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Schnappschuss vom ersten World Child Forum in Davos (Schweiz)
Schnappschuss vom ersten World Child Forum in Davos (Schweiz)
25.07.2023

Schatzkiste mit vielen Fragen und „unseren Ideen für unsere Zukunft“

Erstes „World Child Forum“ am Sitz des berühmten Weltwirtschaftsforums im Schweizer Davos. KiJuKU-Online-Video-Interviews mit drei jungen Teilnehmer:innen

Seit mehr als 50 Jahren ist der Schweizer Luftkurort Davos noch mehr bekannt für sein jährliches Treffen des Weltwirtschaftsforums. Die Mitgliedsunternehmen sind weltweit tätig und ziemlich reich, laut Wikipedia allesamt mit einem Umsatz von jeweils mehr als 4,5 Milliarden Euro. Aufgrund dieses – ökonomischen – Gewichts kommen beim Forum immer auch wichtige Politiker:innen, Wissenschafter:innen und nicht zuletzt Medien-Vertreter:innen in den Kanton Graubünden, in dem Davos liegt. Umwelt- und soziale Fragen wurden in den vergangenen Jahren auch hier zunehmend zum Thema.

Erstes Welt-Kinder-Forum

Da gerade diese beiden für heutige Kinder und Jugendliche für ihr weiteres Leben bestimmend sind, ja dieses geradezu gefährden, fand kürzlich an ebendiesem Ort das erste „World Child Forum“ (WCF, Welt Kind Treffen) statt. Rund 120 junge Menschen aus 20 Ländern aus Europa, Afrika, Süd- und Nordamerika sowie Antarktis (Pazifik) kamen zusammen. „Die Jüngsten waren so sechs, sieben Jahre, die ältesten 20 und ein bisschen darüber, die meisten so um die 15 oder 16 Jahre“, so die für Medienkontakte zuständige Kathrin Klass zu Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr…

Wir wollten natürlich auch mit einigen der Teilnehmer:innen selber reden. Trotz all der Hektik dieses Treffens, in dem die Kinder und Jugendlichen in sehr flexiblen, offenen, intensiven Workshops sowohl kreativ als auch inhaltlich arbeiteten, diskutierten, Forderungen, Wünsche und viele Fragen formulierten, gelang dies. Hier drei kurze verschriftlichte Versionen der Online-Video-Gespräche.

Shirin Makonda - Screenshot aus dem Video-Online-Interview
Shirin Makonda – Screenshot aus dem Video-Online-Interview

Eigene Ideen für unsere Zukunft

Shirin Makonda ist 15 und kommt aus Morogoro (Tansania, ca. 200 km westlich der Hauptstadt Daressalam). Sie kam gemeinsam mit 15 anderen Jugendlichen ihrer Schule. Zunächst schwärmte sie davon, dass „es hier ganz anders zugeht als bei anderen Kongressen. Sonst sind es immer eher eine Art von Seminaren, du hörst etwas, und fährst wieder. Hier war es ganz anders – so viele unterschiedliche Menschen konnten wirklich miteinander leben, wir konnten uns intensiv austauschen und echte Freundschaften knüpfen.“

In der Sache selbst berichtet sie „vor allem konnten wir Ideen und Beiträge für unsere eigene Zukunft entwickeln und gestalten. Ich habe – wie auch die anderen – die Chance bekommen, an unserer eigenen Zukunft zu arbeiten. Dazu haben wir unter anderem die wichtigsten Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, benannt und in einer Box gesammelt (genannt Schatzkiste). Dazu gehört natürlich, wie der Planet geschützt werden kann – sowohl was das Klima betrifft als auch wie Frieden gemacht werden könnte. Diese Fragen, Probleme und Ideen sollen dann beim nächsten Weltwirtschaftsforum präsentiert werden.“

Shirin Makonda und KiJuKU-heinz -  Screenshot aus dem Video-Online-Interview
Shirin Makonda und KiJuKU-heinz –  Screenshot aus dem Video-Online-Interview

„Die Gruppe aus Tansania hat gleich zu Beginn mit Trommeln, Gesängen und Tänzen die Stimmung bei unserem Treffen gerockt“, ergänzt die Medien-Verantwortliche gegenüber dem Journalisten.

Gaia Hoshen - Screenshot aus dem Video-Online-Interview
Gaia Hoshen – Screenshot aus dem Video-Online-Interview

So könnte Frieden funktionieren

Gaia Hoshen reiste aus Tel Aviv (Israel) an. Sie ist freiwilliges Mitglied der NGO „Combatants for Peace“ (KämpferInnen für den Frieden), die sich für ein friedliches Miteinander von Israel und Palästina in einer 2-Staaten-Lösung einsetzt. „Ich kam dazu, weil ich bei Demonstrationen für den Frieden dabei war. So ist für mich bei dem World Child Forum auch das Wichtigste, neue Leute zu treffen, miteinander zu diskutieren, um Toleranz rund um die Welt zu fördern. Und anderen Perspektiven zu eröffnen mit positiven Beispielen, wie friedliches Miteinander funktionieren kann und könnte.

Die 22-jährige arbeitet in einem Start-Up-Unternehmen im Medizinbereich.

Julius Bismarck - Screenshot aus dem Video-Online-Interview
Julius Bismarck – Screenshot aus dem Video-Online-Interview

Einprägsam aus dem echten Leben zu erfahren

Julius von Bismarck aus Deutschland, hatte von einem Bekannten und seiner Tochter vom World Child Forum gehört, „dann hab ich mir das Programm angeschaut, die vielen offenen Räume, in denen selbst viel zu gestalten war samt eigenen Beiträgen und Begegnungen haben mich überzeugt, hierher zu kommen. Und es hat sich bewahrheitet“, strahlt er im Online-Video-Interview.

„Ich bin Teil der Students for Future und bei einer Vereinigung, die sich für nachhaltige Lehre gerade in der Ökonomie einsetzt“, berichtet der Student einer speziellen Kombination von Philosophie, Politik und Ökonomie an der Universität von Witten/ Herdecke. Über das Umweltthema hinaus habe sich sein Blick bei dem Treffen in Davos erweitert. Als ein Beispiel nennt er „die Begegnung mit einem Teilnehmenden aus der Elfenbeinküste über die Rolle des Internationalen Währungsfonds. Theoretisch hatte ich mich damit zwar schon beschäftigt, aber seine konkreten Erzählungen der Auswirkungen der IWF-Politik waren für mich eine sehr einprägsame Erfahrung.“

Peace, not pieces

Eines der Videos auf dem Insta-Account des WCF zeigt viele der Zettel, die die Teilnehmer:innen für die „Schatzkiste“ geschrieben haben. Auf vielen haben sie Fragen an Erwachsene (nicht nur) des Weltwirtschaftsforums gestellt: Ob der Präsident gut schlafen könne, warum es so enorm Reiche und so viele Arme auf der Welt gibt. Wie können wir die Welt schützen, eine bessere Zukunft erkämpfen…? Warum wird so viel Geld in Kriege gesteckt, wenn doch damit Arme unterstützt werden könnten? Die meisten auf Englisch, manche auf Deutsch, andere auf Arabisch. Einer der Wünsche funktioniert als (akustisches) Wortspiel nur im Englischen: „Make Peace, not pieces!“ (Macht Frieden, nicht Stückwerk!)

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insta -> WCF-Video

„Denk dir die Welt“- Unicef- Ideenbewerb bis Ende Juli

Übrigens , nur noch bis 31. Juli 2023 haben Kinder und Jugendliche beim Kreativwettbewerb „Denk dir die Welt“ von Unicef-Österreich die Möglichkeit mitzumachen – mehr dazu in diesem KiJuKU-Beitrag hier unten: