Schon die Gebrüder Grimm hätten den „wunderlich gezeichneten Fisch“ erwähnt, die Hommingberger Gepardenforelle. Neben ihrem Muster, das an die Raubkatze erinnert, könne diese doppelt so schnell wie andere Bachforellen gegen den Strom schwimmen. Außerdem sei ihr Fleisch besonders zart.
In seriöser, informativer Aufmachung findet sich eine Website zu diesem Fisch. Natürlich ist deine wahrscheinliche Vermutung schon nach dem Untertitel dieses Beitrages richtig: Es gibt diesen Fisch nicht, auch der angebliche Ort ist eine Erfindung. Das kannst du nicht nur in der neuesten Broschüre „Wahr oder falsch im Internet?“ der Initiative SaferInternet.at – kostenloser Download -, sondern auch bei Recherche im Internet selbst finden. Zwar führen die ersten Treffer bei Suchmaschinen zur besagten Homepage, doch schon einige Einträge weiter unten erklärt wikipedia, dass die extra für einen Wettbewerb einer Computerzeitschrift erfunden und gestaltet worden ist, und das schon vor fast 20 Jahren (2005).
Die Borschüre ist Teil eines umfangreichen Pakets an Materialien mit sehr brauchbaren praktischen Übungsbeispielen der genannten Initiative. Die ist Teil eines weltweiten Netzwerkes, das (nicht nur) Kinder und Jugendliche fit für sorgsamen, bewussten, kritischen Umgang mit Internet und nicht zuletzt Social Media machen möchte. Als (medialen) Höhepunkt von/für Informationskampagnen findet seit 20 Jahren der internationale Safer Internet Day – heuer in mehr als 150 Ländern – statt. Dessen Motto: Together for a better Internet, also gemeinsam für ein besseres Internet.
Nicht nur, aber auch weil in Österreich dieser erste Februar-Dienstag meist in die Semesterferien einiger Bundesländer fällt, ruft die österreichische Initiative seit einigen Jahren gleich das ganze Monat für zusätzliche Projekte in Schulen und Jugendeinrichtungen dazu aus, u.a. mit „Schnitzeljagden“ rund um Falschnachrichten, die nicht nur auf Fehler zurückgehen, sondern bewusst in die digitale Welt gesetzt wurden/werden, also Fake News. Daneben gibt es auch noch Schnitzeljagden zu Cyber-Mobbing und sozialen Netzwerken, ein Online-, sowie etliche Kahoot-Quizze und einen zu Sicherheit im virtuellen Raum.
Für die Teilnahme winken überdies Preise für Schulen und Jugendeinrichtungen – siehe Info-Box.
Auch ISPA – Internet Service Providers Austria – hat eine knappe, übersichtliche Broschüre zu „Fakt oder Fake?“ (ebenfalls kostenlos zum Download) sowie ein Bilderbuch „Online Zoo“ für jüngere Kinder – und natürlich ihre Eltern – sogar in 13 verschiedenen Sprachen.
Selbst Websiten klassischer Medien werden von 11- bis 17-Jährigen nur halb so viel herangezogen wie Soziale Netzwerke (39 zu 80 Prozent der befragten 400 Jugendlichen in einer Studie zum Safer Internet Day 2023. Knapp hinter den Sozialen Netzwerken rangiert YouTube mit genannten 75 % an zweiter Stelle. Noch vor den genannten Websites holen sich die Jugendlichen – neben der Umfrage unter den 400 jungen Menschen arbeitete die Studie noch mit einigen Fokusgruppen intensiver – ihre Informationen von Influencer:innen (63 %) und Streamingplattformen (59 Prozent) sowie im Fernsehen (am TV-Gerät).
Gleichauf mit den Homepages von Medienhäusern suchen/holen sich 11- bis 17-Jährige ihre Nachrichten und Wissenswertes von Wikipedia, knapp gefolgt von Radio (37 %), Podcast (24%), Gratis- (18%) sowie Tageszeitungen (17%) Bei Letzteren waren es fünf Jahre zuvor noch ein Viertel (25 Prozent), während die Nutzung als Informationsquelle bei Social Media von 59 auf 80 Prozent und bei YouTube von gar 27 auf 75 % in die Höhe geschnellt ist.
Die Häufigkeit der Nutzung geht aber auch mit einer gehörigen Portion (gesunder) Skepsis einher. Gefragt nach der Glaubwürdigkeit, geben die Befragten bei Sozialen Netzwerken 8, Influencer:innen p und YouTube 10 Prozent an, während sie Wkiipedia zu einem Viertel (25%), Radio, TV sowie den Webseiten klassischer Medien zu einem Fünftel (21 bzw. 20 bzw. 19 %) vertrauen.
Fast die Hälfte der Jugendlichen antwortete auf die Frage „Wie oft passiert es dir, dass du dir nicht sicher bist, ob Informationen, die du im Internet findest richtig/wahr sind?“ mit oft 8 ca. ein Drittel/34 %) bzw. sehr oft (15 Prozent), weitere rund 40 Prozent nannten: „manchmal“, für „nie blieb kein Zehntel der 11- bis 17-Jährigen.
Das Überprüfen von Falschinformationen habe jeweils rund ein Drittel der Jugendlichen in der Schule bzw. von Eltern erlernt. Als Überprüfungsmittel gaben mehr als die Hälfte (54 %) den Vergleich mehrerer Quellen an; ein Fünftel (22 %) kennen Fakten-Checker, die Hälfte davon (insgesamt 12 Prozent) nutzen sie. Fast sechs von zehn der Befragten (58%) gaben an: „würde gern mehr darüber wissen, wie man Informationen überprüft“.
Saferinternet.at -> Studie zu Jugendliche und Mediennutzung