Interview mit Preisträgerin, die sich gegen Rassismus engagiert und über „SAG’S MULTI!“ zum Journalismus gefunden hat.
Beim Anruf für das Interview steckt Tracy-Cindy Agbogbe mitten in journalistischer Arbeit an der täglich erscheinenden Zeitung beim Kongress zum Thema „Transformation“ des Momentum-Instituts. Berichte, Interviews, Kolumnen – geschrieben u.a. von einem Team jugendlicher Journalist:innen. Daher verschieben wir das Interview auf nach dem Ende des Kongresses (Mitte Oktober-Wochenende).
Sie war im vorvorigen Schuljahr eine der Preisträger:innen des mehrsprachigen Redebewerbs „SAG’S MULTI!“ – mit Ewe (Sprache in Westafrika, in Teilen von Ghana, Togo und Benin; und natürlich Deutsch). Zusammenfassend zitierte Kinder I Jugend I Kultur I und mehr… aus ihrer Rede im Mai 2021: „Es wird Zeit Veränderung zu wagen. Wie viele junge schwarze Menschen sollen noch an diesen Idealen zerbrechen bevor wir anfangen zu handeln? Bei wie vielen Generationen soll der Fluch noch wirken, bis wir einsehen, dass sich was verändern muss? Also öffnen Sie ihre Augen, schauen Sie hin, stehen Sie auf und handeln Sie jetzt!“
„Über Rassismus zu sprechen vor Menschen, die aktiv zuhören“, sei ihre Motivation gewesen, bei „SAG’S MULTI!“ aber auch beim Landesjugendredewettbewerb teilzunehmen, erklärt sie dem Journalisten. „und es hat mir dann sehr schnell und viel Spaß gemacht, Reden zu schreiben und vor Publikum zu sprechen. Bestärkt hat mich, dass mir öfter gesagt wurde, dass ich das sehr gut mache.“
Durch den Redebewerb habe sie „dann gefunden, Medien sind irgendwie meine Welt und so hab ich begonnen, Publizistik und Kommunikationswissenschaften zu studieren. Ohne SAG’S MULTI! würde ich auf die Frage, was ich machen werde, wohl heute noch mit großen Fragezeichen antworten, weil ich oft unentschlossen bin und mich nicht leicht auf etwas fokussieren kann.“
Durch und über „SAG’S MULTI!“ sei sie auch mehr an Medien direkt herangekommen, u.a. in einer ORF-Diskussionssendung (Barbara Stöckl), sei gebeten worden, für das Magazin des Integrationsfonds, „Zusammen:Österreich“ einen Artikel zu verfassen und kürzlich eben bei der oben erwähnten Kongress-Zeitung mitzuarbeiten. „Jetzt strebe ich an, mein Studium gut zu absolvieren, aber jedenfalls auch nebenher schon viel journalistische Erfahrung zu sammeln. Auch wenn du da in dieser Branche schon oft ausgenutzt wirst, weil sie dir sagen: Du sammelst ja Erfahrung, daher zahlen wir dir nichts.“
Wobei letzteres für die Kongresszeitung nicht zutrifft, „da wurden wir schon bezahlt. Anfangs war’s schon stressig, gleich am ersten Tag auch noch eine Zeitung fertig zu kriegen. Aber die anderen Tage gings. Es war übrigens das erste Mal, dass ich rein für Print gearbeitet habe, ich bevorzuge eigentlich TV oder Radio. Aber jetzt schreckt mich Print auch nicht mehr ab und gerade diese Erfahrung hat mich in meiner Studien- und Berufswahl bestätigt.“
Auf Nachfrage meint Agboge, sie könne sich auch vorstellen auf Englisch, Spanisch oder Französisch zu arbeiten, „auf Italienisch nicht so sehr, da kann ich zu wenig. Und Ewe kann ich nicht schreiben, aber auch a wären TV- und Radiobeiträge möglich“.
Übrigens wird künftig auch auf dieser Seite der eine oder andere Beitrag von Tracy-Cindy Agbogbe zu finden sein.
Das Leitthema in diesem Schuljahr lautet: „Dafür will ich stark sein“. An Unterthemen gibt’s im Angebot:
Willkommen in Europa
Vielfalt macht uns stärker
Frieden – mehr als Sehnsucht nach Sicherheit?
Erinnerung – ohne Gestern kein Morgen
Zukunft? Hoffnung statt Angst! Jetzt erst recht.
Energiekrise lösen, Klima schützen – Raus aus der Komfortzone!
So macht Schule stark!
Anmeldungen und Frist fürs Hochladen von Vorrunden-Videos:
Bis 3. November 2022
sagsmulti.orf.at
Mission Statement
Der mehrsprachige Redewettbewerb „SAG’S MULTI!“ ist eine Plattform für junge Menschen, ihre Gedanken in Verbindung mit ihrer Mehrsprachigkeit und Internationalität vor Publikum zur präsentieren. „SAG’S MULTI!“ fördert den gegenseitigen Respekt in Verbindung mit dem Willen, die Vielfalt von Menschen in Sprache, kultureller Prägung und Herkunft als Bereicherung anzuerkennen. Diese Haltung ist für die Initiator:innen des Wettbewerbes die entscheidende Basis für den Zusammenhalt in der Gesellschaft und die Gestaltung der Zukunft. Redebeiträge, die diese Haltung teilen, sind herzlich willkommen.