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Dario Periša und sein Universal-Switch

Ein Schalter ersetzt ganzes Smart-Home-System; künstliche Hände, Augen und mehr…

Der Schalter soll das Licht nicht nur ein- oder ausschalten, sondern auch noch dimmen. Du willst vielleicht auch aus dem Zimmer einen Heizkörper im Bad einschalten, um’s später dort entsprechend warm zu haben; oder eine Kochplatte aufdrehen oder… via Handy und App das eine oder andere in Gang setzen oder nur überprüfen: Hab ich das oder jenes wirklich abgedreht. Oder schalt ich in der kalten Jahreszeit eine halbe Stunde vor dem nach Hause kommen die Heizung ein…

„SmartHome“-Systeme, die das können, kosten ganz schön viel Geld – und erfordern oft Umbauten, verlegen zusätzlicher Kabel usw.

Das alles erspart der „Universal-Switch“ von Dario Periša aus der HTL Mössinger Straße in Klagenfurt (Kärnten). Seine Erfindung erfordert „nur“ den Austausch eines herkömmlichen Schalters durch diesen Touch-Switch (Berührungs-Schalter), der die bisherige Verkabelung nutzt. „Dieser programmierte und flexible Schalter baut auf jahrzehntealter Technologie auf“, erzählt der 19-Jährige Kinder I Jugend I Kultur I und mehr… „Es wird nur der Schalter ausgetauscht. Ich hab das Projekt gemacht, weil mir langweilig war“, schildert Periša. Vier Programmiersprachen hat er sich vor zwei Jahren selber beigebracht.

Schutzschild für Solaranlagen

Hagelkörner können Photovoltaik-Anlagen auf Dächern ziemlich demolieren. Auf einen Hagelschlag warteten Lukas Zöhrer und Tobias Oraze nicht und verwendeten einen kleinen Stein, um so eine Zerstörung an ihrem Stand im Bundesfinale von Jugend Innovativ herzeigen zu können. Zweiterer wusste von einem Praktikum bei einer Versicherung, dass kaputte Sonnenkollektoren durch Hagelschlag nicht selten sind.

Und so ersannen die beiden Schüler – ebenfalls aus der HTL Mössinger Straße (Klagenfurt, Kärnten) ein Schutzschild aus Polykarbonatlamellen, das über die Photovoltaik-Anlage ausfährt, wenn Hagel angesagt ist.

Sie verbanden ihr SmartHailGuard (schlaue Hagel-Bewachung) mit Sensoren, die vor Ort an der jeweiligen Anlage Wetterdaten analysieren sowie meteorologische Vorwarnungen mit in ihr System einbauen und bei Bedarf die Schutzschicht wie ein Garagentor über die Anlage automatisch ausfahren.

Streudrohnen für „Untersaaten“

Drohnen, die Saatgut vor allem in unwegsamen Geländen, ausstreuen, oder dort, wo ein Betreten oder gar Befahren durch Traktoren Böden bzw. Bepflanzung (zer-)stören würde, gab/gibt es schon. Benedikt Ortmaier und Sebastian Schäffer aus der HTL Ried im Innkreis (Oberösterreich) ersannen aber etwas Neues. Was „Sämereienausbringung mittels Streudrohne in Reihenkulturen“ heißt, bedeutet konkret: Wo Mais wächst, wollen die beiden auf dem „Unterboden“ – in den Zwischenräumen – noch etwas anpflanzen. Durch niedrigwachsenden Klee oder Raygras wird der kahle Boden zwischen den Kukuruz-Stauden gefestigt und erodiert nicht so leicht.

In St. Georgen bei Grieskirchen konnte die von ihnen programmierte Leichtbau-Drohne über den Streuteller das Saatgut bereits auf drei Feldern ganz real ausbringen.

Künstliche Hände

Rund ein halbes Dutzend unterschiedlicher künstlicher Hände – Prothesen bzw. ein elektronisch bestückter Handschuhe lagen auf den Tischen beim Stand von Schüler:innen aus dem Wiener TGM (Technologisches GewerbeMuseum) – Schule für Technik. „Wir haben an verschiedenen Versionen nicht nur der Prothesen, sondern vor allem deren Steuerung gearbeitet“, berichten Nergiz Çiftci, Paul Eichinger, Yusuf Sert und Sophie Helmreich dem KiJuKU-Journalisten. Gemeinsam haben die vier und Toni Parenta unter anderem jede und jeder an einer speziellen Steuerung getüftelt. Jedenfalls geht’s meist um die Steuerung über andere – vorhandene – Muskel. Eine funktioniert sogar gleichsam wie ein „Fußpedal“. Die Impulse für Bewegungen der künstlichen Hand werden von großem bzw. kleinem Zeh ausgelöst.

Die fünf Jugendlichen haben für ihr Projekt „ProHand – Ansteuerung und Aufbau einer künstlichen Hand“ aber nicht nur Prothesen und deren Steuerung entwickelt. „Wir haben uns auch etwas zur Prävention überlegt. In Einsatzbereichen, wo es besonders oft Unfällen gibt, bei denen Hände zu Schaden kommen, können künstliche Hände für diese Arbeiten eingesetzt zu verschieden gesteuert werden.“ Ein Fall: Du ziehst dir einen mit Elektroden versehenen Handschuh an, führst die Bewegung in sicherer Entfernung von etwa einer gefährlichen Maschine aus. Oder – und das führt Yusuf Sert vor: die künstliche Hand wird über Gesten gesteuert – hier auf einem Laptop, würde aber sicher dann auch via Tablet oder Smartphone gehen.

Bewegliche Glasaugen

Wenn wer bei einem Unfall ein Auge verliert und an dessen Stelle ein „Glasauge“ eingesetzt bekommt, bleibt dieses starr. Das kann Mitmenschen irritieren, die vielleicht wiederum so reagieren, dass es für die betroffene Person wiederum unangenehm ist. Dafür dachten sich Anastasia Jovanonvić, Julia Rohowsky, Theodor Wightman und Jasin Eltelby aus dem Wiener TGM die Entwicklung eines Bionic Eye aus. Mit diesem Auge kann zwar niemand sehen, aber es sollte die Bewegung des verbliebenen funktionstüchtigen Auges parallel mitmachen.

„Wir hatten verschiedene Ansätze“, erzählen die Schüler:innen. Zuerst setzte sich – zu Vorführzwecken auch an ihrem Stand beim Jugend-Innovativ-Bundesfinale – eine der Jugendlichen Elektroden ins Gesicht. Die nehmen sozusagen die Muskelimpulse beim Bewegen des Auges auf und übertragen diese an das künstliche „Auge“. Noch ist dieses 3D-gedruckte Ding mit elektronischem Innenleben zu groß, als dass es in eine menschliche Augenhöhle passen würde. Aber im Prinzip funktioniert’s schon – wenn die Microcontroller vor Ort sind und nicht – wie passiert – in der Schule liegen gelassen wurden.

Die weiteren Schritte wären: kleine Nadelelektroden unter der Haut rund ums gesunde Auge; und letztlich Gedankensteuerung.

Spezialpreis Vorarberg

In dieser Kategorie gab es nicht nur wie in allen anderen jeweils fünf Projekte im diesjährigen Bundesfinale, sondern über den „Special Award Vorarlberg“ zwei weitere, die Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… natürlich gleich hier vorstellt.

Radiosonde CanSat

Schaffen wir das – setzten sich Simon Brandtner, David Schuller, Luca Tiefenthaler, Julian Schweizer und Lukas Brugger aus der HTL Rankweil (Vorarlberg) selbst eine herausfordernde Aufgabe: Einen Satelliten bauen, der Luftdruck, Temperatur und Luftfeuchtigkeit misst und so klein wie eine Getränkedose ist.  Deshalb nannten sie ihr Projekt Radiosonde CanSat.

Die „Dose“ samt elektronischem Inhalt, GPS-Rackingsystem, Stromversorgung und natürlich Mess-Instrumente – und einen kleinen Fallschirm – konnten sie vor Ort – in der Freifläche hinter der Grand Hall im Erste Bank Campus zeigen, die Flughöhe 400 Meter war natürlich nicht drinnen. Die hatten sie aber schon in echt in ihrem Heimat-Bundesland – mit Hilfe des SpaceTeams der Technischen Uni Wien, das anreiste und eine Rakete mitbrachte, die den CanSat in luftige Höhe hinaufbrachte, ausließ. Und der Mini-Satellit schwebte zu Boden und übermittelte in diesen rund 15 Sekunden die gemessenen Daten via Funk, die in eine Datenbank einflossen.

Lab-System

Das hier – die Reihenfolge der Vorstellung der Projekte sagt übrigens nichts über die Wertigkeit aus; in einem eigenen Beitrag werden die vergebenen preise übersichtlich vorgestellt – in der Kategorie Engineering II zuletzt vorgestellte Projekt schließt in gewisser Weise den Bogen zum ersten. Kann Dario Perišas „Universal-Switch“ einfach auf der Verkabelung einer herkömmlichen Schalterdose aufbauen und daraus einen smarten Schalter machen, so baut das Lab-System von Manuel Mayerhofer und Johannes Melcher-Millner auf einem herkömmlichen USB C-Ladegerät auf. Und die beiden Schüler von der HTL Rankweil (Vorarlberg) machten über ein kleines selbst gebautes Zwischengerät daraus ein Labor-Netzteil, das auf verschiedenste Spannungen (fünf, neun, 15, 20 oder durchaus auch mehr Volt), eingestellt werden kann. Samt Überstromschutz, um ein „Durchbrennen“ von Geräten oder Netzteil zu verhindern.

Die beiden haben aber auch schon weiterführende Ideen. Die kleinen Netz-Teile können auch Teil eines vernetzten, modularen Systems sein, in dem bei Bedarf mehrere solcher Elemente zusammengesteckt werden können. Und die Kunststoffgehäuse könnten aus Filament aus recycelbaren Kunststofflaschen 3d gedruckt werden.

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Wird in den nächsten Tagen fortgesetzt – jeweils ein Teil für alle Finalprojekte der verschiedenen – oben schon genannten – Kategorien. Und letztlich noch einem Teil über die verliehenen Preise.

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Valentin Socher, Jonas Lorenschitz, Julian Schanta und Anton Fuchs mit dem Fluggerät, mit dem sie Wetterballone wieder - zerschnitten - einziehen und die Elektronik retten

Rettung von Elektronik im Millionenwert samt E-Schrott-Vermeidung

Damit wir in Apps und über andere Medien informiert werden können, ob es eine Sturmwarnung gibt, gut Eincremen gegen heiße Sonne gut wäre oder die Mitnahme eines Regenschirms gut angebracht wäre, braucht es Millionen von Wetterdaten. Solche werden unter anderem täglich von rund 5000 Ballonen mit elektronischen Mess-Instrumenten gesammelt. Von kleinen Flugzeugen werden sie auf große Höhen – 32 bis 35 Kilometer gebracht. Danach schweben die Ballone in der Stratosphäre, ihre Geräte messen, irgendwann platzen die Ballone, fallen zu Boden – und mit ihnen die Elektronik. Damit sind nach einmaliger Anwendung rund 400 bis 500 Euro (Instrumente samt Ballonen) vernichtet – und belasten die Umwelt.

Das kann’s doch nicht sein, dachten sich Valentin Socher, Jonas Lorenschitz, Julian Schanta und Anton Fuchs, Schüler der HTBLA Eisenstadt mit ihrem Ausbildungsschwerpunkt Flugtechnik. Tüftelten und tüftelten und fanden eine Lösung: Sie befestigen ihren Wetterballon an einem Seil an einem „Gleiter“, einem Kleinflugzeug. Ein solches haben sie auch auf ihrem Stand beim 37. Bundesfinale von Jugend Innovativ, in dem sie mit ihrer Erfindung in der Kategorie Engineering I landeten.

Ihre Entwicklung: Nach getaner Mess-Arbeit zieht eine Seilwinde den Ballon wieder ein. Das war die Idee. Die sich aber nicht so verwirklichen ließ, wie sie Kinder I Jugend I Kultur I und mehr… schildern. „Wir haben ausprobiert, so einem Ballon die Luft auszulassen. Das dauert eeeewig!“

Also wird der Ballon – alles automatisch – beim Einziehen in den schmalen, länglichen, an eine kleine Rakete erinnernden autonomen Flieger, kontrolliert zerschnitten. Die Elektronik wird aber somit gerettet und der Ballon landet auch nicht als Müll irgendwo auf dem Boden oder im Wasser und kann so auch sachgemäß entsorgt werden. „Development of an autonomous and reuseable Weather Balloon Drone – Loon-A-Tix” ist übrigens der nicht gerade unkomplizierte Name des Projekts. Würde die Erfindung aus dem Burgenland weltweit eingesetzt, könnten so Jahr für Jahr im Wert von rund einer halben Milliarde erspart – und damit auch gefährlicher Müll irgendwo in der Landschaft vermieden werden.

Ferngesteuertes Schraub-Auto

Apropos Flugzeuge und Automatisierung. Auf Flughäfen braucht es Tausende Leuchten auf den Rollfeldern. Starten und Landen von Flugzeugen verursachen starke Vibrationen. Die Gehäuse für die Lampen sind im Boden verschraubt. Damit keine Schraube locker wird, müssen diese regelmäßig kontrolliert und festgezogen werden. Passiert derzeit händisch. Kleines Auto mit Loch im Boden fährt die Leuchten ab, eine Person checkt durch das Loch die Schrauben und dreht sie notfalls fester.

Geht das auch anders? Müsste wohl, dachten sich vier Schüler der HTL Rennweg (Wien 3; Landstraße). Marco Mazur, Alessandro Nentwich, Fabrizio Belisarii und Christopher Dienstl ersannen ein Fahrzeug samt eingebautem Akku-Schraub-Dreher. Dieses Fahrzeug kann über Fernsteuerung gelenkt. In dem Bereich des Schraubendrehers findet eine Kamera die richtige Position und schon kann verhindert werden, dass eine Schraube locker wird. „Unsere Erfindung ist aber auch leicht erweiterbar, wir könnten noch ein Teil dazu bauen, das die Gläser der Leuchten ebenfalls automatisch reinigt.

Das Quartett durfte den „SrewRover – ein Roboter zur Wartung von Rollfeld-Leuchten“, wie sie ihr Projekt nannten, auch schon in echt auf dem Wiener Flughafen testen.

Ferngesteuerter Prüfwagen in Profilrohren

In dieser Kategorie – vor einigen Jahren wurde Engineering (Ingenieurswesen) wegen der viiiiielen Einsendungen in zwei Teile gesplittet – waren noch zwei weitere automatische Fahrzeuge im Finale. Gerald Haselsteiner und Alfons Moser aus der HTL Waidhofen an der Ybbs (Niederösterreich) bauten ein automatisches, fernsteuerbares Raupenwägelchen, das in längs-geschweißte Profilrohre fahren kann und die Schweißnähte überprüft.

Noch müssen bei solchen Tests endoskopische Prüfsonden über lange Stangen händisch in die Rohre hineingeschoben werden, für unterschiedlich breite Profilrohre braucht es verschiedene Messwägelchen. Das alles könnte der Vergangenheit angehören, wenn die Erfindung des Duos, die sich in Breite und Winkel verstellen lässt, realisiert wird.

Tennisball-Sammelroboter

Bei heftigem Tennistraining kugeln ganz schön viele der bekannten gelben Bälle irgendwo auf dem Platz herum. Die könnten doch vielleicht auch autonom und automatisch eingesammelt werden. Diese Idee steckt hinter der Erfindung von Viktoria Chroust, Markus Hartmann, Philip Sauer und David Lapinksi (der beim Bundesfinale verhindert war). Also erklären die ersten drei Schüler:innen der HTL Mödling (Niederösterreich) dem Journalisten das Prinzip ihres Roboters, den sie in ihrer Diplomarbeit in Mechatronik – mit den Anteilen Maschinenbau, Programmierung, Elektronik und Elektrotechnik – ausgedacht und gebaut haben.

Der Metallrahmen trägt vorne eine Kamera, die ist darauf programmiert gelbe Filzkugeln zu erkennen. Die Maschine fährt darauf zu. Zwei schräge Kantrohre sorgen dafür, dass der Ball in die Mitte gerollt wird wie in eine Art Trichter, von wo sie aufgesagt und in eine Kunststoffkiste befördert wird. „Das funktioniert sozusagen wie eine umgekehrte Ballwurfmaschine“, verdeutlichen die drei Jugendlichen die Funktionsweise.

Neuartige Fertigung eines Dieselmotorkolbens

Zurück in die Lüfte. Kolben von Dieselmotoren in Flugzeugen sind hohen Belastungen ausgesetzt. Dafür seien weder Material (Aluminium) noch die Struktur (Vollguss) ideal, fanden Julian Weik und Malachias Burger von der HTL Eisenstadt (Burgenland). Hoher Druck, Hitze – das führt bald einmal zu möglichen Rissen, jedenfalls zu Verschleißerscheinungen.

Die beiden recherchierten, durchstöberten einschlägige Literatur und begannen zu überlegen: Stahl wäre das bessere Material und das eher gitterförmig konstruiert, damit viel von der entstehenden Wärme nicht gefangen bleibt, sondern abgeleitet werden kann. Mit ihrer Erfindung könnte so ein neu gebauter Kolben mehr als doppelt so viele Betriebsstunden (2800 statt 1200) halten, so die beiden Schüler zu KiJuKU, die ein zerlegbares 3D gedrucktes Modell – „noch nicht aus Metall, sondern nur zur Veranschaulichung“ – herzeigen.

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Wird in den nächsten Tagen fortgesetzt – jeweils ein Teil für alle Finalprojekte der verschiedenen – oben schon genannten – Kategorien. Und letztlich noch einem Teil über die verliehenen Preise.

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Bildmontage aus Fotos von vier Projekten: 99 Robotics, De Facto, Saveo, Ecolution und Scubey

Noch kein Business, dafür spannende Grundlagen entwickelt

Ein Becher aus dem du sagen wir bei Festivals trinkst, der dir irgendwo ins Gebüsch fällt, und der relativ schnell verrottet und außerdem noch Blumen zum Blühen bringt – an dieser Erfindung tüftelt das Team von Ecolution von der HTL Mödling (Niederösterreich). Noch gibt es diese Trinkbecher nicht und Nicolas Kirchberg, sein Vornamensvetter Henninger sowie Salm-Reifferschait-Raitz halten „nur“ unterschiedliche Bruchstücke solchen Materials in Händen, um sie den Besucher:innen, darunter auch Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… zu zeigen.

Nicolas Kirchberg, Nicolas Henninger sowie Salm-Reifferschait-Raitz
Nicolas Kirchberg, Nicolas Henninger sowie Salm-Reifferschait-Raitz

Die drei Schüler aus dem Zweig Wirtschaftsingenieurwesen hatten gemeinsam mit fünf weiteren in der Klasse die Idee eines 100-prozentig verrottbaren Bechers, vor allem für Großveranstaltungen gut geeignet. „Zuerst haben wir in unserem Chemie-Labor experimentiert und mit Milchstärke begonnen. Diese Becher haben aber zum Beispiel Cola nicht standgehalten. Außerdem ist sie nicht so leicht zu bekommen wie Kartoffelstärke, das wir nun mit natürlichem Weichmacher Glyzerin und destilliertem Wasser mischen und daraus das Material für die Becher machen.“ Neben lebensmittelfarben, die die Becher bunt machen können, versetzen die acht Jugendlichen ihr Material mit Blumensamen – und siehe eingangs 😉

Aus beiden Teilen Zyperns

Green Food Revolution nennen die Jugendlichen der Junior Company „Saveo“ die von ihnen entwickelte App, um Lebensmittel zu retten. Sie kommen aus vier Schulen in unterschiedlichen Teilen Zyperns – sowohl dem griechischen als auch dem türkischen Teil – eine zusätzliche Innovation. „Bei einem Innovation Camp haben wir uns getroffen, einzelne Gruppen haben verschiedene Ideen entwickelt, wir wollten etwas gegen die riesige Lebensmittelverschwendung tun. So viele Tonnen werden weggeworfen, obwohl sie noch genießbar wären. Mit unserer App, die zugegeben noch nicht funktioniert, sie ist erst ein Prototyp, verbinden wir Konsument:innen mit Geschäften und Supermärkten. Wenn eine Ware schon abgelaufen oder knapp davor ist, wird sie billiger abgegeben. Das passiert ja schon, aber in der App taucht es auf und Leute können das sehen, hingehen und Obst, Gemüse, Brot…. Günstiger einkaufen. So bleibt weniger übrig, das vielleicht weggeworfen wird“, schildern der Reihe nach Jack, Clara, Anastasia und Charalampos. Die App ist programmiert, die dazugehörige Website ebenso, Logo und durchgängige CI (Corporate Identity) designt samt informativer Broschüre, die sie an die Jury-Mitglieder verteilen.

Sie bekamen dafür auch den Preis fürs beste Marketing.

Autonome Roboter pflanzen

Den Award für die Top-Innovation nehmen die Vertreter der dänische Junior Company „99Robotics“ mit. „Eigentlich haben wir die Idee in den Ferien in einem Workshop ja mit Schüler:innen aus Sambia (Binnenstaat im südlichen Afrika) entwickelt, relativieren Kacper Graversen und Lucas Hauge, zwei Vertreter aus Dänemark, ihren Erfolg im Gespräch mit Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… „Wir wollten was gegen Austrocknung von Böden und für mehr Pflanzen erfinden. Und so sind wir gemeinsam auf die Idee gekommen, dass kleine Roboter zum Beispiel zwischen hohen Maisstauden fahren könnten, um Samen zu säen, die im Winter aufgehen, wenn der Mais nicht wächst, der Boden aber ausgelaugt wird. So könnte es auf dem selben Boden eine zweite, andere Ernte geben, etwa Futter-Rettich…“

Die kleinen Kettenfahrzeuge könnten auch in „Schwärmen“ zu zwölft autonom fahren und so in kurzer Zeit ganze Felder zusätzlich besamen, schildern die beiden Schüler, aus Dänemark die nur ein Modell eines solchen Roboters vorführen.

Digitaler Würfel gegen Ablenkung

„Das kennen wir doch alle – du willst das und jenes lernen, erledigen und lässt dich dauernd vom Handy ablenken“, eröffnet das Trio aus der HTL Vöcklabruck (Oberösterreich; 3. Klasse) das Gespräch, um ihren digitalen Würfel zu erklären. „Über eine App hast du auf diesem Würfel deine To-Do-Liste, das Handy legst du ganz weit weg, am besten in ein anderes Zimmer. Der Würfel hat auch einen Timer, der dir die ideale Lernzeit – 40 Minuten und dann fünf Minuten Pause – angibt. Außerdem haben wir ein CO2-Messgerät eingebaut, das anzeigt, wann wieder gelüftet werden muss, damit du genug Sauerstoff fürs Lernen hast.“ So preisen Bujinlkham Bolorsaikhan, Alexander Kleemair und Elias Bergschober – stellvertretend für ihre siebenköpfige Junior Company Scubey ihr Produkt an. „Es ist aber vorläufig nur ein Prototyp – das Gehäuse 3D-gedruckt.“ Kosten würde dieser Würfel 79,99 € „und wer so viel ausgibt, wird ihn dann sicher nutzen und das Handy wirklich weglegen“, zeigen sich die Entwickler:innen überzeugt.

Illusion von Weite

Die billigsten Unterkünfte sind – unter anderem auf Flughäfen – Schlafkojen. Noch kleiner als die am Flughafen Wien sind solche, die praktisch nur kriechend belegt werden können, selbst Aufsetzen ist schon schwierig. Kann ganz schön Enge-Gefühle auslösen. Ist ja auch so. Um sich wenigstens ein bisschen Illusion von etwas mehr Weite zu verschaffen, haben Ilja Olshevskij und Nikolai Eggert aus Vilnius (Litauen) gemeinsam mit zwei Kollegen mit ihrer Junior Company „De Facto“ eine App namens Capslock konzipiert, die unterschiedliche Projektionen an die engen Wände „zaubern“.

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Weitere Berichte über die Schüler:innen-Firmen bei der kürzlich abgehaltenen internationalen Junior-Companies-Handelsmesse – meist thematisch zusammengefasst – erscheinen in den folgenden Tagen.

Doppelseite aus "Dan Vinci und das fast geniale Vermächtnis des Leonardo"

Abenteuer der cleversten der cleversten der cleversten Kids

Schon der Titel deutet natürlich Vieles an. Der Hauptheld heißt nicht zufällig „Dan Vinci“ noch dazu mit dem Zusatz „und das fast geniale Vermächtnis des Leonardo“. Dan, ein Tüftler, Bastler und Erfinder ist zu Beginn des 230-Seiten, sehr flott und leicht zu lesenden, spannenden Romans 12 Jahre, gerade noch, denn anderntags steht sein 13. Geburtstag an. Und der verändert alles.

Dan und sein Freund Benji Wu werden in die Schuldirektion geladen, wo ihnen ein seltsamer, irgendwie verwirrter General verklickert, dass sie am nächsten Tag, an dem beide 13 werden, in ein spezielles, geheimes Internat kommen sollen. Die jeweils 51 schlauesten und kreativsten („cleversten der cleversten der cleversten“) Jugendlichen dürfen dort jeweils ihre Stärken ausspielen – ob forschen, erfinden, malen, musizieren – ihr Top-kreatives Potenzial ausleben und an dessen Weiterentwicklung arbeiten – zum Wohle der Menschheit.

Nicht alle haben gutes im Sinn

Eigenartigerweise sind allerdings fast ausschließlich Nachfahr:innen schon bekannter großer Wissenschafter:innen und Künstler:innen darunter: Dan, dessen Ur- (24- Mal)-Großonkel wie unschwer zu erkennen Leonardo war, sowie Amélie Curie, Julia Verne, Wotan Antonin Mozart, Manolo Polo, Neneh Mandela, Aladin B. Saladin in diesem „Denkkessel“ in einer Unterwasserwelt. Dan und Benji sind die neuen. Anfangs gewöhnungsbedürftig fühlen sie sich schnell wohl, endlich genau daran arbeiten und dabei weiter lernen zu dürfen, was ihre Stärken sind.

Selbst für kürzere Bücher, erst recht bei 230 Seiten braucht’s zwecks Spannung nicht nur neue Erfindungen – oder Behebung von Problemen bei solchen wie sie bei Dan in der Oberwasserwelt immer vorgekommen sind. Zum einen gibt es in der ohnehin schon geheimen Elite-Schule noch eine extra geheime, fast verbotene Zone. Und Feinde. Wollen ja auf der Welt nicht alle, dass nur zum Wohle der Menschheit erfunden wird.

Magische Dinge

Dan hat zu diesem 13. Geburtstag von seinem Opa – seine Eltern sind früh verstorben – ein mysteriöses Ding geschenkt bekommt, das dem 24-Mal-Neffen von Leonardo, aus dessen Besitz es stammen soll, eine mehr als aufregende, gefährliche Nacht beschert. Und dieses dürfte wiederum der Schlüssel zu einem noch geheimnisumwitterteren Gegenstand sein. Das wollen auch die Feinde. Und die kommen vielleicht nicht nur von außen…

Details einer sich ergebenden atemberaubenden Verfolgungsjagd unter und über Wasser seien sicher nicht verraten. Dass es letztlich ein Happy-End gibt, ist zu erahnen. Aber für Dan, Benji, Amélie, Julia und Halluzination Harry, Nachfahre eines großen Magiers und ihren Prof, der den Jugendlichen die Verantwortung überträgt, steht am Ende eine große, alles andere als leicht zu treffende Entscheidung an…

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Titelseite von
Titelseite von „Dan Vinci und das fast geniale Vermächtnis des Leonardo“
Die Award-Trophäe lässt sich auch umbauen

Flexible Statue zum neu Zusammenbauen

Die Treppen an die Spitze – was die seit dem Relaunch vor ein paar Jahren die neue Statue für die Preisträger:innen von Jugend Innovativ darstellt – sind flexibel. As orangefarbenen Legosteinen zusammengesetzt, passierte es passenderweise bei der Übergabe an die Sieger:innen der Kategorie Design – die Trophäe fiel auseinander – und wurde von den Schüler:innen vom BG/BRG Lienz (Osttirol) live auf der Bühne neu zusammengesetzt.

Nach den Berichten aus den Gesprächen mit allen 38 Finalteams und jenen beiden, die zusätzlich noch aus dem Halbfinale für den Special Award Vorarlberg in der Stage 3 in Wien-St. Marx ausgestellt haben, gibt’s hier nun als kleinen „Nachschlag“ Fotos der Preisverleihung, die launig und teils mit kleinen szenischen Einlagen gewürzt von Ana Ryue und Fabian Unger moderiert wurde. Als Überreicher der oben schon beschriebenen Statuen trat wieder „Mr. Cube“ in Erscheinung.

Design

1. Preis: „Was haben Fußbälle mit Nanotechnologie und Architektur zu tun?C –  BG/BRG Lienz (Ost-Tirol)
2. Preis ex-aequo:
Körper als Medium – die Graphische (Wien)
Ganzkörpersportgerät – HTBLVA St. Pölten (Niederösterreich)
Anerkennungspreise:
Konstruktion und Design eines Jetboards – HTBLVA St. Pölten (Niederösterreich)
„Der Topf rührt um? – Theorien zur Entstehung sozialer Bewegungen“- HTBLuVA Salzburg

Engineering I

1. Preis: „Research and development of a slat to improve the flight characteristic for a highperformance glider” – HTBLA Eisenstadt (Burgenland)
2. Preis: Lock N Ride – HTL Rennweg (Wien)
3. Preis: KEBA Spritzguss-Simulator – HTBLA Neufelden (Oberösterreich)
Anerkennungspreise:
„ModuStat – Das modulare Messstationen Mesh-Netzwerk“ – HTL Rennweg (Wien)
„Entwicklung eines Exoskeletts für gehbehinderte Menschen im Rahmen der Rehabilitation“ – HTBLuVA Salzburg

Engineering II

1. Preis: Automatischer Schikantenschleifer – HTL Mössingerstraße (Kärnten)
2. Preis: Bandsägewerk – HTBLA Eisenstadt (Burgenland)
3. Preis: LEVI – Levitating Scale   – HTBLuVA Salzburg
Anerkennungspreise:
Drone Landing and Maintenance System (DLMS) – HTL Mössingerstraße (Kärnten)
Blackout-Simulator  – HTL Mössingerstraße (Kärnten)
Smarth Agriculture Observation System  – HTL Mödling (Niederösterreich)

Entrepreneurship (unternehmerisches Denken)

1. Preis: RefurbMe   – HTBLVA Spengergasse   (Wien)
2. Preis: Coming Home Safe – HTL Wien West
3. Preis: KEYTAR – HTL Dornbirn (Vorarlberg)
Anerkennungspreise:
Growledge – HBLA Ursprung (Salzburg)
Felerfrei – Holztechnikum Kuchl (Salzburg)
Helpers – connect and help – HTL Dornbirn (Vorarlberg)

ICT & Digital

1. Preis: HeartChart – BHAK/BHAS Feldkirch (Vorarlberg)
2. Preis: MatchYourPet – In wenigen Swipes zum Wunschtier – BHAK/BHAS Waidhofen/Thaya (Niederösterreich)
3. Preis: Document Dataset Synthesizer – HTBLA Grieskirchen (Oberösterreich)
Anerkennungspreise:
Trailer Buddy – HTL Mössingerstraße (Kärnten)
Neurologie – TGM – Die Schule der Technik (Wien)
Coll.E.W – COLLECT E-WASTE  – TGM – Die Schule der Technik (Wien)

Science (Wissenschaft)

1. Preis: Hidden Agenda: TFA, die lauernde Gefahr in unserem Wasser – HLUW Yspertal (Niederösterreich)
2. Preis: Synthese und Analyse von Yttrium-Barium-Kupferoxid (YBCO) – Wiedner Gymnasium – Sir Karl Popper Schule (Wien)
3. Preis: Digital Tendon Scoring Tool – HTBLuVA Salzburg
Anerkennungspreise
A bogus fish  (veganer Lachsersatz) – HTL für Lebensmitteltechnologie Wels (Oberösterreich)
Auswirkung von verschiedenen Musikrichtungen auf das Wohlbefinden und die Legeleistung von Hühnern – BG Vöcklabruck (Oberösterreich)

Sustainability (Nachhaltigkeit)

1. Preis: ReCell – HTL Dornbirn (Vorarlberg)
2. Preis: Erhöhung der Effizienz von Photovoltaikzellen mittels fluoreszierender Beschichtung – HTL Dornbirn (Vorarlberg)
3. Preis: Schulübergreifendes Nachhaltigkeitsgremium – BHAK Bad Ischl, BG/BRG Bad Ischl und International School St. Gilgen (Oberösterreich)
Anerkennungspreise
Nachhaltiges Dämmmaterial aus Pilzen  – HTL Braunau (Oberösterreich)
Farbmittel aus Hapalopilus nidulans – HTL Braunau (Oberösterreich)

Publikumspreis

Coming Home Safe – HTL Wien West

Special Award Vorarlberg

1. Preis: Erhöhung der Effizienz von Photovoltaikzellen mittels fluoreszierender Beschichtung – HTL Dornbirn
2. Preis: ReCell – HTL Dornbirn
3. Preis: Ceres Plantory – HTBLVA Rankweil
Anerkennungspreis: Foody me – HTBLVA Rankweil

BeatBoxer

Obendrein gab es in diesem Jahr noch einen Show-Act, der weltweit erfolgreiche BeatBoxer FII, mit bürgerlichem Namen Michael Krappel, animierte die Festgäst:innen zum mittanzen – im Sitzen – und zu einem schrägen Mix, indem er aus zugerufenen Worten und Musikstilen eine mitreißende Performance bot: Leberkas – Bandsägewerk – Erhöhung der Effizienz von Photovoltaikzellen 😉

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Noch einige Schnappschüsse vom Finaltag

Infos

Martina Maksimović, Valeria Maksimović, Angelina Bauer, Mathias Mähr und Philipp Schiemer mit ihren Solar-Batterien aus alten Akkus

Solarspeicherzellen aus alten Akkus, UV-Strahlen nutzen, „nachhaltige“ Schulvernetzung, Pilze zum Dämmen und Färben

Von 71 Anmeldungen in der Kategorie Sustainability (Nachhaltigkeit) schafften’s fünf ins Bundesfinale. Hier werden sie vorgestellt.

Platz 1: ReCell
HTL Dornbirn (Vorarlberg)

Neues Leben für alte Akkus – das war der Grundgedanke für das Projekt ReCell der sechs Schüler:innen Martina Maksimović, Valeria Maksimović, Angelina Bauer, Mathias Mähr und Philipp Schiemer aus der HTL im Vorarlberger Dornbirn. Aus Sicherheitsgründen müssen Akkus in Notbeleuchtungen ausgetauscht werden, auch wenn sie noch länger Strom geben (können). Oft sind sie sozusagen noch zu 90 % gefüllt. Vergleichbar ist dies mit Lebensmitteln, deren Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten aber noch länger genießbar sind. So erklären die Jugendlichen dem Reporter das Prinzip.

Und so sammelten sie solche Akkus, Unternehmen haben Tausende davon, die sie kriegen könn(t)en. Die Dornbirner Schüler:innen spannten mehrerer solcher Akkus zu einem Speicherelement für Solarenergie zusammen und mehrerer solcher „Batterien“ zu ganzen Laden und mehrerer solcher Laden zu einem ganzen Kastl. Dieses Ding nannten sie ReCell, das mehrere Kilowattstunden Sonnenstrom speichern kann.

Ihr Batteriemanagment-System ist so ausgetüftelt, dass sich die Zellen bei drohender Überhitzung abschalten und auch anzeigen, wenn einer der Akkus tatächlich am Ende angelangt ist. Dann reicht es, diesen einen Akku auszutauschen und schon kann das ganze Element wieder funktionieren.

„Wenn es klappt, gründen wir vielleicht eine Firma mit der wir diese Solarbatterien herstellen und vertreiben“, verraten die Jugendlichen noch am Ende des Interviews.

Platz 2: Erhöhung der Effizienz von Photovoltaikzellen mittels fluoreszierender Beschichtung
HTL Dornbirn (Vorarlberg)

Photovoltaikzellen können nur sichtbares Sonnenlicht in Energie umwandeln. Damit bleiben die ultravioletten Strahlen ungenutzt. Das war der Ausgangspunkt für das Projekt von Tobias Ritter und Paul Luschnig aus der HTL im Vorarlberger Dornbirn. „Allzuviel an Details wollen wir nicht verraten, weil wir uns überlegen, unsere Methode patentieren zu lassen“, warnen sie Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr…

Aber so viel wie in den Beschreibungen können sie dann schon preisgeben. Ausgehend von Erkenntnissen textilchemischer Optimierungen experimentierte das Schüler-Duo mit fluoreszierenden Beschichtungen von Solarzellen.

Dafür probierten sie verschiedene Stoffe aus, die sie als flüssige Lösungen auftrugen. Was noch nicht sehr praktikabel ist, aber Ritter und Luschnig wollen ja dranbleiben. So könnten Photovoltaik-Zellen künftig eine höhere Ausbeute an Energie erzielen.

Platz 3: Schulübergreifendes Nachhaltigkeitsgremium
BHAK Bad Ischl (Oberösterreich)

Kein Produkt, aber viel mehr, schufen Schüler:innen – ausgehend von der Handelsakademie im oberösterreichischen Bad Ischl. Wie schon der Titel sagt, organisierten sie die Vernetzung mehrerer Schulen, um Aktivitäten in Sachen Nachhaltigkeit zu initiieren und durchzuführen – mit der Hoffnung, dass dieses „schulübergreifende Nachhaltigkeitsgremium“ auch dauerhaft bleibt und weitergeführt wird. Initiiert wurde diese Vernetzung schon im vorigen Schuljahr, sie selbst seien also schon die zweite Generation, sagen Ariane Tuppinger, Livia Sosa Acosta, Leona Berner, Julia Schörghofer, Selina Stogure, Freya Bristol und Lena Seiringer zu Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr…

Neben der genannten Schule, an der noch Sahra Laimer, Christine Leitner und  Jennifer Plieseis nachhaltig netzwerk(t)en, sind Jugendliche aus dem Bad Ischler Realgymnasium sowie der International School St. Gilgen mit im Boot. Regelmäßig treffen sich Abordnungen der drei Schulen, um konkrete Vorhaben zu diskutieren, planen und organisieren. Dazu zählten bisher, wie sie aufzählen, ein Kleidertauschtag, für das sie das Motto „Let’s give new life to our clothes“ (Lasst uns unserer Kleidung ein neues Leben geben) wählten, waldpädagogische Tage, Workshops, die sie selber für andere Schüler:innen halten oder auch Tipps zur Papierreduktion an Lehrkräfte und Verwaltungspersonal der drei Schulen. Nicht zuletzt werden Bäume gepflanzt und angeregt noch mehr davon zu tun.

Anerkennungspreis: Nachhaltiges Dämmmaterial aus Pilzen
HTL Braunau (Oberösterreich)

Schwammerln statt Hartschaumstoff oder Mineral„wolle“ sozusagen. Das war der Plan und damit experimentierte Sofia Feichtenschlager aus der HTL Braunau (Oberösterreich). Sie widmete sich der Frage von Dämmstoff für Hauswände. Wobei neben den eingangs genannten weit verbreiteten Dämmmaterialien gibt es schon lange auch natürliche wie Schafwolle, Zellulose, Schilfrohr usw.

Doch die Schülerin wollte Neues erkunden, die „Schwammerln“, die sie verwendete sind vor allem Baumstammpilze der Gattung Lackporling, die lassen sich, so sagt sie zu Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… übrigens auch im Labor züchten. Womit sich die Menge rasch erhöhen ließe. Für dieses Projekt habe sie sich entschieden, „weil es gerade im Bauwesen noch nicht so umweltfreundlich zugehe“.

Verschiedene Arten des genannten Baumschwammes hat sie mit umweltfreundlichen Bindemitteln vermischt und zu Platten gepresst und dann getestet, ob sie feuerbeständig sind, wie sie Wärme/Kälte leiten oder eben dämmen, wie sie auf Feuchtigkeit reagieren – und bemerkt, dass sie dann glücklicherweise nicht schimmeln.

Obendrein will die Jugendliche dranbleiben, wie sie verrät und gemeinsam mit der Fachhochschule Kärnten weiterforschen.

Anerkennungspreis: Farbmittel aus Hapalopilus nidulans
HTL Braunau (Oberösterreich)

Gleich am Stand daneben präsentieren Schulkolleg:innen der Pliz-Dämmerin andere „Schwammerl“-Produkte. Eva Daglinger und Jakob Dornauer fanden heraus – die Anregung kam von einem Onkel der Schülerin -, dass der giftige Zimtfarbene Weichporling (Fachbezeichnung: Hapalopilus nidulans) besonders viel Farbstoff ergibt.

Die beiden halten dem Reporter Gläser in die Kamera. Das große Glas mit lila Flüssigkeit sei bloß aus ungefähr vier bis fünf Gramm dieses Pilzes gewonnen worden, nachdem diese in rund eine Woche in einer Lauge gelegen seien. Das rötlich-braune Gemisch ergab sich nachdem solche Pilze in Acteon schwammen.

Die beiden zeigten auch ein Glas mit gefärbter Wolle, die sich sofort färbt, wenn sie ins aus den Pilzen gewonnene Färbemittel eingetaucht werden. Die Färbung bleibt übrigens, haben die beiden ausgetestet – auch wenn sie gewaschen wird oder im Sonnenlicht liegt.

Giftig wirkt der Pilz übrigens nur beim Verzehr und nicht wenn die Haut mit ihm in Berührung kommt, beruhigen die beiden Jugendlichen den Journalisten auf dessen sich aufdrängende Frage.
„Außerdem“, so merkt der Schüler an, „ist dieses Färbemittel ein sehr schönes Molekül“, zeigt er eine schematische Darstellung der Verbindung der Atome.

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Tobias Ritter und Paul Luschnig holen mehr Energei aus Sonnenstrahlen

Zwei gewannen doppelt und dazu noch Auszeichnungen für vertikale Gärten und Lebensmittel-App

Zwei der Finalist:innen-Projekte und dazu zwei aus dem Halbfinale wurden ausgezeichnet. Für Platz 1 gab’s 2000 Euro, auf Platz 2 entfielen 1000 – siehe beide auch schon in der Kategorie Sustainability – sowie auf das Drittplatzierte Projekt 500 €, weiters gab es einen Anerkennungspreis in der Höhe von 500 Euro.

Platz 1: Erhöhung der Effizienz von Photovoltaikzellen mittels fluoreszierender Beschichtung
HTL Dornbirn

Photovoltaikzellen können nur sichtbares Sonnenlicht in Energie umwandeln. Damit bleiben die ultravioletten Strahlen ungenutzt. Das war der Ausgangspunkt für das Projekt von Tobias Ritter und Paul Luschnig aus der HTL im Vorarlberger Dornbirn. „Allzuviel an Details wollen wir nicht verraten, weil wir uns überlegen, unsere Methode patentieren zu lassen“, warnen sie Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr…

Aber so viel wie in den Beschreibungen können sie dann schon preisgeben. Ausgehend von Erkenntnissen textilchemischer Optimierungen experimentierte das Schüler-Duo mit fluoreszierenden Beschichtungen von Solarzellen.

Dafür probierten sie verschiedene Stoffe aus, die sie als flüssige Lösungen auftrugen. Was noch nicht sehr praktikabel ist, aber Ritter und Luschnig wollen ja dranbleiben. So könnten Photovoltaik-Zellen künftig eine höhere Ausbeute an Energie erzielen.

Platz 2: ReCell
HTL Dornbirn (Vorarlberg)

Neues Leben für alte Akkus – das war der Grundgedanke für das Projekt ReCell der sechs Schüler:innen Martina Maksimović, Valeria Maksimović, Angelina Bauer, Mathias Mähr und Philipp Schiemer aus der HTL im Vorarlberger Dornbirn. Aus Sicherheitsgründen müssen Akkus in Notbeleuchtungen ausgetauscht werden, auch wenn sie noch länger Strom geben (können). Oft sind sie sozusagen noch zu 90 % gefüllt. Vergleichbar ist dies mit Lebensmitteln, deren Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten aber noch länger genießbar sind. So erklären die Jugendlichen dem Reporter das Prinzip.

Und so sammelten sie solche Akkus, Unternehmen haben Tausende davon, die sie kriegen könn(t)en. Die Dornbirner Schüler:innen spannten mehrerer solcher Akkus zu einem Speicherelement für Solarenergie zusammen und mehrerer solcher „Batterien“ zu ganzen Laden und mehrerer solcher Laden zu einem ganzen Kastl. Dieses Ding nannten sie ReCell, das mehrere Kilowattstunden Sonnenstrom speichern kann.

Ihr Batteriemanagment-System ist so ausgetüftelt, dass sich die Zellen bei drohender Überhitzung abschalten und auch anzeigen, wenn einer der Akkus tatächlich am Ende angelangt ist. Dann reicht es, diesen einen Akku auszutauschen und schon kann das ganze Element wieder funktionieren.

„Wenn es klappt, gründen wir vielleicht eine Firma mit der wir diese Solarbatterien herstellen und vertreiben“, verraten die Jugendlichen noch am Ende des Interviews.

Platz 3: Ceres Plantory
HTBLVA Rankweil

Im Projekt Ceres Plantory lassen Marie Schrotte, Angelina Rupp, Fabian Stitny und Jenny Lampert aus der Rankweiler HTL Pflanzen ohne Erde in „hängenden Gärten“ wachsen. „So beziehen die Wurzeln die Nährstoffe gleich direkt aus dem Wasser“, erklären die vier Schüler:innen das Prinzip ihrer Anbaumethode Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… Da die vier Jugendlichen ja eine technische Schule gewählt haben, „füttern“ sie die Pflanzen aber nicht nur mit nährstoffreichen flüssigen Lösungen, sondern verknüpfen ihre vertikale Farm mit High-Tech wie pH-, Licht- und Wassertemperatursensoren, diversen Aktoren und einem Mikrocontroller über den die „Fütterung“ und Beleuchtung gesteuert werden kann. Und diese Steuerung lassen sie wieder künstlich intelligent selbst lernen für das beste Wachstum der Pflanzen.

Noch ist der Prototyp ein Riesenungetüm, das die vier Schüler:innen unmöglich von Vorarlberg nach Wien zum Jugend-Innovativ-Bundesfinale mitnehmen hätten können, weshalb es „nur“ Bildschirmpräsentationen und Fotos gab. Ob sie selber an der weiteren Professionalisierung und Minimierung von Ceres Plantory arbeiten werden, ist noch offen.

Anerkennungspreis: Foody me
HTBLVA Rankweil (Vorarlberg)

Du stehst im Einkaufszentrum, Supermarkt, Lebensmittelgeschäft usw. und wenn du zu Hause bist, kommst du drauf: „Hach, Milch hätte ich eh noch gehabt, dies und das ebenfalls, dafür hätte ich …!?“ Und dann kommt’s in der Folge oft dazu, dass manches das zu viel ist, auch noch schlecht wird und im Müll landet. Letzteres passiert allzu oft. Um dem wenigstens ein bisschen entgegenzuwirken – und obendrein Geld zu sparen – haben Bastian Fleischer und Katharina Seeberger aus der höheren technischen Lehranstalt Rankweil – klar in Vorarlberg, handelt es sich hier ja um den Special Award von Österreichs westlichstem Bundesland – eine App entwickelt. In „Foody me“ scannst du die Strich-Codes der gekauften Lebensmittel – gibst am besten noch das Ablaufdatum ein, hältst die Liste aktuell und schon hast du beim Einkaufen stets einen Überblick – nicht nur beim Einkaufen. Du kannst der App auch „beibringen“, dass sie dich aufmerksam macht, dass dies oder jenes nur mehr zwei, drei Tage (mindestens) haltbar ist.

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Marlies Planegger und Katarina Schmidt untersuchten Wasserproben auf den "Sekundärschadstoff" TFA (TriFluorAcetat)

Heimliche Schadstoffe, Supra-Leiter, digitale Sehnen-Analysen, falscher Fisch und Hühner-Musik

Von 34 Anmeldungen in der Kategorie Science schafften’s fünf ins Bundesfinale. Hier werden sie vorgestellt.

Platz 1: Hidden Agenda: TFA, die lauernde Gefahr in unserem Wasser
HLUW Yspertal (Niederösterreich)
PLUS: Einladung zu EUCYS (European Contest for Young Scientists) im Herbst 2023 in Brüssel

Fast scheinen Schüler:innen aus der Höheren Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft im niederösterreichischen Yspertal auf den Gewinn der Wissenschaftskategorie abonniert zu sein – zum vierten Mal innerhalb der letzten fünf Ausgaben von Jugend Innovativ ging die Trophäe für Platz 1 an Jugendliche der HLUW. Bisher wenig bis (fast) gar nicht beachtete Schadstoffe im Wasser – um diese Themen kreisten die meisten der siegreichen Arbeiten. 2019 war es Mikroplastik im Süßwasser, speziell in der Ybbs, das Yasemin Gedik und Hannah Schatz, untersuchten (sie besuchten übrigens heuer das Bundesfinale). In diesem Schuljahr widmeten sich Marlies Planegger und Katarina Schmidt sogenannter versteckter Schadstoffe, Trifluoracetat (TFA).

Dabei handle es sich um einen „Sekundärschadstoff“, erklären die beiden Schülerin dem Reporter. Auf die achtet kaum jemand, sie werden kaum untersucht, weil sie „nur“ Abbauprodukt anderer Stoffe (Pestizide, Medikamente, Kühlmittel…) sind – und die Untersuchung kompliziert und teuer ist. Die beiden sind die ersten, die in aufwändigen Untersuchungen Wasserproben – aus dem Wiener Becken, weil das für die Wasserversorgung sehr wichtig ist – genommen und auf TFA untersucht. Dafür mussten sie Partnerinstitute suchen und fanden eines im deutschen Karlsruhe, das darauf spezialisiert ist (Technologiezentrum Wasser).

Wir haben dann Nährlosungen erstellt, um zu beobachten, wie Pflanzen geschädigt werden, wenn die Konzentration von TFA hoch ist. Zwei Schüsseln mit Wasser – einmal mit und einmal ohne diesem „verborgenen“ Schadstoff – standen auf dem Tisch vor dem Stand des Duos in der Jugend-Innovativ-Finalausstellung. Grün die einen, mit bräunlichen Rändern die anderen Wasserpflanzen.

Ein Drittel aller Proben aus der Science-Projekt-Untersuchung wies Konzentrationen von mehr als 1000 Nanogramm pro Liter auf, über 500 ng/l kamen sie alle ist auch der Info auf der JI-Homepage zu entnehmen.

Story über das Projekt der Siegerinnen aus 2019 -> damals noch im Kinder-KURIER

Platz 2: Synthese und Analyse von Yttrium-Barium-Kupferoxid (YBCO)
Wiedner Gymnasium, Sir-Karl-Popper-Schule (Wien)
PLUS: Einladung zum International Swiss Talent Forum 2024, Nottwil

Am ersten Tag des Jugend Innovativ-Finales hat es fallweise am Stand von Karoline Jahn immer wieder „geraucht“. Sie leerte aus einem Spezialbehälter flüssigen Stickstoff in ihre Versuchsanordnung, einem von Dämm-Material umgebenen kleinen Kreislauf. Minus 180,15 Grad Celsius oder 92 Grad Kelvin wie sie zunächst dem Reporter sagt und es dann gleich auf „handelsüblich“ umrechnet. Sinn und Zweck des flüssigen Gemischs, das natürlich bei Zimmertemperatur sofort gasförmig wird, den Nachweis eines Supraleiters, den sie selbst hergestellt hat, vorzuzeigen.

Supraleiter leiten Strom mit praktisch keinem Widerstand weiter und erzeugen damit auch keine Abwärme, Leitungen oder Geräte würden nicht heiß. Für ihre vorwissenschaftliche Arbeit an der Sir-Karl-Popper-Schule für Hochbegabte am Wiedner Gymnasium hat die Schülerin aus Yttrium-, Barium-, Kupfer-Nitrat und Sauerstoff sowie Zitronensäure und Ammonium-Hydroxid bei einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7 das Gemisch langsam erhitzt. Im Weiteren musste das Gemisch zwei Mal je 41 Stunden erhitzt und das entstandene Pulver gepresst werden.

Diese dunkle „Tablette“ legte Jahn in den besagten Kreis – und siehe da, der Strom floss und der kleine Metallmagnet, der zuvor auf einem Podest in der Mitte des Ringes gelegen war, hob sich. „Meißner-Ochsenfeld-Effekt“ heiße dieser Test, der nachweist, ob dieses Teil, in dem Fall die „Tablette“ ein Supraleiter ist, erklärt die Jugendliche Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr…

Auf die Frage, weshalb sie keine technische Schule gewählt habe, meint die Schülerin, „weil ich nicht nur an Physik und Chemie, sondern auch an Sprachen sehr interessiert bin“ und zählt ihre schulischen Sprachfächer auf: Deutsch, Englisch, Latein, Französisch und Spanisch.

Platz 3: Digital Tendon Scoring Tool
HTBLuVA Salzburg

Auch wenn der Riss der sogenannten Achilles-Sehne über den jeweiligen heftigen Schmerz hinaus sogar etwas Sprichwörtliches ist, werden – vielleicht mit Ausnahme dieser kräftigsten Körpersehne dessen „Kollegen“ bisher weniger beachtet. Zumindest ist es recht aufwändig und dauert lange, um (Sport-)Verletzungen von Sehnen zu untersuchen. Theres Resch, Dagmar Müller, Philipp Rolinek, Kathrin Pürstinger und Maria Franek von der Salzburger Höheren Technischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt haben Pionierarbeit geleistet.

Die fünf Schüler:innen erdachten und entwickelten – auf Wunsch der Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) – ein Verfahren, um Sehnenverletzungen schneller zu finden, um sie danach behandeln zu können. Die Jugendlichen kamen darauf, eine Software zu programmieren, die Bilder von Sehen in Bruchteilen von Sekunden analysiert und deutlich sichtbar darstellt. So ist dann für Medizinier:innen leicht zu erkennen, ob alle Kollagenfasern schön gerade parallel verlaufen oder sich in deren Verlauf Biegungen, Knicke oder gar Risse finden.

„Digital Tendon Scoring Tool“ ist baut auf einer A oder KI auf (artificial oder künstliche intelligence/Intelligenz), die automatisch gescannte Gewebeschnitte analysiert. Noch ist das digitale Sehnen-Bewertungs-Werkzeug in einer frühen Probephase – mit Ratten-Sehnen. „Es muss sozusagen auf Herz und Nieren geprüft werden, wir wollen dranbleiben und es weiterentwickeln bis zur Marktreife“, sagen die Teammitglieder Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… und fügen gleich noch ein, „aber es soll jedenfalls open source (also eine allen zugängliche Software) sein“.

Anerkennungspreis: A bogus fish (veganer Lachsersatz)
HTL für Lebensmitteltechnologie Wels (Oberösterreich)

Vom Umstieg auf fleischliche oder fischige Ernährung auf vegetarische oder gar vegane Kost hilft vielen offenbar so etwas wie Ersatzprodukte – von der Form („Würstel“) oder dem Geschmack. Julia Neubauer und Anna Obermair von der höheren technischen Lehranstalt für Lebensmitteltechnologie im oberösterreichischen Wels haben getüftelt und einen Lachsersatz gefunden – den sie der Ehrlichkeit halber „A bogus fish“ (falscher oder gefälschter Fisch) nennen.

„Wir garen Karotten sous vide (lange bei niedrigen Temperaturen) und legen sie dann in eine Marinade ein aus Öl, einem speziellen Räuchersalz, das wir selber kreiert haben, und dazu noch Nori-Algen, Salz und Wasser“, schildert die Erstgenannte und holt mit einem Gäbelchen Kostproben aus einem Glas, das sie auf – natürlich vegane – Brotscheiben legt und Interessierten anbietet.

Das Ganze ist Teil der Produkte der Junior Company, die sie mit Klassenkolleg:innen gegründet haben. „Wir haben auch vegane Hanf-Protein-Cracker.“

Anerkennungspreis: Auswirkung von verschiedenen Musikrichtungen auf das Wohlbefinden und die Legeleistung von Hühnern
BG Vöcklabruck (Oberösterreich)

Ihre vorwissenschaftliche Arbeit im Vöcklabrucker Gymnasium (OÖ) brachte Sarah Auer ins Bundesfinale von Jugend Innovativ. Sie wächst mit ihrer Familie auf einem kleinen Bauernhof auf „und die Hühner waren am Anfang ganz hektisch, durcheinander. Ich beschäftige mich gern mit Tieren und hab mir gedacht, vielleicht kann Musik sie beruhigen.“ Gedacht – getan. Und genau beobachtet. Mikrophon und Wildtierkamera waren ihre Arbeitsgeräte. Und Systematik ihr Mittel zur Untersuchung. Jeweils zwei Wochen beschallte sie die zwölf Hühner zwischen 6 Uhr früh und 12 Uhr Mittag. Dann einige Tage nicht, um schließlich wieder mit Musikberieselung zu starten – dann mit einer anderen Stilrichtung: Klassische Musik von Anton Bruckner, Singer-Songwriterin Ina Regen sowie die Metal-Band „We Blame the Empire“ war die Auswahl an drei verschiedenen Musikrichtungen, die den Hühnern am Vormittag in den Stall gespielt wurde. „Die Klassik hat ihnen am meisten gutgetan“, fasst die Schülerin Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… das Ergebnis ihrer kleinen (vor)wissenschaftlichen  Arbeit zusammen.

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Do it Yourself-Anleitungen für Upcycling programmier(t)en Karim Jonas Gröller, Sascha Hren und Luka Furundžija

Geschäftsideen mit Recycling, Pflanzenwissen, Holz und Vernetzung

Von 56 Anmeldungen in der Kategorie Engineering II schafften’s sechs ins Bundesfinale. Hier werden sie vorgestellt.

Platz 1: RefurbMe
HTBLVA Spengergasse (Wien)

Eine Grünpflanze wächst aus einer Konservendose. Dieses symbolische Ding steht am Stand des Projekts RefurbMe Karim Jonas Gröller, Sascha Hren und Luka Furundžija aus der HTBLVA in der Wiener Spengergasse – neben einem Kunstwerk aus einem alten Buch mit Origami-artig gefalteten Seiten. „Wir wollen Do-it-Yourself-Anleitungen – und zwar Schritt für Schritt – in einer App zur Verfügung stellen, wie aus alten Dingen neues gemacht werden kann“, ist der Grundgedanke des Projekts. „Unsere App ist noch nicht fertig, das soll Ende des Jahres sein“, gestehen sie zunächst dem Journalisten.

Sie wollen die aber gar nicht alleine befüllen. RefurbMe soll community-orientiert sein – jede und jeder kann dann eigene Bastelanleitungen raufstellen – und natürlich alle verfügbaren verwenden. Aber, so das Trio, es sei auch daran gedacht, dass die App wie ein Marktplatz funktionieren kann. Wer will kann dann auch DiY-Anleitungen kostenpflichtig anbieten – 80 % der Einnahmen kommen an den Anbieter, 10 % ans Betreiber-Trio und die restlichen 10% an eine soziale Organisation – ausgewählt von den jeweiligen Anbieter:innen.

Das heißt, die drei Noch-Schüler werken weiter an RefurbMe und gehen „erst online, wenn wir wenigstens einen brauchbaren Pool an DiY-Anleitungen haben, das wird so gegen Ende des (Kalender-)Jahres sein.“

Platz 2: Coming Home Safe
HTL Wien West
Gewann auch den Publikumspreis

Schon einsatzbereit wäre eine App, die drei Schüler:innen der HTL Wien West (vormals Ottakring) programmiert haben. Und was für eine noch dazu! „Coming Home Safe“ will und soll insbesondere Frauen Sicherheit vermitteln, wenn sie auf dem Heimweg Angst haben.

Der gleichnamige Verein, der ein Heimwegtelefon angeboten hat, das mittlerweile vom Land Niederösterreich übernommen worden ist, persönliche Begleitung vermittelt, hatte die Idee für so eine App und wandte sich an diese Schule. Lukas Semler und Benjamin Stauf wollten die Programmierung einer solchen, über die Frauen sich sozusagen tracken lassen, chatten können, als Diplomprojekt übernehmen und holten sich als Expertin dazu eine Schülerin aus der vierten Klasse, Ena Zekić. Für sie, die leider einschlägige Erfarhung hatte, war es gleichsam ein ehrenamtliches Projekt – wie auch die Helfer:innen sozusagen am anderen Ende der Leitung ehrenamtlich arbeiten. Da der Verein noch nach Menschen oder Einrichtungen sucht, die diese Aufgabe übernehmen, kann die App zwar schon runtergeladen werden – https://www.cominghomesafe.at/heimwegapp/ – aber sie funktioniert noch nicht.

Die App ermöglicht nicht nur im Angstfall den Dauerkontakt via Tracking und Chat, sondern verfügt für den Notfall über einen Alarmbutton, der erstens einen lauten, schrillen Ton aus dem Smartphone erklingen lässt und zweitens rasch die Polizei zum Ort des Geschehens lotst

Lukas Hornich Jonas Fußenegger und Raphael Anderle erzählen, dass ihnen die soziale Komponente ihres Projekts noch wichtiger ist als die Produkte selber
Lukas Hornich Jonas Fußenegger und Raphael Anderle erzählen, dass ihnen die soziale Komponente ihres Projekts noch wichtiger ist als die Produkte selber

Platz 3: KEYTAR
HTL Dornbirn (Vorarlberg)

Plektren heißt diese kleinen – abgerundeten – dreieckigen Teile, mit denen viele Gitarrist:innen die Saiten schlagen oder zupfen. Viele Musiker:innen brauchen unbedingt ihr höchstpersönliches Plektron. Damit sie es immer bei sich tragen, haben sich drei Schüler der HTL Dornbirn (Vorarlberg) einen speziellen Schlüsselanhänger ausgedacht, der als Behälter dafür dient. Woraus sich die wortspielerische Mischung aus dem englischen Wort für Schlüssel (Key) und dem lautmalersich einer Guitar ähnlichen Keytar ergab.

Aber, so betonen Lukas Hornich Jonas Fußenegger und Raphael Anderle im Gespräch mit Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… „viel wichtiger noch als die Teile selbst war uns die Zusammenarbeit mit einer Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigungen.“ Und zwar wollten die drei Schüler einerseits, dass die Gegenstände von Menschen in der lokalen Werkstätte der Lebenshilfe hergestellt werden – aber nicht nur, „wir wollten sie auch einbeziehen in den Prozess der Gestaltung“, so die HTL-4.-Klass‘ler. „Die Leute haben uns gesagt, dass sie meistens nur irgendwas anfertigen müssen, was sonst niemand machen will und nichts mitzureden haben. Wir haben sie von Anfang an in die Ideenfindung eingebunden, wie die Dinge ausschauen sollen.“

Das Trio will übrigens im kommenden Schuljahr weitermachen – mit einer anderen Form von Schlüsselanhängern, die als Box für Kondome dienen können. Daraus könnte vielleicht sogar eine Junior Company werden.

Anerkennungspreis Felerfrei
Holztechnikum Kuchl (Salzburg)

Benedikt Wallner ist „leidenschaftlicher Handwerker“ wie er sich gegenüber Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… „outet“. Nicht zuletzt deswegen besucht(e) er das Holztechnikum Kuchl in Salzburg. Gemeinsam mit seiner Mitschülerin Anna Wieland stellte er das Projekt „Felerfrei“ – natürlich bewusst ohne h – auf die Beine. „Kein echtes Holz ist fehlerfrei“, so Wallner, aber es verbreitet immer angenehme Atmosphäre in einem Raum, ergänzt Wieland.

Holz aus alten Möbeln herrichten, schleifen, ölen zu neuen Einrichtungsgegenständen zusammenbauen usw. gehört zu ihrem Projekt – gleichzeitig eine Junior Company – ebenso dazu wie das schier unendlich erweiterbare Regalsystem Mark 7: Bretter mit Löchern an den Seiten, sodass über Metallstangen der nächste Stock oder auch Verbreiterungen möglich sind.
Und, „wir kaufen Möbel, die wir verkaufen, auch zurück, wenn Kund:innen sie nicht mehr wollen oder brauchen. Das ist uns lieber als wenn sie auf dem Müll landen. Dann richten wir sie erneut her.“ Und schon gehen sie wieder in den Wirtschaftskreislauf. Womit „felerfrei“ zu jenen der vielen Projekten bei Jugend Innovativ zählt, das so „nebenbei“ auch auf Nachhaltigkeit setzt.

Anerkennungspreis: Growledge
HBLA Ursprung (Salzburg)

Eine Holzbox, gefüllt mit Erde, eine der Wände ist aus durchsichtigem Plexiglas. Aus der Erde sprießt Kresse, daneben das oberflächliche Grünzeug von Radieschen und daneben Erbsenpflanzen. So zeigen Barbara Langwieder, Celine Kraus, Stefan Piereder und Adam Rainer von der HBLA Ursprung (Salzburg) Kinder I Jugend I Kultur I und mehr … ihr „Growledge“-Projekt.

So – oder ähnlich – könnte/sollte sie dann in Volksschulen ausschauen. Die vier – und dazu neun weitere Schüler:innen (Matthias Bacher, Johanna Gruber, Thomas Hofer, Lukas Hofer-Moser, Lukas Lusser, Lara Rohrmoser, Jakob Schlick, Jakob Thaller und Elisabeth Zauner) aus ihrer Klasse haben ausgetüftelt, wie sie jungen Kindern Landwirtschaft näher bringen können. Die Klassen kriegen die Kiste, Erde, Pflanzensamen und dazu jede Menge dazu passender Arbeitsblätter, Spiele und Rezepte für das Gemüse.

Übrigens die am ersten Tag im Jugend Innovativ-Finale nicht anwesenden Schüler:innen holten gleichzeitig beim Landesfinale des Junior-Company-Bewerb den Sieg und damit den Einzug ins Bundesfinale des Wettbewerbs der Schüler:innen-Firmen.

Die Aufgaben und Rätsel sollen/wollen Wissen rund um die Pflanzen und die Erde (in diesem Fall nährstoffreicher Kompost), das Wirken von Regenwürmern – nein, solche sind nicht dabei – vermitteln. Und dazu das sinnliche Erlebnis, den Pflanzen beim Wachsen in der Klasse zuschauen zu können – aber auch darauf zu achten, wie oft sie gegossen werden müssen usw.

Das „Growledge“-Pflanzenkistl ist ein praktisches Projekt aus dem Betriebswirtschaftsunterricht, die Jugendlichen haben dafür eine Junior Company gegründet und bereits 14 dieser Pflanz- und Lern-Kisten à 75 Euro an Schulklassen verkauft.

Anerkennungspreis: Helpers – connect and help
HTL Dornbirn (Vorarlberg)

„Hey ihr, ich bin grad einkaufen, braucht wer was, das ich mitnehmen kann?“ Oder umgekehrt: „Ach, die Milch ist sauer, ist wer grad beim Einkaufen und könnt mir eine frische mitbringen?“

So oder ähnlich könnten die Nachrichten in der „Helpers“-App lauten. Elias Purin, Noah Auer und Damian Schneider, Schüler der vierten Klasse in der HTL Dornbirn haben den Prototypen dafür innerhalb von 48 Stunden bei den Innovation Days in Vorarlberg entwickelt. Die App unter dem Motto „helpers – connect and help“, die sie weiterentwickeln und dann wirklich on air schicken wollen, soll einfach Communitys ermöglichen Einkaufslisten zu erstellen und zu teilen. Ein „Hinter“gedanke dabei: So könnten auch ganz schön viele Auto-Kilometer und damit CO2 gespart werden.
Angedacht sind Zusatzfunktionen wie ein Punktesystem mit Boni, Online-Bezahlung und die Einbindung von Handelsunternehmen, die in der „Unterwegs“-Phase schon einmal alles herrichten könnten.

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Alexander Pichler, David Geiler, Max Rohracher, Emma Tagger, Marie Rohracher, Tim Klinger und Johanna Keil mit ihren vielfältigen Fußbällen und Teilen dafür

Unendlich viele Formen für Fußball-Teile und Bewegungen, die Töpfe zum Kochen bringen

Von 50 Anmeldungen in der Kategorie Design schafften’s fünf ins Bundesfinale. Hier werden sie vorgestellt. Die Jury vergab in dieser Kategorie – nicht zum ersten Mal – zwei 2. Preise, weshalb damit der dritte Platz ausfiel. Alphabetisch – nach Projektname – sind sie hier vorgestellt.

Platz 1: Was haben Fußbälle mit Nanotechnologie und Architektur zu tun?
BG/BRG Lienz (Tirol)

Fußbälle bestehen meist aus 5- und 6-Eck-Flächen. Aber muss das sein? Nein, gar nicht, nicht einmal gerade Linien braucht’s um aus vielen Elementen einen runden Ball zusammen zu bauen. Das war am Stand der Jugendlichen aus dem Lienzer (Osttirol) Gymnasium und Realgymnasium zu sehen. Aus unterschiedlichsten – 3D-gedruckten Teilen bauen sie sozusagen als 3D-Puzzles runde Bälle zusammen, darunter ist auch ein Ball aus Teilen mit geschwungenen Linien, den sie „Schlangenball“ nennen.

Alexander Pichler, David Geiler, Max Rohracher, Emma Tagger, Marie Rohracher, Tim Klinger und Johanna Keil erzählen Kinder I Jugend I Kultur I und mehr… aber, dass sie darauf nicht bloß aus Spielerei gekommen sind, sondern sich dabei von den Formen der Kohlenstoff-Moleküle inspirieren haben lassen. Und aus den 8-, 6- und 4-eckigen Formen mit Kappen von Ecken bzw. Ersetzen gerade Linien durch Viertelkreise so darauf gestoßen sind, „dass es unendlich viele mögliche Formen gibt, aus denen einen Kugel zusammengesetzt werden kann“.

Somit verbanden die sieben Schüler:innen Wissen und Erkenntnisse aus Darstellender Geometrie, Nanotechnologie, die sich viel von kleinsten Atomen und Molekülen abschaut und Kunst, speziell den Bereich der Architektur miteinander. Was die Jury begeisterte.

Platz 2: Körper als Medium
die Graphische (Wien)

Helena Vancura, Schülerin der Grafik-Klasse in der berufsbildenden höheren Schule „die Graphische“ (Wien) ist zeitgenössische Tänzerin. Ihre beiden Schulkolleginnen Miriam Kandera und Ida Kieslinger aus der Foto-Klasse und sie präsentierten – nicht nur bei Jugend Innovativ im Finale – ihr Projekt „Körper als Medium“.

Dutzende künstlerische, durchkomponierte Fotoshootings – in freier Natur und indoor – verwob das Trio zu einem spannenden, interessanten Buchband. Der beinhaltet nicht nur die beeindruckenden Fotos, Kombinationen von Tanzbewegungen und der sogenannten Labanotation – dem grafischen Festhalten von Choregrafien, wie sie Rudolf Laban erfunden hat -, sondern auch so manch poetischen Text, Gedanken zu und rund um Tanz. So schreiben die Jugendlichen etwa im Abschnitt „tanzende Drachen im Wind“ eingangs: „Du musst einem Drachen vertrauen, dass er von selber ganz hinauf will… ohne dich existiert der Drache auch, er ist nur ein bunter Stofffetzen, der nicht fliegen kann. Es braucht Mut und Willenskraft, den Drachen in die Luft zu werfen, und er wird hoch hinauffliegen…“

Der Brandstätter Verlag hat 15 Exemplare für die drei Schülerinnen gedruckt – für ihre Präsentationen in der Schule und bei Bewerben. Vielleicht folgen – bei entsprechendem Interesse – ja eine richtige Auflage, die verkauft wird.

Platz 2: Ganzkörpersportgerät
HTBLuVA St. Pölten (Niederösterreich)

Ein Sportgerät für zu Hause, das mehr oder minder den ganzen Körper und (fast) all seine Muskeln beansprucht und trainiert aber obendrein gut ausschaut, eine Art Designerobjekt ist und nicht im letzten Winkel verräumt werden muss – das war die Idee, die Kilian Lampl, Philipp Neuwirth und Anton Mayr von der St. Pöltner (NÖ) höheren technischen Lehr- und Versuchsanstalt hatten.

Vorweg: Es gibt es noch nicht, „nur“ virtuell, aber voll ausgetüftelt, berechnet und sogar 3D-visualisiert via VR-Brille.

Bevor sie aber das Gerät entwickelten und am Computer konstruierten und designten, befasste sich das Trio ausführlich mit verschiedensten Sportarten – recherchierte dazu wissenschaftliche Grundlagen und im Vergleich entschieden sich die drei Schüler dann für eine Art Kajak-Rudermaschine. Die Bewegungen sollen geführt werden, damit die Trainierenden nichts falsch machen oder sich gar verletzen.

In der Folge begannen sie mit den digitalen Konstruktionszeichnungen. Das Ding lässt sich so einklappen, dass es sogar unter einen Tisch passt. Und schaut – sowohl in den auf Rollups gedruckten Detailzeichnungen als auch via VR-Brille elegant aus. „Nun wollen wir nach der Schule probieren, ein Star-Up zu gründen, um unsere Idee zu realisieren“, sagen sie zu Kinder I Jugend I Kultur I und mehr…

Anerkennungspreis: Konstruktion und Design eines Jetboards
HTBLuVA St. Pölten

Ja, Jetboards – auch solche mit E-Motor, also strombetrieben, gäbe es schon, so gestehen Florian Hofbauer und Paul Gradinger auf die erste Frage von Kinder I Jugend I Kultur I und mehr…, ob es sich bei ihrer Erfindung wirklich um was Neues handle. „Aber“, so das Duo aus der HTBLuVA St. Pölten (Niederösterreich) „wir wollen das Sportgerät optimieren – längere mögliche Jet-Zeit übers Wasser und trotzdem erträgliches Akku-Gewicht.

Noch haben die beiden keinen Prototypen gebaut, aber getüftelt – und in Kooperation mit einem Unternehmen, das bereits einen Jet-Ski produziert – ihr sozusagen strombetriebenes Surfbrett digital komplett durchkonstruiert und sich eine entsprechende Bauweise ausgedacht.  

Anerkennungspreis: Der Topf rührt um? – Theorien zur Entstehung sozialer Bewegungen
HTBLuVA Salzburg

Klingt/liest sich ungewöhnlich, aber die vier Schülerinnen beteuern, am Beginn ihres Projekts „Der Topf rührt um“ stand tatsächlich der Traum einer von ihnen, von Lena Eder. „Ja, ich schreib mir immer Träume auf“, so sagt sie zu Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … am Bundesfinal-Stand von Jugend Innovativ. „Nein, es war nicht das Projekt von dem ich geträumt habe oder auch die Graphic Novel, die wir gemacht haben, aber wirklich dieser Titel.“

Eder erzählte von dem Traum-Titel ihren Klassenkolleginnen Michaela Bzonek, Elisa Hirnsperger und Antonia Köhnlein. „Es ist eine gute Metapher“, waren sich alle vier schnell einig, was damit zusammenhing, dass wenige Tage vorher im Unterricht Stilmittel durchgenommen worden waren.

Metapher aber wofür – da drängte sich bei den vier Jugendlichen der HTBLuVA bald Fridays For Future und andere soziale Bewegungen auf. Andere Bewegungen fielen ihnen rasch ein, etwa Black Lives Matter. „Aber wir wollten mehr, nicht nur Bewegungen beschreiben, sondern haben auch zu Theorien über die Entstehung verschiedener sozialer Bewegungen und auch ihre Geschichte recherchiert.

Klar war den vier Schülerinnen bald, dass am Ende eine Graphic Novel stehen sollte, eine insbesondere bei Jugendlichen populäre Form des Darstellens und Lesens.

Und so teilten sie sich Epochen und Bewegungen auf: Souffragetten, Antisemitismus, Bürger:innenrechts-Bewegung/USA, 68er/Westdeutschland, Hongkong und damit Bewegung im Zeitalter der Digitalisierung. Zu der Darstellung der entsprechenden Theorien und realer Persönlichkeiten haben sich die Schülerinnen jeweils auch fiktive Protagonist:innen ausgedacht. Im Wesentlichen – sicher nicht zuletzt aus Kostengründen – ist das Buch schwarz-weiß gehalten, nur wenn die jeweilige Bewegung stark kocht, kommt orange als Signalfarbe ins Spiel.

Auf ihrer eigens zum Projekt eingerichteten Homepage – https://dtru.poseins.com -kann das Buch nicht nur bestellt werden, dort finden sich auch Hoch- und Tiefpunkte aus dem Schaffensprozess an der Graphic Novel bzw. dem Projekt insgesamt. Außerdem finden sich zwei Videos, die Abschnitte aus dem Buch als Animationen in Bewegtbildern an-teasern.

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Faruk Alıcı, Moritz Burtscher und Simon Köck mit ihrem kleinen, handlichen EKG-Messgerät

Kleines handliches EKG-Gerät und Tinder für Haustiere bzw. Elektro-Schrott

Zwei der Finalprojekte in der Kategorie ICT & Digital setzen darauf, das Internet und seine Mittel genau dafür einzusetzen, worauf viele mit seiner Erfindung schon gehofft haben: Auf Ver-Netz-ung. Von 94 Anmeldungen in der Kategorie ICT & Digital schafften’s sechs ins Bundesfinale. Hier werden sie vorgestellt.

Platz 1: HerartChart
BHAK/BHAS Feldkirch (Vorarlberg)
PLUS: Einladung zur Luxembourg International Science Expo – Young Scientist Festival 2023

Als Simon Köck mit Verdacht auf Herzmuskel-Entzündung mehrmals ein EKG vornehmen lassen musste und er im Krankenhaus stundelang darauf warten musste, war der Grundstein für sein Diplomprojekt gemeinsam mit Moritz Burtscher und Faruk Alıcı von der Feldkircher Handelsakademie (Vorarlberg) geboren. Wäre doch viel einfacher – nicht nur für ihn als Patienten – wenn er seine Herzströme zu Hause oder wo auch immer unterwegs messen und die Daten an Ärzt:innen übermitteln könnte – und erst bei Bedarf zur Befundbesprechung müsste.

Es gibt zwar sogar wie Fingerkuppen-Sensor und Smart-Watch diese Möglichkeit, „die ist aber nicht so genau, Sie müssen denken, zwischen Herz und Fingerkuppe liegt doch eine Wegstrecke ;)“, sagt das Trio als es sein kleines, handliches Kästchen vorstellt (Gehäuse aus dem 3D-Drucker). „HeartChart“, wie die Schüler ihre Entwicklung nennen zu der sie mittlerweile auch eine Homepage, ein Logo und Pins mit demselben haben, erfasst mittels Drei-Kanal-Kurzzeit-Ruhe-EKG – Abnehmer direkt auf der Brust – den Herzrhythmus der Person, die es trägt. Die Daten werden via Bluetooth ans Handy gesendet. Der HeartChart-Server wertet sie binnen zehn Sekunden aus, und können für behandelnde Ärzt:innen für deren Zugriff freigegeben werden.

Derzeit verfügbare kleine EKG-Geräte „haben keine Analyse integriert: d.h. es wird dem Benutzer/ der Benutzerin nur das EKG ohne Analyse angezeigt“, erklärt Simon Köck, „unser Produkt hat somit den Vorteil, dass auch medizinische Laien ein solches EKG auswerten lassen können.“

Die Stromversorgung erfolgt über einen Akku. Köck und Burtscher wollen einschlägig weiter studieren – an den Technischen Unis Graz bzw. Wien Biomedizintechnik oder ähnliches und möglicherweise würde eine Bachelor-Arbeit zur Weiterentwicklung bis zur Marktreife führen können. Der Dritte im Bunde, Alıcı, leistet zunächst einmal seinen Zivildienst und kann sich vorstellen, danach Medizin-Informatik zu studieren

Platz 2: MatchYourPet
BHAK Waidhofen/Thaya (Niederösterreich)

Nicht Dinge, sondern Tiere und Menschen wollen Carina Pöppl und Georg Schlager aus der Handelsakademie im Waldviertler Waidhofen an der Thaya zusammenbringen. Warum gerade aus Tierheimen?

Nun, nach Ende der Pandemie landete wieder viele Vierbeiner in solchen Unterkünften, aus denen sich so manche Menschen in den Lockdown-Phasen Tiere „als Rechtfertigung fürs Spazierengehen zugelegt hatten“. Und über diese Matching-Site sollen sich dauerhafte neue Tier-Begleiter:innen finden.

Ihr Diplomprojekt wollen die beiden über den Sommer noch praxistauglicher machen und – wie sie kijuku.at sagen – „im ersten Quartal des nächsten Jahres an den Start bringen und Investoren suchen, um ei eigenes Start Up zu gründen“.

Platz 3: Document Dataset Synthesizer
HTBLA Grieskirchen (Oberösterreich)

Tim Peko und Dominik Wernsdorfer aus der HTBLA im oberösterreichischen Grieskirchen entwickelten – gemeinsam mit ihrem Schulkollegen David Rathmair – für eine Linzer Datenfirma den „Document Dataset Synthesizer“. Die komplizierten Wörter erklären die beiden Erstgenannten dem Journalisten so: „Die Firma opta data macht unter anderem die Krankenkassa-Abrechnungen für medizinische Leistungen. Die kriegen von den Ärztinnen und Ärzten oder aus anderen Gesundheitseinrichtungen ausgefüllte Formulare und eine KI (Künstliche Intelligenz) soll die einlesen. Jetzt schaut aber zwar jedes Formular gleich aus, wird aber sicher immer verschieden ausgefüllt. Manche handschriftlich, andere computerausgefüllt, die Schriften sind unterschiedlich. Manchmal am Rand, dann in der Mitte der Felder und so weiter. Wir haben eine Software programmiert, die möglichst viele unterschiedliche Trainingsdaten erzeugt, damit die KI das auslesen lernen kann. Derzeit haben wir eine Million verschieden ausgefüllter Formulare.“

Die von dem Grieskirchner HTL-Trio programmierte Software kann auch Modifikationen solcher Formularfelder vornehmen.

Anerkennungspreis: Coll.E.W – Collect E-Waste
TGM – die Schule der Technik (Wien)

Aleksandar Latinović, Jan Langer, Paul Schadauer, Patrick Stadt und Johannes Wustinger aus der Schule der Technik, vormals Technologisches GewerbeMuseum von wo noch die Abkürzung stammt, wollen Menschen, die elektronischen Schrott – alte Handys, Laptops, Computer, digitale Kameras oder was auch immer – loswerden wollen, mit Unternehmen zusammenspannen, die genau diese Gegenstände zerlegen, wertvolle Teile und Materialien entnehmen und für Re- und Upcycling verwenden und verwerten wollen.

Die Website und die dazugehörige App sind in einer Prototypen-Version fertig, aber noch nicht on air. Einerseits wollen die fünf demnächst Maturanten noch Feinschliffe vornehmen und andererseits nicht zuletzt auch einige Partnerfirmen an Land ziehen, damit der Austausch auch von Anfang an funktionieren kann.

Das ist sozusagen ein Win-Win-Win-Projekt, denn gewinnen werden jene, die das Klumpert los werden wollen, jene, die die Rohstoffe und Teile verwerten können – und last but not least die Umwelt, weil weniger Müll entsteht.

Anerkennungspreis: Neurologie
TGM – Die Schule der Technik (Wien)

Wie hoch ist die Überlebens-Chance nach einem Schlaganfall – und zwar bei welcher Behandlungsmethode. Dafür interessierten sich Dominik Bosnić, Felix Kampas, Alexander Zmugg und Philip Damianik, der beim Finale nicht dabei sein konnte) vom Wiener TGM (Technologisches GewerbeMuseum, heute „Die Schule der Technik“) im Projekt „Neurologie“. „Wir haben echte Daten (natürlich anonymisiert) von der Österreichischen Schlaganfall-Gesellschaft bekommen, diese analysiert und daraus Überlebens-Wahrscheinlichkeiten berechnet“, erzählen die Schüler Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr…

In Zusammenarbeit mit Neurolog:innen wurden für diese Berechnungen von rund 200 möglichen Parametern die elf wichtigsten herausgefiltert und das entsprechende Computerprogramm von den Jugendlichen entwickelt. Unser System wirft dann vier Varianten der Überlebens-Wahrscheinlichkeit aus – von geringer, wenn nichts getan wird bis zu drei verschiedenen bei unterschiedlichen Behandlungsmethoden.

Auch nach der Matura wollend die dann nicht mehr Schüler dran bleiben, um ihr System laufend zu verbessern wozu auch die Vergrößerung des Datenpools zählen würde.

Anerkennungspreis: Trailer-Buddy
HTL Mössingerstraße (Klagenfurt, Kärnten)

In der HTL Mössingerstraße (Klagenfurt, Kärnten), aus der es in diesem Jahr übrigens gleich vier Projekte ins Bundesfinale geschafft haben (drei in Engineering II) kommen Hannes Gietler und Paul Mikosch (der in der Finalwoche erkrankt war und daher nicht dabei sein konnte). Die beiden haben eine einfache Lösung für einen Einparkhilfe für PKW mit Anhänger geschaffen. Ein kleines Kastl, vielmehr in echt vier Stück hinten und seitlich mit Abstands-Sensoren werden per Magnet am Ende des Anhängers angebracht, per Funk und damit drahtlos werden die Daten an ein Anzeigenmodul übermittelt. Dieses stellt der Fahrer/die Fahrerin neben das Lenkrad, sieht und hört ständig, ob genügend Platz – seitlich und hinten – ist, ob’s geht bzw. noch zurückgefahren werden kann. Dieser „Trailer-Buddy“, den die beiden entwickelt haben, ist somit flexibel, „es ist ein Prototyp, der so rund 150 € kostet, im Vergleich zu einem Schaden, oft auch nur Kratzer, zahlt’s sich schon aus“, so Gietler zu Kinder I Jugend I Kultur I und mehr…

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Johann Markus Wernig, David Riedl und Michael Kotschnig stellen ihren automatischen Schikantenschleifer vor

Vom automatisches Schikantenschleifer bis zur schlauen Luft- und Bodenmess-Station

Von 80 Anmeldungen in der Kategorie Engineering II schafften’s sechs ins Bundesfinale. Hier werden sie vorgestellt.

Platz 1: Automatischer Schikantenschleifer
HTL Mössingerstraße (Klagenfurt, Kärnten)
PLUS: Einladung zu EUCYS (European Contest for Young Scientists) im Herbst 2023 in Brüssel

Johann Markus Wernig, David Riedl und Michael Kotschnig haben vor sich auf dem Tisch einen Schi liegen – in einer Halterung. Und darauf ruht ein mechanisches Teil. Ein „automatischer Kantenschleifer“ wie sie ihr Projekt nannten, mit dem sie die Klagenfurter (Kärnten) HTL Mössingerstraße – aus der es heuer vier ins Bundesfinale geschafft haben – abschließen.

„Du kannst deine Kanten entweder in einer riesengroßen Maschine in einem Sportgeschäft schleifen lassen oder es selber mit einer Feile machen – dazu brauchst du ziemlich viel Geschick und gleichmäßig wird’s fast nie“, schildern die drei leidenschaftlichen Skifahrer sozusagen den Ausgangspunkt für ihr Projekt. Und ergänzen: Dadurch dass immer mehr Pisten kunstbeschneit sind, der härter ist und leichter vereist, sind gute Kanten zunehmend wichtig.

So wie es jetzt da steht oder liegt, so gestehen die drei gerade noch Schüler, sei das Gerät, das gleichzeitig und damit gleichmäßig beide Kanten, noch nicht sehr praktikabel. Aber funktionstüchtig. Zwei gegenüberliegende Schleifscheiben werden durch kleine, akkubetriebene Elektromotoren auf einem mechanischen Gestänge angesteuert. Die Akkus lassen sich über ein kleines Solarpanel netzunabhängig aufladen. Angepasst an die Taillierung des Schis liegen die Scheiben immer perfekt ausgerichtet an den Kanten an. Ein Knickgelenk in der Mitte sorgt dafür, dass es auch um die Kurve gehen kann.

„Wir werden sicher auch nach der Matura privat daran weiterarbeiten, die Teile kleiner bekommen und Abdeckungen schaffen, sodass es wirklich gut transportabel wird, kündigt das Trio die Weiterentwicklung an.

Platz 2: Bandsägewerk
HTBLA Eisenstadt (Burgenland)

Neben dem Laptop und Flyern liegen drei Holzklötze auf dem Tisch der vier HTL-Schüler aus Eisenstadt. Ein heller, ein sehr dunkler und ein nicht ganz so dunkler Holzklotz symbolisieren drei Arbeitsschritte – hobeln, flämmen, bürsten. „Und diese Arbeitsschritte kann das von uns entwickelte Bandsägewerk in einem“ erklären Jakob Bauer, Luca Gruber, Manuel Medwenitsch und Manuel Milalkovits dem neugierigen Journalisten, der wissen wollte, was das Innovative an ihrem Sägewerk ist.

Außerdem ist ihr Sägewerk ein fast kleines, handliches, jedenfalls mobiles – dazu zeigen sie eine weitere Computergrafik in der das Gestell, auf dem Baumstämme bis zu einem Durchmesser von 65 Zentimetern und einer Länge von 4 Metern be- und verarbeitet werden können, noch Autoreifen drauf hat. Mit einer eigenen Vorrichtung kann es an einen LKW angehängt werden.

Platz 3: LEVI – Levitating Scale
HTBLuVA Salzburg

Aufs erste fällt das Besondere an dieser hängenden Waagschale gar nicht auf. Dazu steht die Vorrichtung ein bisschen zu tief, aber in die Hocke gehen – oder auf das Trickreiche warten, dass eine/einer aus dem Trio Thomas Greimel, Sophie Öttl und David Pollanz mit den Fingern oder einer bunten Spielfigur zwischen vermeintlicher Aufhängung und dem Querbalken durchfährt. Denn – die Waage schwebt.
Kein Zaubertrick, sondern einfach Physik: Mit Elektromagneten und Mikrocontrollern bleibt die Schale in der Luft.

Es ist aber mehr als eine physikalische Spielerei, erklärt das Trio aus der HTBLuVA Salzburg dem Journalisten. „Im Weltraum könnte man ohne so einer Waage gar kein Gewicht messen“, lautet die erste Erklärung. Und auf die Bemerkung, dass auf der Raumstation sicher nicht so oft etwas gewogen werden müsste, kommen aber auch irdische praktische Beispiele. Die herkömmliche daneben auf dem Tisch stehende Waage zeigt ganz leichte Dinge viel ungenauer an als die schwebende Waage aus deren englischer Bezeichnung die Schüler:innen das Kürzel LEVI genommen haben, „die ist viel empfindlicher“ sagen sie und die Anzeige gibt die geringe Grammanzahl samt zwei Kommastellen an.

Weil es in dieser Kategorie erstmals sechs Projekte ins Bundesfinale geschafft haben, gab es neben den drei Erstplatzierten noch drei – nicht gereihte – Anerkennungspreise, die hier nach alphabetischer (Projektname) Reihenfolge vorgestellt werden

Anerkennungspreis: Blackout-Simulator
HTL Mössingerstraße (Klagenfurt, Kärnten)

Was müsste alles passieren, damit der Strom komplett ausfällt, es zappenduster wird, kein Computer oder was auch immer funktioniert und so weiter wäre. Und wie könnten die Stromnetze wieder hochgefahren werden? Christian Gerold, Silvana Oberhauser und Dominik Mitterfellner zeigen Kinder I Jugend I Kultur I und mehr… den Blackout-Simulator, den sie an der HTL Mössingerstraße in der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt gemeinsam mit ihrem Kollegen Florian Ortner programmiert und designt haben.

Natürlich haben die Verantwortlichen bei den österreichischen Netzbetreibern ähnliche Simulationen und Programme, die sicher bewusst geheim sind. Nach Recherchen bei der Austrian Power Grid, der Betreiberin des österreichischen Übertragungsnetzes, bauten die vier genannten Schüler:innn das Simulationsprogramm, bei dem versucht und gespielt werden kann, welche Abschaltungen welche Auswirkungen hätten. Es gibt aber auch eine Option den Mix der Energie-Erzeugung zu verändern, etwa mehr Sonnen- und Wind-Strom usw.

„Wir haben aber auch ein Hardware-Modul gebaut – Großer Touchscreen auf einer Stange und einem Untersatz auf Rädern – für den Einsatz in Schulen oder auf Messen. Da wir mit dem Zug angereist sind, war’s zu groß und schwer es hierher nach Wien zu bringen“, so die Blackout-Simulator-Entwickler:innen.

Das Trio beim JI-Finale in Wien träumt davon, „mehr solcher Teile produzieren zu lassen und zu verkaufen für Bildungszwecke.“

Anerkennungspreis: Drone Landing and Maintenance System (DLMS)
HTL Mössingerstraße (Klagenfurt, Kärnten)

Vor einem weiteren Projekt-Trio im 36. Bundesfinale von Jugend Innovativ liegt oder steht – was ist hier wohl angebracht? – eine Drohne.
Ach ja, und?
Natürlich darf sie hier in dieser Halle nicht fliegen, selbst davor nicht – dazu bräuchte es Sondergenehmigungen. „Aber für Klagenfurt haben wir die“, beteuern Jonas Granig, Gianna Mendoza und Maximilian Binder bevor sie zu schildern beginnen, was das Innovative an ihrer Drohne ist. Also nicht am Fluggerät selbst, sondern das von ihnen programmierte „Drone Landing Maintenance System“ (DLMS), das sie In Kooperation mit dem berühmten Halbleiter-Hersteller Infineon entwickelt haben. „Unsere Drohne wird ständig mit Telemetriedaten gefüttert und landet punktgenau. Etwas, das heute generell noch eine Schwierigkeit bei autonom fliegenden und nicht händisch gesteuerten Drohnen ein Problem ist.

Anerkennungspreis: Smarth Agriculture Observation System
HTL Mödling (Niederösterreich)

Das erste Wort im Projekttitel von Sebastian Anderseka, Elias Flammer und Josua Marth ist kein Tippfehler; du hast vielleicht anhand des zuletzt genannten Namens vielleicht schon erkannt, dass es sich um ein Wortspiel aus der englischen Bezeichnung für schlau und Josuas Nachnamen handelt. Seine Familie betreibt einen Bauernhof im Südburgenland. Er und seine beiden Kollegen haben an der HTL Mödling (Niederösterreich) ein umfassendes, robustes, dauerhaftes Mess-System für alle in Frage kommenden wichtigen Daten entwickelt und einen Prototyp gebaut.

In der rund 3,2 Meter langen Stange – „sie soll ja auch noch auf einem Maisfeld rausschauen“ – befinden sich die unterschiedlichsten Sensoren. Temperatur, Witterung, Bodenfeuchtigkeit, pH-Werte usw. werden täglich zwei Mal gemessen und automatisch übermittelt. „Und das langfristig. So kann auch leicht geschaut werden, wo sich welche Pflanzen am wohlsten fühlen und sie daher ge- oder gegebenenfalls versetzt werden, wo wann wieviel bewässert werden muss oder noch Dünger nötig ist …“

So müssen die Landwirt:innen nicht täglich zu ihren Feldern fahren, um Nachschau zu halten – spart „nebenbei“ Schadstoff-Ausstoss und Benzin/Diesel oder auch Strom bei einem E-Fahrzeug.

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Paul Gasselseder, Lukas Feuchtl, Philipp Grömer und Matthias Feitzinger mit ihrem "Vorflügel"-Modell

Vom Vorflügel bis zum Exo-Skelett

Von 72 Anmeldungen in der Kategorie Engineering I schafften’s fünf ins Bundesfinale. Hier werden sie vorgestellt.

Platz 1: Vorflügel für Segelflugzeuge
HTBLA Eisenstadt (Burgenland)

Den wohl längsten und kompliziertesten Titel aller 40 Projekte, die ihre Projekte im aktuellen Bundesfinale von Jugend Innovativ – 38 Finalist:innen plus zwei zusätzlich für den Sonderpreis Vorarlberg – vorstellten, wählten vier Schüler der höheren technischen Lehranstalt Eisenstadt. Hinter „Research and development of a slat to improve the flight characteristic for a highperformance glider” (Forschung und Entwicklung eines Vorflügels zur Verbesserung der Flugeigenschaften eines Hochleistungsseglers) steckt der Weg, Segelflugzeuge schneller, leichter und besser starten und landen lassen zu können.

Dafür forschten und vor allem berechneten Paul Gasselseder, Lukas Feuchtl, Philipp Grömer und Matthias Feitzinger in mathematischen Simulationen mehr als 4000 Varianten wie vor dem Flügel ein beweglicher Vorflügel und am Ende eine Wölbung dessen Eigenschaften verbessert. Die Ergebnisse ihrer Berechnungen „gossen“ die vier Schüler in drei verschiedene Modell-Flügel, die sie im Windkanal testeten und ein daraufhin – ausschließlich digital konstruiertes – Segelflugzug mit diesen neuartigen Flügeln konnten sie von einem Supercomputer des Vienna Scientific Cluster an der Wiener Technischen Uni durchtesten lassen.

„Unser Plan ist es, nun Firmen zu finden, mit denen wir kooperieren können und die unsere Erkenntnisse auch wirklich bauen“, sagen sie Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr…

Ach ja, dieses Projekt brachte dem Quartett den Sieg in der Kategorie Engineering I ein.

Platz 2: Lock N Ride
HTL Rennweg (Wien)

Parndorf und Bruckneudorf – beide im Burgenland – sind die Heimatorte von Leon Mramor und Bruno Kattinger. Die beiden besuchen in Wien die HTL Rennweg. Den Weg von zu Hause zum Bahnhof – und am Abend retour legen sie mit Fahrrädern zurück. Auch ihr Kollege Lukas Bernhard nutzt das Fahrrad – für den Weg zur gemeinsamen Schule. Zwei des Trios hatten schon schlechte Erfahrung mit dem Diebstahl ihrer fahrbaren Untersätze.

Das war der Ausgangspunkt für ein ausgetüfteltes Fahrrad-Schloss-System. Am Bahnhof, in einer Schule, vor einem Unternehmen oder wo auch immer errichten die Betreiber:innen massive Säulen mit massiven Ketten, die dort einge-lockt werden. Öffnen und Schließen funktioniert über das „Hirn“ Hubmagnet, Leistungstransistor, Mikrocontroller, RFID-Lesegerät) der Radschloss-Säulen mittels eines Chips. Die Stromversorgung könnte – so ein Ergänzungsvorschlag des Trios – über ein Solarpaneel etwa an einem kleinen Dach über den Radabstellplätzen erfolgen.

Platz 3: KEBA Spritzguss-Simulator
HTBLA Neufelden (Oberösterreich)

Nein, Lego-Steine spuckt die große Maschine nicht aus vor der und rund um die Viktoria Mahringer, Tobias Mittermair, Thomas Rabeder und Elias Reisinger aus der HTL im oberösterreichischen Neufelden herumwuseln und den Wissbegierigen erklären, was sie wirklich kann. „Das ist die Simulation für eine Spritzgussmaschine“, beginnt die Erstgenannte dem Journalisten zu erklären. „Sie kann nichts produzieren, weil das hier – und dabei deutet sie auf eine Stelle an der eine Metallspirale zu sehen ist – nicht offen sein dürfte. Außerdem würde hier auch zu große Hitze entstehen. Die Maschine dient zu Schulungszwecken.“

„Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens Keba für das die Schüler:innen diesen Simulator entwickelt haben, können leichter und anschaulicher auf die Bedienung eingeschult werden als würde das nur in digitalen Zeichnungen erfolgen“, ergänzen die Kollegen aus dem Team. Und da Keba Zubehör für Spritzgussmaschinen herstellt, kann anhand des Simulators die Funktionsweise auch anschaulich den (potenziellen) Kund:innen vorgeführt werden.

Übrigens: Die Kunststoffteile des Simulators stammen aus dem 3D-Drucker.

Anerkennungspreis: ModuStat – Das modulare Messstationen-Mesh-Netzwerk
HTL Rennweg (Wien)

Runde Farbtürme haben Lukas Löschl, Kristof Katzenberger und Florian Wehse aus der HTL Rennweg (Wien) vor sich auf dem Tisch stehen. Wie ein großes Steck-Spielzeug sieht ihr ModuStat aus. Dabei handelt es sich um ein „modulares Messstationen-Mesh-Netzwerk“.

Die grüne Scheibe beinhaltet die Stromversorgung, die gelbe das „Hirn“ mit der Steuerung und die orangefarbenen können mit verschiedenen Sensoren bestückt werden – je nachdem was gemessen werden soll – von der Temperatur über die Luftfeuchtigkeit bis zum CO2-Gehalt der Luft. Das System kann „natürlich“ die Messdaten auf einem externen Display anzeigen und so ausgestattet werden, dass es bei bestimmten Grenzwerten ampelmäßig anzeigt ob gut, mittel oder gegebenenfalls auch Handlungsbedarf – etwa lüften müssen.

Anerkennungspreis: Entwicklung eines Exo-Skeletts für gehbehinderte Menschen im Rahmen der Rehabilitation
HTBLuVA Salzburg

Gleichsam Skelette außen gibt es – abgeschaut vom Tierreich – unter anderem bei der Unterstützung schwerer Arbeit zur Kraftunterstützung. „Unser Exoskelett für Menschen, die im Unter- aber nicht im Oberkörper gelähmt sind, das Gehen vollständig übernehmen“, erklären Ewan Rothenwänder, Stefan Schwab und Pascal Sturm Kinder I Jugend I Kultur I und mehr… Sie und Anabel Panitz, die nicht in Wien sein konnte, entwickelten – vorerst „nur“ die Idee und das ausgereifte ausgetüftelte Konzept für ein flexibles System eines solchen Geh-Apparats für 90 % betroffener Menschen (unter 2 Meter und höchstens 120 Kilo). Es lässt sich dann aber auch sehr leicht adaptieren.

Die Maschinenbauer:innen aus Salzburg tragen sich – wie übrigens in diesem Jahr besonders viele Projektteams – mit dem Gedanken dran zu bleiben – die Patentanmeldung ist bereits im Laufen, aber die Realisierung samt wirtschaflticher Verwertung steht auf dem – dann nicht mehr – Stunden-, sondern nur mehr Plan.

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Großgruppenfoto (fast) aller Finalist:innen von Jugend Innovativ 2023

Awards für Aktivist:innen der Zukunft

In einer alten Halle eines aus dem Boden sprießenden neuen Viertels bei St. Marx in Wien stellten vor dem pfingst-Wochenende (2023) 40 jugendliche Teams – mehr als in den meisten Jahren davor – ihre Finalprojekte von Jugend Innovativ vor – einander gegenseitig, der Öffentlichkeit und nicht zuletzt den Fach-Jurys. Denn am Ende wurden die besten dieser ohnehin schon besten der 450 im Herbst gestarteten Projekte mit Preisen belohnt – in Form von Geld – in Summe werden 45.000 Euro vergeben – und nicht zuletzt mit Reisen zu internationalen Bewerben und Messen.

Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… schaute sich wie (fast) jedes Jahr wo dies möglich war – wir wissen es gab dazwischen zwei reine Online-Jahre – unter allen Finalist:innen um. Allesamt sind es zukunftsweisende Projekte, viele auch mit einem sozialen Impetus und noch mehr in Richtung achtsamer, nachhaltiger Umgang mit unserer Umwelt. Insofern sind all die Jugendlichen, die an den Projekten mitgewirkt haben „Aktivist:innen der Zukunft“ wie es in einem Video in der Award-Show heißt.

Und damit’s nicht ganz unübersichtlich wird, werden hier die Projekte gegliedert in die Kategorien als eigene Beiträge vorgestellt.

Die Katgorien…

… sind – alphabetisch gereiht:
Design – mit 50 Anmeldungen und fünf Finalprojekten
Engineering I – 72 Anmeldugen/ 5 Finalprojekte
Engineering II – 80 Anmeldungen/ 6 Finalprojekte
Entrepreneuership (Unternehmerisches Denken, meist in Form von praxisnahen Projekten, oft Junior Companys /Schüler:innen-Firmen) – 56 Anmeldungen/ 6 Finalprojekte
ICT & Digital – 94 Anmeldungen/ 6 Finalprojekte
Science (Wissenschaft) – 34 Anmeldungen/ 5 Finalprojekte
Sustainability (Nachhaltigkeit) – 71 Anmeldungen/ 5 Finalprojekte
Und zum zweiten Mal gab’s einen Sonderpreis Vorarlberg – für Projekte aus diesem Bundesland, weshalb sich zu den 38 Finalprojekten der Kategorien – in die es auch Projekte aus dem „Ländle“ geschafft hatten, zwei weitere aus Gsi-berg gesellten, die neben zwei der Finalist:innen für diesen Spezialpreis nominiert waren.

Damit die Beiträge hier nicht zu unübersichtlich werden, veröffentlicht Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… von heute an in den folgenden Tagen die Projekte jeweils einer oder zwei Kategorien.

Heute sei mit den beiden Engineering-Kategorien begonnen, die von Maschinenbau bis Elektronik reichen. In den folgenden Tagen werden Berichter über die Projekte weiterer Kategorien hier veröffentlicht.

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Szenenfoto aus "Cosma Superheldin" im Dschungel Wien

Lehrerschreck 2.0 und andere Erfindungen verleihen Cosma Superkräfte

Na bumm. Ein spannender Turmbau aus Bretter, Sofas, Kasten- die zu Wohnungstüren werden, einem dicken Schlauch, Rohren, die wie der Weg eines Labyrinths über die verschiedenen Stockwerke der Bühne führen (Ausstattung aus viel Recycling-Material: Karoline Hogl). Ein altes, breites Sofa auf der mittleren Ebene. Ziemliches Chaos dazwischen und rundherum.

Noch viel größer ist das Chaos, dem sich die zentrale Protagonistin in „Cosma Superheldin“ ausgesetzt sieht. Das nicht Sichtbare ist viel heftiger. Cosma – irgendwo zwischen Kind und Jugendlicher angesiedelt – hat eine Mutter, die ständig beruflich tourt. Und vielleicht noch heftiger, nicht wirklich da ist, wenn sie sich rein körperlich in der gemeinsamen Wohnung aufhält. Fragen an die Tochter stellt, doch nie auch nur ansatzweise Raum lässt für eine Antwort. Der Vater ist zwar bemühter, schon präsenter, aber taumelt zwischen hochfliegenden Erfindungs-Experimenten und Phasen, in denen er sich als französischer König Ludwig XIV. (römische Ziffern für 14) fühlt. Was abfärbt, weil auch Cosma immer wieder (halb-)französische Floskeln in ihre Sätze einflicht. Drittes Vater-Daseins-Element: Verzweiflung, Depressionen.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Cosma Superheldin“ im Dschungel Wien

Fantasie

Und das alles soll das Mädchen aushalten. Sie muss die Erwachsenen-Rolle übernehmen, die Verantwortungsvolle sein. Klingt mega-heftig. Ist es auch. Und dennoch wurde aus dieser Grundkonstellation ein starkes, immer wieder auch recht lustiges Stück der Gruppe „Theater foXXfire!“. Wie das Vorgängerstück „Cosmo Superheld“ hat Alexandra Ava Koch den Text geschrieben und Richard Schmetterer Regie geführt.

Gleich ist auch, dass die Superheld:innen-Kraft die Fantasie ist. Cosma rettet sich in den Begegnungen mit der Nachbarin, die sich nur Hexe nennen lässt, bei der sie ein bisschen ihr Herz ausschütten kann und vor allem Ernst genommen wird. Ob es diese in echt gibt oder sie nur in der Vorstellungswelt Cosmas existiert? Nicht so wichtig. Wie auch immer, hier holt sich Cosma die Kraft und Energie. Vielleicht stellt sie sich auch die anfangs blöd, fast karikaturhaft mobbenden Mitschüler:innen auch „nur“ vor.

Diese beiden eröffnen aber auch dem Vater-Darsteller Franz Quitt eine weitere andere Rolle und der Spielerin der Mutter, Lisa Kärcher, noch eine dritte Figur, denn sie switcht von der abwesenden Mutter immer wieder in die sehr präsente „Hexe“.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Cosma Superheldin“ im Dschungel Wien

Erfindungsreichtum

Die Fantasie beflügelt ihre Sinne – angesteckt von ihrem Vater wird sie auch zur Erfinderin, bringt nur – auch wenn wie beim lehrerschreck 2.0 nicht alles auf Anhieb so funktioniert wie geplant – doch einiges mehr weiter als der in seiner eigenen Welt lebende Herr Papa.

Grandios die erst 14-jährige Emma Filipović, die mit überzeugender, ziemlicher Leichtigkeit die schwere Last der Cosma trägt. Viel Text und den noch zwischen all dem Herumturnen auf den vielen Ebenen der Chaos-Wohnung. Dabei gelingen ihr auch die Gratwanderungen zwischen der an sich überfordernden Situation, der Meisterung dieser und dem nötigen Schuss Humor, Witz, Ironie und das nie auch nur annähernd irgendwie aufgesetzt.

Schon immer…

… wollt Emma Filipović singen, tanzen, schauspielen, erzählt sie nach der umjubelten Premiere des beschriebenen Stücks im Dschungel Wien, dem Theaterhaus für junges Publikum im MuseumsQuartier Kinder I Jugend I Kultur I und mehr… Vor fast vier Jahren hat sie dann erstmals bei einem der X-Mas-Musicals des Performing Center Austria die Bühne erobert, „später hab ich dann im English Theatre gespielt, aber das hier ist meine erste Hauptrolle – mit so viel Text. Das war schon aufregend und gleichzeitig herausfordernd, so viel zu sprechen, auf der Bühne herumzuturnen ohne zu erschöpft zu wirken.“

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Cosma Superheldin“ im Dschungel Wien

Der starke Applaus am Ende so wie die vielen Gratulationen im Foyer des Theaters, vor allem von einer sehr jungen Fanin, die sie sichtlich anhimmelte, lassen die 14-Jährige ziemlich entspannt im Interview wirken.

Vielsprachig

Die französischen Wörter und Floskeln kamen ihr leicht über die Lippen, habe ich in meiner Schule, dem AKG (Akademisches Gymnasium in der Wiener Innenstadt), diese Sprache schon seit der ersten Klasse. Außerdem bin ich – in Wien – zuerst mit Bosnisch aufgewachsen, dann hab ich im Kindergarten, wo nur Englisch gesprochen wurde, diese Sprache gelernt. Mit Deutsch hab ich erst in der Volksschule angefangen. Und in der Schule lernen wir auch noch Latein.“

Schauspiel, Gesang und Tanz ist ihre Leidenschaft, das will sie später auch einmal zum Beruf machen, „am liebsten beim Film, aber Theater find ich auch sehr gut“, verrät Emma Filipović dem Journalisten ihre – fast naheliegenden – Träume.

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Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Cosma Superheldin“ im Dschungel Wien