Alle mussten sich beeilen in das Aufblaszelt im Festsaal der Schule neben dem taO!, dem Theater am Ortweinplatz (Graz) reinzugehen. Denn je länger die Tür offen ist, desto mehr Luft entweicht und dann fällt sozusagen der Himmel auf den Kopf 😉
Geschafft. Nun eröffnen sich den jeweils rund zwei Dutzende Besucher:innen faszinierende Blick-Welten – Fotos und vor allem Animationen. Am Beginn steht der Echtzeit-Blick auf den Himmel über Graz, aber auch eine Zeitreise ein paar Stunden weiter auf den Nachthimmel. Und da sind hier im Pop-Up-Planetarium (25 Quadratmeter Fläche reichen aus, 3 Meter in der Höhe) viel mehr Sterne zu sehen als später draußen auf der Straße. Denn hier drinnen stört als einzige Lichtquelle der Projektor. Dass schon viel weniger Sterne zu sehen sind, wenn alle oder wenigstens einige ihre Handy-Displays einschalten, ist ein kleines Experiment zu dem Doro (Dorothea Kuchinka), die mit diesem Zelt, das zusammengelegt in eine Reisetasche passt, einlädt.
Die Explainerin, studierte Astronomin, nimmt ihre Besucher:innen mit auf die Reise in die unendlichen Weiten… zoomt nah an die Sonnenoberfläche, den Mond der Erde, wir fliegen durch unsere Milchstraße, aber auch in die benachbarte Galaxie Andromeda. Und noch weiter in eine Sternen-Geburtsstation samt „Krabbelstube und Kindergarten“ für Himmelskörper, aber auch eine Senioren-Residenz von Sternen am Ende ihrer Milliarden-Jahre-Existenz…
Da dieses Zelt, aber auch das Aufblasgerät und das technische Equipment relativ leicht zu transportieren sind, kann „Public Space“ schnell und bald wo aufgebaut werden – in Schulen oder wo auch immer – Infos samt Preisen auf der ganz unten verlinkten „public space“-Homepage.
Compliance-Hinweis: Das Festival spleen*graz hat Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … für drei Tage zur Berichterstattung nach Graz eingeladen.
Alia setzt sich auf den Boden ihres Zimmers, zieht sich die Stiefel an, setzt den weißen Helm mit ihrem Namen auf, und besteigt ihr Raumschiff. Scheint aus einem großen Karton selbst gebaut. Damit wandert sie durch die Stadt, weicht Asteroiden auf der Straße aus und landet wieder zu Hause. Mission Pluto notiert sie handschriftlich in ihr „Logbuch. Der soll wieder in den Kreis der Planeten aufgenommen werden. Außerdem will sie das Weltall von herumfliegendem Mist befreien…
Und dann: Einerseits lässt Autorin Mahak Jain (Übersetzung aus dem Englischen Birte Spreng) die Titelheldin des Bilderbuchs „Alia Astronautin“ es ziemlich cool finden, die einzige ihrer Art zu sein. Andererseits, alles alleine machen zu müssen…? Also sucht sie auf den nächsten Doppelseiten nach Unterstützung. Der Hund als Assistent erweist sich nicht als hilfreich, auch der kleine Bruder – da gibt’s Windel-Alarm…
Alia, gezeichnet von Andrea Stegmaier in einer Art, die an Collagen erinnert – und vor allem in jedem Bild durch die einfachen und doch aussagekräftigten Blicke der handelnden Kinder beeindruckend, gibt niemals auf und … – ach, nein, das wird nicht verraten. Wobei, der Untertitel „Mission Freundschaft“ deutet doch schon einiges an. Vielleicht hilft keine Assistenz, sondern ein gleichberechtigtes Spiel auf Augenhöhe?
Plötzlich sieht Junus aus seiner intensiven Computerspielewelt, in der sich der Avatar seines Freundes Toni in einen Alien verwandelt einem leibhaftigen solchen gegenüber. Der noch dazu anfangs so aussieht wie er selbst, sozusagen ein Zwilling. Dabei hat er doch schon eine Zwillingsschwester namens (Am)Ela. Die beiden sind einander spinnefeind.
Soweit die Story auf den ersten Seiten von „Wer ist hier der Alien?“ Solo, wie Junus Arnautović den Außerirdischen nennt, der ihn bittet, ihn zu verstecken, hat zwar seine Erinnerungen verloren, aber er kann sich wunderbar anpassen – aussehens- und auch sprachmäßig.
Und so lässt Autorin Nina Bašović Brown, hin und wieder aufgelockert durch Schwarz-Weiß-Zeichnungen Julia Weinmanns, Junus plötzlich praktische Alltagslebenserfahrung sammeln, indem er sich intensiv darum kümmert, dass Solo überleben kann, wobei Cola ihm helfen, noch mehr aber pflanzliche Säfte. Die vor allem von Ela kommen, die bewusst keine toten Tiere ist, sich für Umweltschutz und gegen den Klimawandel engagiert. Was ihrem Bruder lange lächerlich vorkommt.
Umzudenken beginnt Junus erst, als sein Schützling, dem nach und nach seine Erinnerungen wieder kommen und der nun weiß, dass er Rux heißt, sich als technisch überlegen erweist und nicht verstehen kann, weshalb die Menschen dabei sind, ihren Heimatplaneten zu vernichten.
So nebenbei streut die Autorin auch noch ein, dass die Tonis Mutter ihrem Sohn die Freundschaft zu Junus verbieten will, weil der – mit bosnischen Vorfahren – gar kein richtiger Deutscher sei… Vor allem aber hat sie ein sehr flott zu lesendes 120-Seiten-Buch für Leser:innen – ab zehn Jahren angegeben, aber sicher auch schon Jüngere geeignet – verfasst. Und ihre kritischen Gedanken wunderbar eingebaut und nicht krampfhaft aufgesetzt.
Und natürlich findet Rux, der nun seinem Namen auch den das „Solo“ hinzufügt, sein Rückreisegerät wieder und genauso klar ist, dass Ela nun nicht mehr allein für die Rettung der Erde kämpft…
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