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Infso beim Stand über Ernährungskrisen
Infso beim Stand über Ernährungskrisen
01.03.2024

Schüler:innen informieren und wollen „helfen wo es geht!“

Jugendliche einer ersten Handelsakademie-Klasse beschäftigten sich mit Einsatzgebieten und Hilfsangeboten von „Ärzte ohne Grenzen“. Kinder I Jugend I Kultur I Und emhr…-Lokalaugenschein in Wien 8.

Höchstens drei Finger passten durch die Öffnung des MUAC-Bandes. Und das schockt dann recht heftig. Wenn der Oberarm eines Kinds auch nicht dicker ist als drei Finger von Jugendlichen, bei Erwachsenen mitunter sogar nur von zwei Fingern, dann ist ein Kind (1/2 bis 5 Jahre) schwer mangel-, also unterernährt. Die Abkürzung steht für Mid-Upper Arm Cicumference (Mittlerer-Oberarm-Umfang). Und ist der erste/einfachste Hinweis für Mitarbeiter:innen von „Ärzte ohne Grenzen“, ob ein Kind unter Mangelernährung leidet. Das Band ist dann – bis höchstens 116 Millimeter (also allerhöchstens 11,6 Zentimeter) – im roten Bereich.

Gruppenarbeiten

Über Hunger und Mangelernährung einerseits, wo beide am häufigsten in der Welt aktuell auftreten und diesen eingangs beschriebenen Test informierten Rafael, Stefan und Fırat im Festsaal der privaten Handelsakademie Hamerlingplatz (Wien-Josefstadt, 8. Bezirk) am letzten Februartag (Schaltjahr 2024). Es war dies einer von fünf informativen Ständen, die Schüler:innen der 1SBK (S für den Zweig Social Business hier an der VBS – Vienna Business School). Alle Jugendlichen dieser Klasse hatten sich für ein gemeinsames Projekt zu „Ärzte ohne Grenzen“ entschieden, in Gruppen aufgeteilt – „wie wir gut zusammenarbeiten konnten“, wie eine Schülerin Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr erklärt. Neben dem Ist-zustand in Sachen Ernährungskrise, Frauengesundheit, Flucht & Krieg, Medikamenten-Zugang und Naturkatastrophen & Klimakrise stand natürlich im Zentrum auch, wie und wodurch diese weltweit agierende NGO (Nicht-Regierungs-Organisation) vor Ort helfen kann und es auch tut.

Die genannten Gruppen hatten sich zwei Wochen lang im Unterricht – mit jeweils zwei Wochenstunden – vorbereitet, recherchiert, Präsentationen zusammengeschrieben und Plakate gestaltet. Verteilt über den Schultag kamen die Schüler:innen der anderen Klassen und informierten sich an den Ständen zu den genannten Themen.

Samanour, Lara und Meltem informieren über Einsatzgebiete bei Kriegen und Flucht-Quartieren
Samanour, Lara und Meltem informieren über Einsatzgebiete bei Kriegen und Flucht-Quartieren

„Vergessene“ Krisen

Immer wieder holten die Jugendlichen dabei in „Vergessenheit“ geratene Katstrophen-Einsatzgebiete in Erinnerung. Dass in Syrien bereits ununterbrochen seit 2011 Krieg herrscht, kommt in Medien kaum mehr vor. Aber auch dies sind Einsatzgebiete für „Ärzte ohne Grenzen“ ebenso wie aktuell viel bekanntere kriegs- und Flucht-Schauplätze. Samanour, Lara und Meltem weisen aber auch darauf hin, dass von derzeit weltweit rund 100 Millionen Menschen, die aus ihrer unmittelbaren Heimat flüchten müssen, etwa 60 Prozent Zuflucht in anderen Gegenden ihres Landes suchen und finden.

Naturkatastrophen udn Klimakrisen waren die Themen über die Asa, Sandro, Fatima und Alina informierten
Naturkatastrophen udn Klimakrisen waren die Themen über die Asa, Sandro, Fatima und Alina informierten

Asa, Sandro, Fatima und Alina haben sich Naturkatastrophen und Klimakrisen gewidmet. Und auch da kommen neben den durch das große Erdbeben vor knapp mehr als einem Jahr bekannten Gegenden in der Türkei und Syrien so manche Regionen der Welt – und damit Tausende Menschen – in der Präsentation vor, die von der Weltöffentlichkeit kaum wahrgenommen werden – etwa das Erdbeben in der Provinz Herat in Afghanistan vor nicht einmal einem halben Jahr.

Anabella, Samantha, Jan, Sara und Leonardo machten sich - und an diesem Tag die Besucher:innen über Medikamentenversorgung unter schwierig(st)en Bedingungen schlau
Anabella, Samantha, Jan, Sara und Leonardo machten sich – und an diesem Tag die Besucher:innen über Medikamentenversorgung unter schwierig(st)en Bedingungen schlau

Aktions-Stationen

Wo und wie Ärzte ohne Grenzen dafür sorgt, dass Medikamente zu Menschen kommen, die vor Ort keine haben, das haben Anabella, Samantha, Jan, Sara und Leonardo recherchiert – und präsentiert. Vor ihnen auf dem Tisch lagen weiße Papiersackerln. Die Besucher:innen können daran riechen und versuchen draufzukommen, welche Kräuter sich da drinnen befinden – die oft Basis für helfende Tees sein können. Aktionistische Stationen, die mit ihrem jeweiligen Schwerpunktthema zu tun haben, ließen sich auch die anderen Teams einfallen. So durfte im Vorraum zum Festsaal eine Wasserschüssel mit Sand und Spülmittel verunreinigt werden – als Symbol dafür, dass in Katastrophengebieten die Menschen oft kein sauberes (Trink-)Wasser haben – Videos von drei der Action-Stationen in diesem Beitrag verlinkt.

Lara A., Arthur, Selin und Elisabeth informieren über Frauengesundheit
Lara A., Arthur, Selin und Elisabeth informieren über Frauengesundheit

Dass Frauen noch immer auch in der medizinischen Forschung zu wenig berücksichtigt werden, war der Ausgangspunkt für Lara A., Arthur, Selin und Elisabeth, sich dem Thema Frauengesundheit und wie und was Ärzte ohne Grenzen in ihren Einsatzgebieten sehr wohl berücksichtigen, zu widmen. Die symbolische Aktion hier: eine Baby-Puppe sowie ein Stück Stoff. Wie aus dem eine Windel gebunden wird, zeigte Arthur für die Kamera vor – siehe Video.

Ideenfabrik

Neben den Informationen und Aktions-Ständen hatten die Jugendlichen der 1SBK der VBS-Hamerlingplatz für die Besucher:innen aber noch eine weitere interaktive Station vorbereitet. Unter dem Titel Ideenfabrik wurden alle eingeladen, auf Zettel, Vorschläge, Ideen und Gedanken aufzuschreiben, wie Frieden gesichert/geschaffen werden könnte. Die entsprechende Tafel wurde dicht gefüllt. Alisha, Enobong und Hana hatten das auf ihre Zettel geschrieben: „Helfen wo es geht“, „Love your neighbour as you love yourself“ (Liebe deine Nachbarn wie dich selbst) sowie „Durch Kommunizieren und verstehen“.

Nachtrag: 854,37 € gespendet

Rund zwei Wochen nach dem Informations-Aktionstag wurde Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… informiert, dass in einer Spendenbox an diesem Tag insgesamt 854 Euro und 37 Cent gelandet sind, die nun an „Ärzte ohne Grenzen“ übergeben werden.

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