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Interview mit Kindern aus Georgien: Barbare, Nina und noch eine Nina
Interview mit Kindern aus Georgien: Barbare, Nina und noch eine Nina
09.08.2023

Mit Welt-Verbesserungsideen zu internationalen Camps

Nach Corona-Jahren fanden wieder für 400 Kinder von Mitarbeiter:innen einer großen Versicherungsgruppe gemeinsame Wochen in Österreich statt. Teilnahme-Kriterium: die besten Fotos zu „Wie ich die Welt verbessern will“.

Ein Kind, offenbar im Winter – es schneit ein bisschen – kauert am Boden, hält einen Blumentopf mit einem kleinen Nadelbäumchen in einem Erdloch neben dem Haus in dem sie wohnt und lächelt in die Kamera. Und auf dieses Bäumchen hat Mia, so die Protagonistin, mit Kluppen Zettel in Herzform geklemmt. Auf denen hat sie – auf Englisch – geschrieben: Ich lerne, helfe, liebe, entdecke, kümmere mich und erschaffe. So ließ sich die Elfjährige aus Tallinn fotografieren. Und mit diesem Foto gewann sie einen von insgesamt rund 400 Plätzen bei den drei kürzlich zu Ende gegangenen internationalen Camps in Österreich.

Sie und ihre 115 Kolleg:innen aus Estland, sowie die aus Georgien, Lettland, Litauen und Rumänien verbrachten die letzte Juli- sowie die erste Augustwoche in Wien, untergebracht auf dem weitläufigen Gelände der Schulbrüder in Strebersdorf, das in den Ferien frei ist. Die anderen fast 300 Kinder (9 bis 13 Jahre aus Albanien, Polen, Slowakei, Nordmazedonien, Serbien u.a.) verbrachten ihre Campwochen im Salzburger Lungau bzw. in Seeboden (Kärnten).

Lokalaugenschein in Wien

Allen 400 gemeinsam: Sie hatten die besten Fotos zum Thema „Wie ich die Welt verbessern will“ eingereicht und all ihre Eltern arbeiten bei Versicherungen arbeiten, deren Konzernmutter die Wr. Städtische ist, die diese Camps zum elften Mal – mit dreijähriger Corona-Pause – organisierte. Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… besuchte das Wiener VIG-Camp an jenem Abend, an dem viele Kinder einen bunten Abend mit Tanz, Gesang und Akrobatik auf der Bühne des Festsaals gestalteten. Und nutzte die Gelegenheit um davor einige der Teilnehmer:innen kurz zu interviewen. Übrigens waren mit Ausnahme von Ernests aus Lettland alle Gesprächspartner:innen das erste Mal in Österreich, die meisten aber waren schon viel in der Welt unterwegs – von der Türkei bis USA, von Spanien über Ägypten bis Indonesien, von Griechenland bis Mexiko, von Polen bis Dänemark.

Eine Woche nachgedacht

Die schon eingangs erwähnte Mia schilderte auf die entsprechende KiJuKU-Frage: „Ich hab schon ungefähr eine Woche nachgedacht, was meine Idee für eine bessere Welt wäre. Eine andere Idee war zum Beispiel, gemeinsam mit Freundinnen und Freunden herumliegenden Müll einzusammeln. Das und einen Baum zu pflanzen – zwischen diesen beiden bin ich hin und hergeschwankt. Aber dann entschied ich mich eben für den Baum, nachdem ich mit meiner Familie darüber diskutiert habe. Auch der Fotograf meinte, das würde sich als Motiv besser eigenen.“

Vögelchen

Elisabeth (12, ebenfalls aus Tallinn, Estland): „Eines Tages bin ich mit meiner Mutter spazieren gegangen und wir haben ein kleines Vögelchen auf der Straße gesehen, das nicht fliegen oder sich bewegen konnte. Es war verletzt. Wir haben es aufgehoben, um ihm zu helfen und es zu einem Tierarzt zu bringen. Als wir dann von dem Bewerb erfahren haben, war sofort der Gedanke da, auch, da hatten wir doch damals ein Foto gemacht, das würde so gut passen.“

Kätzchen

Selina (11, Tallinn, Estland): „Meine Mutter und ich gehen regelmäßig in eine Art Tierheim für Katzen, wo Freiwillige mithelfen. Das tun wir auch. Ein paar Monate später haben wir selber eines der Kätzchen adoptiert und es lebt nun bei uns zu Hause. Für das Kätzchen zu sorgen ist für mich nicht schwer, aber es ist leider noch immer ein wenig verängstigt.“

Luftballon im Kanonenrohr

Die zehnjährige Barbare aus Georgien beginnt: „Ich kann dir mein Foto sogar zeigen“, zückt ihr Handy und scrollt durch die Bilder, hält es dem Journalisten hin und den reißt es zunächst einmal: Spielende Kinder mit bunten Luftballons auf und vor einem Panzer. Das erinnert an die auf dem Wiener Heldenplatz alljährlich stattfindenden Bundesheer-Leistungsschau, als wären Kriegsräte Spielzeug. Aber schon auf den zweiten Blick und erst recht durch die Erklärung des Mädchens wendet sich der Sinn des inszenierten Fotos der jungen Georgierin und ihrer Freundinnen. Denn nicht nur, dass sie das Kanonenrohr mit einem Luftballon verstopft haben, ist das „Kettenfahrzeug“ auch schon schrottreif: „Wir wollten zeigen: Stoppt Kriege! Unsere Idee war: Wie kommen wir zu Frieden? Indem wir den Einsatz von Panzern und andere Waffen verhindern.“

Müll

Nina G. (10, Georgien) wechselt zwischen Englisch und Deutsch, „ich besuche die deutsche Schule in Tbilissi (Tiflis, Hauptstadt Georgiens) und ich habe ein Plakat gemacht mit zwei Hälften. Auf der einen habe ich gezeichnet und geschrieben, was wir tun sollten, um die Welt zu verbessern und auf der anderen, was wir nicht machen dürfen. Also, wir sollten nicht so viel Müll produzieren und den, den wir haben immer trennen. Wir müssen die Umwelt schützen, zum Beispiel lieber mit dem Fahrrad als dem Auto fahren. Und ganz wichtig, wir sollten niemanden mobben.“

Freundschaft

Ihre jüngere Landsfrau und Vornamens-Base Nina M. (9) schildert: „Ich bin zu klein, um die Welt aufzuräumen, so hab ich mir überlegt, ein Foto mit meiner besten Freundin zu machen, weil Freundschaft auch etwas wichtiges ist, um die Welt besser zu machen.“

Bruder eingespannt

Ioana (9, Rumänien) hat ihren fünfjährigen Bruder Ciprian für ihr Foto eingespannt. „Ich hab ihn gebeten, sich als Roboter zu verkleiden – mit Kartons für den Oberkörper und den Kopf und Schläuchen für Arme und Beine. Und solche Roboter – also in echt dann Maschinen – sollten Müll einsammeln und trennen, damit möglichst viel wieder verwertet werden kann. Recycling hilft der Welt sehr. Übrigens, meinem Bruder hat das schon auch Spaß gemacht.“

Ernests Grunskis' Gewinner:innen-Foto
Ernests Grunskis‘ Gewinner:innen-Foto

Pflanzen

Ernests (11, Lettland): „Ich hab mir überlegt, Erde zu nehmen, eine kleine Pflanze reinzusetzen und das vor einem Globus. Damit wollte ich zeigen, wie wichtig Pflanzen und Bäume für die Luft auf der ganzen Welt sind. Aber ich geb zu, ich hab das nur für das Foto gemacht, die Pflanze hab ich nicht wirklich eingesetzt.“

Roberts Hugo Krēmanis' Gewinner:innenfoto
Roberts Hugo Krēmanis‘ Gewinner:innenfoto

Natur

Robert (10, Lettland) hat mehrere Fotos zu einer Collage zusammengefügt, darunter eins von einem herbstlichen Blatt, das er direkt vor einem Fluss in die Kamera hält und mehreren anderen Naturaufnahmen. „Am wichtigsten waren mir die Fotos von Wäldern, weil die braucht die Welt und wir Menschen – nicht nur für die Luft, In Wäldern können wir auch Stress abbauen.“

Simonas Giedraitis' Gewinner:innenfoto
Simonas Giedraitis‘ Gewinner:innenfoto

Viele Themen in einem Plakat

Sowohl Simonas als auch Joris (beide 11 und aus Moletai, in der Nähe von Vilnius, der Hauptstadt Litauens) haben jeweils viele Themen auf Plakaten vereinigt und sich damit fotografieren lassen.

Simonas beschreibt seine Plakat: „In die Mitte habe ich das Symbol mit den Pfeilen für Recycling gemalt, rundherum sehr laaaange Hände, die sich einander reichen und rund um diese Kreise, die ein bisschen wie eine Weltkugel aussehen die Flaggen viele Länder – nicht aller, nur einige Beispiele. Ich wollte damit sagen, dass alle Länder zusammenhalten müssen, Frieden haben und gemeinsam für die Umwelt eintreten.“

Joris Tunaitis' Gewinner:innen-Foto
Joris Tunaitis‘ Gewinner:innen-Foto

Joris hat auf seinem Plakat acht kleine Fotos geklebt mit verschiedenen Themen wie Müll vermeiden, Recycling, Diversität und Inklusion fördern, lieber mit dem Rad zu fahren als vom Auto transportiert zu werden, nett zu anderen zu sein. „Ich finde, dass möglichst viele, wenn das Wetter halbwegs passt, viel mehr mit dem Rad fahren sollten als mit dem Auto. Und den Müll trennen sowieso. Ja, und dann sollten überall auf der Welt Frauen oder Schwarze Menschen nicht schlechter behandelt werden.“

Interview mit zwei Jungs aus Litauen: Simonas und Joris
Interview mit zwei Jungs aus Litauen: Joris und Simonas

In die Mitte des hat er ein kleines Foto von ihm selbst geklebt und auf englisch dazu geschrieben: Ich verändere die Welt, indem ich bei mir selbst beginne. Und dazu gehört auch wie er auf dem Plakat schreibt, „Ich spende einen Teil von meinem Taschengeld für die Ukraine.

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INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

VIG-Kidscamp

Zum elften Mal – nach drei coronabedingten Jahren Unterbrechung – lud die Konzernmutter der Wr. Städtischen Versicherung (VIG Versicherungsgruppe) Kinder von Mitarbeiter:innen in den verschiedenen Ländern ein, an einem Kreativbewerb teilzunehmen. In den früheren Jahren war’s immer ein Zeichenbewerb zu einem vorgegebenen – meist großen Thema wie Frieden, Freundschaft usw. In diesem Jahr war das Thema ebenfalls ein Großes: „Wie ich die Welt verbessern will“. Diesmal aber waren Fotos gefragt.

Die besten 400 Fotos wurden mit einem zweiwöchigen Camp-Aufenthalt in Österreich belohnt. Die 9- bis 13-Jährigen kamen aus 22 Nationen, darunter Rumänien, Polen, Albanien, Slowakei, Mazedonien, Serbien, Georgien.

Zwischen 24. Juli und 6. August 2023 waren die Kinder aufgeteilt ins City Camp Wien/Strebersdorf, Mountain Camp St. Michael im Lungau/Salzburg, Lake Camp Seeboden/Kärnten.
An einem Tag erarbeiteten Kinder in jedem der Camps einen künstlerischen Auftritt in einer sozialen Einrichtung, mit denen sie dann Senior:innen erfreuten und zwar
Kolping Altenpflegeheim in Wien-Leopoldstadt
Senioren Residenz Schloss Kahlsperg in Salzburg
Seniorenresidenz Seeboden in Klagenfurt

Zur Website übers VIG-Camp

Jugend-Camp

Erstmals gibt es in diesem Jahr auch für ältere Kinder (14 bis 17 Jahre) von Mitarbeiter:innen der internationalen Versicherungsgruppe ein – einwöchiges – Camp in Österreich.
30 Jugendliche aus 12 Ländern (Albanien, Bosnien, Bulgarien, Estland, Georgien, Lettland, Litauen, Nordmazedonien, Polen, Rumänien, Serbien, Ungarn) verbringen diese Woche (6. bis 11. August 2023) auf der Europaburg Forchtenstein in Neumarkt in der Steiermark.
Sie erwarben sich die Teilnahme durch die besten Arbeiten zum Thema „How my Ideas will Change the world“ (Wie meine Ideen die Welt verändern werden). Dazu konnten sie entweder Filme, Essays, Fotos oder Fotocollagen einreichen.
Das Jugendcamp ist Teil der Initiative European Youth Forum Neumarkt zur Belebung dieser Region – EYFON