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Kinder stehen mit Schildern bei einer Demo gegen den Klimwandel in Glasgow (Schottland) anlässlich der UN-Klimakonfernz vor zwei Jahren
Kinder stehen mit Schildern bei einer Demo gegen den Klimwandel in Glasgow (Schottland) anlässlich der UN-Klimakonfernz vor zwei Jahren
31.05.2023

Politik soll endlich auf Kinder und Jugendliche hören und sie teilhaben lassen

EU-Jugendbotschafter und UNICEF-Ehrenbeauftragter Ali Mahlodji redet Entscheidungsträger:innen ins Gewissen.

Ali Mahlodji, unter anderem EU-Jugendbotschafter, vielfacher Keynote-Speaker in Sachen Kinder- und Jugendrechte sowie Ehrenbeauftragter von UNICEF-Österreich nahm die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse der großen Ö3-Jugendstudie zum Anlass, um von der Politik zu fordern, sie solle „mehr Möglichkeiten schaffen, damit junge Menschen mitbestimmen können und, dass ihrer Meinung mehr Beachtung gezollt wird – immerhin sind sie diejenigen, die oft selbst durch die Entscheidungen der Politik betroffen sind.“

Lediglich 15 Prozent von 40.000 befragten jungen Menschen zwischen 16 und 25 Jahren gaben in der genannten Studie an, sich von der Politik sehr oder ziemlich gut vertreten zu fühlen. Nur 17 Prozent vertrauen der Politik, wobei sich zwei Drittel der jungen Menschen als politikinteressiert bezeichnen.

Kinderrechtskonvention

Bereits seit 2020 macht UNICEF Österreich im Rahmen des Kreativwettbewerbs „Denk dir die Welt”, bei dem unter anderem Ali Mahlodji fixes Jurymitglied ist (übrigens auch Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr…), verstärkt auf das in der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen (UNO) festgelegte Kinderrecht auf Partizipation aufmerksam. Im Artikel 12 dieser Konvention, die von fast allen Staaten der Welt auch unterschrieben worden ist, steht, dass jedes Kind (im Sinne der UN-Konvention bis 18 Jahre) das Recht hat, die eigene Meinung zu allen Fragen und Entscheidungen, die sie/ ihn selbst bzw. den eigenen Lebensraum betreffen, frei zu äußern bzw. danach gefragt zu werden. Die Sichtweise der Kinder und Jugendlichen muss dabei in Betracht gezogen werden, wo immer sie direkt betroffen sind – sei es in der Familie, in der Schule bzw. Ausbildung, bei der Gestaltung von Lebensräumen oder bei der Ausarbeitung von Gesetzen.

Es ist die Welt der jungen Leute

Ali Mahlodji fordert: „Junge Menschen müssen endlich von der Politik ernst genommen und gehört werden! Sie sind die Entscheidungsträgerinnen und -träger der Zukunft und sie sind es, die hoffentlich mit ihren Ideen, ihrer Kreativität und ihrer Innovationskraft die Welt trotz Klimakatastrophen zu einem lebenswerten Ort machen werden, die Kriege stoppen und gemeinsam nachhaltige Lösungen für alle auf diesem Planeten finden werden. Und, sie können uns bereits jetzt helfen, ‚out of the box‘ zu denken.“

Zu einer ähnlichen Einschätzung wie die Ö3-Jugendstudie kommt auch Petra Flieger, freie Sozialwissenschafterin und UNICEF Österreich-„Denk dir die Welt!“-Jurorin heuer: „Leider machen Jugendliche oft die Erfahrung, dass sie von Politiker:innen zwar angehört werden, dass dann aber nichts passiert. Es werden öffentlichkeitswirksam Fotos gemacht, aber die Forderungen der Jugendlichen werden nicht weiterbehandelt. Das hat mit Partizipation, so wie sie in den Kinderrechten verankert ist, nichts zu tun.“

Es geht

Dass echte Teilhabe möglich ist, zeigt beispielsweise die von UNICEF ausgezeichnete „Kinderfreundliche Gemeinde“ Kufstein. Dort gibt es einen Jugendgemeinderat, in dem Jugendliche selbst über ein eigenes Budget verfügen. Neben Veranstaltungen für Jugendliche hat der Jugendgemeinderat mit Projekten wie Begrünung der Stadt oder bunten Zebrastreifen in Regenbogenfarben Zeichen gesetzt.

Kreativbewerb

Mit dem Kreativwettbewerb „Denk dir die Welt!“ möchte UNICEF Österreich Kindern und Jugendlichen eine Plattform bieten, ihre innovativen Ideen, ihre Wünsche und Forderungen für eine faire, inklusive Welt zu artikulieren. „Wie sieht eine Welt aus, in der du gut wachsen kannst und alle eine Chance haben?“ Antworten auf diese Frage können bis 31. Juli 2023 in Form von Zeichnungen und Collagen, Kurzgeschichten und Gedichten, Songs oder Videos eingereicht werden.

Die in den Kunstwerken ausgedrückten Ideen und Forderungen werden in einem Ideenkatalog aufgearbeitet. Dieses wichtige Dokument übergibt UNICEF Österreich im Anschluss an den Wettbewerb gemeinsam mit jungen Menschen an politische Entscheidungsträger:innen, damit diese die Meinung von Kindern und Jugendlichen in ihren Entscheidungen berücksichtigen können – denn das ist ein Kinderrecht.

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Detail-Infos in Sachen Einsendungen: unicef -> denkdirdiewelt