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Kundgebung gegen die Einschränkung des Rechts auf Bildung für Frauen in Afghanistan
Kundgebung gegen die Einschränkung des Rechts auf Bildung für Frauen in Afghanistan
07.01.2023

Lasst afghanische Mädchen lernen!

Kundgebung auf dem Wiener Stephansplatz gegen das von den Taliban erlassene Studier-verbot für Frauen.

„Let Afghan girls learn!“ (Lasst afghanische Mädchen lernen) steht auf dem zentralen Transparent neben dem Wiener Stephansdom. Darum herum haben sich einige Dutzend Menschen im Kreis gruppiert, darunter viele aus der afghanischen Community in Wien, aber nicht nur.

Sie demonstrier(t)en für Menschen- und insbesondere Frauenrechte. Kürzlich hatten die Taliban-Machthaber verboten, dass Frauen studieren dürfen – und weitere Bildungs- und andere Einschränkungen für Mädchen stehen im Raum.

Neben der schon zitierten zentralen Losung skandierten die Demonstrant:innen immer wieder auch „Brot – Arbeit – Freiheit / Noun – Kâr – Azadi“, für Frauen- und Menschenrechte, gegen die Geschlechter-Apartheid der Taliban, die seit eineinhalb Jahren wieder das Land be-herr-schen.

15-jährige engagierte Rednerin

Dass die Austro-Afghan:innen nicht allein sind, zeigte unter anderem eine Sprecherin der Initiative SOS-Balkanroute. Besonderes Aufsehen erregte eine kurze, bewegte Rede der erst 15-jährigen Wiener Mittelschülerin Maliha Banu Mazafari. Das Bildungsverbot für Frauen könne, so wies sie darauf hin, auch gar nicht mit der Religion des Islam und deren heiligen Buch Koran begründet werden. Immerhin habe Fatima bint Muhammad al-Fihri al-Quraysh, Tochter des Propheten Mohammed, die erste Universität gegründet.

Die eloquente Redner, die übrigens in diesem Schuljahr auch am mehrsprachigen Redebewerb „SAG’S MULTI!“ teilnimmt und die erste Runde schon erfolgreich absolviert hat, möchte „nach der Schule eine Lehre absolvieren und mich später selbstständig machen“, verriet sie Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… noch ein wenig zitternd nach ihrer Rede vor den Kundgebungs-Teilnehmer:innen. Seit neun Jahren lebt sie in Österreich, woher sie aus Pakistan geflüchtet ist, nachdem die Familie schon vorher Afghanistan verlassen musste.

Neben den genannten Forderungen und Losungen waren auch viele Plakate mit #StopHazaraGenocide zu sehen, einer internationalen Kampagne gegen die doppelte Diskriminierung und Verfolgung dieser vor allem in Afghanistan beheimateten Volksgruppe.

Auf einem der Türme des Stephansdoms hängt ein Transparent mit dem Spruch
Auf einem der Türme des Stephansdoms hängt ein Transparent mit dem Spruch „My Sister“ und einem Zitat aus dem Matthäus-Evangelium

Passendes Transparent am Dom

Übrigens: Hoch über den Kundgebungsteilnehmer:innen hing an einem der Trüme ein großes Transparent mit der Aufschrift: „My Sister“ und darunter dem Zitat aus dem Mattäus-Evangelium (Mt 25/4): „Was ihr für meine geringsten Schwestern und Brüder getan habt, habt ihr mir getan.“

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