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Die neuen MoKi-Spieler:innen mit einigen der alten Figuren
Die neuen MoKi-Spieler:innen mit einigen der alten Figuren
07.08.2023

Bunter, frecher Märchenmix als Neubeginn?

Beim Wiener Kultursommer spielte MoKi, Mobiles Kindertheater, zum 50-Jahr-Jubiläum mit Figuren als alten Stücken eine rasante, aufmüpfige neue Mischung – erstmals nach der Pandemie.

Rotkäppchen fragt den Wolf, der schon die zache Oma verschlungen hat, hier natürlich NICHT, weshalb der so einen großen Mund hat. Dafür verklickert das selbstbewusste Mädchen – aus einem Trommel-Unterkörper und einem Schaumstoff-Teekessel mit rotem Deckel -, dem Gegenüber, was ihm dem Märchen zufolge droht – Jäger, Bauchaufschlitzen, Steine rein… Rotkäppchen wird Reporterin beim „Zauberspiegel“ und macht auf, um zu recherchieren, was hinter dem Gerücht von zwei entführten Kindern steckt.

Dornrose ist gar nicht erfreut, von einem Frosch zu küssen, den sie an die Wand wirft und der zum Prinzen wird. Aber auch ein Königssohn dürfe nicht einfach ungefragt ein Mädchen küssen. Und überhaupt habe sie eben viel Schlaf gebraucht und vielleicht spannende Träume gehabt. Außerdem ist es jetzt Zeit, dass sie die Macht von ihrem Vater übernimmt – und in ihrer Regentschaft vor allem auch Kinder fragt, was sie für ein glückliches Leben brauchen.

Neue Geschichten mit alten Figuren

Turbulent geht es zu im „Märchengeburtstag“ zu 50 Jahre MoKi (Mobiles Kindertheater) auf einer der neun Wiener Kultursommerbühnen, diesfalls im Währinger Park, bei der U6-Station Nußdorfer Straße. Dagmar Goller, Katharina Meinhart und Michael Perner hatten den wilden Ritt durch die schon angeklungenen und weitere Märchen ausgedacht und spielten ihn mit Figuren aus früheren Stücken des seit der Coronazeit brach liegenden Tour-Theatergruppe. Wenn Dornröschen, Frosch, Rotkäppchen, Wolf und noch einige mehr aufeinandertreffen so tun sie dies hier, weil sich König Moki, der Erste, zu seinem Halb-Jahrhundert-Jubiläum ein Märchenspiel wünscht. So wird nicht zuletzt eine Huldigungs-Zeremonie mit Vi-vat-Rufen mit dem Publikum eingeübt.

Wiederauferstehung von MoKi, Mobiles Kindertheater, zum 50er?

Ob dies sozusagen eine Wiederauferstehung, der Start für einen Neubeginn sein wird? Das konnten die Spieler:innen noch nicht sagen, „wir hoffen es“. Anklang bei Publikum hat das Spiel sowohl bei den jungen und jüngsten, aber auch den älteren Besucher:innen, für die so manche aktuell gesellschaftspolitische Anspielung dabei war, jedenfalls gefunden. Die Wise vor der Bühne war voll, trotz zweitweisen Regens.

Das Mobile Kindertheater hat in den Vor-Coronazeiten teils bis zu 350 Mal im Jahr irgendwo in Österreich in Turn- und anderen Sälen in Schulen, in Kindergärten und Veranstaltungsorten gespielt. Aus den Ensembles wurden so manche heute bekannte Persönlichkeiten später auf anderen Bühnen und im TV groß wie Andy Halwaxx, Tania Golden, Barbara Karlich.

Kulturelle Entwicklungshilfe durch Geflüchtete

MoKi wurde 1973 von dem damals aus der Tschechoslowakei geflüchteten Theatermacher „Laco“ Povazay in Wien gegründet und war auch später Mitbegründer der Österreich-Sektion der internationalen Kinder- und Jugendtheatervereinigung ASSITEJ, organisierte früh internationale Festivals mit Gruppen vor allem aus Südosteuropa – ein Bereich, der heute in der Szene leider eher vernachlässigt wird.

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Fast 2 Millionen Zuschauer:innen

Nach „Laco“ übernahm der später ebenfalls aus der CSSR geflüchtete Stefan Kulhanek die Leitung von MoKi und später die nächste Kulhanek-Generation. Wie überhaupt nicht zuletzt auch in verschiedenen Bereichen der Kultur geflüchtete Menschen so manche Impulse setzten, etwa im „TheaterBrett“ oder die Schriftsteller:innen Julya Rabinowich, Dimitré Dinev, die Filmemacher Arash und Arman T. Riahi und viele andere.

In den rund 47. Aktiven MoKi-Jahren wurden nicht ganz 14.000 Vorstellungen – 79 verschiedene Stücke – vor fast zwei Millionen Zuschauer:innen gespielt.

Follow@kiJuKUheinz

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INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

50 Jahre MoKi: Ein Märchengeburtstag

Figuren- und Maskenspiel
mit Figuren unter anderem aus den Stücken Nachtigall, Märchenkarussell, Der Drache Leopold, Hexenhochzeit
Spiel: Dagmar Goller, Katharina Meinhart, Michael Perner
Musik: Robert Altmann
moki-theater.at