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Live eröffente und beschloss das Tocuyito Trio - Dalina Ugarte (Geige), Joseph Avila (Keyboard, ansonsten Klavier) und Santo Scala (Cello) - das Mediengespräch
Live eröffente und beschloss das Tocuyito Trio - Dalina Ugarte (Geige), Joseph Avila (Keyboard, ansonsten Klavier) und Santo Scala (Cello) - das Mediengespräch
12.06.2024

Wiener Kultursommer erreicht neues Publikum

Aus der Not geboren, bleibt niederschwelliges, kostenloses Kulturangebot in vielen Bezirken Wiens – von den diesjährigen neun Bühnen sind drei neu.

Dalina Ugarte an der Geige, Joseph Avial an den Keyboardtasten und Santo Scala am Cello eröffneten als Tocuyito Trio (nach der venezolanischen Geburtsstadt der Geigerin) im Arkadenhof des Wiener Rathauses das Mediengespräch zum diesjährigen Kultursommer. 500 Veranstaltungen mit insgesamt 2000 Künstler:innen auf neun Bühnen bzw. mit dabei auch „Gartenkonzerte“ in den 29 „Häusern zum Leben“, die die Senior:innen-Heime heißen.

Das Podium applaudiert dem live aufspielenden musikalischen Tocuyito Trio
Das Podium des mediengesprächs – Esra Özmen, Michael Ludwig, Veronica Kaup-Hasler, Sebastian Berger – applaudiert dem live aufspielenden musikalischen Tocuyito Trio

Aus der Not eine Tugend

Geboren aus der Not der Pandemie – in erster Linie um Künstler:innen doch unter den engen Rahmenbedingungen Auftritte zu ermöglichen – hat der Kultursommer Wien die Corona-Zeit überlebt. Kultur in viele unterschiedlichen Bezirke bringen räumlich nahe und kostenlos – dieses niederschwellige Angebot wird nun zur Dauer-Einrichtung. Nicht mit gerechnet ist da übrigens das kreuz und quer durch Wien auf Plätzen und in Höfen spielende Utopia-Theater (heuer mit Dario Fos „Bezahlt wird nicht“).

Der Kultursommer Wien bespielt dieses Mal neun Bühnen – sechs „alte Bekannte“ und drei neue: Hyblerpark (Simmering; 11. Bezirk), Wilhelmsdorfer Park (Meidling, 12. Bezirk) und Großfeldsiedlung (21. Bezirk). Vor allem in den flächenmäßig großen Bezirken würden immer wieder Standorte gewechselt, hieß es auf Nachfrage von Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… von Caro Madl, Co-Geschäftsführerin des Wiener Kultursommers.

Das Budget – mittlerweile im regulären des Kultur-Ressorts – beträgt wieder vier Millionen Euro, in manchen Bezirken, sagte die zuständige Stadträtin Kaup-Hasler; manche Bezirke schießen für Zusatzangebote aus ihrem Budget dazu.

Neu: Programm-Folder für jede einzelne der neun Bühnen
Neu: Programm-Folder für jede einzelne der neun Bühnen…

Gartenkonzerte bei und in Senior:innen-Heimen

Auf dem Stadtplan hinter dem Podium des Mediengesprächs zum Programm des diesjährigen sechswöchigen Veranstaltungsreigens (27. Juni bis 11. August, immer donnerstags bis sonntags) waren deutlich mehr als neun der 14-zackigen gelben Sternderln zu sehen. Weil es nicht nur die neun Bühnen, sondern wie schon eingangs kurz angeführt, zusätzlich „Gartenkonzerte“ bei den Senior:innen-Häusern geben wird – niederschwellig ohne Anreise.

Die bekannte Rapperin Esra Özmen - beim Kulturesommer Mitglied des Künstlerischen Boards für die Genres Rap, Pop & Rock
Die bekannte Rapperin Esra Özmen – beim Kulturesommer Mitglied des Künstlerischen Boards für die Genres Rap, Pop & Rock

Vielfältiges Programm

Das Programm – von Theater, Lesungen, Musik unterschiedlichster Genres, Tanz, Performance bis (zeitgenössischem) Zirkus – wurde von der bekannten Rapperin Esra Özmen (EsRap) und Sebastian Berger, Vertreter des zeitgemäßen Zirkusses, im groben Überblick vorgestellt. In allen Genres und Sparten gibt es sowohl Bekanntes bzw. von bekannten Künstler:innen als auch Neues, Experimentelles, Kunst und Kultur von Newcomer:innen. Vielfalt in Ausdrucksformen, Sprachen… ist den künstlerischen Boards der verschiedenen Sparten wichtig – wurde betont.
Neu: Für jede der neuen Bühnen gibt es einen übersichtlichen Programm-Folder.

Bunte Schuhe zweier auf dem Podium des Mediengesprächs ...
Bunte Schuhe zweier auf dem Podium des Mediengesprächs …

Studie: Neue Kulturkonsument:innen

Pilothaft befragten vier Sozialswissenschahfter:innen – Daniele Karasz, Slađana Adamović und Mark Scherner vom Institut „Search+Shape“ – im Vorjahr knapp mehr als 2000 Besucher:innen der Kultursommer-Bühne Reithofferpark im 15. Bezirk sowie Bewohner:innen des Grätzels. Mehr als die Hälfte (58%) waren extra für den jeweiligen künstlerischen Act zur Bühne gekommen, knapp mehr als vier von zehn (42%) wohnten in der Nähe; 7 Prozent waren zufällig vorbeigekommen und hatten zumindest zeitweilig das Bühnengeschehen verfolgt. Mehr als die Hälfte (54%) gab zudem an, das Programm konsumiert zu haben, weil es kostenlos ist.

In der Zusammenfassung der „Resonanzstudie als Evaluation und Potentialanalyse“ (so der Titel) heißt es: „Unsere Erhebungen zeigen, dass Personen, die sich regelmäßig im Park aufhalten, auch diejenigen sind, die sonst sehr wenig Berührungspunkte mit institutionalisiertem Kulturangebot haben. Fast keine dieser Personen gab an, sonst an Lesungen und zeitgenössischen Zirkusprogrammen teilzunehmen. Gleichzeitig besuchen sie kaum institutionalisierte Bühnenaufführungen, wie Theater, Kabaretts oder auch Konzerte in Wien. Der Kultursommer war für diese Personen einer der ersten Kontaktpunkte mit den angebotenen Formen der Bühnenkunst.“

Begrüßung in sehr vielen verschiedenen Sprachen - und Schriften - von wienXtra, DEM Wiener Programmangebot für Kinder und Jugendliche, auch Partner des Kultursommers
Begrüßung in sehr vielen verschiedenen Sprachen – und Schriften – von wienXtra, DEM Wiener Programmangebot für Kinder und Jugendliche, auch Partner des Kultursommers

Mehrsprachigkeit erwünscht

Im weiteren Verlauf der Studien-Zusammenfassung heißt es allerdings auch, dass „Orte der Kultur in den Interviews nie auf geschlossene Räume beschränkt (waren). Ganz im Gegenteil, erscheint die Zugänglichkeit des Raumes als Schlüsselmerkmal vieler genannter Orte der Kultur. So gaben Bewohner*innen des Stadtteils verhältnismäßig oft an, nicht genug Zeit und Geld für kostenpflichtige kulturelle Veranstaltungen zu haben…

Hierbei spielen die Präferenz für die Muttersprache und die Verfügbarkeit von Kulturprogrammen in verschiedenen Sprachen eine entscheidende Rolle. Viele der befragten, indirekten Besucher*innen bevorzugen Veranstaltungen in ihrer Muttersprache oder zumindest in mehreren Sprachen. Dies unterstreicht, welches Potential darin liegen könnte, stärker auf die kulturelle Vielfalt im Park und im Quartier einzugehen und in unterschiedlichen Sprachen zu kommunizieren.“

Nun ja, zumindest spielt unter anderen das Jugendtheater Stanislavski „Belgrad – Wien; Beograd – Beč“ auf Bosnisch/Kroatisch/Serbisch im Mortarapark (20. Bezirk; 19. Juli), das vor zwei und einem Jahr mit anderen Stücken beim Birdie 15-Festival neben der Stadthalle aufgetreten ist.

Programm für junges und jüngstes Publikum

Nicht ganz 100 Stunden umfasst das Programm für Kinder – und ihre Begleiter:innen – auf den neun Bühnen – meist Donnerstag bis Sonntag jeweils 10.30 bis 11.30 Uhr, manchmal auch nachmittags. So manches war schon im Vorjahr zu sehen – oder in Indoor-Bühnen, vor allem dem Dschungel Wien (Theaterhaus für junges Publikum im MuseumsQuartier). Und wurde hier auf dieser Website schon besprochen – viele Links hier unten.

Follow@kiJuKUheinz

Über „Farbenreich“ <- damals noch im Kinder-KURIER

Über „rundum eckig“ <- damals ebenfalls noch im KiKu

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INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Kultursommer Wien

27. Juni bis 11. August 2024

Bühnen
Neue Standorte
Hyblerpark (11. Bezirk)
Wilhelmsdorfer Park (12. Bezirk)
Großfeldsiedlung (21. Bezirk)

Biserige Standorte
Wasserturm Favoriten (10. Bezirk)
Reithofferpark (15. Bezirk)
Währinger Park (18. Bezirk)
Mortarapark (20. Bezirk)
Schrödingerplatz (22. Bezirk)
Meischlgasse ASK Erlaa (23. Bezirk)
kultursommer.wien
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