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Johanna, Aljoscha, Matteo und Melanie in der Griechengasse, Wien
Johanna, Aljoscha, Matteo und Melanie in der Griechengasse, Wien
29.06.2021

Vom „Mitmischen“ zum Mediengespräch

KiJuKU-Gespräch mit Aljoscha, Johanna, Melanie und Matteo, die vier Jugendlichen, die den Gesundheitsminister im Mediengespräch Fragen stellen durften.

Aljoscha, Johanna, Melanie und Matteo sind die vier Jugendlichen, die am Dienstag ihre Generation mit Fragen – nur zu Impfung – beim Mediengespräch mit dem Minister vertraten. Kinder I Jugend I Kultur I und mehr … wollte die vier ein bisschen näher kennenlernen, wissen, wie es ihnen im Lockdown gegangen ist und was sie – in „Normalzeiten“ – gerne tun und so traf der Reporter das Quartett am Nachmittag.

Melanie und Matteo sind beide aus der Steiermark zum Mediengespräch mit dem Minister angereist, beide aus der Polytechnischen Schule in Deutschfeistritz und beginnen im Herbst mit Lehren, Melanie in einem Hotel und Matteo als Elektro-Betriebsanlagentechniker. Beide sind über das Projekt „mitmischen“ von Beteiligung.St (Fachstelle für Kinder-, Jugend- und BürgerInnenbeteiligung) in Kontakt mit Kinderrechten und so zur Pressekonferenz gekommen.

Längere Pausen erwirkt

„Mitgemischt“ haben sie schon als Klassensprecherin und ihr Stellvertreter und gemeinsam haben sie in Schule immerhin als Ausgleich zur Maskenpflicht eine Verlängerung der Pausen in Gesprächen mit der Direktion erwirkt. „Wir haben immer Doppelstunden und jetzt dazwischen jeweils 20 Minuten Pause“, so berichten die beiden dem Reporter.

Melanie war lange Zeit unschlüssig, aber „jedenfalls sicher eine Lehre machen zu wollen, obwohl ich gut in der Schule bin und mir viele zugeredet haben, mach doch eine weiterführende Schule und geh dann studieren. Aber ich wollte glich arbeiten – etwas wo ich viel Kontakt mit Menschen habe“. Eine Schnupperwoche in einem Hotel auf der Teichalm hat sie überzeugt – die Arbeitgeber offenbar auch. Die Lehrstelle ist fix.

Im Lockdown sei es für sie „vor allem am Anfang schwierig gewesen, ich selber zu motivieren, zu lernen und alle Aufgaben zu machen“.

Privat sei’s ihr nicht so schwergefallen, „ich war viel mit Freundinnen und Freunden über soziale Medien in Kontakt und außerdem oft im Reitstall. Das war fast immer möglich. Blöd war nur, dass man die Freundinnen und Freunde so lange nicht echt treffen und fortgehen konnte.“

Sogar im Lockdown Schnuppertage

Matteo wollte als kleiner Bub Polizist werden, „aber schon bald irgendwas mit Elektrik und Elektronik machen, ich hab zu Hause manches zerlegt und repariert, zum Beispiel meinen Controller“.

Seine Lehrstelle als Elektrobetriebstechniker hat er bei Andritz leicht und schnell gefunden. „Ich hab sogar im Lockdown im Herbst Schnuppertage gehabt. Aber wir wurden dort auch immer getestet“.

Der schulische Umstieg auf Online sei für ihn „nach einer Gewöhnungsphase ganz okay“ gewesen. Genervt habe ihn, „so lange nicht andere Leute treffen zu dürfen und vorher bin ich zwei bis drei Mal in der Woche Kick-Boxen gegangen“.

Wieso hört man nicht auf uns Jugendliche

Aljoscha und Johanna sind beide 17. besuchen die 7. Klasse des Gymnasiums Klostergasse (Wien-Währing) und sind seit sie in die Schule gehen, also seit elf Jahren befreundet. Sie war schon zum Geburtstag der Kinderrechte am 20. November des Vorjahres bei einem Online-pressegespräch dabei – über zufällige private Connections. Damals waren Kinderrechte ein ziemlich neues Thema für sie.

„Ich hab mich schon länger gefragt, warum auf Jugendliche nicht mehr gehört wird. Eigentlich sagen doch alle immer, wir sind die Zukunft?!“

Den Lockdown fand Johanna „am Anfang ganz schwierig, weil ich gern Freundinnen und Freunde treffe oder wenn’s draußen kalt ist wir zu der einen oder dem anderen nach Hause gehen.“ Sie habe sich ganz streng an alle Regeln gehalten, weshalb das alles dann nix wurde. „Zum Glück haben wir einen Garten, wo ich ein bisschen raus konnte.“

Dann habe es eine Phase gegeben, „die total spannend war, weil ich wissen wollte, wie sich das alles weiter entwickelt. Aber ganz schwierig war es, meine Großeltern, die ich sonst immer einmal in der Woche getroffen habe, so lange nicht sehen konnte, bis sie geimpft waren. Mit Freundinnen und Freunden konnte ich wenigstens Video-chatten, das war mit den Großeltern nicht möglich.“

Beim Online-Unterricht bemängelt Johanna, „dass erst viele Lehrerinnen und Lehrer nicht einschätzen konnten, was wir zu Hause bewältigen können. Noch schwieriger war’s später als wir sechs Stunden am Stück nur Video-Unterricht hatten. Nach so einem Vormittag musste ich danach gleich schlafen gehen. Ich versteh auch nicht, die Lehrerinnen und Lehrer haben auch oft gesagt, dass das für sie anstrengend ist, wieso machen sie das dann so?!“

Vor Corona hat Johanna getanzt, damit hatte sie aber schon vor der Pandemie aufgehört, „aber Freundinnen und Freunde treffen und nicht nur spazieren, sondern einmal auch ins Kino oder ein Restaurant gehen, das ist mir schon sehr abgegangen“.

Anfangs schockierend

Aljoscha fand den Lockdown „anfangs schockierend, aber auch ein bisschen spannend“. Er sei auch brav zu Hause geblieben, „ich bin auch gut mit meiner Familie ausgekommen, sogar mit meiner Schwester, wir sind manchmal aufs Land gefahren, sind viel spazieren gegangen“.

Schule im Lockdown war für ihn zu Beginn chaotischer, danach sei’s besser geworden, der massive Video-Unterricht habe ihn allerdings genauso fertig gemacht wie Johanna – und viele andere Jugendliche.

Bis vor dem Lockdown hat Aljoscha Basketball in einem Verein gespielt – vier Mal in der Woche war er trainieren. „Ich war zwar öfter im Park, alleine auf den Korb werfen. Das ist mir schon sehr abgegangen, aber jetzt überleg ich, ob ich das überhaupt noch will.“ Ansonsten habe er in den Lockdown-Phasen Tischtennis gespielt, „das ist ein guter Corona-Sport, weil da ohnehin der Abstand gegeben ist, drum ist rund um die beiden Tischtennistische im Park immer urviel los“.

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