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Siegreiche Junior-Company 2024: Treberei

Nachhaltigkeit wird auch betriebswirtschaftlicher Trumpf

Zweiter Platz in der Kategorie Sustainability (Nachhaltigkeit) bei Jugend Innovativ und sogar Sieg beim Bewerb der Schüler:innen-Unternehmen, den Junior Companys. Das konnten Schüler:innen des BG/BRG Stainach (Steiermark) Ende Mai aus Wien mit nach Hause nehmen. „Treberei“ nannten sie ihre Firma, mit der sie aus Treber, einem Abfallprodukt bei der Bier-Produktion, Nudeln herstellen.

„Wir dürfen uns von einer Brauerei in Schladming, in der Nähe, den feuchten, dampfenden Treber abholen, trocknen ihn in unserer Schulküche, mahlen ihn dann fein zu Mehl, mischen das mit Ei und stellen daraus unterschiedliche Nudelsorten her“, berichteten Ceren Sümbül, Sarah Lux und Flora Mayer Mitte März bei der Internationalen Juniorfirmen-Handelsmesse in einer Wiener Einkaufs-City. 14 Schüler:innen hatten an der Produktion, dem Verkauf und der Vermarktung von drei Nudel-Sorten gearbeitet. Und es damit sogar in Supermarkt-Regale geschafft. Darüber hinaus vermittelten sie ihr erworbenes Wissen an Volksschulkinder in der Umgebung, die sich am ziemlich neuen Programm der Junior Mini Companys beteiligten.

Als Österreich-Gewinner:innen dürfen Mitglieder des „Treberei“-Teams zum internationalen Bewerb „Gen-E 2024“ – dieses Mal im sizilianischen Catanie (2. bis 4. Juli) fahren.

„Alte“ Bekannte

Übrigens kamen auch schon die zweiten des zu Ende gegangenen diesjährigen Junior-Company-Bewerbs – markess (Ferrarischule Tirol) – sowie drei weitere Schüler:innen-Firmen, die Landesseiger aus Wien ReBloom (Wiener Lernzentrum Walz), Niederösterreich – Ecolution (HTL Mödling) und Oberösterreich – Bier ++ (HTL Braunau) hier auf Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… vor. Sie alle waren auch schon im März bei besagter internationalen Handelsmesse in Wien vertreten – Links zu den Gesprächen mit diesen Jung-Unternehmer:innen am Ende des Beitrages. Und in der Info-Box ganz am Ende finden sich alle neun Landessieger:innen und damit Bundes-Finalist:innen

Nachhaltigkeit im Fokus

Und das zeigte – wie auch viele Projekte bei Jugend Innovativ – und das nicht nur in der Kategorie Sustainability -, dass Jugendliche bei ihren Projekten Nachhaltigkeit stark in den Fokus nehmen.

Platz 3 beim Junior-Company-Bewerb 2024 ging an G!NIAL (HBLA Ursprung, Salzburg). Die Jugendlichen hatten einen alkoholfreien Gin entwickelt und konnten diesen nicht nur via Webshop österreichweit verkaufen, sondern auch mehrere Gastronomiebetriebe von ihrem Produkt überzeugen.

Rekordbeteiligung

Im nun zu Ende gehenden Schuljahr hatten 5.000 Schüler:innen insgesamt 470 Junior Companys gegründet, die im Gegensatz zu den verpflichtenden ÜFA, den Übungsfirmen in Handelsakademien und -schulen, real mit Waren oder Dienstleistungen handeln (müssen).

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Bildmontage aus fünf Fotos von Junior-Companys bei der jüngsten Handelsmesse: Touch Cennect, SlimLock, Swirls, TinTop und Soft Metal

Unterschiedlichste technische Produkte – ausgedacht und produziert von Jugendlichen

Um die einzelen Teile der Berichterstattung über die 36 Junior Companies, die am letzten Winter-Wochenende (laut Kalender) in einem Wiener Einkaufszentrum bei der internationalen Handelsmesse ihre Produkte, Dienstleistungen, Erfindungen präsentierten, in erträglicher Lese-Länge zu halten, erscheinen sie „portioniert“ – vier Teile hat Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… bereits in den vergangenen Tagen veröffentlicht. Dies ist der fünfte – und vorletzte – „Streich“.

Visitkarte via Schlüsselanhänger übertragen

Digitale Visitkarten gibt es mittlerweile in verschiedenster Form: Apps, in denen du sie erstellst und via QR-Code, der längst von den meisten Smartphones einfach mit der Kamera gescannt werden kann, sind die eine Form. Andere funktionieren über QR-Codes auf Metallplättchen, die praktischerweise gleich auf der Rückseite des Handys angebracht werden können. Acht Schüler aus der HTL Anichstraße in Innsbruck (Tirol) – David, Thomas, Manuel, Gabriel, Masood, Fabian, Sebastian und Tobias – verkaufen mit Erfolg auch bei der Messe Schlüsselanhänger, „die wir am 3D-Drucker aus Maisstärke produzieren. Innen drin ist ein NFC-Chip.“ (Near Field Communication – wie in Handys mit denen du kontaktlos bezahlen kannst.) Diesen lassen die Jungs vor Ort am Messestand beschreiben. Du hinterlegst dann in einer App die Daten, die du weitergeben willst. Schon kannst du deine Kontakte anderen weitergeben, indem du den Schlüsselanhänger an das SmartPhone der anderen Person hältst, die deine eMail-Adresse, Telefonnummer, Social-Media-Kanäle oder was auch immer wünscht. „Touch Connect“ nannten die Innsbrucker HTL-Schüler ihre Junior Company, die aber auf der Liste der Bühnen-Präsentationen dann sozusagen mit dem Produktnamen VirtualKeyTag“ aufschien.

Kartenhalter

Noch gibt es aber diverse Karten – Kredit-, Bankomat-, Kund:innen- und vielleicht noch andere, die ein bissl sicher sein sollten. Kartenhalte – übrigens auch in Holz – fertigen Jugendliche der 2. Klasse der HTL Wolfsberg (Kärnten) in den schuleigenen Werkstätten an, erzählt Ajdin Kurbegović. Und dann führt er noch ein spezielles Goodie von „SlimLock“ an, ein Teil kann aus dem Kartenhalter herausgezogen werden, es hat einen kleinen, breiten Schlitz und verwandelt sich damit auf Wunsch in eine Handy-Halterung.

Dosen-Kappen

Eine Flasche kannst du zuschrauben oder mit einem Kronkorken halbwegs verschließen. Bei Dosen nicht – außer du hast die Erfindung der Vöcklabrucker Junior Company „Clip ’N Sip“ aus dem Vorjahr dabei – ein aufsetz- und drehbares Teil mit dem du die Öffnung zudecken kannst. Ohne davon zu wissen, haben Jugendliche aus dem Wiener TGM eine eigene Lösung für das bekannte Problem gesucht, getüftelt und gefunden: Einen trag- und wiederverwendbaren Deckel, den du über die geöffnete Dosen stülpen kannst. „Tin Top“ nannten sechs Schüler:innen ihre Entwicklung und ihre dazugehörige Junior Company, mit der sie in der Schule mit einem 3D-Drucker diese Kappen anfertigen. Sarah El-Din, Serafin Binder und Jesia-Myles Bagon schildern, dass das anfangs alles nicht so leicht war. Das Material muss doch ein bisschen dehnbar sein, damit es nach dem Aufsetzen auf die geöffnete Dose zwar raufpasst, aber dann doch dicht abschließt und immer wieder runtergenommen und raufgesetzt werden kann, es soll ja keine Einweg-Kappe sein.

Schmuck und Geduldspiele

Aus der West-Ukraine und zwar aus Ivano-Frankivsk angereist sind Jugendliche mit Schmuck und Geduldspielen aus Metall. Und weil die Gegenstände, die sie in mit ihrer Junior Company geformt, gebogen und teils ausgestanzt – Herzen in Ringe – haben, nannten sie ihr Schüler:innen-Unternehmen „Soft Metal“. Lubov Burachok, Oleh, Khrystyna Zadvorna und Oleksandr Khyliak halten einige der Schmuckstücke in die Kamera von Kinder I Jugend I Kultur I und mehr…Khrystyna Zadvorna löst für ein Video – siehe in einem der Sammelvideos, Link unten – eines der Geduldspiele.

Konfetti-Zimmerbomben mit Altpapier

Wie aus der Ukraine waren auch Junior Companies aus Zypern mehrfach vertreten. Alexis Panayis und Katerina Gerogiu aus Nikosia vertraten ihre Unternehmen „Swirl“ (Strudel). Dieses produziert Konfetti-Zimmerbomben aus Altpapier. „So können wir Papier auf eine kreative Art recyclen. Wir zerreißen die Blätter selbst und füllen damit die Kartonröhren. Wir haben verschiedene „Swirls“ im Angebot – welche nur mit weißen, andere mit bunten Konfettis.“

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Ein weiterer Bericht über die Schüler:innen-Firmen bei der kürzlich abgehaltenen internationalen Junior-Companies-Handelsmesse erscheint demnächst.

Teils artistische Präsentation von "Romula"

Ein altes Spiel, uralte Bilder und andere Produkte auf neu gemacht

In den vergangenen Tagen hat Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… bereits über fast 30 Produkte bzw. Erfindungen und Entwicklungen von Jugendlichen mit ihren Junior Companies aus mehreren Ländern berichtet, die ihre Projekte bei der internationalen Handelsmesse in einem bekannten Wiener Einkaufszentrum präsentiert und verkauft haben. Hier nun die noch nicht vorgestellten Schüler:innen-Unternehmen:

Rundes Spiel

Ein rundes Spielfeld, ebensolche Spielsteine – und so schlug Samantha Baranyai passend dazu bei der Bühnenpräsentation von „Romula“ gleich ein Rad. Das römische Mühlespiel ist die oder eine Vorform des bei uns bekannten Mühlespiels auf dem Schachbrett. „Wir haben aus Reststoffen dies runden Spielfelder genäht, die Spielsteine sind Korkscheiben. Und das Spielfeld selber lässt sich zusammenziehen und ist damit gleich das Sackerl für die Steine“, erzählt die genannte Artistin am Messestand ihrer Junior Company aus dem Wiener TGM gemeinsam mit Kevin Sindelek, später kommt noch Geschäftsführer Manuel Glück zum Stand – „und der muss unbedingt auch aufs Foto“, überredet Baranyai den Reporter zusätzliche Fotos zu machen.

Peeling mal zwei

„Göttliche Haut“ wollen Marvin Lerner und Jordis Perner – mit ihren 15 Kolleg:innen aus der HLW Neumarkt am Wallersee (Salzburg) mit ihren Hautpflegeprodukten verschaffen. In ihrer Junior Company, also dem für ein Schuljahr gegründeten Unternehmen namens „Divine Skin“ stellen sie Zucker- bzw. Salz-Peelings her. Die grobkörnigen Gemische „reiben alte Hautschuppen ab und nach dem Waschen oder Duschen wird die Haut glatter“, versprechen sie. Zumindest Duft verbreiten die Mischungen in Zitrone, Kirsch und anderen Sorten.

Luftige Gurkenschwämme

Peeling-Produkte bietet auch die Junior Company „Luffa“ aus Hradec Králové (Tschechische Republik) an. Matěj, Tereza und Yen Nhi vertraten bei der internationalen Handelsmesse in Wien (letztes kalendarisches Winter-Wochenende 2024) in einem großen Einkaufszentrum ihre zwölf zu Hause gebliebenen Kolleg:innen. „Wir haben vor allem Waschlappen und Bürsten aus Naturmaterialien und Naturseife im Angebot. Und die sind aus sogenannten Schwammgurken, die auch Luffa genannt werden.“ Naheliegend also, dass sie ihr temporäres Schüler:innen-Unternehmen auch so nannten.

Bilder von (Urur-)Omas gestickt

Während einige aus dem Team von „Etno Pictures“ die gestickten Bilder in ihren Rahmen auf der Bühne vor der Jury „pitchen“, halten Kolleg:innen einen ukrainische Flagge in die Höhe, andere versuchen Anregungen zu geben – etwa das Mikrophon höher und näher zum Mund halten. Anerkennung und Jubel war diesen jungen Unternehmer:innen aus dem westukrainischen Chernivtsi ohnehin gewiss – wie ihren Kolleg:innen aus zwei weiteren Junior Companies, die aus dem kriegsgebeutelten Land angereist waren („Svitochary“ kam schon in einem vorigen Beitrag vor – Links unten am Ende dieses Artikels).

„Wir haben diese Bilder von unseren Omas gesammelt, dafür Bilderrahmen gesucht und verkaufen sie nun“, beginnt Alina zu erklären. „Manche sind schon mehr als 100 Jahre alt, weil die eine oder andere Oma schon ein gesticktes, buntes Bild wieder von ihrer Großmutter hatte“, ergänzt Hlib. „Eines ist sogar 140 Jahre“, so Erika. „Nur eines ist viel jünger, das hat unsere Lehrerin selber gemacht“, verrät Krystyna. „Da war ich ungefähr sieben Jahre“, sagt diese Lehrerin namens Nataliia verschmitzt und gesellt sich als Schöpferin ihres Sonnenblumenbilder auf Wunsch von Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… zum Gruppenfoto mit den Mitarbeiter:innen dieser Junior Company.

(Neu) bedrucktes Gewand

Im Gegensatz zu ihrem Firmennamen „Stitches“ nähen die Jugendlichen aus der HTL Spengergasse in ihrer Junior-Company die T-Shirts nicht, „wir bedrucken Textilien – entweder mit fertigen Designs oder nach Wunsch der Kundinnen und Kunden“, berichten Jasmin Elibrahim und Amelie Roggenbauer. Alte Klamotten können so wieder wie neu ausschauen.

„Um den eigenen Stand noch aktuell anzureichern, haben wir auch Kerzen nru für die Messe produziert“, ergänzt Herbert Kindler.

Gipsova

Sofiia Heleshko und Anastasia Bryn verweisen auf eine ansehnliche Palette unterschiedlichster Schalen, Tassen, Fläschchen, Becher, Vasen und anderer nützlicher Dinge – kusntvoll und bunt verziert, die sei mit ihrer Junior Company „Gipsova Manufactura“ in Lwiw (Westukraine) hergestellt haben. „Insgesamt arbeiten wir zu fünft. Und weil wir bei einem Wettbewerb gewonnen haben, können wir unsere Produkte heute hier in Wien zeigen und verkaufen. Im April haben wir in unserer Heimatstat eine Ausstellung und dafür werden wir noch neue Formen produzieren“, vertrauen sie Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… an.

Recycling-Kerzen…

… produzier(t)en vier Jugendliche der Evangelischen Mittelschule EMS Schiers (Schweiz, Kanton Graubünden) für ihr Schüler:innen-Unternehmen „Candeila“. „Wir verwenden altes Wachs und fügen neue Düfte hinzu, zum Beispiel Zitronenminze“, erklärt Thomas Mir lächelnd.

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Bildmontage aus Fotos von vier Projekten: 99 Robotics, De Facto, Saveo, Ecolution und Scubey

Noch kein Business, dafür spannende Grundlagen entwickelt

Ein Becher aus dem du sagen wir bei Festivals trinkst, der dir irgendwo ins Gebüsch fällt, und der relativ schnell verrottet und außerdem noch Blumen zum Blühen bringt – an dieser Erfindung tüftelt das Team von Ecolution von der HTL Mödling (Niederösterreich). Noch gibt es diese Trinkbecher nicht und Nicolas Kirchberg, sein Vornamensvetter Henninger sowie Salm-Reifferschait-Raitz halten „nur“ unterschiedliche Bruchstücke solchen Materials in Händen, um sie den Besucher:innen, darunter auch Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… zu zeigen.

Nicolas Kirchberg, Nicolas Henninger sowie Salm-Reifferschait-Raitz
Nicolas Kirchberg, Nicolas Henninger sowie Salm-Reifferschait-Raitz

Die drei Schüler aus dem Zweig Wirtschaftsingenieurwesen hatten gemeinsam mit fünf weiteren in der Klasse die Idee eines 100-prozentig verrottbaren Bechers, vor allem für Großveranstaltungen gut geeignet. „Zuerst haben wir in unserem Chemie-Labor experimentiert und mit Milchstärke begonnen. Diese Becher haben aber zum Beispiel Cola nicht standgehalten. Außerdem ist sie nicht so leicht zu bekommen wie Kartoffelstärke, das wir nun mit natürlichem Weichmacher Glyzerin und destilliertem Wasser mischen und daraus das Material für die Becher machen.“ Neben lebensmittelfarben, die die Becher bunt machen können, versetzen die acht Jugendlichen ihr Material mit Blumensamen – und siehe eingangs 😉

Aus beiden Teilen Zyperns

Green Food Revolution nennen die Jugendlichen der Junior Company „Saveo“ die von ihnen entwickelte App, um Lebensmittel zu retten. Sie kommen aus vier Schulen in unterschiedlichen Teilen Zyperns – sowohl dem griechischen als auch dem türkischen Teil – eine zusätzliche Innovation. „Bei einem Innovation Camp haben wir uns getroffen, einzelne Gruppen haben verschiedene Ideen entwickelt, wir wollten etwas gegen die riesige Lebensmittelverschwendung tun. So viele Tonnen werden weggeworfen, obwohl sie noch genießbar wären. Mit unserer App, die zugegeben noch nicht funktioniert, sie ist erst ein Prototyp, verbinden wir Konsument:innen mit Geschäften und Supermärkten. Wenn eine Ware schon abgelaufen oder knapp davor ist, wird sie billiger abgegeben. Das passiert ja schon, aber in der App taucht es auf und Leute können das sehen, hingehen und Obst, Gemüse, Brot…. Günstiger einkaufen. So bleibt weniger übrig, das vielleicht weggeworfen wird“, schildern der Reihe nach Jack, Clara, Anastasia und Charalampos. Die App ist programmiert, die dazugehörige Website ebenso, Logo und durchgängige CI (Corporate Identity) designt samt informativer Broschüre, die sie an die Jury-Mitglieder verteilen.

Sie bekamen dafür auch den Preis fürs beste Marketing.

Autonome Roboter pflanzen

Den Award für die Top-Innovation nehmen die Vertreter der dänische Junior Company „99Robotics“ mit. „Eigentlich haben wir die Idee in den Ferien in einem Workshop ja mit Schüler:innen aus Sambia (Binnenstaat im südlichen Afrika) entwickelt, relativieren Kacper Graversen und Lucas Hauge, zwei Vertreter aus Dänemark, ihren Erfolg im Gespräch mit Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… „Wir wollten was gegen Austrocknung von Böden und für mehr Pflanzen erfinden. Und so sind wir gemeinsam auf die Idee gekommen, dass kleine Roboter zum Beispiel zwischen hohen Maisstauden fahren könnten, um Samen zu säen, die im Winter aufgehen, wenn der Mais nicht wächst, der Boden aber ausgelaugt wird. So könnte es auf dem selben Boden eine zweite, andere Ernte geben, etwa Futter-Rettich…“

Die kleinen Kettenfahrzeuge könnten auch in „Schwärmen“ zu zwölft autonom fahren und so in kurzer Zeit ganze Felder zusätzlich besamen, schildern die beiden Schüler, aus Dänemark die nur ein Modell eines solchen Roboters vorführen.

Digitaler Würfel gegen Ablenkung

„Das kennen wir doch alle – du willst das und jenes lernen, erledigen und lässt dich dauernd vom Handy ablenken“, eröffnet das Trio aus der HTL Vöcklabruck (Oberösterreich; 3. Klasse) das Gespräch, um ihren digitalen Würfel zu erklären. „Über eine App hast du auf diesem Würfel deine To-Do-Liste, das Handy legst du ganz weit weg, am besten in ein anderes Zimmer. Der Würfel hat auch einen Timer, der dir die ideale Lernzeit – 40 Minuten und dann fünf Minuten Pause – angibt. Außerdem haben wir ein CO2-Messgerät eingebaut, das anzeigt, wann wieder gelüftet werden muss, damit du genug Sauerstoff fürs Lernen hast.“ So preisen Bujinlkham Bolorsaikhan, Alexander Kleemair und Elias Bergschober – stellvertretend für ihre siebenköpfige Junior Company Scubey ihr Produkt an. „Es ist aber vorläufig nur ein Prototyp – das Gehäuse 3D-gedruckt.“ Kosten würde dieser Würfel 79,99 € „und wer so viel ausgibt, wird ihn dann sicher nutzen und das Handy wirklich weglegen“, zeigen sich die Entwickler:innen überzeugt.

Illusion von Weite

Die billigsten Unterkünfte sind – unter anderem auf Flughäfen – Schlafkojen. Noch kleiner als die am Flughafen Wien sind solche, die praktisch nur kriechend belegt werden können, selbst Aufsetzen ist schon schwierig. Kann ganz schön Enge-Gefühle auslösen. Ist ja auch so. Um sich wenigstens ein bisschen Illusion von etwas mehr Weite zu verschaffen, haben Ilja Olshevskij und Nikolai Eggert aus Vilnius (Litauen) gemeinsam mit zwei Kollegen mit ihrer Junior Company „De Facto“ eine App namens Capslock konzipiert, die unterschiedliche Projektionen an die engen Wände „zaubern“.

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Weitere Berichte über die Schüler:innen-Firmen bei der kürzlich abgehaltenen internationalen Junior-Companies-Handelsmesse – meist thematisch zusammengefasst – erscheinen in den folgenden Tagen.

Bild-Montage aus vier Ausschnitten von Fotos aus Junior-Companies in diesem Beitrag: KU()rsiv, magic mische, Sip N Shot und Pandaccino

Nahrhafte und vitaminreiche Getränke von Schüler:innen-Firmen

So manchen der Jungunternehmer:innen aus Schulen fällt auch immer wieder kreatives für ihren Firmennamen ein. In kleinen papierenen Becherchen – im Gegensatz zu anderen, die auf Kunststoff setzten – bietet KU(H)rsiv naheliegenderweise milchige Getränke an. Trinkbare Joghurts in Sorten, die 10 Jugendliche der HBLA Ursprung (Salzburg), einer berufsbildenden Schule mit Landwirtschafts- und Umwelt-Schwerpunkt, selber kreiiert haben wie Heidelbeer-Ingwer-Zitrone oder Erdbeer-Holunder und andere. Diese Sorten – in Gläsern – gibt es in 15 nahegelegenen Filialen einer großen Supermarktkette zu kaufen. Und am Stand bei der internationalen Handelsmesse der Junior Companies in einem Wiener Einkaufszentrum am letzten Winter-Wochenende (laut Kalender) eben zu verkosten.

Magdalena Mascher, Philipp Schnaitl, David Pfeffer und Johan Brotzge offerieren aber auch kleine Brotstücken mit eigenen Butter-Kreationen – Shiitake-Pilz und Bärlauch, an dem sich wie immer die Geister scheiden – die einen leiben, die anderen hassen diese essbare Grünpflanze.
Regional, biologischer Anbau und obendrein abgefüllt in natürlich wieder verwendbaren Gläsern mit Schraubdeckel – das Achten auf die Umwelt haben die Junior-Company-Mitglieder aus Ursprung auch schriftlich verbreift, „biologisch zertifiziert sind unsere Produkte“, deuten sie auf die Kopie des entsprechenden Zeugnisses an einer der Wände, als Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… auch ihren – wie alle anderen 35 Stände – bei der besagten Messe besucht. Und sie auf die Nachfrage den zweiten Teil des Firmennamens so erklären: „Wir sind neben innovativ und nachhaltig auch schräg!“

KU(H)rsiv räumte bei der Messe den Sales Award ab.

Ingwer-Shots

Von einem ganz anderen schulischen Schwerpunkt kommt „Sip N Shot“ – von der Tourismusschule Am Wilden Kaiser (St. Johann in Tirol).  Langer Schul- oder Arbeitstag – ein Energieschub gefällig? Das war die Grundüberlegung – oder ist es „nur“ die Werbemasche? Wie auch immer, 13 Jugendlichen vom Aufbaulehrgang dieser Schule begannen zu tüfteln und erwählten Ingwer als Basis für erfrischende und höchst gesunde Power-Shots, Getränke in kleinen (Glas-)fläschchen. Außerdem bereiten die Schüler:innen auch noch einen Ingwer-Sirup zu und füllen in ½-liter-Flaschen ab.

Schälen, mixen, pasteurisieren – lässt sich in ihrer Schulküche bewerkstelligen – und mit anderem mischen. So gibt es die Shots mit Beeren, Zimt, Zitrone-Mango sowie als Highlight mit Kurkuma – und das nicht nur Geschmack. Wir verwenden sicher keine künstlichen Aromen, nicht einmal Konservierungsmittel. Wir stellen selbst immer frisch her!“, sagen die fünf Vertreter:innen der 13 Jungunternehmer:innen Sarah, Tobias, Sebastian, Jessica und Lena – alle elegant und doch einladend in schwarzen Hosen und Hemden/Blusen, orangefarbenen Hosenträgern und ebensolchen Mascherln (Fliegen).

Gefriergetrocknet

Auf gefriergetrocknete Früchte setzten zwei Junior Companies bei dieser Verkaufs-Schau. Aus dem Schweizer Aarau reisten Sorin Lababidi und Jakob Hochler an, um „Fruit Aven“ zu vertreten. In ihrem Gymnasium gibt es neben den Schwerpunkten Biologie, Kunst oder Naturwissenschaften auch einen, den die beiden und ihre Kollegen wählten: Wirtschaft und Recht. „Zu acht haben wir dieses Unternehmen gegründet. Wir holen die meisten unserer Früchte bei Bauernhöfen in der Nähe, einen Gutteil machen wir selbst, die Pulverisierung übernimmt eine Stiftung (Töpferhaus), die das Früchtepulver dann auch mit Haferflocken mischt und alles in Papiertüten abfüllt.“

Das vitaminreiche Früchtepulver habe gegenüber frischem Obst den Vorteil, dass es sich lange lagern und gewichtsmäßig leichter transportieren und ideal mit Joghurt mischen lässt. Apfel-Zimt, Beerenmix sowie Banane-Kiwi sind die Sorten, die das Schüler:innen-Unternehmen anbietet. „250 Packungen haben wir, viel davon auch schon verkauft.“

„Magisch“

Ebenfalls Vitaminpulver verkauft die Junior Company „magic mische“ aus dem (Real-)Gymnasium Mössinger in Kärntens Landeshauptstadt Klagenfurt. Ebenfalls acht Schüler:innen – aus unterschiedlichen Klassen dieser AHS – misch(t)en gefriergetrocknetes, pulverisiertes Obst und/oder Gemüse verschiedenster Sorten und damit Geschmäcker mit geriebenem Hafer, Kürbis- oder Sonnenblumen-Kernen mitunter auch Nüssen. Und füllen das Pulver in kleine, handliche Döschen, um damit Müslis, Joghurt oder was auch immer aufzupeppen. „magic mische“ setzt mit dem Marketing-Gag magisch auf Spielkarten als Werbemittel und bei der Präsentation auf Kartentricks. „Unsere Spezialität ist eine Mischung mit von einem Kollegen selbst angebauten Chili“, preisen Gabriel Karner und David Bostijančić „spicy mische“ an.

Süß

„Wegen schwarz wie Kaffee und weiß wie Milch sind wir auf unseren Firmennamen Pandaccino gekommen“, erklärt Sina Spitzer Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… Gemeinsamit mit Julia Kanzler und Anna Katić aus der 3. Klasse der Handelsakademie Liezen (Steiermark) lädt sie die am Messestand Vorbeikommnden ein, das eine oder andere Becherchen ihrer Eiskaffee-Sorten zu testen.

Das Trio vertritt in Wien die insgesamt zehn Jugendlichen der Junior Company, die Eiskaffee in vier verschiedenen süßen Sorten herstellt. „Wir haben Sirups bestellt, kochen selber den Kaffee mischen ihn mit Milch und dem jeweiligen Sirup. ES hat schon eine Experimentierphase gebraucht, bis wir zum richtigen Mischverhältnis gekommen sind“, gesteht das Trio. Und ergänzt am Ende noch die Erklärung für den Namen: „Außerdem sind Pandas so süß – und unsere Eiskaffeesorten auch.“

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Weitere Berichte über die Schüler:innen-Firmen bei der kürzlich abgehaltenen internationalen Junior-Companies-Handelsmesse – meist thematisch zusammengefasst – erscheinen in den folgenden Tagen.

Stavros Papageorgiou, Andreas Christou, Kirill Eni, Christos Loizou, Aris Pitsillides und Petros Loizou aus der Stavros Grundschule in Nikosia (Zypern) mit ihren Pinien-Nadel-Natur-Leim-Behältnissen

Schüler:innen machen Re- und Up-Cycling zu ihrem Business

Re- war die häufigste Vorsilbe für Produkte der Schüler:innen-Firmen bei der internationalen Handelsmesse in einem Wiener Einkaufszentrum am letzten (kalendarischen) Winter-Wochenende. Re- für RE-Cycling, was oft nicht (nur) wiederverwertet, sondern von den Jugendlichen sogar zu höherwertigen Produkten gemacht worden war, also Up-Cycling.

Zwar kein Re- im Titel aber PLANt Be deutet auch schon das Prinzip der Junior Company der Allerjüngsten bei dieser Handelsmesse an. Stavros Papageorgiou, Andreas Christou, Kirill Eni, Christos Loizou, Aris Pitsillides und Petros Loizou aus der Stavros Grundschule in Nikosia (Zypern) sind jeweils elf Jahre jung. Sie begannen vertrocknete Pinien-Nadeln zu sammeln, sie zu waschen, desinfizieren, trocknen, zerkleinerten sie und mischten sie mit einem „Kleber“, den sie selber aus Mehl, Wasser und Essig mischten. Dieses Gemisch füllten sie in Formen und produzierten so Schüsseln, Häferl, Flaschen, Löffel, Behälter mit Deckel. Manche davon bemalten sie mit ökologischen Farben. Die Teile sind somit lebensmittelecht und obendrein wärmedämmend.

Mit ihren Produkten schlugen sie sozusagen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: „Erstens wollten wir was herstellen, das Plastik vermeidet, weil das ein großes Umweltproblem vor allem für die Meere und ihre Tiere ist“, erklären sie Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… „Außerdem sind die vielen trockenen Nadeln auf dem Boden und an den Pinien eine große Gefahr für Waldbrände. Wenn wir die einsammeln und nur die frischen Nadeln an den Ästen bleiben, breiten sich bei einem Feuer die Brände nicht so leicht aus.“

Die Jury belohnte übrigens die Bühnen-Präsentation der Jungs aus Nikosia mit dem „Pitch Award“.

Tascherln bis Rücksäcke

Ebenfalls einen Preis mitnehmen durften Jugendliche der Höheren Berufsbildenden LehrAnstalt (HBLA) Ferrarischule in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck. 17 Schüler:innen schneiderten aus übrig gebliebenen Reststoffen für Markisen und Jalousien Reise-behälter – von der Passhülle über kleine Täschchen, Kulturbeutel in beachtlicher Größe bis zu großen Rucksäcken, die sich leicht in Umhängtaschen verwandeln lassen, wie Dina Elsawaf, Theresa Schlenker und Lena Kraler dem Reporter erklären und teilweise vorführen. Für einen Rucksack, der so konzipiert ist, dass beispielsweise ein Anzug so eingepackt werden kann, dass er nicht zernknittert, brauchen die Jugendlichen im Schnitt schon so sechs bis acht Stunden, schildern die drei Vertreterinnen von „mar.kess“ wie die 17 Jugendlichen ihr Unternehmen nannten.

Dafür bekamen sie den „Alumni-Award, vormaliger Junior-Company-Betreiber:innen.

Taschen aus Werbebannern

Ebenfalls Taschen aus Alt- bzw. Wegwerf-Material verkaufen 15 Jugendliche aus dem tschechischen Hradec Králové in ihrer Junior Company „ReBan“. Lucie Fiedlerová, Daniela Kulhanková und Apolena Hejná vertraten ihre Kolleg:innen bei der internationalen Handelsmesse in dem Einkaufszentrum in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus (15. Bezirk). „Wir verwenden alte Werbebanner, aber wir hatten nur die Idee, organisieren alles und verkaufen die Taschen. Wir lassen sie aber herstellen von Menschen mit Behinderung in einer Werkstätte.

Alte Blumen

Ausgangspunkt für die Gründung des Unternehmens „ReBloom“ von elf Jugendlichen der alternativen Oberstufenschule W@lz (Wien-Penzing; 14. Bezirk) waren einige Mitschüler:innen, die an Wochenenden in Blumengeschäften gearbeitet haben. Und miterleben mussten, wie am Ende des Tages so manche Blumen drohten in den Mist zu wandern. Die Jugendlichen wollten den Pflanzen ein Weiterleben ermöglichen, baten darum, jene Blumen haben zu dürfen, die weggeschmissen worden wären. „Wir haben uns im Internet informiert, was und wie wir damit machen könnten, haben dann beschlossen sie zu trocknen und zu neuen Sträußen für Veranstaltungen zu binden.“ Stellvertretend für ihre Kolleg:innen, die einander am Messetag schichtweise abwechselten, berichten Julius Boesch, Emma Kulnigg und Wenzel Richard den Journalisten die Vorgangsweise. Und auf Nachfrage schildern sie, „dass wir in zwei Stunden so 14 oder 15 solcher üppigen Sträuße schaffen.“

ReBloom wurde mit dem Sustainability Award, also dem Nachhaltigkeitspreis, ausgezeichnet.

Papier zum Anpflanzen

Als erstes fiel einigen der Gründer:innen von „Paperi²“ in ihrer Schule, der Chemie-HTL in der Wiener Rosensteingasse auf, „dass Unmengen von Fehldrucken im Chemie-Labor anfallen, Labor- und Experiment-Berichte und so weiter. Also wollten wir irgendwas mit papier-Recycling machen“, schildern Maya Knsut, Ekaterina Mazets, Sophie Willinger und Dorian Jarosch den Ausgangspunkt für diese spezielle Wiederverwertung. „Wir haben aber nicht nur das Altpapier zerschnipselt und mit Wasser vermengt, um es dann handzuschöpfen und zu verschiedenen Formen als Geschenkanhänger zu schneiden. Wir haben auch Blumensamen – Katzengras, Vergissmeinnicht und andere – und Naturdürfte wie Zimt, Zitrone, Rosen oder Lavendel hinzugefügt.“

Dieses Papier wird somit – hochwertig – wiederverwendet. Wenn die Grußkarte, der Geschenkanhänger oder was auch immer nicht mehr erwünscht ist, kann dieses Ding in kleine Futzerl zerrissen, in einem Topf mit Blumenerde geschmissen werden und – genau… Und deshalb fügten die insgesamt zehn Schüler:innen dem Namen ihrer Junior Company einen hochgestellten 2er hinzu – weil gleich noch ein Weiterleben in dem Fall im wahrsten Sinn des Wortes mit dem Altpapier verbunden ist. Und „Paperi“ selber ist das finnische Wort für Papier, und das hatte eine der Beteiligten mit in die Namensfindung eingebracht.

Eierschalen …

… verwendeten Jugendliche aus einer weiteren Schule in Zypern als Zusatz für Reinigungs-Schwämme – sowohl für Geschirr als auch für menschliche Haut. Bei Letzterer kombinieren wir die – natürlich gereinigten und sterilisierten Eierschalenteile mit einer Aloe Seife und einem naturschwamm“, erklären Aleksandra, Gerasimos und Konstantin für ihre Junior-Company „EGGSclusive“, ein Wortspiel, das in dem Fall nur im Englischen (Egg = Ei) funktioniert 😉

Lampenfieber…

… ein Wortspiel, das in dem Fall im Deutschen eine ganz andere Bedeutung als das Produkt selbst hat, aber jedenfalls mindestens so auffällt wie die Verkleidung eines der Schüler für die Präsentation als wandelnde sozusagen Geh-, und fallweise Steh-Lampe. Acht Jugendliche der schon bei „Re-Bloom“ vorgekommenen alternativen Oberstufenschule W@lz (Wien 14) sammelten alte, formschöne Flaschen aus Bars ebenso wie alte Lampenschirme. Jeweils zwei solcher Teile kombinier(t)en sie, brachten sich vorher bei, wie sie da die Elektrik hineinbringen, wie Laurids Corti und Paul Fellner Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… erklären und zeigen. Und schon bringen Produkte von „Lampen-Fieber“ Licht ins Dunkel.

Zerschnittene Flaschen

Verwenden die zuvor genannten Jugendliche ganze Flaschen, um sie als Teil eines Re- bzw. eigentlich Up-Cycling-Produkts einzusetzen, so zerschneiden Dima, Natalia, Krishna, Uliana – sie waren in Wien – und ihre Kolleg:innen im westukrainischen Ternopil fein säuberlich Flaschen. Die unteren Teile mit dem Boden verwenden sie als Gefäße für Kerzen, die sie aus natürlichem Soja-Wachs mit einem dünnen hölzernen Docht befüllen. „Svitochary“ (ukrainisch für Kerzenhalter) nannten sie ihre Junior Company und bewerben ihre Produkte, dass sie Licht ins Dunkel des Lebens bringen, was in ihrem Fall ja noch eine tiefere Bedeutung hat.

Zerbrochene Flaschen

Nicht nur, aber viele Flaschen sind das Material für die Produkte von „Reborn Art“. Die wiedergeboren Kunst kommt aus dem italienischen Milano (Mailand) 18 Schüler:innen machten vor allem aus Falschenteilen und Scherben Kunstwerke in Bilderrahmen. „Wir mussten schon vorsichtig arbeiten, aber wir wollten von Anfang an etwas kreatives aus Trash (Mist) gestalten“, gestehen Matteo Maldis, Gian Pablo Andrade, Andrea Merlad und Marco Bassi dem skeptischen Journalisten angesichts der vielleicht doch hohen Verletzungsgefahr.

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Weitere Berichte über die Schüler:innen-Firmen bei der kürzlich abgehaltenen internationalen Junior-Companies-Handelsmesse – meist thematisch zusammengefasst – erscheinen in den folgenden Tagen.

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Ebenfalls aus Treber (Abfall bei der Bier-Herstellung) sind diese Müsli-Riegel - made by Jugendlichen aus der HTL Anichstraße (Innsbruck, Tirol)

Schmackhaftes aus geretteten Abfällen – von Obst, Gemüse und Bierproduktion

Apfelchips und andere Snacks sowie Suppen im Glas – das stellen die Jugendlichen von „ReSnacked“, einer Junior-Company, her. Dabei handelt es sich um Unternehmen, die von Jugendlichen für nicht ganz ein Schuljahr gegründet werden, um – im Gegensatz zu Übungsfirmen in Handelsschulen und -akademien – mit echten Waren oder Dienstleistungen zu handeln (mehr dazu in der Info-Box ganz am Endes des Beitrages). Die „ReSnacked“-Firma kommt aus dem (Real-)Gymnasium Billrothstraße 26 (Wien-Döbling; 19. Bezirk).

Amelie Stepper, Helena Müller (vorne) sowie Marianne Stockreiter, Clara Lohi und Clarissa Komondi von
Amelie Stepper, Helena Müller (vorne) sowie Marianne Stockreiter, Clara Lohi und Clarissa Komondi von „ReSnacked“ mit ihren Produkten aus geretteten Lebensmitteln…

„Einmal im Monat können wir bei Supermärkten gerettetes Obst und Gemüse abholen wie Karotten, Zwiebeln, Äpfel und andere. Daraus machen wir Mus, Suppen oder dörren Obst zu Chips“, erzählen Amelie Stepper, Helena Müller, Marianne Stockreiter, Clara Lohi und Clarissa Komondi Kinder I Jugend I Kultur I und mehr… bei der großen internationalen Juniorfirmen-Handelsmesse am letzten (kalendarischen) Winter-Wochenende in einem bekannten Einkaufszentrum im 15. Wiener Bezirk.

Sie gehören zu einem Team von 13 Schüler:innen, die im Wahlpflichtfach Junior-Company in der schuleigenen Küche die genannten Produkte herstellt.

Chifru

Chips aus Obst, das sonst ebenfalls im Müll landen würde, stellen 13 Jugendliche der 2. Klasse Handelsakademie im Salzburger St. Johann im Pongau her. Im Gegensatz zu vielen ihrer Kolleg:innen bekommen sie die Früchte, die sie damit retten und zum Verzehr zubereiten, nicht kostenlos. „Aber pro Kilo müssen wir nur 3 Euro bezahlen“, berichten jene sechs Jugendlichen, die gerade zum Zeitpunkt des Reporter-Besuchs den Verkaufsstand von „Chifru“ betreuen. „Und wir verpacken unsere Obst-Chips, die wir in der Schulküche selber herstellen, in nachhaltige (Papier-)Sackerln.

Bierig

Bei der Herstellung von Bier bleibt unter anderem „Treber“ übrig – ein Gemisch aus Hefe, Weizen und/oder Malz. Im besten Fall wird dieser Abfall an Tiere verfüttert, landet er im (Bio-)Müll. Da ließe sich doch was draus machen – auf diese Idee kamen in diesem Schuljahr (mindestens) zwei Junior-Companys.

Treberei“ nennt sich das Schüler:innen-Unternehmen aus dem (Real-)Gymnasium Stainach in der Steiermark. „Wir dürfen uns von einer Brauerei in Schladming, in der Nähe, den feuchten, dampfenden Treber abholen, trocknen ihn in unserer Schulküche, mahlen ihn dann fein zu Mehl, mischen das mit Ei und stellen daraus unterschiedliche Nudelsorten her“, berichten Ceren Sümbül, Sarah Lux und Flora Mayer dem Reporter bei der internationalen Handelsmesse.

Das Trio vertrat die insgesamt 14 Schüler:innen, die an diesen Produkten arbeiten – drei Sorten mit fantasievollen Namen für bekannte Arten: Strudelnudel für Spiralen (Fusilli, Spirelli), Kuddelnudel für Bandnundeln (Tagliatelle) und Rotundelnudel (die an Orecchiette erinnern. Und den Jugendlichen ist es gelungen, Haubenköch:innen zu animieren, ihnen exklusive Rezepte mit diesen Nudeln zur Verfügung zu stellen – die via QR-Code auf den papierenen Verpackungen abzurufen sind.

Obendrein geben sie ihr unternehmerisches Wissen an Kinder der Volksschule Gröbming weiter, die sich am recht neuen Programm Junior Mini Company beteiligen.
Übrigens für die Präsentation auf der Bühne stülpte sich die erstgenannte Schülerin eine Perücke mit Locken in Spiralform über den Kopf nachdem sie ohnehin schon die ganze Zeit in einem Überhang, der an ein Papiersackerl erinnert am Messestand informierte.
Die „Treberei“ konnte übrigens den Gesamtpreis – „Overall Award“ (es gab insgesamt sieben verschiedene Spartenpreise) einheimsen.

Müsli-Riegel

Ebenfalls von einer nahegelegenen Brauerei beziehen die Jugendlichen aus der HTL Anichstraße (Innsbruck, Tirol) für ihre Firma „AlpenPro“ ihren Treber. „Wir haben zuerst versucht, daraus Kekse zu backen. Das hat nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben. Jetzt machen wir Müsli-Riegel daraus“, verraten Lucas, Kai, Flo, Luca, Moritz und Tobias Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… Mit Tablets mit kleinen Kostproben wandert immer einer aus dem Team quer durch die Gassen der Messestände bzw. Besucher:innen dieser Konsum-City.

Bier selber brauen

Auf der anderen Seite dieser Herstellungskette, also nicht beim Abfall, sondern bei der Produktion sind Jugendliche der HTL Braunau (Oberösterreich) gelandet. „Bier + +“ nannten sie ihre Junior-Company. „Die Theorie haben wir uns angeeignet und dann aber doch sieben verschiedene Sorten zu brauen versucht, bis wir unser jetziges Bier hatten – ein süßes-fruchtiges it einer exotischen Geschmacksnote“, schildern Lukas Daxecker, Simon Schrems, Manuel Schober und Fabian Mairböck dem Journalisten. Die vier vertraten ihr insgesamt sieben Mitarbeiter umfassendes Team, das bisher einen halben Hektoliter des „Pale Ale“ in der Brauerei Pfesch – nach dem experimentell im Chemie-Labor der Schule erfundenen Rezepts – herstellen hat lassen.

Da Junior Companys ja nur für ein Schuljahr existieren, wollen sie – mit Hilfe der Schule – eine Schüler:innen-Genossenschaft gründen, um diese und vielleicht auch andere Produkte dauerhafter vermarkten zu können.

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Weitere Berichte über die Schüler:innen-Firmen bei der kürzlich abgehaltenen internationalen Junior-Companies-Handelsmesse – meist thematisch zusammengefasst – erscheinen in den folgenden Tagen.

(Fast) Alle Finalist:innen samt Lerhpersonen, Juror:innen und Organisator:innen

200 Kilo Brot vor dem Wegschmeißen gerettet

So überwältigt und überrascht – samt Tränen, Kreischen, Springen, einander in die Arme fallen, Pendeln zwischen Unglauben, Fassungslosigkeit und Freude plus Abfallen von Anspannung – war selten bei einer Preisverleihung zu erleben wie vor dem Fronleichnamstag beim diesjährigen Bundesfinale der Junior-Companys aus österreichischen Schulen. Der Sieg ging an „Scherzl mit Herzl“ aus der Innsbrucker HLW (höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe) Ferrari-Schule.

13 Jugendliche dieser Schule hatten von Bäckereien insgesamt 200 Kilo Altbrot, das weggeschmissen worden wäre – gesammelt und daraus in der schuleigenen Küche Brot-Chips hergestellt. Linda-Maria Kaltenhauser, Sarah Sauerschnig, Clara Nagiller, Philomena Larch, Patrick Fischer, die diese für einige Schulmonate gegründete Firma in Wien beim Finale in der Zentrale der Wirtschaftskammer Österreich (wko) vertraten erklärten Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… auch das Prozedere: „Wir haben das Brot abgeholt, in Scheiben geschnitten, vorgebacken, dann mit unterschiedlichen Gewürz- bzw. Kräutermischungen in drei Geschmacksrichtungen – Knoblauch, Kräuter sowie Chili/Honig – versehen, kleingeteilt und nochmals gebacken.“ Tausend Packungen solcher Brot-Chips haben sie hergestellt und davon mittlerweile 970 verkauft. Als heimischer Sieger – der 457 Schüler:innen-Firmen in diesem Schuljahr – vertreten damit „Scherzl mit Herzl“ Österreich Mitte Juli beim internationalen Wettbewerb, der diesmal in Istanbul stattfindet.

Nachhaltigkeit

Was übrigens schon beim Bundesfinale von Jugend Innovativ vor zwei Wochen, bei dem mehr als drei Dutzend Jugendliche ihre Schulprojekte in insgesamt sieben Kategorien präsentierten (Links dazu am Ende dieses Beitrages) – auffiel: Nicht nur in der dortigen Kategorie Sustainability (Nachhaltigkeit) denken UND handeln immer mehr Schüler:innen in Projekten nach diesem Grundsatz. Denn auch andere der neun Finalist:innen, die jeweils ihren Bundesland-Bewerb gewonnen hatten, haben sich diesem Gedanken verschrieben.

Einschub: Junior Companys

Seit fast 30 Jahren (Pilotphase im Schuljahr 1995/96) gibt es dieses aus den USA kommende Projekt auch in Österreich. Nach dem Motto „Learning business by doing business“ (Hintergründigeres in der ausführlichen Info-Box ganz unten) gründen Schülerinnen und Schüler für einige Monate im Schuljahr ein Unternehmen, das mit echten Produkten und/oder Dienstleistungen handelt, im Gegensatz zu den virtuellen Übungsfirmen in Handelakademien und -schulen.

Zweites Leben für alte Kerzen

Zurück zur Nachhaltigkeit im diesjährigen Finale, wo die besten der insgesamt 457 Junior-Firmen dieses Schuljahres im Wettbewerb standen. Mit „ReCandles“ aus der HAK Feldkirch sammelten – wie Vinzenz Lercher, Lukas Rosenberger, Luca Waismaier, Samantha Manco, Sarah Zörer schilderten, die Schüler:innen mehrere Kilo Altwachs, vor allem aus dem Dom dieser Vorarlberger Stadt, daraus gossen sie in – ebenfalls gesammelten – Gläsern neue Kerzen. 250 Stück haben sie produziert, 200 davon schon verkauft.

Um ihre reycelten Kerzen besser bekannt zu machen haben sich die HAK-Schüler:innen noch zwei gezeichneten Maskottchen – Kerze und Kerzin – und dazu eine ganze Comicgeschcihte einfallen lassen: „Kendall und der Angriff der Rüpelkerzen“.

Regional

Nachhaltig muss nicht immer nur Verarbeitung von Altmaterial bedeuten. Regionalität ist ein anderes wichtiges Element dabei, mit Ressourcen schonend umzugehen, eben lange Transportwege und damit CO2-Ausstoß zu vermeiden.

SchülerInnen des BG/BRG Stainach in der Steiermark backen aus Mehl von Bäuer:innen der Umgebung (nicht mehr als 20 Kilometer) Crackers – in fünf noch verfügbaren – Geschmacksrichtungen. „Mit Salty bites“ haben wir begonnen, dann experimentiert, Kund:innen via Social Media abstimmen lassen, was wir dann tatsächlich massenweise herstellen sollen, berichten Sebastian Huber, Hanna Brandstätter, Julian Komatz, Emilia Auth, Lilli Weitgasser, Sarah Stocker, Sarah Fluch, Alina Gruber von „Gsund.Guad.G’snackt“ dem Journalisten.

„Einmal im Monat haben wir einen Backtermin, wo wir aus 40 Kilo Mehl den Teig und dann die Crackers herstellen. Bisher haben wir 2400 Sackerln zu je 100 Gramm befüllt und davon 1800 Packungen verkauft“, sagt Sarah Stocker auf Nachfrage von kijuku.at

Diese steirische Junior-Firma gewann den Sonderpreis Essen & Trinken, und ihr betreuender Lehrer Julian Pachler jenen für die beste Lehrperson.

Mehlwürmer

Nahrungsmittel aus oder mit Zugabe aus Insekten ist seit einigen Jahren auch ein zukunftsträchtiges Thema: Massenhaft verfügbar, hoher Proteingehalt, deutlich weniger Flächen und anderer Ressourcenverbrauch wie bei – anderem – tierischem Fleisch. Damit handelten Jugendliche der Landwirtschaftlichen FachSchule (LFS) Hollabrunn (Niederösterreich). 31 Schüler:innen der ganzen vierten Klasse im Zweig Kleintierhaltung (Repitilien, Vögel usw.)  gründeten „InsecToGrain“, recherchierten die besten Backmischung mit Zugabe von Mehlwürmern. „Wir haben zwar auch mit einer Übungszucht experimentiert, aber da der Lebenszyklus dieser Tiere von null weg bis zum fertigen Wurm sechs Monate dauert und sich das für die Laufdauer einer Junior-Firma nicht ausgeht, haben wir gefriergetrocknete Mehlwürmer von einem Biobauern eingekauft“, erzählen Ilo Buschbacher, Angelina Lobenhofer, Marlene Eichinger, Julia Hager, Jennifer Skorpis, Salvador Huber und Nina Fichtinger an ihrem Messestand, an dem sie Crackers, Muffins und Kekse zum Kosten anbieten. Ihr Business aber ist die Befüllung von Gläsern mit fertigen Backmischungen für diese. 94 solcher großer Gläser mit Backmischungen hat InsecToGrain bisher verkauft und weiters 74 Packungen mit selbst hergestellten Crackern.

Dafür gab’s den Sonderpreis für Nachhaltigkeit.

In zwei Finali

Bleiben wir noch sozusagen bei der Natur. Johanna Gruber, Stefan Piereder, Celine Kraus, Adam Rainer und Barbara Langwieder aus der HBLA Ursprung (Salzburg) präsentierten „Growledge“. KiJuKU-Leser:innen kommt das vielleicht schon bekannt vor. Mit dieser hölzernen Pflanzenkiste mit einer Klarsicht-Seite, die mit Erde, Steinen, Samen in Säcken und Sackerln geliefert wird, ist ein praktisches Unterrichtsmaterial für Volksschulen und schaffte es auch ins Bundesfinale von Jugend Innovativ – siehe Links am Ende des Beitrages. Dort hatten sie einen der Anerkennungspreise dafür eingeheimst, dass die besagte Kiste, die von den Kindern dann selbst befüllt und beobachtet wird samt umfangreicher Arbeitsblätter, Rätsel- und anderer Aufgaben, früh Verständnis für Pflanzen-Setzen bietet.

Nochmals regional

„Blau moch’n“ – mit diesem Dialektbegriff dafür, die Arbeit ruhen zu lassen – spielte die aus dem Burgenland kommenden Junior Company gleichen Namens bei der Präsentation auf der Bühne. In Wahrheit aber stellten Donjet Hasani, Jakob Lorenz, Sarah Halper und Sophia Bair aus der HLW „ecole“ Güssing Produkte vor, die auf einem kulturellen Erbe der Region beruhen: Dem sogenannten Blaudruck, einem speziellen Verfahren zur Stofffärbung in einem sehr tiefen blau. Aus solchen Stoffen stellten die Schüler:innen selber Bienenwachstücher her – die Lebensmittel natürlich und gesund frisch halten – sowie Überzüge für Kirschkernpölsterchen. Neben diesen Stoff-Verkaufsschlagern produzierten sie und sieben Schulkolleg:innen aber auch noch drei verschiedene Gewürzmischungen und zwei Ölsorten her (Knoblauch bzw. Chili).

Dosen-Verschluss

Eine Flasche kannst du wieder zustöpseln, schraubverschließen, aber was ist bei einer geöffneten Dose? Wenn ein Insekt hineinfliegt, ist das (Rest)Getränk nur mehr zum Wegschütten.  Nicht mehr, dank einer Erfindung von sechs Jugendlichen aus der HTL Vöcklabruck (Oberösterreich). Lena Malzner, Ismar Selimović, Pia Gassenbauer, Hannes Ferstl, Emma Laßl und Jasmina Kajtazović tüftelten an einem flexiblen Verschluss, experimentierten mit verschiedenen Materialien und Verfahren. Es gäbe Ähnliches – aber nicht universal für alle Dosengrößen passend – schon, sagen die ersten fünf Genannten, die beim Junior-Bewerbsfinale in Wien ihr Produkt präsentierten und verkauften.

Nachdem die aufsetz- und drehbaren Verschlüsse aus recyclebarem Material aus dem 3D-Drucker nicht stabil genug schienen, verlegten sich die Jugendlichen auf Spritzgussverfahren, das sie in den schuleigenen Werkstätten anwenden konnten. Die entsprechende Form produzierten sie selbst. Clip ’N Sip befindet sich derzeit in der Phase der Patenteinreichung.

Und wurden gleich mit zwei Preisen belohnt – dem dritten Platz insgesamt sowie dem Sonderpreis Innovation.

Silberfux im Wald als szenisches Spiel

Den szenisch auffallendsten Bühnenauftritt legten Theresa Tschernig, Julia Bachmayer, Leona Gratzer, Jana Bergmoser, Eva Wotawa und Yannick Hudelist aus der HTL Ferlach (Kärnten) hin. Sie, die Schmuck eigenhändig produzierten und verkauften, verkleideten sich als Fuchs, Erzählerin, Prinzessin und Nadelbaum und verpackten die Produkte ihrer Firma „Silberfux“ – Armbänder und Ohrringe aus Silber – in ein kleines Theaterstück.

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Die Baumverkleidung sollte auch darauf hinweisen, dass dieses Unternehmen mit einem Teil der Einnahmen Bäume pflanzt – Mitte April – so verkünden sie auf ihrer Homepage – „haben wir 100 Tannen, Fichten und Buchen gepflanzt“. Und das bauten sie am Ende ihrer szenischen Bühnenpräsentation ein, wonach die Prinzessin, die so gerne Schmuck designen möchte sich mit dem Füchslein, das den Weg zur HTL Ferlach für die Umsetzung wies, nicht mehr auf dem Kummerhügel treffen muss, sondern im neugepflanzten Wald. „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann schmieden sie noch heute“, heißt es am Ende.

Die Jury vergab Platz 2 für diese Junior-Company aus den sieben Schüler:innen der ganzen Klasse.

Manga

Eine Bücherreihe – von rechts nach links zu blättern wie im Arabischen oder Hebräischem – das kennen Kinder und Jugendliche von Mangas. Ein solcher – mit buntem Cover und innen schwarz-weiß-Zeichnungen – ist das Produkt des Wiener Landessieger-Unternehmens, der Junior-Company Gecko.Inc von Jugendlichen aus der W@lz, einer privaten, alternativen Oberstufenschule, in der schwerpunktmäßig in – kreativen – Projekten gearbeitet und gelernt wird.

Xavier Prinzhorn hatte in Lockdown-Zeiten die Basis für die Geschichte, die im Diebesmilieu spielt, gelegt. „Da hab ich zu zeichnen begonnen. Die Diebe handeln alle nach dem Vorbild von Robin Hood, den Reichen nehmen und die Beute Armen geben“, erzählt der Kinder I Jugend I Kultur I und mehr… Der Vater der Hauptfigur, Per, hat aus Langeweile Bücher über alle Tierarten der Welt und ihre jeweiligen Kräfte geschrieben. Per hat sich dann die eines Chamäleons genommen, weil er sich so gut tarnen und mit seiner langen Zunge die Beute schnappen kann…“

Gemeinsam mit Leonhard Harter, Linus Krenn, Hugo Taxis, Luis Dustdar sowie Ivan Gruber, Lillie Kiennast und Moritz Fehr haben die Schüler:innen dann aus den Bleistiftskizzen des Zeichners mit Finelinern die Druckvorlagen hergestellt, sich um den Druck und Vertrieb gekümmert. 165 Exemplare der 200 produzierten Mangas sind mittlerweile verkauft, berichten die fünf Erstgenannten, die die Firma beim Finale vertreten haben.

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Besuch aus Slowenien

Den nachmittäglichen Bühnenpräsentationen sowie der Preisverleihung wohnten auch Jugendliche aus verschiedenen Städten Sloweniens bei, die in ihrer Heimat Junior Companys erfolgreich betreiben/betreiben haben. Einer davon, Tine Jereb aus dem Gimnazija Jurija Vege Idrija erzählte Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… von jener Schüler:innen-Firma an der er federführend beteiligt war, ABOTS (Accessible robotics/leicht zugängliche Roboter). „Mit diesen Robotern sollen schon sehr junge Kinder Programmieren lernen können“, beginn er zu schildern. Es handelt sich dabei nicht so wie die bekannten Bee-Bots und ähnliche nur um die Grundbegriffe des Codens. „Das Ziel meines Projekts ist, einen kleinen Industrieroboter zu entwerfen, der den Benutzer:innen einfache Automatisierungsprozesse ermöglicht. Robot verfügt außerdem über eine vereinfachte Programmiersoftware, genannt Blockly. Und an den Roboter können verschiedene Sensoren und Geräte angeschlossen werden.“ Die meisten der Teile dieses sozusagen auch pädagogischen Roboters stellt Tine Jereb mit einem 3D-Drucker her.

Und er kündigte im Gespräch mit dem Journalisten noch an: „Ich werde auch nach der Junior Company noch weiter daran arbeiten und versuchen solche Systeme an Schulen oder bzw. und Klein-Unternehmen zu verkaufen.“ Ein kleines Video dazu hier

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Junior 2023 – die Preisverleihung

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