Der Saal wird dunkel – was es bei den nächsten Auftritten, die im Freien stattfinden, natürlich nicht spielt 😉 – aus dem Off ertönt die Stimme von Martin Puntigam, Kabarettist und „ewig“ langer „Blöd“-Frager in der Wissenschafts-Show Science Busters. Wie es denn da zur Bühne gehe, will er wissen, klingt ein wenig verzweifelt. Und taucht auf – nicht in echt, sondern als animierte fast comicartige Figur im Setting eines Computerspiels, irrt er über Treppen – mit nicht ganz leichten Anweisungen von Martin Moder, Molekularbiologe. Mit ihm steigen – bis Mitte November 2025 – die nächsten „Scien Busters for Kids“-Termine. Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… hat die neue Show am letzten Mai-Wochenende im Wiener Stadtsaal besucht.
„Natürlich ist der Wissenschafter dann schon vorher auf der Bühne bevor der Moderator leibhaftig ebendort erscheint. Dieser spielt den „blöden“ Fragensteller, um dem „G‘scheiten“ die Möglichkeit zu einfacher Erklärung zu geben. Dieses Muster – nicht auf Wissenschaft, sondern Politik und andere Themen bezogen, wurde vor mehr als 100 Jahren als Doppelconférence im ungarischen Budapest erfunden. Bald danach wurde es im Wiener Kabarett, vor allem dem „Simpl“, erfolgreich importiert und jahrzehntelang – mit zwangsweiser Unterbrechung in der Nazizeit – gespielt.
Zurück zu den „Wissenschafts-Meistern“. Puntigam knüpft an seinen Irrweg durchs Dunkel an und einer (möglichen) Angst vor Drachen. Moder erklärt, wie sich fast weltweit Legenden von Drachen aus der Kombination von Greifvögeln, Raubtieren und Schlangen gebildet haben. Drachen ist aber nur der „Schuhlöffel“ um zum Thema Feuer zu kommen. Wie könnte denn so ein Wesen überhaupt Feuer speien, ohne sich selbst innerlich zu verbrennen?
So greift Moder zu einem Lötkolben produziert eine Flamme mit rund 2000 Grad Celsius und probiert, ob eine Alufolie dieser standhalten könnte. Gar nicht!
Eine handelsüblich (Baby-)Windel – nicht eine wie jahrhundertelang verwendet nur aus Stoff, die oft gewechselt werden musste, sondern eine sehr saugfähige – ist’s, die dank der Aufnahmemöglichkeit von sehr viel Flüssigkeit eine ganz ordentliche Zeit auch der Flammenhitze standhalten kann. Der Superabsorber (Hydrogel aus vernetzten Polymeren) kann auf das bis zu 1000-fache aufquellen – aus den mit Wasser getränkten kleinen Kügelchen wird in der Hitze viel Wasserdampf. Womit sich auch erklärt, weshalb der Arm des Wissenschafters, der schon davor in Flammen stand, nicht verbrannte 😉
Für viel Heiterkeit sorgen die folgenden Dialoge rund um heiße Luft, die aus Körpern entweicht – mit Sachinformationen, dass eine einzige Kuh täglich bis zu rund 500 Liter Methangas entweichen lässt und 99 Prozent dessen, was bei einem Furz den Po verlässt, nicht stinkt.
Nach ur-heiß wird mit seeeehr kalt experimentiert. Rund 200 Grad kalter Stickstoff, der bei diesen Temperaturen flüssig wird, ergibt beim Ausleeren in der viel wärmeren Luft sehr beeindruckend Nebelwolken.
Senf-Weit-„Speib“- Versuche, eine Flaschenrakete und nicht zuletzt eine Hammerattacke auf Ziegel, die auf einem großen Brett auf Moders Brust, von Puntigam zertrümmert werden und warum das nicht weh tut, sind weitere der beeindruckenden Experimente der knapp mehr als einstündigen immer wieder auch witzigen Wissenschafts-Show, der Science Busters-for-Kids-Performance – die nächsten Termine in der Info-Box unten.
Zurück zum Muster Gscheiter und Blöder: „Frag nicht so blöd!“ gibt es bei den Science Busters nicht. Im Gegenteil. Blöd ist, wer nicht fragt! Lautet ein Motto der Science Busters for Kids, das andere von der Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach ausgeborgte Zitat „Wer nichts weiß, muss alles glauben“.
Wobei es schon blöde Fragen gibt: Wenn Erwachsene von Kindern beispielsweise wissen wollen, ob sie Mama oder Papa lieber haben oder wie König Lear im gleichnamigen Shakespeare-Stück seinen drei Töchtern Beweise abnötigt, welche ihn wie stark liebt.
Die aktuelle Kasperl-Saison in der Urania Puppenbühne ist vorbei. Noch nicht ganz, es gibt von 3. bis 7. Mai (2023) eine Zugabe. Eine ganz besondere – Kasperl, vor allem aber Pezi – und natürlich die Kinder im Publikum – bekommen Besuch von den Science Busters („Wissenschafts-Haberern“). Dazu hat sich die „Pezipalin“ wie sich die Urania-Puppentheater-Direktorin Alexandra Filla beim Probenbesuch von Kinder I Jugend I Kultur I und mehr… vorstellt – weil sie auch dem Pezi mit ihrer Hand Halt und ihrer Stimme die Sprache gibt – zwei besondere Szenen einfallen lassen. Obendrein hat sie eine eigene Figur geschaffen – die durfte kijuku.at bei einem Probenbesuch der neuen Show zwar schon sehen, aber ja nicht fotografieren bzw. veröffentlichen, „denn die soll eine Überraschung sein!“
Alsdann, die Geschichte geht in etwa so – allzuviel soll auch da nicht verraten werden: Kasperl und Pezi reden über den bevorstehenden Urlaub. Pezi will nicht schon wieder zum Märchensee, sondern… – zum Mars. Aber wie soll’s dort hingehen? Auf der Bühne probieren’s die beiden erst einmal mit einem Katapult, das sie, so sagen sie dem Publikum, selbst gebastelt haben. Der Pezi oder vielmehr – das darf schon verraten werden – ein Stunt-Double (wie bei gefährlichen Szenen sogar in Filmen) fliegt dann wirklich ganz schön. Bei der Probe landet er im ersten Versuch sogar außerhalb, vor der Bühne, beim nächsten Versuch ist der Flug zu kurz, aber dann! Landung im Gemüsegarten der Großmutter. Im Weltall ist das noch lange nicht. Also muss ein anderes Fluggerät her. Eine Rakete!
Und dazu braucht’s Wissenschaft. Im Wohnungs-Büro mit großer Bibliothek des Märchenstadt-Wissenschaftlers Doktor Doktor Ingenieur Guglhupf ist der aber nicht anzutreffen. Jedoch – die Einleitung hat’s ja schon gespoilert: Die Science Busters, die seit 15 Jahren auf witzige Art durch die Lande und das Fernsehen touren, um Wissenschaft einfach und eindrucksvoll zu erklären, sind ja zu Gast. Der sogenannte MC (Master of Ceremony oder auch Moderator mit witzig-frechen Fragen) Martin Puntigam und ein echter Uni-Prof., in dem Fall Helmut Jungwirth kommen, um eine Rakete zu bauen.
Ab da geht’s spannend und lustig rund um flüssigen Stickstoff, der kälter als Eis ist – rund 200 Grad minus. Als „Treibstoff“ lässt er eine Plastikflasche ganz schön kräftig fliegen – halt frisch wieder nicht zum Mars. Aber so allerhand anderes können die beiden damit anstellen – auch Schmackhaftes, das am Ende als Kostproben verspeist werden kann: Nur so viel sei verraten: Es ist dann noch immer kalt und hat mit Schokolade zu tun.
Neben „Wer nichts weiß, muss alles glauben!“, dem bekannten Motto, das sich die Science Busters bei der mährisch-österreichischen Schriftstellerin Marie Ebner Eschenbach (1830 – 1916) ausgeborgt haben, schreiben sie auf ihrer Homepage übrigens auch: „Frag nicht so blöd!“ gibt es bei den Science Busters nicht. Im Gegenteil. Blöd ist, wer nicht fragt!
Und neben den Auftritten in der Puppenbühne haben sie u.a. noch eine Show for Kids im Theater im Park (Wien – siehe Info-Box am Ende) sowie ein Programm für Jugendliche rund um den menschengemachten Klimawandel.
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