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Szenenfoto aus "Da te ni sram" (schäm dich)
Szenenfoto aus "Da te ni sram" (schäm dich)
13.10.2023

Tollpatschiger Oktopus, Klau-Schildkröte oder Zwergesel

Experimentelle internationale Performance zwischen analog und digital rund um Scham im Dschungel Wien.

Scham bzw. Schamlosigkeit war nicht nur das Thema der Performance „Da te ni sram“
(Schäm dich) eines internationalen Gastspiels mit drei Aufführungen im Rahmen des Puls Festivals im Dschungel Wien. Auch die Form, der Auftritt selber, pendelte zwischen den beiden Polen – zumindest jene, die Kinder I Jugend I Und mehr… sah. Denn hier mussten sich die Zuschauer:innen zu Beginn via QR-Code in einer App gelandet, für eines von drei Fantansie-Tieren entscheiden: Tollpatschigem Oktopus, kleptomanische (zwanghaft stehlende) Schildkröte, Zwergesel.

Tanz, Monolog, Emojis, Musikvideos

Die Wahl führte zu einer Farbe und damit zu einer von drei verschiedenen Bühnen mit unterschiedlichen Performances. Gleich – so ergaben die Gespräche danach – waren die klobigen und doch irgendwie eleganten Stiefel, die ein wenig an Skischuhe erinnerten in denen sich die Performer:innen dennoch gekonnt, tänzerisch bewegten. Gleich auch die Struktur aus Bewegung, projizierten Emojis, Musik-(Videos), Erzählungen, die teils wirkten, als wären sie aus dem echten Leben gegriffen und dann wieder eigener heldenhafter Vorstellungen entsprungen.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Da te ni sram“ (schäm dich)

Gruppe „Zwergesel“ mit Farbe Pink ließ einen Mann erleben, der sich an seine Pubertät erinnert und vor allem durch Zurschau-Stellung überspitzten Macho-Gehabes dieses der Lächerlichkeit preisgab. Nejc Jezernik ließ aber auch Einblicke in so manch peinliche Momente zu, die dennoch über eine Spur Humor, Distanz zwischen sich und das Publikum legte.

Zu schnell

Die gesprochenen Passagen auf Slowenisch wurden von englischen Untertiteln begleitet. Die liefen allerdings zu schnell ab, um sie alle jeweils ganz lesen zu können. Sprechen/hören geht in der Regel eben schneller als lesen! Was übrigens dazu führte, dass manche der Besucher:innen, wie sie danach berichten, bald ganz aufhörten mitzulesen. Schade.

In der letzten Phase konnten alle via SmartPhones live in der App chatten und posten, was allerdings ein wenig bemüht wirkte.

Wie auch immer, vor fast eineinhalb Jahren hatte „The Pleasure of Shame“, die Abschlussperformance eines der Theater:Klubs im Dschungel Wien (die kürzlich bei der Stella-Preisverleihung nominiert war) zum Thema Scham das (junge) Publikum sicher mehr angesprochen.

Follow@kiJuKUheinz

INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Da te ni sram (Schäm dich)

Performance; ab 14 Jahren; 1 ¼ Stunden
Internationales Gastspiel: Lutkovono Gledaslišče Ljubljana (Slowenien) + Divadlo Alfa (Tschechien)
Slowenisch, Englisch, englische Übertitel

Konzept: Varja Hrvatin
Autor:innen: Lea Culetto, Varja Hrvatin, Nejc Jezernik, Farah Sara Kurnik, Vid Merlak, Daniel Petković, Mia Skrbinac, Jurij Smrke
Choreografie: Sebastijan Geč
Performer:innen: Nejc Jezernik, Ena Kurtalić, Daniel Petković

Grafik, Video, Bühnendesign: Farah Sara Kurnik
App-Entwicklung: Jurij Smrke
Musik: Vid Merlak
Ausstattung: Sandra Birjukov, Monika Colja, Polona Černe, David Klemenčič, Olga Milić, Zlatko Djogić, Zoran Srdić
Animation, Videobearbeitung: Pavel Enderle
Sprachberatung: Irena Androjna Mencinger
Beratung: Benjamin Zajc
Licht: Danilo Korelec
Assistenz: Nina Koritnik, Sofija Lavrač Črnivec
Inspizienz, Sounddesign, Videotechnik: Mitja Vasič, Izidor Kozelj
Produktion: Alja Cerar Mihajlović

Ein Projekt in Zusammenarbeit mit ConnectUp, unterstützt durch das Creative Europe Programm der Europäischen Union.

Trailer 1
Trailer 2
Trailer 3