Interviews mit jugendlichen Mitwirkenden von „Montags Kinder“, die Previews beim Wiener Kultursommer zeigten.
Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … sprach mit einigen der jungen Mitwirkenden an den Szenen, die im Laufe der nächsten Monate – gemeinsam mit vielen anderen jugendlichen Mitwirkenden zum Stück „Montags Kinder“ werden.
Seit zehn Jahren spielt die 16-jährige Juliette Heritage Theater. „Als ich sechs war hab ich begonnen mit festlichem Singen und Mitspielen in Kinderstücken und -Musicals. Vor zwei, drei Jahren hab ich einmal eine Liste gemacht, wo ich überall mitgespielt habe – das waren damals schon mehr als 30 Stücke.“ Die Rolle der rebellierenden Ada gefällt ihr sehr, „weil ich auch gerne und viel lese. Eigentlich fast alles, was ich in die Hände bekomme. Nur, wenn es schlecht ist oder fad, dann leg ich ein Buch schnell weg.“
Auf Deutsch liest sie „gern Cornelia Funke, früher auch Thomas Brezina, aber ich les auch gern und viel auf Englisch“.
Die Bühne könne sie sich gut und gern als künftigen Arbeitsplatz vorstellen. „Ich bin nur in Sorge, ob ich davon leben könnte. Man kennt ja den Spruch von brotloser Kunst. Aber es ist auf jeden Fall das, wofür ich brenne und das ich mir bei keinem anderen Beruf vorstellen kann. Theater ist das wo mein Herz hingeht.“
Samira Lehmann (15) spielt eine jener Freundinnen, die Ada trifft und ihr von echten Büchern erzählt. Sie tut das in Gebärdensprache, ihrer Muttersprache. „Vor fünf Jahren hab ich begonnen zu spielen. Zuerst mit dem Verein Kinderhände. Später hab ich unter anderem in dem Film „M – eine Stadt sucht einen Mörder“ mitgespielt, weil sie dort wen gesucht haben, wer Gebärden kann. Schauspiel macht mir Spaß“, sagt sie. Ob es aber später ein Beruf für sie sein soll, das beantwortet sie mit „vielleicht“.
Ebenfalls mit sechs Jahren begann Michael Nes Theater und Musical zu spielen – mit teatro in der MAB, der Musical Academy Brigittenau – also jenem Bezirk, in dem Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … die Preview von „Montags Kinder“ erlebte. Und wie schon im Bericht darüber, durfte er in dem Fall gar nicht auf der Bühne spielen (Stichwort: Verbot von Kinderarbeit für Unter-15-Jährige). Aber er schlüpft natürlich im Probenprozess in die Rolle des Benjamin, Adas Bruder. Und wird ab der Premiere im kommenden Mai im Dschungel diesen spielen (weil dann für alle Kinder Ausnahmegenehmigungen beantragt werden).
„Rebellisch wie der Benjamin bin ich selber nicht wirklich“, gesteht der 13-Jährige dem Reporter. „Theater und Film als Beruf könnte ich mir schon vorstellen. Je nachdem was und wie sich’s ergibt. Aber ich hab mehrere Zukunftsvorstellungen. Zwei andere sind: Grafik-Design und Psychologie.“
Weil schon das Wort Film gefallen ist. Narin Rinmoonsun Raymelissamalia richtet auf einem Stativ zwischen den Publikumsreihen die Kamera ein, die das gesamte Geschehen auf der Bühne filmen wird. Es ist eines ihrer Praxisprojekt im Rahmen ihrer überbetrieblichen Lehre als Medientechnikerin. „Wir müssen in einem Jahr alles erlernen, was sonst in drei Jahren erfolgt“, erzählt die 23-Jährige, deren Leidenschaft Filmen und Fotografieren samt der Bearbeitung am Computer ist. „Insbesondere für Social Media.“ Und so „nebenbei“ schlüpft sie in knallbunte Kostüme, um auf der Bühne auch noch zu spielen.
Zu einer Besprechung der Preview von „Montags Kinder“ geht es hier unten.
Stückbesprechung von „Kinderfressen leicht gemacht“ – damals noch im Kinder-KURIER
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