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Szenenfoto aus "Wild wild Roses" beim Wiener Kultursommer
Szenenfoto aus "Wild wild Roses" beim Wiener Kultursommer
28.07.2023

Wilde Rosen gehören nur sich selbst…

Freie Märchenadaption von „Schneeweißchen und Rosenrot“ von WienMaschin beim Kultursommer Wien.

Was aber ist hinter dem Wald? Oder, was war davor und was kommt danach – nicht in Sachen Wald, sondern vor dem erzählten Märchen, also vor dem „es war einmal“ und was vielleicht danach – zwischen Happy End und dem vielleicht noch heute leben?

Viele Märchen sind weit verbreitet, so manche werden – zumindest seit Jahrzehnten – interpretiert, meist psychologisch oder psychotherapeutisch. Und immer wieder hinterfragt, nicht zuletzt was die transportierten Rollenklischees betrifft.

Neu frisiert, gestrickt, gedichtet…

Am vielleicht am kürzesten und einprägsamsten fragt die mittlerweile bekannte Kabarettistin Malarina in einem ihrer Programme: Wenn Rapunzels Haare so stark sind, dass sie daran einen Mann raufklettern lassen kann, um von ihm befreit zu werden, warum hat sie dann nicht ihre starken lange Haare verwendet, um die Enden oben in der Turmstube festzubinden und sie als Kletterseile zu verwenden, um die Turmmauer hinab auf den Boden zu gelangen, die Haare abzuschneiden und sich damit selber zu befreien?!

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Wild wild Roses“ beim Wiener Kultursommer
Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Wild wild Roses“ beim Wiener Kultursommer

Kellergeheimnisse, wilde Rosen

Beim Wiener Kultursommer trat das Kollektiv WienMaschin mit seiner neuesten freien Märchenadaption „Wild wild Roses“ auf – gesehen neben dem Fußballplatz des ASK Erlaa in der Liesinger Meischlgasse – auf: „Wild wild Roses“ hat sich nach „Max & Moritz -Kellergeheimnisse“ nun „Schneeweißchen und Rosenrot“ aus der Grimm’schen Sammlung vorgeknöpft. Nach anfänglichem, streckenweise ein wenig abgehobenem, Philosophieren über Nichts und den Wald, schlüpfen nach und nach Anna-Eva Köck in die Rolle des Schneeweißchens, Johanna Hainz in die der Schwester Rosenrot sowie Sonja Kreibich in jene der Mutter (Regie und Text: Aline Sarah Kunisch, die in dem Fall auch für Musik, die Thomas Käfer zusammengestellt hatte, eingesprungen ist und die vom hinter Handtüchern versteckten Computer abspielte).

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Immer wieder hinterfragt vor allem Schneeweißchen ihre Rolle, die ganze Geschichte, tanzt mitunter sozusagen auch aus der Reihe und von der Bühne ins Publikum – auf der Suche nach dem Sinn, sich selbst und wer weiß was noch. „Ich fühl’s nicht!“ als Feststellung, zweifelnd, ja ärgerlich bis zum Auszucken. Als Basis, aus den Märchenrollen auszubrechen.

Ich gehör nur mir

Und doch die fast einstündige Aufführung ein wenig entrückt – nicht zuletzt von den wenigen Kindern im Publikum. Aber mit einer Party mit Konfetti- und einer roten Rauchbombe am Ende rund um den Hit „Ich gehör nur mir“ aus dem Musical „Elisabeth“, dessen erste Zeilen lauten: „Ich will nicht gehorsam, gezähmt und gezogen sein/ Ich will nicht bescheiden, beliebt und betrogen sein/ Ich bin nicht das Eigentum von dir/ Denn ich gehör‘ nur mir…“

Follow@kiJuKUheinz

INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Wild wild Roses

Moderne Märchenadaption von WienMaschin frei nach „Schneeweißchen und Rosenrot“ der Gebrüder Grimm.

Regie und Text: Aline Sarah Kunisch
Schneeweißchen: Anna-Eva Köck
Rosenrot: Johanna Hainz
Mutter: Sonja Kreibich
Musik: Thomas Käfel
Produktion: Kulturinitiative Bleiburg (KIB)
Beim Kultursommer eingesprungen für Musik und Chor (vom Computer): Aline Sarah Kunisch

Infos – auch mögliche weitere Aufführungstermine hier