Wo Kinder einen Panzer weg fantasieren

„Ihr lieben Kinder, das hier macht BUMM BUMM, und dann fallen alle UM“, sagt der dritte“, drohen drei uniformierte Soldaten um den spielenden Kindern zu erklären, dass das „Nashorn aus Metall“ ein Tod bringender Panzer ist. Was wahrscheinlich die meisten Kinder angesichts der aktuellen Nachrichten aus der wenig entfernten Ukraine ohnehin mitbekommen.

„Panzerschloss“ ist das jüngste Bilderbuch aus der Reihe „Fynn & die Kinder“ von Lisa Aigelsperger mit Illustrationen von Beatrice Cozzoloni. Auf 32 Seiten lässt dieses Bilderbuch (nicht nur) Kinder träumen, wie in utopischer Fantasie von Zauberhand Waffen und Kriege verschwinden könnten. Die verkleideten Kinder – Prinzessin Lamia und ein Räuber mit einem weiteren namenlos hinzugekommenen Kind, das den Panzer entdeckt hatte, verwandeln diesen in ein Schloss. Was erst die Soldaten verwirrt, weil sie ihn nicht mehr finden – und am Ende friedlich ausgeht.

Auch wenn sich die Kinder das vielleicht nur erträumen, um dem drohenden Elend der Kriegswaffe(n) zu entkommen. Wenigstens für eine Zeitlang. Vielleicht sehen sie im Panzer ja nur vorübergehend ein Schloss, so wie Fynn in Wolken auch Drachen sieht und mit Lamia später in einem Baumstamm ein Krokodil entdeckt (Band 1 bzw. 2).

Fynn, der in den ersten beiden Bänden noch ein Bub in Gestalt eines kleinen Bruders von Saint-Exupérys „kleinem Prinzen“ zu sein schien – Motto der Reihe: „Was wir mit dem Herzen sehen“ – ist hier ein erwachsener Mann mit Bart. Lamia, die er in Band 2 traf, bleibt hingegen ein Kind. Ob sie wohl Pippi Langstrumpfs Krummelus-Pillen geschluckt hat, um sich vor dem Erwachsen-Werden zu bewahren?

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Beatrice Cozzolino/Leykam Verlag

Titelseite des Bilderbuchs „Panzerschloss“

Erklär-Video des ZOOM-Kindermuesums (Wien) zum Krieg in der Ukraine

ORF-Story „Mit Kindern über Krieg sprechen“ samt Erklärvideo in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Fernsehen SRG