Bunte Kinderzeichnungen wurden am Abend des Welternährungstag (16. Oktober), gleichzeitig Vorabend des Welttages zur Überwindung der Armut (17. Oktober) an die Fassade des Justizministeriums in Wien (Palais Trautson, Museumstraße neben dem Volkstheater) projiziert.
Die Initiative „Kinderarbeit stoppen“ hatte unter anderem im Juni im Museusmquartier zwischen Kinderinfo, Kindermuseum Zoom und Dschungel Wien am Welttag gegen Kinderarbeit (12. Juni) darauf hingewiesen, dass weltweit rund 160 Millionen Kinder arbeiten müssen. Und Kinder konnten dort Bilder unter dem Motto „Kritzelkraft gegen Kinderarbeit“ malen und zeichnen. Aus diesen – und der Forderung „Kinderarbeit stoppen“ – wurde ein Video, das am 16 Oktober 2024 von 19 bis 22 Uhr an der Außenmauer des Justizministeriums per Projektion zu sehen war.
Gut, in Österreich müssen Kinder nicht arbeiten, aber „würden die Schokoladenhersteller*innen höhere Kakaopreise bezahlen, von denen die Kakaobäuer*innen gut leben können, wäre das Problem der Kinderarbeit im Kakaoanbau gelöst“, wird der Zusammenhang mit der heimischen Politik hergestellt. „Die EU ist die größte Abnehmerin für Kakao aus Westafrika. Sie kann durch ein Lieferkettengesetz, das Unternehmen verpflichtet, faire Preise zu zahlen, einen großen Unterschied machen”, erklärt Emmanuel Ayifah von Send Ghana, Partnerorganisation der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar.
„Wer auch immer in diesem Ministerium künftig Verantwortung trägt, muss wirksame Maßnahmen gegen Kinderarbeit setzen“, lautete die Forderung der Initiative bestehend aus der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, FAIRTRADE Österreich, Solidar Austria (ÖGB), Jugend Eine Welt, Kindernothilfe Österreich und Butterfly Rebels.
Der Welttag zur Überwindung der Armut geht auf eine Initiative des Priesters Joseph Wresinski und 100.000 weiterer Personen zurück, die sich am 17. Oktober 1987 auf dem Trocadero-Platz in Paris versammelten, um ihr „Nein“ zu extremer Armut zum Ausdruck zu bringen und die Menschheit dazu aufzurufen, sich gemeinsam für die Menschenrechte einzusetzen. Seit 1992 wird der Welttag jedes Jahr am 17. Oktober begangen.
Zum Internationalen Tag zur Bekämpfung von Armut forderte Amnesty International die neu zu bildende Regierung auf, das Thema Armut ganz oben auf die Agenda zu setzen und bereits in den Koalitionsverhandlungen Maßnahmen festzulegen, die Armut in Österreich bekämpfen. „Jeder siebte Mensch in Österreich ist armutsgefährdet“, verweist Shoura Hashemi, Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich, auf die erschreckend hohen Zahlen.
Neben Frauen, insbesondere Alleinerzieher*innen, sind besonders Kinder und Jugendliche, aber auch Menschen mit Behinderung gefährdet. „Armut ist weit mehr als das Fehlen finanzieller Mittel. Armut zeigt sich in Hunger. Armut bedeutet fehlender Zugang zu Bildung. Armut geht mit Diskriminierung und Ausgrenzung einher. Armut bedeutet vor allem weniger Möglichkeiten, ein menschenwürdiges Leben zu führen“, so Hashemi – und mahnt: „Wir müssen aufhören, Armut als individuelle Schuld zu sehen, oder als persönliches Versagen. Denn nur wenn den Verantwortlichen endlich klar wird, dass der Staat, also letztlich sie in ihrer politischen Funktion, in der Verpflichtung sind, Armut zu beenden, werden sinnvolle Maßnahmen beschlossen werden.“
Anlässlich des Internationalen Tages für die Beseitigung der Armut richtet der Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) einen dringenden Appell an die Gesellschaft und die Politik: Die psychischen Auswirkungen von Armut dürfen nicht länger ignoriert werden. Die alarmierenden Zahlen und der dramatische Anstieg von materieller und sozialer Deprivation in Österreich unterstreichen die Notwendigkeit raschen Handelns.
Laut aktuellen Erhebungen leben rund 141.000 Kinder und Jugendliche in Österreich in materieller und sozialer Deprivation. Im Vergleich zum Vorjahr ist diese Zahl stark gestiegen. „Die Sorgen der Eltern übertragen sich auf die Kinder. Ausgrenzung und Abwertung prägen das Leben armutsbetroffener Familien. Das hat gravierende Folgen für die psychische Gesundheit, insbesondere von Kindern und Jugendlichen“, erklärt BÖP-Präsidentin a. o. Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger.
Vor dem internationalen Tag zur Überwindung der Armut steht im Kalender der Welternährungstag (16. Oktober) – am gleichen Tag findet auch der Welttag des Brotes statt. Die Bezeichnung „Brot“ stand früher nicht nur für Brot, sondern stand als Synonym für Nahrung, Speise, Beschäftigung oder Unterhalt. Der Welternährungstag wurde 1979 eingeführt, weil am 16. Oktober 1945 die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (Food and Agriculture Organization of the United Nations, FAO) mit der Aufgabe, die weltweite Ernährung sicherzustellen, als Sonderorganisation der Vereinten Nationen gegründet worden war.
Nach wie vor leiden global mehr als 730 Millionen Menschen an Hunger. „Keineswegs nur in Entwicklungsländern – auch in Österreich sind mehr als 1,1 Millionen Menschen von Ernährungsunsicherheit betroffen, 420.000 von ihnen leiden unter schwerer Ernährungsarmut. Sie sparen nicht nur bei der Qualität der Lebensmittel, sondern müssen auch regelmäßig Mahlzeiten auslassen. Und das, während jeden Tag gutes Essen einfach in der Tonne landet “, schreibt Alexandra Gruber, Geschäftsführerin „Die Tafel Österreich“ anlässlich des Welternährungstages 2024.
Mehr als 1 Million Tonnen Lebensmittel (über 50 % davon im Haushalt) werden in Österreich pro Jahr weggeworfen – und verursachen bis zu 10 % aller Treibhausgasemissionen. Weltweit wird ein Drittel aller Lebensmittel entlang der Wertschöpfungskette entsorgt. Ein Viertel davon würde ausreichen, die ganze Welt zu ernähren.
Den internationale Welternährungstag nutzte auch die Katholische Jungschar um darauf aufmerksam zu machen, dass 828 Millionen Menschen weltweit an Hunger und Wasserknappheit leiden. Kinder und schwangere Frauen sind von den dramatischen Auswirkungen besonders betroffen. Die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar unterstützt Menschen in Tansania dabei, für ihre Familien Nahrung und sauberes Wasser zu sichern.
Die Vereinten Nationen haben sich mit den SDG (Sustainable Development Goals) das Ziel gesetzt, bis 2030 den Hunger weltweit zu beenden. Doch die Realität ist weit davon entfernt, ganz im Gegenteil: Bis 2030 wird eher damit gerechnet, dass sich Hunger und Wasserknappheit weiter ausbreiten. Daran ist aktuell vor allem die Klimakrise schuld. Dürren, Überschwemmungen und Extremwetter nehmen zu und machen es immer schwerer, Nahrung anzubauen und Zugang zu sauberem Trinkwasser zu erhalten. Vor allem bei Kindern führt Unterernährung zu schweren gesundheitlichen, aber auch mentalen Einschränkungen. Permanente Müdigkeit und fehlende Konzentration erschweren das Lernen in der Schule. Der Mangel an gesundem Essen macht sie viel anfälliger für Infektionen und Krankheiten, wegen fehlender medizinischer Versorgung ist Sterberate dramatisch hoch.
1, 2, 3, 4, 5, 6 – und schon wieder ist ein Kind gestorben, bevor es seinen fünften Geburtstag erreicht hat. Zwar hat die Kindersterblichkeit 2022 – für das kürzlich die Zahlen veröffentlicht worden sind – den Tiefststand erreicht, aber fast fünf Millionen Kinder überlebten ihre ersten fünf Lebensjahr nicht. Und diese auch meist sehr unwürdig – unterernährt, in Angst und Schrecken vor Kriegen… Die jüngsten Zahlen wurden kürzlich von der Interinstitutionellen Gruppe der Vereinten Nationen für die Schätzung der Kindersterblichkeit (Inter-agency Group for Child Mortality Estimation, UN IGME) veröffentlicht.
„Hinter diesen Zahlen verbergen sich die Geschichten von Hebammen und qualifiziertem Gesundheitspersonal, die Müttern helfen, ihre Neugeborenen sicher zur Welt zu bringen, von Gesundheitshelferinnern und -helfern, die Kinder impfen und vor tödlichen Krankheiten schützen, und von Gesundheitspersonal in den Gemeinden, die Hausbesuche machen, um Familien zu unterstützen und die richtige Gesundheits- und Ernährungsversorgung für Kinder sicherzustellen“, sagte die Exekutivdirektorin des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen, Unicef, Catherine Russell. „Durch jahrzehntelanges Engagement von Einzelpersonen, Gemeinschaften und Nationen, um Kinder mit kostengünstigen, hochwertigen und wirksamen Gesundheitsdiensten zu erreichen, haben wir gezeigt, dass wir das Wissen und die Mittel haben, um Leben zu retten.“
Aus dem Bericht geht hervor, dass heute mehr Kinder überleben als je zuvor, denn die Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf Jahren ist seit dem Jahr 2000 weltweit um 51 Prozent gesunken. Mehrere Länder mit niedrigem und niedrigem mittlerem Einkommen haben diesen Rückgang übertroffen. Das zeigt, dass Fortschritte möglich sind, wenn ausreichend Ressourcen für die medizinische Grundversorgung, einschließlich der Gesundheit und des Wohlbefindens von Kindern, bereitgestellt werden. Die Ergebnisse zeigen beispielsweise, dass Kambodscha, Malawi, die Mongolei und Ruanda die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren seit 2000 um über 75 Prozent gesenkt haben.
Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass trotz dieser Fortschritte noch ein langer Weg vor uns liegt, um alle vermeidbaren Todesfälle bei Kindern und Jugendlichen zu beenden. Zusätzlich zu den 4,9 Millionen Todesfällen vor dem fünften Lebensjahr – fast die Hälfte davon waren Neugeborene – wurden weitere 2,1 Millionen Kinder und Jugendliche in dem Alter zwischen fünf und 24 Jahren aus dem Leben gerissen. Die meisten dieser Todesfälle ereigneten sich in Afrika südlich der Sahara und in Südasien.
Diese tragischen Todesfälle sind in erster Linie auf vermeidbare Ursachen oder behandelbare Krankheiten zurückzuführen, wie Frühgeburten, Komplikationen während der Geburt, Lungenentzündungen, Durchfallerkrankungen und Malaria. Viele Leben hätten gerettet werden können durch einen besseren Zugang zu einer hochwertigen medizinischen Grundversorgung, einschließlich der wichtigsten, kostengünstigen Maßnahmen wie Impfungen, Verfügbarkeit von qualifiziertem Gesundheitspersonal bei der Geburt, Unterstützung für frühes und kontinuierliches Stillen sowie Diagnosen und Behandlungen von Kinderkrankheiten.
„Auch wenn es begrüßenswerte Fortschritte gibt, leiden jedes Jahr noch immer Millionen Familien unter dem erschütternden Verlust eines Kindes, oft schon in den ersten Tagen nach der Geburt“, sagt WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus. „Wo ein Kind geboren wird, sollte nicht darüber entscheiden, ob es leben oder sterben wird. Es ist von entscheidender Bedeutung, den Zugang zu einer hochwertigen Gesundheitsversorgung für jede Frau und jedes Kind zu verbessern, auch in Notfällen und in abgelegenen Gebieten.“
Die Verbesserung des Zugangs zu qualitativ hochwertigen Gesundheitsdiensten und die Rettung von Kindern vor vermeidbaren Todesfällen erfordert Investitionen in Bildung, Arbeitsplätze und menschenwürdige Arbeitsbedingungen für das Gesundheitspersonal, das die medizinische Grundversorgung sicherstellt, einschließlich der Gesundheitshelfer:innen in den Gemeinden.
Als vertrauenswürdige Gemeindemitglieder spielen die Gesundheitshelfer:innen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Kinder und Familien in jeder Gemeinde mit lebensrettenden Gesundheitsdiensten wie Impfungen, Tests und Medikamenten gegen tödliche, aber behandelbare Krankheiten sowie Ernährungsberatung zu erreichen. Sie sollten in die Systeme der primären Gesundheitsversorgung integriert, fair bezahlt, gut ausgebildet und mit den Mitteln ausgestattet werden, die für eine qualitativ hochwertige Versorgung erforderlich sind.
Studien zeigen, dass die Zahl der Todesfälle bei Kindern in den Ländern mit dem höchsten Risiko erheblich zurückgehen könnte, wenn gemeindebasierte Überlebensmaßnahmen die Hilfsbedürftigen erreichten. Allein mit diesem Maßnahmenpaket könnten Millionen Kinder gerettet werden und die Versorgung würde näher am Wohnort erfolgen. Um die Gesundheit und Überlebensrate von Kindern zu verbessern, bedarf es einer ganzheitlichen Vorgehensweise gegen Kinderkrankheiten – insbesondere gegen die häufigsten Ursachen für Todesfälle nach der Geburt, akute Atemwegsinfektionen, Durchfälle und Malaria.
„Der diesjährige Bericht ist ein wichtiger Meilenstein, der zeigt, dass weniger Kinder vor ihrem fünften Geburtstag sterben,“ sagt Dr. Juan Pablo Uribe, Globaler Direktor für Gesundheit, Ernährung und Bevölkerung, Weltbank & Direktor der Globalen Finanzierungseinrichtung für Frauen, Kinder und Jugendliche. „Aber das ist einfach nicht genug. Wir müssen den Fortschritt durch mehr Investitionen, Zusammenarbeit und Konzentration beschleunigen, um dem vermeidbaren Tod von Kindern ein Ende zu setzen und unsere globale Verpflichtung zu erfüllen. Wir sind es allen Kindern schuldig, dafür zu sorgen, dass sie Zugang zu derselben Gesundheitsversorgung und gleiche Chancen haben, unabhängig davon, wo sie geboren wurden.“
Während die globalen Zahlen erfreuliche Anzeichen für Fortschritte zeigen, gibt es auch erhebliche Bedrohungen und Ungleichheiten, die das Überleben von Kindern in vielen Teilen der Welt gefährden. Zu diesen Bedrohungen gehören: die zunehmende Ungleichheit und wirtschaftliche Instabilität, neue und langwierige Konflikte, die sich verschärfenden Auswirkungen des Klimawandels und die Folgen von COVID-19, die zu einer Stagnation oder sogar zu einer Umkehrung der Fortschritte und zu weiteren unnötigen Verlusten von Kinderleben führen könnten. Bei Kindern aus den ärmsten Haushalten ist die Wahrscheinlichkeit, vor dem fünften Lebensjahr zu sterben, doppelt so hoch wie bei Kindern aus den wohlhabendsten Haushalten. Bei Kindern, die in fragilen oder von Konflikten betroffenen Gebieten leben, ist die Wahrscheinlichkeit, vor ihrem fünften Geburtstag zu sterben, fast dreimal so hoch wie bei Kindern in anderen Regionen.
Bei den derzeitigen Raten werden 59 Länder das Nachhaltige Entwicklungsziel für die Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren und 64 Länder das Ziel für die Neugeborenen-Sterblichkeit verfehlen. Das bedeutet, dass bis 2030 schätzungsweise 35 Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag sterben werden – eine Todesrate, die größtenteils von Familien in Afrika südlich der Sahara und in Südasien oder in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen getragen wird.
Schon der Titel eröffnet (Bilder- und Hör-)Welten im Kopf: „Hörst Du das Wasser glitzern?“ ist das jüngste Stück – für die Jüngsten – im Salzburger Toihaus Theater. Konzipiert als Gegenstück zu „Leak“, der Performance rund um und mit Wasser für erwachsenes Publikum, richtet es sich an Kinder ab 2 Jahren; eröffnet aber genauso für Erwachsene, die sich darauf einlassen einen wunderbaren – sichtbaren – Klangkosmos.
So, jetzt aber auf die Bühne – bzw. davor und die Beschreibung dessen, was und wie Yoko Yagihara, die im Toihaus Theater schon so manches Stück entwickelt sowie in anderen als Musikerin mitgewirkt hat. Mit einem kleinen mit Wasser gefülltem Glaskrug in der Hand und einem Kanister auf dem Rücken begrüßt sie das Publikum im Foyer, geleitete es in den Raum ihrer sichtbaren Geräusch- und Klangspiele (Bühne und Ausstattung: Gerold Tusch). Im Hintergrund drei überdimensionale – unterschiedlich hoch mit Wasser gefüllte – Vasen neben ihrem metallenen Vibraphon.
Davor unter anderem ein Tisch mit mehreren kleinen, drehbaren Ebenen auf denen Trichter in verschiedenen Farben verteilt sind. In einen davon füllt sie einige Eiskügelchen, sie aus ihrem Rucksack-Kanister holt.
Und dann überlässt Yoko Yagihara den einen oder anderen Wassertropfen der Schwerkraft. Leise fast unhörbar platschen die ersten auf den Boden. Andere Materialien dazwischen geschoben, klingt das Aufkommen schon deutlicher – und ganz schönvielfältig. Ebenso wenn sie die unterschiedlichsten gläsernen Karaffen – beispielsweise bauchig rund oder mit langem, dünnen Hals – in andere Wassergefäße füllt.
In einer Ecke hat die Musikerin sogar ein Experiment aufgebaut: Wenn sie den Hahn des Wasserbehälters öffnet, erzeugen die fallenden Tropfen nicht nur Geräusche, sie bringen eine durchbohrte, unten aufgeschnittene Kunststoffflasche zum Kippen. Pendelt die wieder zurück, schlägt sie mit der Verschlusskappe auf ein Metallteil!
Von dieser Versuchsanordnung ausgehend könnte der Titel entstanden sein. Das Wasserspiel hier wirft helle, sich stets verändernde Schatten an die Wand (Licht und Technik: Florian Kirchmayr, Robert Schmidjell).
Irgendwie könnten die verschiedensten – wohlüberlegten, ausgetüftelten – Wasserspiele fast ohne Ende verfolgt werden und alles sei hier sicher nicht preisgegeben, Überraschungsmomente sollen noch bleiben; auch wenn das Schau- und Hörspiel selbst bei genauer Vorab-Kenntnis beeindruckend ist – mit einer fast meditativen Komponente.
Verraten sei aber schon, dass Yoko Yagihara natürlich zwischendurch auch auf dem – schon genannten – Vibraphon spielt – mit Erweiterung des Klangspektrums auf den unmittelbar daneben platzierten hohen Glasröhren. Und dass die hier veröffentlichten Fotos aus der rund halbstündigen Performance mit Wasserballons zu tun haben…
„Ich als Musikerin nehme die Dinge immer zuerst durch das Hören wahr. Bei anderen und auch Kindern ist die visuelle Wahrnehmung oft stärker. Deswegen wollte ich mit dem neuen Klangspiel eine Verbindung schaffen. Es geht darum, das Hören zu sehen und das Sehen zu hören!“ So wird die Künstlerin in der Medieninformation zum Stück zitiert.
Follow@kiJuKUheinz
Compliance-Hinweis: Das Toihaus Theater übernahm die Fahrtkosten von Wien nach Salzburg und zurück.
Angenommen du gehst in eine doch recht große Schule sagen wir mit ungefähr 30 Klassen, die alle jeweils von durchschnittlich 23 Kindern bzw. Jugendlichen besucht werden, dann kommst du auf eine Zahl von rund 700. Genau so viele Kinder wurden in den vergangenen Wochen seit Ausbruch neuer Konflikte im Sudan vertrieben – nicht insgesamt, sondern Stunde für Stunde, durch fast zwei Monate hindurch. Zwei Millionen Kinder mussten ihre Heimat verlassen, wurden vertrieben. Der Großteil musste in andere Landesteile flüchten, fast eine halbe Million sogar über die Grenze in Nachbarländer.
„Wir hören unvorstellbare Geschichten von Kindern und Familien, von denen einige alles verloren haben und mit ansehen mussten, wie ihre Angehörigen vor ihren Augen starben. Wir haben es schon einmal gesagt, und wir sagen es erneut: Wir brauchen jetzt Frieden, damit die Kinder überleben können.“ Das sagte kürzlich Mandeep O’Brien vom Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Er ist der Unicef-Länderbeauftragter im Sudan.
Aber nicht nur die geflüchteten Kinder und Jugendlichen, insgesamt fast 14 Millionen Kinder (eineinhalb Mal so viele wie ganz Österreich Einwohner:innen hat; Sudans Bevölkerung zählt fast 47 Millionen Menschen) brauchen dringend humanitäre Hilfe. Viele von ihnen sind täglich vielfältigen Bedrohungen und schrecklichen Erfahrungen ausgesetzt. Abgesehen von Konfliktherden wie Darfur und Khartum haben sich die schweren Kämpfe inzwischen auch auf andere bewohnte Gebiete ausgeweitet, unter anderem in Süd- und Westkordofan, wodurch die Bereitstellung lebensrettender Dienste für die enorm Bedürftigen und der Zugang zu diesen eingeschränkt werden.
Es wird geschätzt, dass zwischen Juli und September des heurigen Jahres 20,3 Millionen Menschen von Ernährungsunsicherheit betroffen sind, was den Gesundheits- und Ernährungszustand von fast 10 Millionen Kindern weiter verschlechtert.
Mit dem Beginn der Regenzeit wurden viele Häuser durch Überschwemmungen zerstört, was dazu führte, dass immer mehr Familien aus ihren Gebieten flohen. Außerdem ist das Risiko des Ausbruchs von Krankheiten wie Cholera, Dengue, Rifttalfieber und Chikungunya-Fieber während der Regenzeit deutlich höher. Derzeit haben mehr als 9,4 Millionen Kinder im Sudan keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, und 3,4 Millionen Kinder unter 5 Jahren sind stark gefährdet, an Durchfallerkrankungen und Cholera zu erkranken.
Die Gewalt behindert nach wie vor die Bereitstellung von Gesundheits- und Ernährungsdiensten, wodurch Millionen Kinder gefährdet sind. In Khartum sowie in den Regionen Darfur und Kordofan sind weniger als ein Drittel der Gesundheitseinrichtungen voll funktionsfähig. Unsicherheit und Vertreibung hindern Patient:innen und medizinisches Personal daran, Krankenhäuser zu erreichen, und viele Einrichtungen wurden Berichten zufolge angegriffen und zerstört.
Die Gesundheitssysteme in den anderen elf Bundesstaaten sind aufgrund der massiven Vertreibung der Bevölkerung aus den Krisengebieten in die weniger betroffenen Bundesstaaten überfordert. Nach Angaben von UNICEF berichten alle Regionen des Sudan über einen krassen Mangel an Medikamenten und Hilfsgütern, darunter auch lebensrettende Hilfsgüter, und über deren Verknappung.
In Gebieten, in denen es viele Binnenvertriebene gibt und die Gesundheitssysteme überlastet sind, wie in den Blauen und Weißen Nil-Staaten, kommt es immer wieder zu Krankheitsausbrüchen, darunter auch Masern, und es wird von Todesfällen berichtet.
Die tödliche Kombination von Masern und Mangelernährung gefährdet das Leben von Kindern in hohem Maße, wenn nicht umgehend Maßnahmen ergriffen werden. Da der Konflikt das Land weiterhin verwüstet, besteht für fast 700. 000 Kinder mit schwerer akuter Mangelernährung ein hohes Risiko, dass sie ohne Behandlung nicht überleben, 1,7 Millionen Babys laufen Gefahr, wichtige lebensrettende Impfungen zu verpassen, und eine ganze Generation von Kindern wird wahrscheinlich keine Schulbildung erhalten. Millionen Buben und Mädchen werden auch keine Sicherheit und kein psychosoziales Wohlbefinden erleben.
In den letzten vier Monaten hat UNICEF mehr als vier Millionen Kindern, Müttern und Familien im Sudan Gesundheits-, Ernährungs-, Wasser-, Sanitär- und Hygienedienste (WASH) sowie Bildung und Schutz bereitgestellt. In den nächsten 100 Tagen benötigt UNICEF dringend 400 Millionen US-Dollar, um seine Krisenmaßnahmen aufrechtzuerhalten und auszuweiten und die am meisten gefährdeten Kinder zu unterstützen.
UNICEF appelliert weiterhin an alle Konfliktparteien, die Sicherheit und das Wohlergehen der Kinder in den Vordergrund zu stellen, ihren Schutz zu gewährleisten und den ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe in die betroffenen Gebiete zu ermöglichen. Lebensrettende humanitäre Hilfe muss unverzüglich geleistet werden, um die Rechte von Millionen gefährdeter Kinder zu schützen und zu wahren.
„Wir verpassen Schulstunden, weil wir Wasser holen müssen. Manchmal kommen wir zu spät zum Unterricht und der Lehrer schimpft mit uns. Wenn wir am Nachmittag vom Wasserholen kommen, sind wir oft zu erschöpft, um die Hausaufgaben zu machen. Während der heißen Jahreszeit ist der Bedarf an Wasser größer. Es gibt also Tage, an denen es schwierig wird, überhaupt in die Schule zu gehen.“ Diesen zusammengefassten Erlebnisbericht der 15-jährigen Roukaya aus dem Niger (von vor einigen Wochen, wobei sich nach dem aktuellen Putsch daran sicher nichts, jedenfalls nicht zum Besseren, verändert) stellte die Österreich-Sektion des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (Unicef) der Information zu einer neuen Kampagne voran.
Fast ein Viertel der Weltbevölkerung (1,8 Milliarden Menschen) lebt in Haushalten ohne eigene Wasserversorgung, rund 771 Millionen Menschen (im Vergleich: Mehr als ganz Europa, also EU plus Großbritannien, Schweiz, die Nachfolgeländer Jugoslawiens, Albanien, Ukraine, Russland, Moldau …) haben gar keine Grundversorgung mit Trinkwasser. Das hat vor allem für Millionen Kinder, insbesondere Mädchen und junge Frauen, dramatische Auswirkungen auch auf ihre (Nicht-)Bildung.
Damit diese Kinder an Wasser gelangen, das sie und ihre Familien zum Überleben brauchen, müssen sie täglich enorme Lasten tragen. Im schlimmsten Fall bedeutet das für die Kinder, dass sie keine Zeit mehr haben, in die Schule zu gehen, weil sie stundenlang unterwegs sind, um Wasser von weit entlegenen Wasserstellen zu holen. Im Durchschnitt müssen sie dabei eine Last von 20 Litern in Wasserbehältern schleppen und das oft mehrmals pro Tag. Das Tragen dieser schweren Lasten auf langen Wegstrecken kann zu gesundheitlichen Problemen und Verletzungen führen und stellt für die Kinder auch eine schwere psychische Belastung dar. Meistens müssen Mädchen und junge Frauen Wasser holen, sie verpassen daher eher den Schulunterricht als ihre männlichen gleichaltrigen Kollegen und auch der Weg ist für sie oft viel gefährlicher. Dadurch wird die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern weiter verstärkt. Frauen und Mädchen tragen die Hauptlast der Wasserkrise.
Der Klimawandel verschärft diese Problematik zusätzlich, da extreme Wetterereignisse die Qualität und Menge des Wassers weltweit bedrohen und Millionen Kinderleben gefährden. Extreme Wetterereignisse wie Tropenstürme verschmutzen oft das Trinkwasser und bieten einen Nährboden für die Ausbreitung lebensgefährlicher Krankheiten wie Cholera. Gleichzeitig leben etwa 160 Millionen Kinder in Dürregebieten.
Wasser muss nicht nur sauber sein, sondern es muss „sicher“ sein. Unicef spricht dann von „sicherem“ Wasser, wenn es für Menschen in der Nähe ihres Zuhauses zugänglich, bei Bedarf verfügbar und sauber ist, also frei von Verunreinigungen.
In Konflikten und Krisen (aktuell ist Niger in den Blickpunkt gerückt) haben Kinder doppelt so häufig keinen Zugang zu Wasser. Länder wie Syrien, die Ukraine und aktuell der Sudan leiden besonders unter der Zerstörung der Infrastruktur. Beschädigte Wasserleitungen und Kläranlagen machen es fast unmöglich, sauberes und sicheres Wasser zu erhalten. Die Menschen sind von der Wasserversorgung abgeschnitten – mit allen Folgen für Gesundheit und Hygiene. Unicef arbeitet gemeinsam mit lokalen Partnern daran, Menschen auch an Kriegs- und Konfliktschauplätzen mit Wasser zu versorgen. Durch Wassertransporte, Reinigungstabletten und der Reparatur von Wassersystemen.
Die UNICEF Österreich Ehrenbeauftragten, darunter Ivona Dadić, Valerie Huber, Helge Payer und Yury Revich, unterstützen die Aktion #walk4water und gehen mit Beispiel voran, wie man einfach unterstützen kann. Sie rufen dazu auf, gemeinsam Kindern weltweit Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen, indem jede und jeder eine eigene Spendenaktion über die Unicef.at-Site erstellt, Freund:innen und Familien einlädt dafür zu spenden – unter dem Motto: Jeder Schritt zählt: Laufen oder wandern Sie alleine, gemeinsam, als Gemeinde oder als Unternehmen und posten Sie Ihren Erfolg mit dem Hashtag #walk4water auf Social Media – Link zur Aktion am Ende des Beitrages.
Neben der oben schon zitierte Roukaya, die Tag für Tag – und da gibt’s auch keine Wochenende – um fünf Uhr in der Früh aufstehen muss, um Wasser zu holen, findet sich – – hier unten auch verlinkt – das Video über einen Tag im Leben der 13-jährigen Aysha aus dem äthiopischen Afar.
In den drei Minuten siehst du, wie sie um 6.30 Uhr aufbricht mit einem spindeldürren, definitv unterernährten Kamel, dem sie Kanister umhängt. Rund vier Stunden später landet sie nach mühsamem Fußweg in Schlapfen – das Kamel würde sie sicher nicht tragen können – bei einer dürftigen Wasserstelle landet, wo sie erst einmal sich selbst das Gesicht abkühlt und reinigt, Wäsche säubert und die Kanister anfüllt. Und dann steht ihr noch der Rückweg in sengender Hitze bevor…
Wie weit gehst du für Wasser? Und wie viele Minuten?
Sollten anderen Kindern nicht stundenlanger, kilometerweiter Weg erspart werden?
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