwirkung der Kinder stattgefunden hat, so wurden und werden diese laufend einbezogen, Ideen für Verbesserungen einzubringen. Solche reichen vom großen Schulsportplatz über die Außenwände bis zu den Klassenzimmern, den Speisesaal, der nun „Kinderrestaurant“ heißt, bis zu Unterrichtsinhalten und den Umgang miteinander.

Eigene Verfassung

So heißt es in der – in den ersten Monaten dieses Demokratieprozesses ebenfalls entstandenen eigenen Verfassung unter anderem:
* Alle Kinder sollen die gleichen Rechte und Pflichten haben.
* Wir nehmen alle Kinder so an wie sie sind, auch wenn sie  anders aussehen, anders denken oder anders handeln als wir. 
* Wir schließen niemanden aus, halten zusammen und helfen einander.
* Ich will mitfühlend sein und nehme Rücksicht auf andere. Denn jede und jeder verdient es, geliebt zu werden, auch wenn sie mich manchmal nerven. 
* Ich löse meine Probleme, indem wir miteinander reden und ohne zu schlagen. 
* Ich bedrohe, beschimpfe und schlage niemanden
Aber auch
* Lehrer und Lehrerinnen dürfen mich nicht anschreien

Dauerhafte Mitbestimmung

Für die Gestaltung des großen Sport- und Freizeitbereichs im Grünen außerhalb des Schulgebäudes haben die Kinder Ideen zusammengetragen und in Ateliers in einer Projektwoche auch Modelle gebastelt. Die Ateliers, für die sie sich selbst einteilen konnten, sollten aber von vornherein keine einmalige Sache bleiben. Die Mitbestimmung – wie sie ja eigentlich die Kinderrechtskonvention generell seit mehr als 30 Jahren Kindern zugesteht – wird als langfristiges dauerhaftes Element in den Schulalltag eingebaut. So gibt es seither wöchentliche Klassenrats-Sitzungen, die von Kindern abwechselnd geleitet werden und wo alles besprochen wird, was sich auf die jeweilige Klasse bezieht und auch dort selbst gelöst werden kann.

Fragen, Vorschläge, Ideen, Anregungen, Forderungen, die mehrere Klassen oder gar die ganze Schule bzw. sogar beide Schulstandorte betreffen, werden entweder in themenbezogenen Arbeitskreisen weiter behandelt oder sie kommen ins übergreifende Schulparlament. Jede Klasse hat zwei Vertreter:innen gewählt, aber es sollen auch möglichst viele andere Kinder immer wieder einbezogen werden, beispielsweise in den Arbeitskreisen.

Zudem sieht die – von den Kindern selbst erarbeitete – schon erwähnte Verfassung auch ein „erweitertes Schulparlament“ vor, in dem dann auch (Freizeit-)Pädagog:innen, Direktorin und Eltern-Vertreter:innen sowie andere Mitarbeiter:innen der Schule gemeinsam mit den Kindern Themen besprechen und beschließen.

Ausdiskutieren

Dass Demokratie nicht eine einfache Friede-Freude-Eierkuchen-Sache ist, zeigte sich an Wünschen vieler Kinder, die Straße vor der „Krotti“ in der Zeit bevor die Schule in der Früh beginnt, und in der Hauptabholzeit am Ende des verschränkten Ganztagsbetriebs jeweils rund eine halbe Stunde autofrei zu machen. Alle würden sich dann sicherer und freier fühlen. Halt, nicht alle, manche meinten, aber ihre Eltern würden sie ja mit dem Auto bringen und holen. Und schon entstanden Diskussionen darüber und über die Busverbindungen usw.

Ähnliches erlebte Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … beim Lokalaugenschein Mitte Mai am Arbeitskreis-Mittwoch auch bei Diskussionen im Speisesaal an einem der Tische. Auf die Frage, was sie sich beim Essen vor allem wünschen, waren sich alle sofort einig: „Mehr Abwechslung beim Obst, nicht immer fast nur Äpfel!“ Aber gleich danach wollte ein Mädchen „Burger“, was andere sofort ablehnten, „das hat zu viel Fett“. Dafür schlug eine andere Schülerin vor, „es wär ganz schön, wenn es hin und wieder Karotten zum Knabbern geben würde“. Sofort einig waren sich jedoch alle wieder als es um die Jausen ging: „Bitte, nicht immer das Gleiche!“, „Und keine harten Nudeln!“ Außerdem mehr und bunte Dekoration im „Kinderrestaurant“ hätten alle gern sowie „zum Beispiel zu Weihnachten Lichterketten“.

Präsentation beim Schulfest

Mitte Juni gibt es ein großes Schulfest, bei dem die Kinder ihre bisherige und noch bis dahin erarbeiteten Wünsche, Vorschläge und Forderungen allen – Eltern sowie den Gäst:innen aus Schulverwaltung und Bezirks- und Stadtpolitik – vorstellen werden. Bis dahin – so hat der Bezirksvorsteher, der am Tag des kijuku.at-Lokalaugenscheins ebenfalls anwesend war und sich Vorschläge von Arbeitsgruppen, insbesondere Schulgarten, anhörte – und dann doch aufschrieb – werde er für etliche Wünsche und Forderungen schon Antworten haben.

Hymne

Ach, übrigens hat diese Schule mit zwei Standorten jetzt nicht nur einen gemeinsamen Namen und ein dazugehöriges Logo, sondern auch eine Hymne. Wie bei anderen Ateliers und im gesamten Prozess holte sich die Schule Unterstützung von außen, von Theater Ansicht, das schon etliche partizipative (Theater-)Projekte gemacht hatte. Und in einem solchen Atelier entstand die fröhliche Hymne, in der Kinder auch etliche ihrer Familiensprachen einbringen konnten und so wird u.a. von 1 bis 3 auf Deutsch, Englisch, Türkisch, B/K/S (Bosnisch/ Kroatisch/ Serbisch) Farsi bzw. Kurmandschi, Ungarisch und Arabisch gezählt gesungen.

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Schulen der Superkräfte

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