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Doppelseite aus "Qualle im Sommercamp"
Doppelseite aus "Qualle im Sommercamp"
24.07.2023

„Freuvösig“ vor der Ferienwoche im Zelt-Camp

Lena Raubaum hat neue lesevergnügliche Geschichten um „Qualle“ und Öner wie immer mit Bildern von Sabine Kranz veröffentlicht.

Die besten Geschichten schreibt das Leben. Gehört vielleicht zu den meist-zitierten Sprüchen. Original-Quelle unbekannt. Gute Autor:innen können hervorragend beobachten und zuhören sowie daraus eigene Geschichten literarisch anspruchsvoll, spannend, interessant bauen samt Würze mit eigener Fantasie, nicht selten auch sprachspielerisch.

Zu diesen gehört Lena Raubaum, die sowohl lyrisch – in Gedichtform – als auch Prosa flott zu lesende, sozusagen zu verschlingende, Bücher schreibt. Für eine mittlerweile zu einer kleinen Serie angewachsene Episodensammlung hat sie sich als Erzähler den 9 ½-jährigen Max Kallinger ausgedacht, weil sich daraus so schön der Spitzname Qualle ableiten hat lassen. Zu dessen bestem Freund Öner lässt die Autorin für den Band „Qualle im Sommercamp“ noch ein Zwillingspaar ins engere Universum einsteigen. Nora und Aron. Diese Kombi hat sie, wie sie Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… verraten hat auch aus der Wirklichkeit ausgeborgt. „Bei einer Lesung in einer Klasse hat sich tatsächlich eine Nora gemeldet, die sich als Zwillingshälfte vorgestellt hat und sagte, ihr Bruder heiße Aron.“

Doppelseite aus
Doppelseite aus „Qualle im Sommercamp“

Tiere, Spital, Küche und …

Also, nach Tierheim, Krankenhaus, Küche – und einem kleinen Zwischenbüchlein als Cor-Öner-Tagebuch geht’s im vierten richtigen Qualle-Buch also in ein Feriencamp – mit Zelt, Wald und Lagerfeuer. Und natürlich darf so manches Abenteuer nicht fehlen. So verliert Qualle, der die Obhut über das Camp-Maskottchen, eine Stoff-Fledermaus namens Adelheid, übernommen hat, diese eines Tages. Klar, sie taucht wieder auf.

Das größere Problem für Qualle reißt Raubaum gleich im allerersten Satz des Buches an: „Sag … sind wir eh noch beste Freunde?“, um das Gefühl der Eifersucht schon im nächsten anzudeuten. Als ich dem Öner diese Frage stellte, spürte ich einen Kloß im Hals…“ Natürlich können wir davon ausgehen, dass … – aber die Autorin lässt über seeeehr viiiiiiele Seiten offen, wie Öner wirklich reagiert. In einer Serie, die Zuschauer:innen süchtig nach der nächsten Folge machen will, würde das Cliffhanger genannt – sozusagen, kann sich die Heldin, die da an der Klippe hängt, retten oder…?

Lustiges und Unangenehmes (Gelsen etwa oder Heimweh – natürlich von wem anderen) aus so einer Camp-Woche reihen sich flott lesbar abwechselnd mit Zeichnungen von Sabine Kranz Kapitel um Kapitel aneinander. Und ruck-zuck hast du dich durch die rund 90 Seiten gelesen. Vielleicht bleibst du an manchen erfundenen Wörtern hängen wie „freuvösig“ („Ich war also nervös, hibbelig und kribbelig“ oder „freurig“ („freudig und traurig zugleich“), letzteres zum Abschied der Camp-Ferienwoche, und denkst dir: Das muss ich mir merken!

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Qualle und Cor-Öner -> damals noch im Kinder-KURIER

Titelseite von
Titelseite von „Qualle im Sommercamp“
BUCH-INFOS

Text: Lena Raubaum
Illustration: Sabine Kranz
Qualle im Sommercamp
90 Seiten
Obelisk Verlag
ab 6 Jahren
12 €