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Ehrung aller nominierten Pädagog:innen

Alle nominierten Lehrer:innen haben gewonnen

26 Mal gab es neben Merkur-Statuen für die besten Projekte – immer wieder einmal durchaus auch wechselnde – sowie stets für die students of the year – geteilt nach Handelsschulen sowie -akademien – jeweils auch eine solche Trophäe für die/den Teacher des Schuljahres. Manchmal waren es schon Duos, die für ihre gemeinsame herausragende pädagogische und soziale Arbeit so belohnt wurden. Aber heuer – da war alles neu. Alle sieben nominierten Lehrer:innen – aus einer der sechs Schulen der privaten Vienna Business School zwei – wurden gleichwertig gefeiert; zwar ohne Merkur, dafür mit Blumensträußen aber eben alle Sieger:innen; und das obendrein stellvertretend für alle Pädagog:innen der VBS.

Für alle sieben…

Martin Göbel, Vorstand des Fonds der Wiener Kaufmannschaft, Schulbetreiber und -erhalter der VBS-Standort Wien und Mödling – würdigte die herausragenden Leistungen von Florian Brechelmacher (Akademiestraße), Silvia Maria Schmidt (Hamerlingplatz), Doris Huber und Petra Klicha-Kocurek vom Bildungsberatungsteam (Schönborngasse), Fabian Filz (Floridsdorf), Bettina Fennesz-Hasengst (Augarten) sowie Alexandra Ritt (Mödling).

Allen sieben ist gemein, dass sie nicht nur Fächer unterrichten, sondern junge Menschen – was natürlich auch für sehr viele andere Pädagog:innen nicht nur dieser Schulen gilt -, aber sich jeweils neben dem Unterricht noch weiteren oft ehrenamtlichen Tätigkeiten widmen.

Noch-Bildungsdirektor

Einen Merkur gab es hingegen für einen ehemaligen Schüler, Absolvent der Akademiestraße, der später auch kaufmännische Fächer unterrichtete und nun sieben Jahre lang erst den Stadtschulrat für Wien und dann die umbenannte und umorganisierte Bildungsdirektion leitet(e). Eine Funktion, die er demnächst zurücklegen wird, weil er an aussichtsreicher Stelle für die SPÖ für das Parlament bei der Nationalratswahl im Herbst kandidiert. Er, der schon oft bei Merkur-Galas dabei war, nehme diese Auszeichnung aber nur stellvertretend für seine Mitarbeiter:innen entgegen, meinte er in seiner Dankesrede. Himmer hatte die Statue aus den Händen des stellvertretenden Direktors der Wiener Wirtschaftskammer, Alexander Biach, erhalten –  anstelle dessen kurzfristig verhinderten Chefs Walter Ruck.

Ehrenmerkur

In manchen Jahren werden auch Ehren-Merkure verliehen – so auch am 16. Mai 2024. Einen solchen bekam Susanne Neuner, die bis im Vorjahr die VBS-Floridsdorf 14 Jahre lang geleitet und davor schon 21 Jahre unterrichtet hatte und dabei mehrere neue Schwerpunkte eingeführt hat.Die Laudatio hielt Georg Papai der Vorsteher des 21. Wiener Bezirks und würdigte auch die über die Schule hinausgehende (Bildungs-)Arbeit der Jung-Pensionistin.

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Schnappschüsse von der Gala und am Rande derselben

Protestaktion gegen Stundenkürzungen in Volksschulen - in Wien, Juni 2021

Loch auf – Loch zu – Loch auf…

In Schule A (der Redaktion namentlich bekannt) soll die engagierte Lehrerin B (ebenfalls dem Journalisten bekannt, aber Vertraulichkeit zugesichert) Ende des vergangenen Schuljahres in eine Schule C (siehe vorherige Klammerbemerkungen) zwangsversetzt werden. Dort herrsche großer Personalmangel, so das Argument der oberösterreichischen Schulbehörde. Mag sein, aber auch in Schule A konnten die Unterrichtsstunden alle nur bewältigt werden, weil viele Pädagog:innen Überstunden leisteten. Also doch auch Personalmangel, oder?

Zwangsversetzungen oder nicht

„Versetzungen erfolgen nur in Abstimmung mit Schulleitung und Personalvertretung“, sagt Pressereferentin Birgit Kopf zu Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr…

„Wir stimmen Zwangsversetzungen generell nicht zu“, entgegnet hingegen der Landes- sowie Bundesvorsitzende der Gewerkschaft für Lehrer:innen an allgemeinen Pflichtschulen, Paul Kimberger zu KiJuKU.at

Löcher machen sich zwar in manchen Käsesorten gut, aber nicht bei der Besetzung von Schulklasse
Löcher machen sich zwar in manchen Käsesorten gut, aber nicht bei der Besetzung von Schulklasse

Aussage gegen Aussage. Ping – Pong, also retour zur Bildungsdirektion. „Wir versuchen zu vermeiden, jemanden wo hinzuversetzen, wo sie oder er nicht will.“ Aber temporär könne es sein, dass in einer Schule ein noch größerer Personalbedarf bestehe als an einer anderen. Es können und dürfen sich hingegen Leute laufend bewerben, und Stellen werden auch unterm Schuljahr ausgeschrieben, so die Quintessenz der Rück-Antwort aus der Bildungsdirektion an den Journalisten.

Fakt ist: Wegen drohender Zwangsversetzungen haben mindestens einige Lehrer:innen gekündigt und sich nun neu beworben. In der Schule A ist dem Vernehmen nach kein (andere) Bewerbung eingegangen. Hätte also einiges an Ärger, Energie gespart werden können 😉

OÖ: 300 Stellen ausgeschrieben

Übrigens wollte KiJuKU dann noch generell wissen, wie viele Pädagog:innen fürs kommende Schuljahr, das wie in fünf anderen westlichen und südlichen Bundesländern am 11. September beginnt, fehlen?
„Wir haben 300 Stellen im Pflichtschulbereich ausgeschrieben und 600 Bewerbungen bekommen, wobei sich Lehrer:innen für mehrere Schulen bewerben können. Ob und wie groß die Lücke sein wird, könne erst in der kommenden Woche gesagt werden.“

Österreich-Zahlen: Bitte warten

Wie’s österreichweit ausschaut, wollte Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… aus dem Bildungsministerium erfahren. Und wartet noch immer auf Antwort.

Wobei ja ein Teil des Problems von einer ehemaligen Bildungsministerin federführend mitgeschaffen wurde. Vor knapp mehr als 20 Jahren schrieb die damalige Ressort-Verantwortliche Elisabeth Gehrer einen Brief an alle Maturant:innen mit der Empfehlung, ja kein Lehramtsstudium zu ergreifen. Es ist aber selten so etwas klar vorherzusagen, wie viele Pädagoginnen und Pädagogen es braucht. Immerhin ist deren Alter bekannt, also auch, wann die meisten in Pension gehen. Genauso sagen die Geburtenstatistiken, dass so und so viele Kinder auf die Welt und sechs Jahre später in die Volksschule usw. kommen.

Wiens Bildungsdirektor Heinrich Himmer (links im Bild) und der unter anderem für Bildung zuständige Stadtrat Christoph Wiederkehr
Wiens Bildungsdirektor Heinrich Himmer (links im Bild) und der unter anderem für Bildung zuständige Stadtrat Christoph Wiederkehr

Wien: 31 fehlen

1400 Pädagog:innen und 100 Quereinsteiger:innen (über „Klasse Job“) habe Wien, wo wie in Niederösterreich und Burgenland die Schule am 4. September 2023 startet, sind in den vergangenen Wochen und Monaten neu angestellt, verkündeten Wiens Bildungsdirektor Heinrich Himmer und der u.a. für diesen Bereich zuständige Stadtrat und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr am Freitag in einem Mediengespräch im Wappensaal des Wiener Rathauses.

Dies seien allerdings bei weitem nicht zusätzliche Lehrer:innen, seien doch 900 in Pension gegangen und etliche entweder in andere Bundesländer umgezogen, in Karenz usw. Wie auch immer, insgesamt fehlen nur 31 Pädagog:innen, die hoffentlich auch noch gefunden würden, so die beiden Genannten.

Zur Entlastung der Pädagog:innen beschlossen Bildungsstadtrat und -Direktion, „im September keine Erhebungen an Schulen durchzuführen und genehmigen, die nicht gesetzlich vorgeschrieben sind, … denn wir wissen, dass die ersten Tage und Wochen im neuen Schuljahr besonders herausfordernd sind“.

Kostenlose warme Mahlzeit

Außerdem kündigte das Duo an, dass ab diesem Schuljahr in den ganztätig geführten Pflichtschulen das warme, gesunde Mittagessen für alle Schüler:innen kostenlos sein wird. In Summe kommen damit 50.000 Kinder und Jugendliche in diesen Genuss, und deren Eltern ersparen sich rund 1000 € im Jahr. Für dieses kostenfreie Mittagessen investiert die Stadt 44 Millionen im kommenden Jahr.

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