Wenn Oma angeblich weiß, was ihr Enkelkind möchte …

Die Art der Illustration auf der Titelseite zieht sich durch das ganze Bilderbuch „Der Wunsch“. Antje Damm, die sich die Geschichte ausgedacht und geschrieben hat, schnitzte Fips und dessen Oma, aber auch alle Gegenstände und die wenigen anderen Personen aus Holz – teils eher grob, ohne alles glatt zu hobeln oder schmirgeln. Damit verleiht sie den Figuren und Dingen eine urtümliche Natürlichkeit. Damm bemalte alles ohne es zu lackieren. Dann stelle sie Doppelseite für Doppelseite jeweils eine Szene zusammen – als wär’s ein Figurentheater oder ein Trickfilm.

Fotos dieser Szenen bekamen schließlich für dieses Papp-Bilderbuch knappe Texte. Die scheinbar einfache, aber anstrengende Herstellung der Bilder passt hervorragend zur Geschichte. Fips und Oma an der Hand gehen spazieren. Die Frau fragt ihr Enkelkind: „Wenn du dir was wünschen dürftest, was wäre das?“ und wartet – wie Erwachsene das viel zu oft tun – keine Antwort ab, sondern gibt eine solche schon vor.

Diese Antworten oder auch „nur“ Vorschläge lässt die Autorin und Illustratorin die Oma nicht aussprechen, sondern setzt sich als Zeichnungen ins Bild. Von Doppelseite zu Doppelseite sehen wir anderes, wovon die Frau annimmt, dass es Fips Wunsch wäre. „Nein“, beim ersten, „Nein, Nein“, beim zweiten Mal und so weiter. Jeder Oma-Wunsch-Vorschlag wird mit einem „Nein“ mehr beantwortet. Bis Fips endlich selber mehr zu Wort kommt und einen eigenen Wunsch äußern darf/kann: Und der entspricht wiederum den scheinbar einfachen Holzfiguren und -objekten: „Ich wünsche mir so sehr, eine Reise mit dir zu machen.“

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Antje Damm/ Moritz Verlag

Titelseite des Papp-Bilderbuchs „Der Wunsch“