Erfolgsautor schrieb sein erstes Buch für Kinder über einen Angehörigen einer Familie von Außenseiter:innen.
Die einen fallen durch ihre Buntheit auf, weil sei aus der Reihe grauer oder schwarz-weißer Artgenoss:innen hervorstechen. Andere tanzen aus der Reihe, weil sie laut, schrill, wild sind – inmitten lauter stiller Angehöriger ihres Rudels, ihrer Familie, ihrer Klasse oder sonst irgendeiner Gruppe. Oder weil sie jemanden mögen, der von den Chef:innen der Gruppe zu Feind:innen erklärt worden ist…
Loblieder auf Vielfalt finden sich schon lange in vielen (Bilder-)Büchern. Unzählige illustrierte Geschichten erzählen von Kindern oder oft auch von Tieren, die (anfangs) ausgeschlossen werden, weil sie anders sind oder sich verhalten als die meisten ihrer Gattung, ihrer Familie, ihrer Umgebung. Meist fallen die Außenseiter:innen dann durch besondere Fähigkeiten oder Kenntnisse auf und werden später – deswegen – in die Gemeinschaft aufgenommen. Hin und wieder schaffen es in solchen Büchern, Filmen, Hörspielen, Theaterstücken jene, die erst ausgegrenzt, gemobbt usw. haben, sogar sich zu entschuldigen.
Eine solche Bilderbuchgeschichte ist kürzlich von einem bekannten Autor erschienen, der viele Erfolgsbücher – bisher „nur“ für Erwachsene geschrieben hat. Für Kinder bzw. Jugendliche schrieb David Safier ausschließlich ein paar Drehbücher für (Animations-)Filme: „Happy Family“ bzw. „Die Schule am See“ und „Mein Leben & Ich“.
Nun also seine Premiere – gemeinsam mit einem Illustrator, den er wieder aus seiner Filmarbeit kennt: Das Bilderbuch startet mit einem sehr ungewöhnlichen Wesen: Einem Burben mit Bart. Das hob ihn noch nicht von seiner Familie ab – dort haben alle ausgedehnten, dichten Haarwuchs im Gesicht – nicht nur die Männer. Auch Mutter und sogar der jüngste Nachwuchs – ein Baby. Das ist noch nicht alles – schon der Titel verrät fast alles: „Der kleine Ritter Kackebart“.
Der heißt aber nicht so, weil der – namenlos bleibende – Bub seinen Bart „kacke“ findet, sondern im wahrsten Sinn des Wortes. Die kleinen braunen „Bemmerln“, die Oliver Kurth in jeden der Bärte dieser Familie gezeichnet hat, sind genau solches. Und damit eröffnet sich noch die Ebene, Worte die oft verpönt sind, sagen, pardon schreiben zu dürfen 😉
Da aber alle Menschen auf dem Bauernhof, auf dem er aufwächst, so ausgestattet sind, ist’s ganz normal. Das allein ist sozusagen noch keine Geschichte, außerdem muss er ja irgendwie noch dem anderen Teil im Buchtitel gerecht, also zum Ritter werden. Davon träumt er. Gemeinsam mit seinem Einhorn, das eine große Windel trägt und – im Gegensatz zu ihm auch einen Namen hat, nämlich Windelpups -, will er auf Abenteuer reiten.
Da trifft es sich gut, dass ein Bote des Königs Pipifax nach Teilnehmer:innen für ein Turnier zu Ehren von Prinzessin Tortenwerf sucht. Und dort passiert es: Zum ersten Mal in seinem Leben wird der kleine Ritter – von seinen Konkurrenten – ausgelacht, verspottet, niedergemacht – genau wegen seines noch dazu besonderen Bartes.
Das kränkt ihn so sehr, dass er sich mit Windelpups aus dem Staub macht. Zu Hause trösten sie ihn, vielmehr versuchtn sie es. Er sieht aber gar nicht ein, wieso sie alle solche Bärte haben und wozu das gut sein soll.
Natürlich braucht’s ein Happy End und das liegt in der Kacke in seinem Bart begründet – mit der er droht, den bösen Drachen Stinkerülps … nein, nicht alles sei hier verraten, soll das Buch, das es auch in einer Version zum Hören gibt – siehe Info-Box – noch spannende Geheimnisse bereithalten.
Text: David Safier
Illustration: Oliver Kurth
Der kleine Ritter Kackebart – Es ist gut, anders zu sein
Ab 3 Jahren
32 Seiten
Rotfuchs im Rowohlt Verlag
Gebundenes Buch: 14 €
eBook: 9,99 €
Hörbuch (CD, Verlag Argon): Sprecher:innen: Devi-Ananada Dahm, Vincent Borko, Nina Reithmeier, Timmo Niessner, Marlin Wick; 49 Minuten: 12,89 €
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