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Szenenfoto aus "Robin Hood" im Linzer Theater des Kindes

Mit Pfeil und Bogen gegen jene, die in Goldmünzen baden

Gezwitscher, Pfeifen und fast Gesänge unterschiedlichster Vögel ertönen im Theater des Kindes. Noch sind die drei Schauspieler:innen nicht zu sehen, aber ihre kunstvollen Stimmen, die Geräusche des Waldes auf die Bühne und in den Publikumsraum zaubern zu hören. Der Wald, genauer Sherwood Forest im englischen Nottinghamshire, ist das Zuhause des berühmtesten Umverteilers der Literatur, des legendären Robin Hood.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Robin Hood“ im Linzer Theater des Kindes

Dagobert-Duck-Bad

Seit Kurzem läuft in diesem Linzer Theater „Die Geschichte des Königs der Diebe neu erzählt“ (Stück und Regie: Christian Himmelbauer). Neu ist jedenfalls, dass mit Lena Matthews-Noske eine Frau in die Rolle Robin Hoods schlüpft. Locker und leichtfüßig wird die Geschichte mit dem habgierigen Möchtgern-König John, dem Bruder des abwesenden Königs Richard Löwenherz, dessen fast noch hartherzigeren Unterläufels, dem Sheriff von Nottingham, gespielt.

Hin und wieder mit so manchem Augenzwinkern. Etwa wenn John eine von mehreren Holzkisten, die im Wesentlichen das Bühnenbild ergeben (Ausstattung: Isabella Reder) zu einer Wanne umfunktioniert und er in Dagobert-Duck-Manier in Goldmünzen badet.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Robin Hood“ im Linzer Theater des Kindes

Zwei in vielen verschiedenen Rollen

Während Lena Matthews-Noske ausschließlich Robin Hood charmant, sympathisch, zielstrebig und kämpferisch spielt, schlüpfen ihre beiden Kolleg:innen in viele Rollen. Katharina Schraml ist nicht nur der böse Sheriff, sondern gibt auch einige der bekannteren Mitglieder von Hoods Bande, den kirchlichen Bruder Tuck, die feine Will Scarlett, den ganz jungen Müllersohn, aber auch Lady Marian. Zwischen ihr und Robin liegt ein Knistern in der Luft, auch wenn beide jeweils heftig abstreiten, aneinander Gefallen zu finden. Wenngleich schon dabei immer mit Spielraum, dass da doch was sein oder werden könnte, was mehr ist, als gemeinsam Reiche zu überfallen, um geraubtes Geld an Arme zu verteilen.

Dritter im Bunde ist Christian Lemperle, der einerseits den dümmlich, machtgierigen Prinz John spielt, der sich gekonnt ein bisserl tollpatschig die Königskrone aufsetzt. Andererseits ist er einer der ersten und treuesten Hood-mitkämpfer Little John und obendrein noch Alan von Dale, der so gerne Liebeslieder auf einer Laute spielen würde. Zum Leidwesen aller anderen aus der Bande. Hin und wieder gibt es dann allerdings schon Musik (David Wanger) und Gesang des Trios.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Robin Hood“ im Linzer Theater des Kindes

„Nebenbei“ große Fragen

Fast nebenbei und doch zentral schwingen in dieser rund einstündigen locker-leichten Inszenierung so schwere Fragen mit wie das ist mit großen Gräben zwischen Reich und Arm. Die einen, die in Goldmünzen baden, von goldenem Klopapier träumen. Letzteres erinnert an die Legende von König Midas, bei dem alles Gold wird, was er angreift. Bis er schmerzhaft draufkommt, dass er dann auch nichts mehr essen oder trinken kann. Auf der anderen Seite die verarmte Bevölkerung, die für diesen Reichtum unter immer neuen Steuerlasten leidet und selber sozusagen nur mehr zum viel zum Sterben, aber zu wenig zum Leben hat.

Aber, so thematisieren die drei Schauspieler:innen auch in der Rolle ihrer Figuren im Stück, ist es dennoch überhaupt okay, dass jemand wie Robin Hood mit seiner Crew auf eigene Faust durch Überfälle und Diebstahl versucht, so etwas wie eine Art ausgleichende Gerechtigkeit herzustellen? Wer bestimmt überhaupt, was gerecht ist? Und wer legt Steuern und deren Höhe fest…

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Robin Hood“ im Linzer Theater des Kindes

Ungleichverteilung in Österreich besonders krass

Recht krass – aber „nur“ im Hintergrundmaterial des Theaters allerdings mit mehr als zehn Jahre alten Zahlen für Österreich, jüngere, etwa übersichtlich beim Momentum-Institut zeigen, in Österreich ist sind Vermögen besonders ungleich verteilt:

„Im Eurozonen-Vergleich liegt Österreich auf Platz 1 der Ungleichverteilung. Die reichsten fünf Prozent der Haushalte besitzen hierzulande mit 55 Prozent mehr als die Hälfte des privaten Nettovermögens. Das ist der höchste Anteil unter den zwanzig Ländern der Eurozone und 12 Prozentpunkte mehr als der Eurozonen-Durchschnitt.

Beim Unternehmensvermögen liegen ganze 95 Prozent in den Händen des reichsten Zehntels. Das zeigt eine Auswertung des Momentum Instituts der neuesten Datenaktualisierung der Distributional Wealth Accounts (Vermögensverteilungs-Konten) der Europäischen Zentralbank…

Während die reichsten 5 Prozent in Österreich überdurchschnittlich viel besitzen, haben die ärmsten 50 Prozent der Haushalte unterdurchschnittlich wenig Vermögen. Der Anteil der ärmeren Hälfte der Haushalte beläuft sich auf nicht einmal 4 Prozent und liegt damit unter dem Durchschnitt der Eurozone (5 Prozent). Nur in Deutschland besitzt die ärmere Hälfte noch weniger (2 Prozent).

kijuku_heinz

momentum-institut -> oesterreich-hat-hoechste-vermoegensungleichheit-im-euroraum

Projektionen der Aktion gegen Kinderarbeit an der Fassade des Justizministeriums in Wien

„Kritzelkraft“ an Ministeriumsfassade projiziert

Bunte Kinderzeichnungen wurden am Abend des Welternährungstag (16. Oktober), gleichzeitig Vorabend des Welttages zur Überwindung der Armut (17. Oktober) an die Fassade des Justizministeriums in Wien (Palais Trautson, Museumstraße neben dem Volkstheater) projiziert.

Die Initiative „Kinderarbeit stoppen“ hatte unter anderem im Juni im Museusmquartier zwischen Kinderinfo, Kindermuseum Zoom und Dschungel Wien am Welttag gegen Kinderarbeit (12. Juni) darauf hingewiesen, dass weltweit rund 160 Millionen Kinder arbeiten müssen. Und Kinder konnten dort Bilder unter dem Motto „Kritzelkraft gegen Kinderarbeit“ malen und zeichnen. Aus diesen – und der Forderung „Kinderarbeit stoppen“ – wurde ein Video, das am 16 Oktober 2024 von 19 bis 22 Uhr an der Außenmauer des Justizministeriums per Projektion zu sehen war.

Projektionen der Aktion gegen Kinderarbeit an der Fassade des Justizministeriums in Wien
Projektionen der Aktion gegen Kinderarbeit an der Fassade des Justizministeriums in Wien

Lieferketten

Gut, in Österreich müssen Kinder nicht arbeiten, aber „würden die Schokoladenhersteller*innen höhere Kakaopreise bezahlen, von denen die Kakaobäuer*innen gut leben können, wäre das Problem der Kinderarbeit im Kakaoanbau gelöst“, wird der Zusammenhang mit der heimischen Politik hergestellt. „Die EU ist die größte Abnehmerin für Kakao aus Westafrika. Sie kann durch ein Lieferkettengesetz, das Unternehmen verpflichtet, faire Preise zu zahlen, einen großen Unterschied machen”, erklärt Emmanuel Ayifah von Send Ghana, Partnerorganisation der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar.

„Wer auch immer in diesem Ministerium künftig Verantwortung trägt, muss wirksame Maßnahmen gegen Kinderarbeit setzen“, lautete die Forderung der Initiative bestehend aus der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, FAIRTRADE Österreich, Solidar Austria (ÖGB), Jugend Eine Welt, Kindernothilfe Österreich und Butterfly Rebels.

Projektionen der Aktion gegen Kinderarbeit an der Fassade des Justizministeriums in Wien
Projektionen der Aktion gegen Kinderarbeit an der Fassade des Justizministeriums in Wien

Welttag zur Überwindung der Armut

Der Welttag zur Überwindung der Armut geht auf eine Initiative des Priesters Joseph Wresinski und 100.000 weiterer Personen zurück, die sich am 17. Oktober 1987 auf dem Trocadero-Platz in Paris versammelten, um ihr „Nein“ zu extremer Armut zum Ausdruck zu bringen und die Menschheit dazu aufzurufen, sich gemeinsam für die Menschenrechte einzusetzen. Seit 1992 wird der Welttag jedes Jahr am 17. Oktober begangen.

Projektionen der Aktion gegen Kinderarbeit an der Fassade des Justizministeriums in Wien
Projektionen der Aktion gegen Kinderarbeit an der Fassade des Justizministeriums in Wien

„Armut ist keine Schuldfrage“

Zum Internationalen Tag zur Bekämpfung von Armut forderte Amnesty International die neu zu bildende Regierung auf, das Thema Armut ganz oben auf die Agenda zu setzen und bereits in den Koalitionsverhandlungen Maßnahmen festzulegen, die Armut in Österreich bekämpfen. „Jeder siebte Mensch in Österreich ist armutsgefährdet“, verweist Shoura Hashemi, Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich, auf die erschreckend hohen Zahlen.

Neben Frauen, insbesondere Alleinerzieher*innen, sind besonders Kinder und Jugendliche, aber auch Menschen mit Behinderung gefährdet. „Armut ist weit mehr als das Fehlen finanzieller Mittel. Armut zeigt sich in Hunger. Armut bedeutet fehlender Zugang zu Bildung. Armut geht mit Diskriminierung und Ausgrenzung einher. Armut bedeutet vor allem weniger Möglichkeiten, ein menschenwürdiges Leben zu führen“, so Hashemi – und mahnt: „Wir müssen aufhören, Armut als individuelle Schuld zu sehen, oder als persönliches Versagen. Denn nur wenn den Verantwortlichen endlich klar wird, dass der Staat, also letztlich sie in ihrer politischen Funktion, in der Verpflichtung sind, Armut zu beenden, werden sinnvolle Maßnahmen beschlossen werden.“

Psychische Folgen

Anlässlich des Internationalen Tages für die Beseitigung der Armut richtet der Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) einen dringenden Appell an die Gesellschaft und die Politik: Die psychischen Auswirkungen von Armut dürfen nicht länger ignoriert werden. Die alarmierenden Zahlen und der dramatische Anstieg von materieller und sozialer Deprivation in Österreich unterstreichen die Notwendigkeit raschen Handelns.

Laut aktuellen Erhebungen leben rund 141.000 Kinder und Jugendliche in Österreich in materieller und sozialer Deprivation. Im Vergleich zum Vorjahr ist diese Zahl stark gestiegen. „Die Sorgen der Eltern übertragen sich auf die Kinder. Ausgrenzung und Abwertung prägen das Leben armutsbetroffener Familien. Das hat gravierende Folgen für die psychische Gesundheit, insbesondere von Kindern und Jugendlichen“, erklärt BÖP-Präsidentin a. o. Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger.

Projektionen der Aktion gegen Kinderarbeit an der Fassade des Justizministeriums in Wien
Projektionen der Aktion gegen Kinderarbeit an der Fassade des Justizministeriums in Wien

Welternährungstag

Vor dem internationalen Tag zur Überwindung der Armut steht im Kalender der Welternährungstag (16. Oktober) – am gleichen Tag findet auch der Welttag des Brotes statt. Die Bezeichnung „Brot“ stand früher nicht nur für Brot, sondern stand als Synonym für Nahrung, Speise, Beschäftigung oder Unterhalt. Der Welternährungstag wurde 1979 eingeführt, weil am 16. Oktober 1945 die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (Food and Agriculture Organization of the United Nations, FAO) mit der Aufgabe, die weltweite Ernährung sicherzustellen, als Sonderorganisation der Vereinten Nationen gegründet worden war.

Österreich: Mehr als 400.000 leiden unter Ernährungs-Armut

Nach wie vor leiden global mehr als 730 Millionen Menschen an Hunger. „Keineswegs nur in Entwicklungsländern – auch in Österreich sind mehr als 1,1 Millionen Menschen von Ernährungsunsicherheit betroffen, 420.000 von ihnen leiden unter schwerer Ernährungsarmut. Sie sparen nicht nur bei der Qualität der Lebensmittel, sondern müssen auch regelmäßig Mahlzeiten auslassen. Und das, während jeden Tag gutes Essen einfach in der Tonne landet “, schreibt Alexandra Gruber, Geschäftsführerin „Die Tafel Österreich“ anlässlich des Welternährungstages 2024.

Mehr als 1 Million Tonnen Lebensmittel (über 50 % davon im Haushalt) werden in Österreich pro Jahr weggeworfen – und verursachen bis zu 10 % aller Treibhausgasemissionen. Weltweit wird ein Drittel aller Lebensmittel entlang der Wertschöpfungskette entsorgt. Ein Viertel davon würde ausreichen, die ganze Welt zu ernähren.

Projektionen der Aktion gegen Kinderarbeit an der Fassade des Justizministeriums in Wien
Projektionen der Aktion gegen Kinderarbeit an der Fassade des Justizministeriums in Wien

Nahrung ist ein Kinderrecht!

Den internationale Welternährungstag nutzte auch die Katholische Jungschar um darauf aufmerksam zu machen, dass 828 Millionen Menschen weltweit an Hunger und Wasserknappheit leiden. Kinder und schwangere Frauen sind von den dramatischen Auswirkungen besonders betroffen. Die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar unterstützt Menschen in Tansania dabei, für ihre Familien Nahrung und sauberes Wasser zu sichern.

Die Vereinten Nationen haben sich mit den SDG (Sustainable Development Goals) das Ziel gesetzt, bis 2030 den Hunger weltweit zu beenden. Doch die Realität ist weit davon entfernt, ganz im Gegenteil: Bis 2030 wird eher damit gerechnet, dass sich Hunger und Wasserknappheit weiter ausbreiten. Daran ist aktuell vor allem die Klimakrise schuld. Dürren, Überschwemmungen und Extremwetter nehmen zu und machen es immer schwerer, Nahrung anzubauen und Zugang zu sauberem Trinkwasser zu erhalten. Vor allem bei Kindern führt Unterernährung zu schweren gesundheitlichen, aber auch mentalen Einschränkungen. Permanente Müdigkeit und fehlende Konzentration erschweren das Lernen in der Schule. Der Mangel an gesundem Essen macht sie viel anfälliger für Infektionen und Krankheiten, wegen fehlender medizinischer Versorgung ist Sterberate dramatisch hoch.

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kinderarbeitstoppen

dka -> tansania-gemeinsam-gegen-hunger

amnesty.at -> armut-ist-keine-schuldfrage

Szenenfoto aus #Glückspilze! im Theater Akzent

Da streckt sogar der „Gott des Geldes“ die Patschen

So eine Geburt ist ganz schön schwer – durch den engen Kanal hindurchzwängen, viel Schreien und Stöhnen. Und was machen diese Neugeborenen als Erstes: Sie vergleichen ihren Zeiten, ein paar Zehntelsekunden war das eine schneller. Angeblich.

So startet das rund einstündige Stück #Glückspilze! Im Theater Akzent – erarbeitet von einem Team angehender Theaterpädagog:innen (mit einer Ausnahme) gemeinsam mit Regisseurin Claudia Bühlmann.

Szenenfoto aus #Glückspilze! im Theater Akzent
Szenenfoto aus #Glückspilze! im Theater Akzent

Zufall, Glück, Pech, Erfolg, Misserfolg, Reichtum, Armut – wovon hängen diese ab bzw. was machen diese aus? Wenige Tage nach der Premiere von Erich Kästners „Pünktchen und Anton“ – in dem das Mädchen aus überreichem Haushalt auf den Jungen in bitterer Armut trifft (Link zur Stückbesprechung unten am Ende des Beitrages) – in einer Fassung des Theaters der Jugend im Renaissancetheater, feierte #Glückspilze! am Vormittag vor Hunderten Schüler:innen umjubelte Premiere. Viele der Jugendlichen meldeten sich im anschließenden Publikumsgespräch zu Wort. Und fanden’s nicht nur gut gespielt („Respekt!“), sondern mindestens so wichtig, dass diese Themen mit ihnen besprochen werden.

Szenenfoto aus #Glückspilze! im Theater Akzent
Szenenfoto aus #Glückspilze! im Theater Akzent

Unterschiedliche Rucksäcke

Die Theaterleute haben monatelang recherchiert, Interviews geführt – und daraus das Stück gebaut. Adis – als Akronym aus Anna, Daisy, Irem und Sara – und Abeba (weil sie angeblich in der äthiopischen Hauptstadt gezeugt wurde) treffen aufeinander und treten eine Reise durch die Welt rund um Geld an. Jede kriegt zum Start einen Rucksack: Erstere mit einem Euro, Zweitere mit vielen Geldscheinen und u.a. einem Handy. …

Melanie Mussner und Andrea Thill spielen diese beiden Hauptfiguren, die unter anderem Begegnungen mit Klugscheißerchen (Irmi Wyskovsky), dem Gott des Geldes (Daniele Bräuer), dem drittreichsten Mann der Welt (Sylvia Kreuz) haben und in einer Art TV-Quiz-Show auf eine Umweltaktivistin (Stephanie Strasser) und „Majestät“ (Nadine Hillebrand-Abler) treffen.

Ungleichheit, Ungerechtigkeit, Missverhältnis zwischen Arm und Reich, verzweifelt stirbt Gott des Geldes beim Blick auf diese Zustände auf der Welt – und stirbt. Briefe wesen den beiden Protagonist:innen die nächsten Ziele, der erste von einem echten Postler – in einem Video – überbracht. Eine überraschende Wendung gibt es gegen Schluss – die hier nicht verraten werden soll, auch wenn vorläufig (noch?) nicht auf dem Programm, vielleicht wird #Glückspilze! ja irgendwann irgendwo wieder aufgenommen und auf einer Bühne gespielt.

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Szenenfoto aus "Der Stoff, aus dem man Träume macht"

Träume – aus (Märchen-)Stoffen – über Armut und Reichtum

Bevor „Der Stoff, aus dem man Träume macht“ sich in knapp 1 ¼ Stunden dem übertragenen Sinn widmet, präsentiert sich die spätere gleichnamige Vorstellung von Zenith Productions für Theater und Musik sozusagen im wahrsten Sinn des Wortes verträumt-stofflich: Zwischen den Publikumsreihen vor der Holz-Tribüne unter dem großen alten Baum im kleineren Innenhof des Wiener Volkskundemuseums stehen fahrbare Holzteile mit lilafarbenen Stoffen umwickelt, die sozusagen jeweils kleine Zellen bilden.

Das ganze Gebilde wiederum ist von zarten, durchsichtigen gitterartigen Stoffbahnen umhüllt. In diese „Zellen“ begeben sich als es dann wirklich (fast) losgeht, die meisten der Schauspieler:innen, schminken sich dort, führen letzte Aufwärmübungen durch und reden wie sie sonst vielleicht auch vor dem Aufritt bei den letzten Handgriffen an Kostüm und Maske.

Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzchen

Wer sich kurz umdreht, sieht im Eingangsbereich des Museums-Hofes einen gebückten, alten Mann in weitem Mantel mit dickem Buch unterm Arm. Der kommt langsam auf die Menschen unter den Vorhängen zu. Diese öffnen ihre „Verschläge“, wandern mit den fahrbaren Holzteilen in Richtung Bühne. Ebenso der Mann mit dem Buch.

Dieser, Kari Rakkola, von dem das Konzept und die Regie sowie – gemeinsam mit Roland Bonimair – die Bühnenfassung zu dieser Märchenstunde stammt, beginnt aus dänischem Original des Dichters Hans Christian Andersen zu lesen, teils mit Schwedisch gespickt. Und es taucht die verbindende Figur des Abends auf, eine junge Frau in weißem Kleid und nur in Socken – „Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzchen“ (Linda Pichler). Natürlich mit riesigen Streichhölzern in der Hand. Und sonst nichts – bis ihr die sterbende Großmutter (Deborah Gzesh, die wie alle ihre Kolleg:innen mit Ausnahme Pichlers) in gefühlt mindestens ein Dutzend verschiedener Rollen schlüpft), überdimensionale Stoff-Schlapfen überlässt.

Armut und Reichtum

Wohlhabendere Bürger:innen, die sie um milde Gaben bittet, wimmeln sie mit häufig gehörten, gängigen ab: „Geb dir nix, das wäre gar nicht gut für dich“, „gemein, dass dich deine Eltern betteln schicken“…  – ausgerechnet von jenen werden ihr solche Sätze an den Kopf geworfen, die ihr gerade noch die Schlapfen weggenommen haben! Die schon genannte Gzesh verwandelt sich nun in eine Sängerin, die mit einem bekannten jiddischen Lied über bitterste Armut, die Atmosphäre des Mädchens mit den Schwefelhölzern vom Einzelschicksal auf ein gesellschaftlich verbreitetes Phänomen erweitert.

Das Andersen-Märchen über das Mädchen mit den Schwefelhölzern wird zum Türöffner anderer Märchen. Jedes Mal, wenn die zu ebener Erd auf den kalten Steinen wandernde Schauspielerin ein Streichholz anzündet, öffnen sich oben auf der Bühne zwei der fahrbaren Holzwände. Vinzent Gebesmair, Deborah Gzesh, Kari Rakkola und Karoline Sachslehner spielen Kürzestversionen oder zentrale Szenen eines von mehreren Andersen-Märchens. Dazu zählen die bekannten vom „standhaften Zinnsoldaten“ mit nur einem Bein und natürlich „Des Kaisers neue Kleider“, in dem Betrüger dem aufgeblasenen Herrscher ein Nichts von Gewand als das prachtvollste verkauften, der Hofstaat sich nicht traute, die Wahrheit zu sagen. Das Kind aus Andersen Märchens ist in dem Fall das Mädchen mit den Schwefelhölzern, das „aber der ist ja nackt“ als Einzige zu sagen wagt.

Musik

Wie in einigen der Jahre zuvor, in denen Zenith Productions für Theater und Musik diesen idyllischen Hof bespielte – das Museum soll renoviert werden und der Hof damit für einige Jahre nicht zur Verfügung stehen – wird das schauspielerische Geschehen, immer wieder auch mit Stoffpuppen-Szenen, auf und rund um die Bühne mehr als nur untermalt von Live-Musik. Muamer Budimlić spielt praktisch durchgängig atmosphärische Klänge, die von schon genannten jiddischen Liedern über finnischem schamanistischem Rock bis zu Johann Sebastian Bach, Dada und Tango reichen. Und heuer bedient er, wenn er nicht mit Tasten und Knöpfen seines Akkordeons Melodien erzeugt, per kleiner Fernbedienung noch eine „Traummaschine“. Paul Skrepek hatte eine skurrile aus unterschiedlichsten Elementen bestehende fahrbare mechanische Klangmaschine mit Walzen und Nägel, Federn und Blaseblag und noch allem Möglichem gebaut, die klimpert und bläst, trommelt und pfeift – und das Traumthema wunderbar ergänzt.

Auch unbekanntere Märchen

Der Abend bringt darüberhinau weniger bekannte Märchen – „Der Tannenbaum“, der endlich groß sein will, um ein Schiffsmast oder in dieser Version ein Maibaum werden zu können und sich freut, wenigstens als Weihnachtsbaum gefällt zu werden. Aber bald nach dem Fest aussortiert wird. Rakkola griff auch Motive aus „Ove Lukøje“ (Ole Luk-Oie) auf und baute als einziges Grimm’sche Märchen „Die Sterntaler“ ein.

Letzteres ist die einzige Szene, in der sich das Schwefelholz-Mädchen in eine andere Protagonistin verwandelt – und aus der Armut kommt indem es die vom Himmel fallenden Sterne als Taler auffängt. Als himmlischen Lohn dafür, dass es zuvor als armes Mädchen das letzte Stück Brot mit anderen Armen ebenso teilt, wie Mütze, Hemd und Rock. Während es als Mädchen mit den Schwefelhölzern von Wohlhabenderen ja sogar um die eigenen großen Filzpantoffel gebracht wurde wie oben beschrieben. Mit diesem Bogen entkommt der traumwandlerisch-märchenhafte Abend auch der Gefahr der Romantisierung von Armut, weil das Mädchen ja mit jedem Feuerchen aus einem der Streichhölzer eine neue farbenfrohe Geschichte gesehen hat. Zu sehen – meist rund ums Wochenende bis 23. Juli 2023 – Details, siehe Info-Box unten am Ende des Beitrages.

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Szenenfoto aus "Über Nacht" vom Burgtheater Studio

Zwischen (Alb-)Traum und Wirklichkeit

Eine (Alb-)traumhafte Geschichte rennt – schon vom Stücktext, aber noch viel mehr in der spielfreudigen, lebendigen, oft schrägen Inszenierung – auf der kleinen Bühne des Vestibüls im Wiener Burgtheater ab. In knapp eineinhalb Stunden erlebt das Publikum in „Über Nacht“ die österreichische Erstaufführung eines trotz des zugrundeliegenden traurigen Ernstes der Lage das sehr oft witzige Stück zwischen Traum und Wirklichkeit, geschrieben von Lucien Haug, Regie: Rachel Müller.

Die Grundgeschichte: Die 16-jährige Sam(ira) fälscht ihr Zeugnis – auf schlechte Noten. Nicht weil sie verhindern will, als Streberin dazustehen, alle in der Schule kennen ihre Schläue. Sie will nicht weiter in die Schule gehen, um später zu studieren, sondern eine Berufslehre machen. Da kann sie schon Geld verdienen, während der andere weitere Bildungsweg Geld kosten würde – was ihre Mutter nicht hat, der Vater, der abgehaut ist, zahlt auch keinen Unterhalt.

Nach „Wutschweiger“, das auch im Vestibül gespielt, aber auch in anderen Versionen im Grazer TaO! sowie auf der Studiobühne des Linzer Landestheaters zu sehen ist, ein weiteres Jugendstück, das spannend-subtil, empathisch und jugendgerecht Armut auf Bühnen thematisiert.

Gefühls-Achterbahn

Der materielle Hintergrund, ja selbst die Sache mit dem gefälschten Zeugnis, kommt so „nebenbei“ an die Oberfläche, jedenfalls steht er nur in ganz wenigen Szenen im Vordergrund. In diesem spielen sich eher fantasievoll verwoben alltägliche Geschichten Pubertierender ab. Aus Schüchternheit den Auftritt zur Rede vor der versammelten Schulbelegschaft verpassen, sich nicht trauen, einem Jungen anzudeuten, dass sie ihn mag, von anderen herumkommandiert werden und beginnen sich zur Wehr zu setzen… All diese und noch viel mehr unterschiedlichste Emotionen verkörpert Mara Romei sehr überzeugend, oft „nur“ durch Blicke.

Ihre Freund:innen, dann wieder Gegener:innen und alle anderen Figuren werden von Coco Brell (Mitschülerin, Lehrer, Papa, Oma, Sextraum und Morphi) bzw. Simon Schofeld (Mitschüler Ezra / Stef, Sams Bruder / Beziehungstraum/ Phanti) gespielt. Einmal ist’s eine übergeworfene Jacke, ein anders Mal ausschließlich eine andere Körperhaltung, wechselnde Sprachfärbung. Trotz der vielen Figurenwechsel und wenigen äußerlich anderen Merkmale schaffen sie es, dass fast immer klar ist, wen sie gerade verkörpern.

Alle drei sind übrigens noch Schauspiel-Student:innen – am Max Reinhardt Seminar, wie es oft in Produktionen des Burgtheater-Studios der Fall ist.

Wort- & Spielwitz

Viele der Wortwitze im Stücktext kommen mit dem Spielwitz des jungen Trios so richtig zur Geltung, verkommen aber nie zur Blödelei, eher machen sie den Ernst der Lage von Samiras Familie A) deutlich und B) für sie erträglich und C) strahlt sie die Kraft aus, es trotz der widrigen Umstände wahrscheinlich da raus zu schaffen. Und D) werden so manch gut gemeinte, doch oft zur hohlen Phrase verkommene Sprüche zerlegt – hier vor allem der auf das große Stoffbanner geschriebene: „Lebe deine Dreams“.

Den durchgängigen Grundhumor unterstreichen die Requisiten (Bühne: Lara Scherpinski
Kostüme: Marie-Lena Poindl): praktisch alles – ob Möbel, Zeugnis oder was auch immer – sind geometrische Schaumstoff-Körper, überdimensionierte Bausteine aus Kinderzimmern. Nicht zu vergessen Musik von Bernhard Eder (Ton: Andreas Zohner) – immerhin geht’s u.a. um die Gründung einer Band mit sarkastischen Titel „Low life rich kids“ (niedriges/billiges Leben reiche Kinder) -, sowie Lichtspiele (Enrico Zych).

Kinderarmut in Österreich

Galoppierende Inflation, eine Teuerung, die bei Lebensmittel, Mieten und Kosten für Energie noch über die allgemeine Preissteigerung hinaus ausfallen: Immer mehr Menschen, die drohen in Armut abzurutschen, mittlerweile sind an die 400.000 Kinder und Jugendliche (bis 18 Jahre) in Österreich von Armut bedroht oder leben in solcher.

Die Volkshilfe Österreich, die sich federführend für eine „Kindergrundsicherung“ einsetzt, zitiert Zahlen von Statistik Austria & Eurostat Statistics 2023 (bis 18 Jahre). Demnach sind „ein Viertel aller armutsgefährdeten Menschen in Österreich Kinder und Jugendliche. … Über 353.000 Kinder leiden darunter. … Das ist jedes 5. Kind“ und dann wird diese globale Zahl noch aufgeschlüsselt, u.a. leben „278.000 Kinder in Haushalten, die es sich nicht leisten können, auf Urlaub zu fahren; 175.000 Kinder müssen in feuchten oder schimmligen Wohnungen leben… 103.000 Kinder können sich eine Teilnahme an mit Kosten verbundenen Freizeitaktivitäten nicht leisten.“ (Quelle: Kinderarmut-abschaffen)

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Szenenfoto aus "Wutschweiger" im Vestibül des Wiener Burgtheaters

Schweiger und Schwätzerin sagen aus Protest nichts mehr

Das Bühnenbild erinnert mit seinen kleinen Fenster- und Türlöchern ein bisschen an ein überdimensionales Puppenhaus. Und das passt sehr gut zum Eingangsmonolog von Ebeneser. „Kleiner, kleiner, kleiner … Ich hasse das Wort ’kleiner’“, beginnt er.

Nicht etwa, weil ihn alle „Kleiner“ nennen würden. Nein, alles muss immer kleiner werden. Die Wohnung, in die sie umziehen müssen. Aber sagen dürfe er das außerdem nicht. Durch den Schlitz an der Wand fallen Briefkuverts. Die meisten bleiben ungeöffnet. Vater – und mittlerweile auch der Sohn – weiß: Unbezahlte Rechnungen und darauf folgende Mahnungen.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Wutschweiger“ im Vestibül des Wiener Burgtheaters

Im – oder besser vor dem – neuen Wohnblock trifft Ebenser auf Sammy. Die Top-Torfrau der Schule kennt Armut ebenfalls. Sie beide sind auch die einzigen der Klasse, die nicht mit auf die Skiwoche – in der Version im Burgtheater-Vestibül nach Südtirol – mitfahren können (Gag: Der Bus kurvt als kleines ferngesteuertes Fahrzeug auf der Bühne herum.) Die 593 € sind einfach in den Budgets beider Familien nicht drin.

Ausgegrenzt

Trotz starker Gegensätze – Sammy ist eine Vielrednerin, Ebeneser eher das Gegenteil – vereint sie das Schicksal, in ärmere Familien geboren worden zu sein. Und wegen ihrer Armut von den anderen in der Klasse und Schule ausgegrenzt zu werden. Da hilft Sammy selbst ihre fußballerische Spitzenleistung nicht viel.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Wutschweiger“ im Vestibül des Wiener Burgtheaters

Humor im Ernst

Um nicht nach der Skiwoche den nervenden Erzählungen und Fragen der anderen ausgesetzt zu sein, beschließen die beiden aus Protest das Reden einzustellen. „Wutschweiger“ heißt das Stück von Jan Sobrie und Raben Ruëll (Übersetzung aus dem Flämischen: Barbara Buri), das vom Burgtheater-Studio im Vestibül noch (mindestens) bis Mitte Jänner zu sehen ist.

Nils Hausotte und Lenya Marie Gramß, beides Schauspiel-Studierende am Max-Reinhardt-Seminar, verkörpern die beiden Protagonist:innen. Von der Gesellschaft an den Rand gedrängt, sind sie im Stück ja praktisch die einzigen, jedenfalls die Hauptpersonen. Die Annäherung in ihren unterschiedlich gezeichneten Persönlichkeiten, die gegenseitige Offenheit, ihre Solidarisierung und ihr – trotz Schwierigkeiten – durchgezogener Protest ist trotz des ernsten Themas immer wieder mit Humor und Witz aufgelockert. Und von den beiden mit viel Spielfreude umgesetzt.

Siebener-Reihe?

Einzig die altersmäßige Verortung bereitet – aber auch schon im Stück selbst – ein wenig Unstimmigkeiten. Die beiden Figuren – und die Schauspielerinnen – wirken wie junge Jugendliche, sind aber in der vierten Volksschulklasse angesiedelt – wo es übrigens kaum Skikurse gibt. Und auf der anderen Seite die Siebener-Reihe wie sie am ersten Tag nach dem Skikurs vorkommt in der Regel gut zwei Schuljahre zurückliegt.

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Die 8 Monate alte Latu Doyo wird im Dubuluk Gesundheitszentrum in Äthiopien wegen schwerer akuter Unterernährung behandelt und erholt sich gut.

Unicef-Notruf: Hilfe für 110 Millionen Kinder dringendst nötig

110 Millionen Kinder auf der Welt sind extrem in ihrer Existenz bedroht. Für sie und 63 Millionen Erwachsene bat, nein forderte, am Montag das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen dringende Nothilfe. Dafür bräuchte es fast zehn Milliarden Euro, so die Unicef, um

die von humanitären Krisen, den anhaltenden Auswirkungen der weltweiten COVID-19-Pandemie und der wachsenden Bedrohung durch klimabedingte Extremwetterereignisse Betroffenen in 155 Ländern und Gebieten zu retten.

Viele Familien haben nach den Kämpfen im Osten der DR Kongo am Standort Kanyaruchinya für Vertriebene in der Provinz Nord-Kivu Zuflucht gesucht.
Viele Familien haben nach den Kämpfen im Osten der DR Kongo am Standort Kanyaruchinya für Vertriebene in der Provinz Nord-Kivu Zuflucht gesucht.

„Heute sind mehr Kinder auf humanitäre Hilfe angewiesen als je zuvor in der jüngsten Geschichte“, setzte am Montag die Exekutivdirektorin des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen, Catherine Russell, einen dringenden Notruf an die Welt ab. „Überall auf der Welt sind sie mit einer tödlichen Mischung aus Krisen konfrontiert, von Konflikten und Vertreibung bis hin zu Krankheitsausbrüchen und rasant steigender Mangelernährung. Gleichzeitig verstärkt Klimawandel diese Krisen und löst weitere aus. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir über die richtigen Hilfsmittel verfügen, um die Kinder mit gezielten und rechtzeitigen humanitären Maßnahmen zu erreichen“, so die Unicef-Vertreterin laut einer Medien-Aussendung.

Fast so viele wie in der ganzen EU leben

Übrigens: In der gesamten EU leben rund 140 Millionen Kinder und Jugendliche. Also fast genau so viele in anderen Gegenden der Welt, vor allem dem globalen Süden, sind extremst (lebens-)bedroht. Allein fast 37 Millionen Kinder wurden aufgrund einer Vielzahl von Krisen aus ihren Heimatregionen vertrieben – so viele wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr.

Am 24. August 2022 stehen von links nach rechts Yalda, Ibrahim und Mustafa, Bewohner des Bezirks Khoshi, Provinz Logar, Afghanistan, in dem Lager, in dem sie leben, seit ihre Häuser bei den jüngsten Sturzfluten zerstört wurden.UNICEF verteilt Hygiene-Kits an Familien, die im Bezirk Khoshi vertrieben wurden, die wichtige Dinge wie Seife zum Baden und Waschen, Handtücher, Shampoo und Damenbinden enthalten.
Am 24. August 2022 stehen von links nach rechts Yalda, Ibrahim und Mustafa, Bewohner des Bezirks Khoshi, Provinz Logar, Afghanistan, in dem Lager, in dem sie leben, seit ihre Häuser bei den jüngsten Sturzfluten zerstört wurden.UNICEF verteilt Hygiene-Kits an Familien, die im Bezirk Khoshi vertrieben wurden, die wichtige Dinge wie Seife zum Baden und Waschen, Handtücher, Shampoo und Damenbinden enthalten.

Maßnahmenplan

Im Rahmen des „Humanitarian Action for Children“ („Humanitären Maßnahmenplan für Kinder“), der den Finanzmittelaufruf von Unicef für das Jahr 2023 enthält, plant das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, Kinder wie folgt mit Hilfe zu erreichen

Am 24. August 2022 bringt ein Vater sein Kind zu einer von UNICEF unterstützten mobilen Gesundheitsklinik, um sich im Bezirk Khoshi, Provinz Logar, Afghanistan, behandeln zu lassen, wo sein Haus durch die jüngsten Überschwemmungen zerstört wurde.
Am 24. August 2022 bringt ein Vater sein Kind zu einer von UNICEF unterstützten mobilen Gesundheitsklinik, um sich im Bezirk Khoshi, Provinz Logar, Afghanistan, behandeln zu lassen, wo sein Haus durch die jüngsten Überschwemmungen zerstört wurde.

Vorrangige Zielländer

Die fünf wichtigsten Spendenaufrufe nach Finanzierungsbedarf für 2023 sind:
* Afghanistan: 1,65 Milliarden US-Dollar
* Ukraine und Hilfe für Menschen auf der Flucht aus der Ukraine: 1,058 Milliarden US-Dollar
* Syrische Flüchtlingskrise: 867 Millionen US-Dollar
* Demokratische Republik Kongo: 862 Millionen US-Dollar
* Äthiopien: 674 Millionen US-Dollar

„Die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels sind eine allgegenwärtige Bedrohung für Kinder“, sagt Russell. „Deshalb setzen wir im Rahmen unserer humanitären Hilfe einen Schwerpunkt auf Klimaanpassung und Stärkung der Widerstandsfähigkeit. So können wir die Kinder erreichen, die die heutigen Krisen durchleben und ihnen und ihren Gemeinschaften helfen, sich auf die kommenden vorzubereiten.“

„Vergessene“ Kinder

Unicef weist auch darauf hin, dass auf die Menschen in so manchen Regionen der Welt von der internationalen Gemeinschaft oft „vergessen“ wird, so sind die fünf am schlechtesten finanzierten Hilfsaufrufe von Unicef für das laufende jahr folgende:
* Libyen 91% unterfinanziert – sozusagen Hilfe für eines von zehn notleidenden Kindern!
* Kamerun 89% unterfinanziert
* Libanon 89% unterfinanziert
* Europäische Mehrländer-Hilfe für Menschen auf der Flucht: 88% unterfinanziert
* Guinea 85% unterfinanziert