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Szenenfoto aus "Mauern" im Schauspielhaus Graz
Szenenfoto aus "Mauern" im Schauspielhaus Graz
29.06.2023

Wenn abgebaute Mauern dann doch in Köpfen „wachsen“

Gastspiel von She She Pop mit „Mauern“ beim Dramatiker:innen-Festival in Graz.

Vor einem projizierten Zitat der vor drei Jahren verstorbenen vor allem für ihre Kinder- und Jugendbücher bekannten Autorin Gudrun Pausewang aus „Die letzten Kinder von Schewenborn“ sitzt eine Frau am Schreibtisch an ihrem Rechner. So startet „Mauern“ der Gruppe She She Pop – in Zusammenarbeit mit etlichen Theatern und einzelnen Künstler:innen – siehe Infobox.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Mauern“ im Schauspielhaus Graz

In dem Pausewang-Roman (erschienen 1983) geht es um einen Atomkrieg mitten in (West-)Deutschland, erinnert im Nachklang vielleicht auch „nur“ an einen Super-GAU, einen Größtmögliche anzunehmenden Reaktor-Unfall. Aber dies ist „nur“ eine Erinnerung. Wir steigen ein ins Zeitalter nach dem Kalten Krieg. Die Protagonist:innen sehen sich mit einem Haufen an Büchern konfrontiert.

Mauern sind nicht nur gebaute Gebilde!

Welche sollen sie aufheben, welche sozusagen zum Altpapier geben, schlicht aussortieren. Und was ist für die Zukunft sinnvoll, brauchbar, bringt sie weiter? Nach welchen Kriterien erfolgt die Auswahl. Aus der DDR – weg damit? Sämtliche tote Autor:innen – weg? Oder braucht’s nicht vielleicht doch auch historische Bezüge?

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Mauern“ im Schauspielhaus Graz

Immer wieder kommen die Schauspieler:innen zusammen und sortieren sich und ihre Kriterien ein wenig neu, adaptieren vor allem ihre – gemeinsamen – Entscheidungsfindungen. Und beziehen via (voraufgezeichneter?) Video-Meetings weitere Spieler:innen aus ihrem Kollektiv ein – inklusive anderer Sprachen, etwa Koreanisch, das sie im Raum auch so unübersetzt stehen lassen. Ja selbst in der gleichen Sprache ist ja nicht immer alles (leicht) verständlich.

So ernst das Thema klingt, so (selbst-)ironisch und humorvoll – gespeist aus Spiel- und Wortwitz – ist der Abend – Gastspiel während des jüngsten Dramatiker:innen-Festivals – im Schauspielhaus Graz gespickt.

Follow@kiJuKUheinz

Compliance-Hinweis: Das Dramatiker:innen-Festival in Graz hat Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… für drei Tage zur Berichterstattung eingeladen.

INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Mauern

Eine Produktion von She She Pop in Koproduktion mit HAU Hebbel am Ufer Berlin, Kampnagel Hamburg, Künstler*innenhaus Mousonturm, FFT Düsseldorf, Schauspiel Leipzig, HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste

Idee & Konzept She She Pop
Von & mit (gespielt wird in wechselnder Besetzung): Sebastian Bark, Natasha Borenko, Johanna Freiburg, Annett Gröschner, Jahye Khoo, Alexandra Lachmann, Katharina Lorenz, Lisa Lucassen, Peggy Mädler, Mieke Matzke, Ilia Papatheodorou, Wenke Seemann, Berit Stumpf
Besetzung in Graz: Sebastian Bark, Annett Gröschner, Lisa Lucassen, Mieke Matzke, Peggy Mädler
Dramaturgie: She She Pop, Annett Gröschner, Peggy Mädler
Künstlerische Mitarbeit: Rodrigo Zorzanelli Cavalcanti
Director of Photography & Video Installation: Benjamin Krieg
Video Mitarbeit: Rocío Rodriguez
Bühne: Sandra Fox
Kostüm: Lea Søvsø
Kostüm Mitarbeit: Lili Hillerich
Musik: Max Knoth mit Maria Schneider
Ton: Xavier Perrone
Technische Leitung und Licht: Sven Nichterlein
Produktionsleitung: Berlin Chiara Galesi
Praktikum: María Giacaman, Ruth Lindner
Workshop Input Lavinia Knop-Walling
Proben Dolmetschung (Deutsch/Koreanisch) Eunsoon Jung
Englische Live Übersetzung PANTHEA / Anna Johannsen
Audiodeskription Pingpong Translation & Subtitling / Martina Reuter, Johanna Krins
Company Management Elke Weber

Mit Unterstützung des Theaterhaus Berlin Mitte; Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa, den Hauptstadtkulturfonds und die Rudolf Augstein Stiftung

Ein besonderer Dank gilt den Fotograf*innen und Archivar*innen, die Fotomaterial aus ihren künstlerischen Werken zur Verfügung stellen:
Arwed Messmer, mit Werken aus der Serie „Anonyme Mitte, Anonymous heart, Berlin“ , Nürnberg 2010, sowie „Inventarisierung der Macht. Die Berliner Mauer aus anderer Sicht“. Von Annett Gröschner und Arwed Messmer, Berlin 2016;
Robert Polidori, mit Werken aus der Serie „Zones of Exclusion PRIPRYAT AND CHERNOBYL“;
Andreas Rost, Courtesy Collection Regard, Berlin, mit Werken aus den Serien „Das Jahr 1990 freilegen“ , „Wahlgang“, „Mauern Ramallah“ und „Der unbekannte Oscar Niemeyer in Algiers“;
Wenke Seemann, mit Werken aus den Serien „and the moon is a blind eye“ und „ARCHIVDIALOGE #1 – Bauplan Zukunft“;
Benjamin Krieg mit Werken aus seinem Archiv

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