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Bildmontage aus den Fotos der fünf Final-TEams in der Kategorie Entrepreneuership: Curiosity Crates, IncluNet, Polyflex, SchoolBash und Kayf.app

Coole, schlaue, soziale unternehmerische Aktivitäten

Rund eine Woche, bevor die neun Landessieger ihre jeweilige Junior-Company im Bundesfinale des Bewerbs der besten Schüler:innen-Firmen präsentieren, stellten sich im Österreich-Finale von Jugend Innovativ (JI) auch die fünf besten Wirtschaftsprojekte vor – und dem Bewerb vor der der Jury. Auch wenn schon am Donnerstag (5. Juni 2025 die Preise vergeben worden sind , Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… stellt sie – wie auch alle anderen 30 Finalprojekte in der jeweiligen Kategorie in jener Reihenfolge vor, die sich aus der JI-Startliste ergibt.

MINT-Boxen

Wenn Leon Rozboril über die Anfänge von „Curiosity Crates“ (Neugier-Box) zu schildern beginnt, kommt er ins Schwärmen über Erlebnisse aus seiner Volksschulzeit, die Augen beginnen zu leuchten. „Wir hatten chemische Experimente gemacht und ich war begeistert davon. Leider gab es so etwas im Gymnasium nicht mehr.“

Diese, seine eigene Lust und Freude am Experimentieren, am Eintauchen in Chemie, aber auch Physik, Naturwissenschaften, Mathematik – das was als MINT-Fächer (I für Informatik, T für Technik) steht, hat er gemeinsam mit Jan Hager und Manuel Pichl in seiner jetztigen Schule, der BHAK /BHASch Bruck an der Leitha (Niederösterreich) zu einem Projekte der Kategorie Entrepreneurship verpackt.

Jan Hager, Manuel Pichl und Leon Rozboril mit ihrer
Blick in die MINT-Schachtel

Eingepackt in eine Kartonbox sind Unterlagen für ein halbes Dutzend einfacher Experimente, die Pädagog:innen mit ihren Schüler:innen durchführen können – gedacht für das letzte Jahr in der Volksschule. Gebrauchsfertige Anleitungen wie Turm- oder Hochhausbauten aus Papier und Klebestreifen, Papierflieger, Untersuchungen mit einer Lupe, Kressesamen usw. Ersteres als Aufgabe für kleine Teams, Zweiteres durchaus auch als Bewerb der einzelnen Kinder.

Neben dem Basteln und Beobachten verbinden die Inhalte der Curiosity Crates, die sie an Schulen verkaufen, vielleicht noch mit Anleitungs-Videos bzw. Links zu solchen bestücken wollen „Informationen zu Berufen mit denen diese Versuche verbunden sind – Architektur, Pilot:in…“

IncluNet

Inklusion ist ein weit verbreitetes Schlagwort. Barrierefrei sollen, eigentlich müss(t)en nicht nur Gebäude usw. sein, sondern auch die digitale Welt. Ist (noch?) lange nicht oder bei Weitem so, fanden Tymofii Nosov, Sedat Sallamaçi und Joshua Matt von der HTBLVA Dornbirn (Vorarlberg). Wer nicht lesen kann, tut sich besonders schwer, ist von vilem ausgeschlossen.

Das Trio arbeitete mit Caritas Werkstätten und der Lebenshilfe im westlichsten Bundesland zusammen und begann eine App zu programmieren, die auf bildlichen Inhalten aufbaut, die aber natürlich für jene, die nichts oder schwer sehen, auch zum Hören sind, aber auch als Text – dann sicher in einfacher Sprache – ausgegeben werden können.

Zunächst ist daran gedacht, sozusagen eine eigene inklusive Social-Media-Plattform aufzubauen, bei der di User:innen (Nutzer:innen) sowohl Fotos posten als auch Bilder zeichnen oder mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz Bilder gestalten, die sie auch per Mikrofon ansagen können. Da es noch mehr unterschiedliche, individuellere Anforderungen gibt, könnten auch eventuell für Menschen mit Epilepsie das Scroll-Tempo begrenzt oder Schwarz-Weiß-Filter aktiviert werden.

Beim Einloggen würden Werkstatt-Mitarbeiter:innen helfen. Noch ist IncluNet in Entwicklung, „Wir wollen es bis Jahresende fertig programmiert haben“, hoffen die drei Schüler. Und vielleicht auch darauf, dass Partner einsteigen und dieses Netz, um diese Plattform dann auch darüber hinaus öffnen zu können.

Neues „Leben“ für Tennis-Saiten

Wie das Duo von „PrintReclaim“ Abfälle, die beim 3D-Drucken entstehen recycelt – siehe Bericht in der Kategorie Design (ganz unten verlinkt) – so will auch eine (große) Gruppe von Schülern der HTL Mödling Abfall vermeiden. Reißen Saiten in Tennisschlägern, so fallen diese als Kunststoff ist an – und erhöhen Müllberge. Bisher.

David Djordjević, Timo Kantilli, Eric Marouschek, Rajko Petrović, Vojin Rakić, Ravajel Ravajeljan, Jovo Šašić, Ivan Stević, Semih Ünal und Tyrone Weikmann begann solches gerissenen Saiten zu sammeln, reinigte sie und in Zusammenarbeit mit Chemiefirmen wird dieser Kunststoff geschreddert, aus dem Granulat werden verschließbare (Jausen- und andere) Boxen hergestellt.

„Polyflex“, so das Projekt der zehn Schüler – von denen nicht alle beim Foto für Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… dabei sein konnten – vermarktet aber nicht nur den bisherigen Abfall, sondern bietet Workshops an, wo der Gedanke, dass so manches was bisher im Müll landet, Ausgangsmaterial für Recycling sein könnte, vermittelt werden soll.

Sichere (Schul-)Partys

Riesen-Partys mit bis zu 4000 Leuten stellten Paul Graf und Valentin Krissmanek aus der Handelsakademie in der Wiener Maygasse (Hietzing; 13. Bezirk) mit ihrem Unternehmen „Schoolbash“ schon auf die Beine, organisierten Dutzende Clubbings – und das seit zwei Jahren. Je länger sie das – früher mit einem dritten Kollegen (Felix Hawle) machten, desto mehr wurde ihren Besucher:innen und damit ihnen selbst Sicherheit in mehreren Bereichen ein zentrales Anliegen.

Getränke auf K.O.-Tropfen testen, Verhindern von Diskriminierungen, (sexuellen) Belästigungen, Drogen usw. sind must haves der Veranstaltungen, die sie organisieren – über Teststreifen und Awareness-Teams. Auch wenn „dadurch natürlich Kosten anfallen, wollen wir faire Preise garantieren“, meinen die beiden zu KiJuKU.at „Die Tickets kosten bei uns 8 bis 15 €.“ Organisiert werde vor allem über Schulsprecher:innen und wie bei Schulbällen, vorerst in Wien und Niederösterreich, „wir wollen aber auf die ganze DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) ausweiten“, geben sich die beiden Eventmanager unternehmerisch optimistisch.

Kayf – cool

War das jetzt in meinen eMails, als Nachricht via WhatsApp, Insta, gar Facebook oder kam das als SMS? Wem passiert es nicht, immer wieder zu suchen, wo sich welche Info findet?  

Ankush Ahuja, Alexander Awart, Pavel Bakshi und Gioia Frolik aus dem TGM (Wien-Brigittenau; 20. Bezirk) präsentierten im 38. Jugend-Innovativ-Finale ein Werkzeug, das sie gemeinsam mit Tobias Fischinger ausgedacht, umgesetzt, programmiert und online gestellt haben.

Ihre – englischsprachige Website – von der die Anwendung downgeloadet werden kann (Free-Version ohne sowie kostenpflichtige – 10 €/Monat mit Support), stellt die Angebote für kooperative Dokumenterstellung, Suchfunktionen über alle Kanäle samt KI-basierter Unterstützung im Detail dar – kayf.app

Übrigens, wie einigen andere Projekte auch, setzt diese Gruppe auf open source – also Programmierung, die transparent ist und von anderen weiterentwickelt werden kann.

Ach ja, die Nachfrage beim Team, wofür Kayf denn vielleicht eine Abkürzung wäre, ergab: „Kayf ist ein russisches Wort und bedeutet so etwas ähnliches wie bei uns cool!“

kijuku_heinz

Wird forgesetzt – weitere Kategorien sowie Preisträger:innen

Großgruppenfoto vom 17. steirischen Kindergipfel in Wildon

„Sicher & gesund – wir wollen das Leben kunterbunt!“

Zum 17. Mal in diesem Jahrhundert kamen junge und jüngste Abgeordnete aus Kinder-Gemeinderäten und -Parlamenten zusammen (im vorigen gab es Anfang der 90er Jahre bereits einige – österreichweite – Kindergipfel in der Steiermark in Mürzsteg). 140 Vertreter:innen der jungen Generation aus 16 Gemeinden und Städten (Bruck an der Mur, Eibiswald, Eisenerz, Feldkirchen bei Graz, Fernitz-Mellach, Gössendorf, Graz, Hart bei Graz, Kapfenberg, Lebring, Raaba-Grambach, Riegersburg, St. Stefan im Rosental, Tillmitsch, Trofaiach, Wildon) diskutierten und arbeiteten – dieses Mal in Wildon – in Workshops und danach im Plenum zum diesjährigen Motto „Aufgepasst! Wir haben’s im Blick! Unsere Sicherheit geht vor“.

Zitronen und Äpfel für Autofahrer:innen

Praxisnah rückten Kindergemeinderät:innen und -parlamentarier:innen eines Workshops aus und führten mit Unterstützung der Polizei Radarkontrollen durch. Statt Strafen gab es Zitronen für Raser:innen. Im Gegensatz zur üblichen Praxis in der Realität gab es dafür auch Lob für rücksichtsvolle Autolenker:innen – ihnen überreichten die Kinder Äpfel als lohnenden Dank. Die Polizei sorgte auch für einen sicheren Weg vom Bahnhof zum Veranstaltungsort und stellte sich in einem Radio-Workshop den Fragen der Kinder.

Vollversammlung im Turnsaal der Mittelschule Wildon
Vollversammlung im Turnsaal der Mittelschule (und nciht wir ursprünglich hier irrtümlich stand Volksschule) Wildon

In anderen Workshops ging es ums Wohlbefinden: In Spielen, kreativen Arbeiten mit Ton oder mit Rätseln oder einer Schnitzeljagd wurden viele Bereiche des großen genannten Themas bearbeitet, die Umgebung erkundet, ein Insektenhotel gebaut und in einem Theater-Workshop bot eine Bühne Platz für Szenen zu Zivilcourage.

Kinderrecht auf Mitbestimmung u.a.

Kindergipfel, ebenso wie die Gemeinderäte oder Parlamente in den Städten und Orten sind ein konkretes, wichtiges Mittel, um eines der zentralen Kinderrechte (Konvention von der UNO 1989 beschlossen), das nach Mitsprache und Mitbestimmung umzusetzen. Jedes Jahr steht bei den Gipfel-Treffen ein anderes Thema im Zentrum, das sich ebenfalls aus der Kinderrechtskonvention ableitet.

Sicherheit und Schutz – im Straßenverkehr, in der Umwelt und im täglichen Miteinander – waren eben dieses Mal das Thema. Die Kinder setzten sich intensiv mit den Verkehrssicherheit, psychischer Gesundheit und Wohlbefinden sowie einer sicheren und sauberen Umwelt auseinander. Die Kinderrechte auf Gesundheit, Spiel und Freizeit, Schutz vor Gewalt und Beteiligung sowie der im Artikel 3 der Konvention festgehaltene Grundsatz, dass bei allen Entscheidungen, die Kinder betreffen, stets das Kindeswohl an erster Stelle stehen muss, wurden von den Kindern letztlich in neun konkrete Botschaften „übersetzt“.

Eine Gruppe präsentiert die Ergebnisse ihrer Beratungen
Eine Gruppe präsentiert die Ergebnisse ihrer Beratungen

Neun Botschaften

Diese schrieben die Kinder auf Wolken, die gemeinsam mit bunten Regenschirmen in der Volksschule Wildon angebracht werden. Dies sind die neun Botschaften von denen eine titel dieses Beitrages wurde:

Begleitet und organisiert wurde das steirische Gipfeltreffen von beteiligung.st, der Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Bürger:innenbeteiligung in Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Wildon sowie dem Kindergemeinderat Wildon.

kijuku_heinz

Hier geht’s zu einem Telefon-Interview mit zwei Teilnehmerinnen des 17. steirischen Kindergipfels

beteiligung.st -> kindergemeinderat

Isabel und Lina mit einem Herzlich-willkommen-Plakat zum Kindergipfel

Wollen die Stadt ein bisschen grüner und sauberer machen

Zwei der mehr als 140 Kinder, die am letzten Mai-Wochenende ihre Gedanken, Ideen, Wünsche, Forderungen und Vorschläge beim 17. Steirischen Kindergipfel einbrachten (Bericht dazu in einem eigenen Beitrag, unten verlinkt), gaben in einer Pause Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… ein Interview – am Telefon, weil KiJuKU.at bei anderen Veranstaltungen in Wien unterwegs war.

Sowohl Isabel (12) als auch Lina (13) reisten aus Bruck an der Mur nach Wildon, dem diesmaligen Gipfel-Ort. Sie hatten in ihrer Stadt auch schon einen Kindergipfel. Beide nahmen dieses Jahr bereits zum dritten Mal an der Zusammenkunft von Kindern teil, die sich in ihren jeweiligen Orten, Gemeinden, Städten als Kinder-Gemeinderät:innen oder -Parlamentarier:innen engagieren.

Unter einem hellen Schirm stellen Workshupgruppen ihre
Unter einem hellen Schirm stellen Workshupgruppen ihre „Wolken“ mit Botschaften vor

Natur für den grauen Spielplatz

KiJuKU: Wie bist du dazugekommen, Kindergemeinderätin und Teilnehmerin an Kindergipfeln zu werden?
Isabel: Ich hab vor drei Jahren davon gehört und mich dafür interessiert, weil ich ein bisschen was verändern und dabei mithelfen wollte, um die Stadt kinderfreundlicher zu machen.

KiJuKU: Was waren oder sind dabei deine wichtigsten Anliegen, wodurch könnte Bruck an der Mur sich in diese Richtung verändern?
Isabel: Wir haben drei Spielplätz, zwei sind wirklich schön, aber einer ist etwas grau und langweilig.

KiJuKU: Und, konntet ihr da etwas verändern?
Isabel: Wir Kinder haben darauf geschaut, dass Bäume in Töpfen auf diesen Spielplatz kommen.

KiJuKU: Waren nur Spielplätze ein Thema oder auch anderes, um die Stadt kinderfreundlicher zu machen?
Isabel: Wir haben im Kindergemeinderat auch andere Dinge besprochen, ein paar Mal sind auch Politikerinnen und Politiker aus der Stadt zu uns gekommen, um mit uns über unsere Vorschläge zu reden.

Unter einem hellen Schirm stellen Workshupgruppen ihre
Unter einem hellen Schirm stellen Workshupgruppen ihre „Wolken“ mit Botschaften vor

Der Müll stört uns sehr

KiJuKU: Was waren oder sind andere Themen, die euch wichtig sind?
Isabel: Sehr wichtig ist uns Müll. Es stört uns Kinder, dass viel Mist fast überall herumliegt.

KiJuKU: Gibt es zu wenige Mistkübel?
Isabel: Nein, es gibt fast an jeder Ecke einen Mistkübel, aber vielen Leuten ist das offenbar egal, sie lassen Müll fallen und liegen.

KiJuKU: Was kann dagegen – oder vielmehr für das Gegenteil getan werden?
Isabel: Wir Kinder haben Schriftplakate gemalt, mit denen wir Menschen bitten, ihren Mist in die Kübel zu werfen. Bei manchen hat es auch schon etwas bewirkt.

KiJuKU: Wie viele Kinder machen im Kindergemeinderat mit und wie oft trefft ihr euch?
Isabel: So ungefähr zehn bis 15 Kinder kommen einmal im Monat zusammen.

KiJuKU: Was war / ist dir beim Kindergipfel wichtig?
Isabel: Mir war’s immer wichtig, neue Leute aus den anderen Kindergemeinderäten und -Parlamenten kennen zu lernen und von ihnen über ihre Arbeit zu erfahren.
Im Vorjahr war der Kindergipfel in unserer Stadt und da durften wir ein bissl mitorganisieren.

Unter einem hellen Schirm stellen Workshupgruppen ihre
Unter einem hellen Schirm stellen Workshupgruppen ihre „Wolken“ mit Botschaften vor

Stadt soll ein bisschen grüner werden

KiJuKU: Was war bzw. ist dir das wichtigste Anliegen als Kindergemeinderätin?
Lina: In Bruck ist mir besonders wichtig, dass die Stadt ein bisschen grüner wird. Es gibt so viele Straßen und Beton und nicht wirklich viele Pflanzen. Kleine Kinder haben so in ihrer Wohn-Umgebung nicht viel Natur.

KiJuKU: Was schätzt du an den Kindergipfeln?
Lina: Dass ich hier immer die Kinder von den anderen Parlamenten und deren Beweggründe für ihre Aktivitäten oder neue Themen kennenlernen kann.

Saubere und sicher Umwelt

KiJuKU: Was waren neue Themen für dich?
Lina: Beim ersten Gipfel wo ich dabei war, ging’s vor allem um Umweltverschmutzung und was alle dagegen tun können, um die Natur sauber zu halten.
Beim zweiten ist es vor allem um Verhalten gegenüber Menschen gegangen, auch wenn sie andere Religionen haben oder aus anderen Ländern kommen.

KiJuKU: Aber war das neu, wird das nicht auch in der Schule besprochen?
Lina: Schon, ab und zu reden wir auch in der Schule darüber, aber beim Kindergipfel war viel Neues dabei.
Und heuer reden wir viel über Polizei, Sicherheit, psychische Gesundheit, saubere und sichere Umwelt und Verkehr; unser Motto ist „Aufgepasst, wir haben’s im Blick!“

KiJuKU: Apropos Verkehr, wie schaut’s da in Bruck aus?
Lina: Wir haben keine Zebrastreifen und Ampeln außer bei den Hauptstraßen, aber es ist bei uns relativ sicher, die Autofahrerinnen und Autofahrer passen schon auf Fußgänger auf.

Beim vorjährigen Kindergipfel hielten große Holzfiguren die Botschaften der Kinder
Beim vorjährigen Kindergipfel hielten große Holzfiguren die Botschaften der Kinder

KiJuKU: In welchem Workshop hast du mitgearbeitet?
Lina: Bis jetzt, so wie die Isabel, in der Wohlfühlwerkstatt. Wir haben Zettel geschrieben mit Komplimenten an uns selber. Und die geben wir in Gläser. In diese Wohlfühlgläser können wir irgendwann reingreifen, wenn’s uns nicht so gut geht und einen solchen Zettel rausnehmen und lesen!
Und wir haben an Botschaften gearbeitet – siehe den unten verlinkten Beitrag dazu.

Isabel: Im Vorjahr haben wir unsere Botschaften auf Holzmanschgerln (große hölzerne Figuren, siehe Foto oben) geschrieben, heuer auf Papier-Wolken.

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Doppelseite aus "Hilfe! Eine Woche ohne Handy"

Eine Woche ohne Handy

„Meine Fotos“, hauchte sie. „Mein Leben!“ So fertig reagierte Libby auf den Vorschlag ihrer Lehrerin für dieses Experiment: Eine Woche ohne Handys. Alle smarten Mobiltelefone wurden in eine Kiste gesperrt und alle sollten Tagebuch – auf Papier – darüber führen. Rosa, die Erzählerin schildert wie ihre Freundin, mit der sie in einer Arbeitsgruppe ist, sich das so überhaupt nicht vorstellen konnte. Auch die Lehrerin und die Familien sollten / wollten mitmachen.

Dieses Setting wählte Autor Thomas Feibel, der sich seit Jahrzehnten mit Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen auseinandersetzt, für sein Buch „Hilfe! Eine Woche ohne Handy“. Der dritte im Bunde der Arbeitsgruppe, Malik, konnte sich gar nicht vorstellen, ohne Spiele auf seinem mobilen Gerät auskommen zu können. „Weckt mich einfach, wenn es vorbei ist“, stöhnte er.

Doppelseite aus
Doppelseite aus „Hilfe! Eine Woche ohne Handy“

Sprechender, schlauer Kater

Doch er blieb wach, zeichnete und suchte Sticker für das Tagebuch, Rosa, die Erzählerin, schreib und Libby machte Fotos mit einer Sofortbildkamera. Zur Verstärkung holte sich das Trio Rosas Kater Dix. Der konnte sprechen und über die Kette der Klospülung im Gartenhaus lud er die drei Kinder ein, mit ihm Zeitreisen zu unternehmen.

Über diesen „Trick“ verrät der Autor in recht einfacher Sprache und mit sehr vielen Zeichnungen (Josephine Wolff) geschichtliche Bögen – von Rauchzeichen bis zur SMS, vom Telegrafen bis zur Videotelefonie, aber auch Zusammenhänge zwischen Computern und Handys, die Wichtigkeit von Spielen fürs Lernen und nicht zuletzt Infos und Tipps in Sachen Fake News und Achtung vor Gefahren im Internet.

Am Ende – natürlich kriegen alle ihre Handys wieder und präsentieren ihre Projekt-Tagebücher – gibt’s noch Erklär-Seiten von Dix zu wichtigen Begriffen rund um Internet und Smartphones.

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Titelseite von
Titelseite von „Hilfe! Eine Woche ohne Handy“

Grafik der zentralen Ergebnisse dieser neuen Lehrlings-Umfrage, was den Lehrlingen am wichtigsten ist

Sicherer Job, gute Bezahlung stehen für Lehrlinge an der Spitze

Sicherer Arbeitsplatz vor angenehmen Arbeitszeiten, gutem Geld. Dann erst folgen gutes Betriebsklima und gute Work-Life-Balance. Das sind kürzest zusammenfasst die Ergebnisse einer aktuellen, repräsentativen Umfrage unter 800 Lehrlingen in Österreich, die kurz vor den Osterferien vorgestellt wurden; erhoben vom Institut für Jugendkulturforschung und Kulturvermittlung – jugendkultur.at

Die oben genannte Reihenfolge gilt für „Lehrlinge gesamt“ – und selbst die Top-Position „sicherer Arbeitsplatz“ wurde nur von nicht einmal der Hälfte genannt, bei Mädchen allerdings deutlich mehr (rund 55 %). Dafür ist weiblichen Lehrlingen gutes Betriebsklima und die Work-Life-Balance wichtiger als hohe Lehrlingsentschädigung.

Die Umfrage wertete die Antworten noch nach einigen ausgewählten Branchen gesondert aus und da stellt sich heraus, dass im Tourismus die Entlohnung deutlich alle anderen Ergebnisse überragt und von mehr als sechs von zehn Befragten als wichtigstes genannt wurde.

„Generation Safety“ betitelt das Institut die Umfrage-Ergebnisse und formuliert: „In Zeiten der Krise denkt die Jugend in erster Linie über Sicherheit nach. Risiko und Abenteuer sind nicht angesagt. Man will klare Verhältnisse und eine materiell solide Lebensgrundlage.“

Abgefragt wurden auch die beliebtesten Ausbildungsbetreibe und da landete die ÖBB an erster Stelle. Erst vor viereinhalb Monaten hatte eine andere Studie – 1700 Befragte, darunter rund ¾ mit ÖBB-Bezug – ebenfalls ergeben, dass sich Lehrlinge in erster Linie stabile Arbeitsverhältnisse wünschen – siehe Link zu diesem Bericht unten am Ende des Beitrages.

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jugendkultur.at

Schnappschuss aus der Vorlesung "Cyberheld:innen aufgepasst!"

MFuisaT7S! – wie geht’s zu sicheren Passwörtern?!

Recht rasch füllt sich der große Hörsaal im Unizentrum Althanstraße (Wien-Alsergrund) bei der Vorlesung „Cyberheld:innen aufgepasst – Wie verändern digitale Medien deine Welt?“ Ausnahmsweise wird die Lehrveranstaltung nicht von Uni-Leherer:innen gehalten, sondern von zwei Gästen. Thomas und Gilbert sind vom Groß-Sponsor der Kinderuni, von der Telekom Austria A1. Ersterer – mit Nachnamen Arnoldner ist dort der Chef, zweiterer, Wondracek, leitet die Abteilung „Security“ (Sicherheit der Daten, der Verbindungen, Abwehr von Hacker-Angriffen und ähnliches).

Nach einem schnellen Ritt durch rund 150 Jahre Nachrichtenübermittlung – von der Pferdekutsche über Züge, Festnetz-Telefonie, erste kiloschwere Mobiltelefone bis zu aktuellsten Smartphones – dreht sich fast alles um die Sicherheit. Da spielt sich viel im Frage-Antwort-Modus ab, viele der Jung- und Jüngststudierenden wissen, warum sie nicht allzu viel private Daten ins Internet stellen (sollen), über Bösewichte, aber auch Unternehmen, die mit vielen privaten Daten sehr viel Geschäft machen, ist die Rede.

Ein „Trick“ für sichere Passwörter

Und dann gibt’s den Tipp, wie sichere Passwörter gewählt werden können, die nicht leicht zu knacken, aber selber doch leicht zu merken sind. Als Beispiel nennen die beiden Vortragenden das oben hier im Titel dieses Artikels schon genannte MFuisaT7S! Aha, und wie soll sich das wer merken, ohne es sich wohin zu schreiben – was erst recht wieder nicht so sicher sein könnte?

Nun, der Trick kommt von der anderen Seite: Einen Satz ausdenken und davon die Anfangsbuchstaben nehmen, in diesem Fall: „Meine Freunde und ich spielen am Tag 7 Spiele!“. Sollte jetzt natürlich niemand mehr verwenden, aber das Prinzip ist damit klar. Und das war für Nastasia und Emilia neu und zählte zu den Dingen, die ihnen an der Vorlesung am besten gefallen haben, berichten sie Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… als sie in der Warteschlange für den Stempel in ihrem Kinderuni-Ausweis warten. „Der Uni-Applaus mit dem Fingerknöcheln auf die Tische klopfen war für uns auch neu und interessant war auch, weshalb Google und andere Firmen so viel über uns wissen“, ergänzen die beiden Studentinnen, die heuer vor allem an der Medizinuni Lehrveranstaltungen besuchten, „weil wir beide gern Ärztinnen werden wollen“.

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Mit im Hörsaal waren auch viele der Kinder-Reporter:innen, vier von ihnen gaben KiJuKU.at ausführlichere Interviews. Dieser Beitrag erscheint dann in den nächsten Tagen.

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