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Uschi Nocchieri als Bertha von Suttner und Peta Klotzberg als aus dem Roman entsprungene Martha Althaus
Uschi Nocchieri als Bertha von Suttner und Peta Klotzberg als aus dem Roman entsprungene Martha Althaus
02.10.2023

Kann für Frieden gekämpft werden?

Ein Abend über Bertha von Suttner – am nach der Friedens-Nobelpreisträgerin benannten Schulschiff am Ufer der Wiener Donauinsel.

Bertha mal 2 sozusagen. Vier Künstler:innen gestalten rund eineinhalb Stunden rund um Bertha von Suttner. Gegen Ende September fand der Abend am Wiener Schulschiff statt. Dieses trägt den Namen der österreichischen Friedens-Nobelpreisträgerin (1905 verliehen im Jahr darauf überreicht). Knapp vor dem Nationalfeiertag wird das Programm wiederholt – dann hoffentlich mit mehr Publikum. Wobei der zahlenmäßig geringe Besuch hat erst einige der Schüler:innen ermutigt, sich in jener Phase, in denen die Künstler:innen die Zuschauer:innen um ihre Meinungen und Haltungen befragen, zu Wort zu melden. Das haben sie im anschließenden Interview verraten.

Der Abend beginnt mit einer fiktiven Szene, in der die Protagonistin, gespielt von Uschi Nocchieri, ein Hotel betritt um in der Halle zu den Anwesenden zu sprechen – darüber, dass eigentlich viele den Frieden wollen, aber nur wenige sich dafür engagieren. Später zitiert Martin Ploderer in der Rolle von Alfred Nobel, aus dessen Brief an Bertha von Suttner, die für ihn gearbeitet hat. Er greift darin ihre Idee eines Preises für Friedens-Engagement auf.

Romanfigur wird lebendig

Breiten Raum nimmt – auf der Bühne (die anderen Szenen spielen im Publikums-Raum) sehen und hören wir sozusagen Bertha von Suttner zu, wie sie Sätze für ihren berühmt gewordenen Roman „Die Waffen nieder!“ schreibt. Die Hauptfigur, die aus der Ich-Perspektive erzählt, ist Martha Althaus. In deren Rolle schlüpft Peta Klotzberg – die Romanfigur wird sozusagen lebendig, verselbstständigt sich, tritt auch in Widerstreit mit der Autorin, fragt sarkastisch, ob diese glaube, mit einem Buch wirklich was gegen Kriege und deren Betreiber ausrichten zu können… – Gedanken, die sich Suttner vielleicht auch selbst gemacht hat.

Und sie lässt uns teilhaben an ihrem eigenen Wandlungsprozess. Die Martha bedauert anfangs kein Bub/Mann geworden zu sein, der auf dem Schlachtfeld zum Helden hätte werden können. Um aus zahlreichen – kriegsbedingten – Todesfällen in der Familie zur Friedenskämpferin zu werden.

Der Abend wird musikalisch untermalt und begleitet – Komposition: Moritz Polin, bzw. bekannte Hits wie „Imagine“ (John Lennon); Klavier: Julia Meinx – zum Teil zum Mitsingen – wofür der „Imagine“-Text auf den Tischen aufliegt.

Fragen und Diskussionen

Sind Frieden und Kampf – auch wenn letzterer für ersten geführt wird – nicht ein Widerspruch? Wieviel Harmonie verträgt der Mensch? Warum bin ich (nicht) Teil einer Friedensbewegung? Mit diesen und weiteren Fragen spielen die Künstler:innen den Ball ans Publikum, binden sie die Diskussion ein, unter anderem darüber, ob einschlägige Computerspiel Gewalt fördern oder auch Aggressionen abbauen könnten und so manch andere.

Daran beteiligten sich vor allem die Schüler:innen – sowohl die 13- als auch die 16-Jährigen. Und alle vier Befragten (Alina, Louis, Rosa und Stefan) fanden insbesondere diesen Teil am interessantesten, schätzten die Tatsache, „dass unsere Meinungen gefragt und geschätzt werden“.

Wer Bertha von Suttner war, wussten alle schon zuvor – es ist nicht nur die Namenspatronin des schwimmenden Schulgebäudes an der Donauinsel. Es gibt eine eigene Ecke in einem der Gänge mit Infos über die Friedens-Nobelpreisträgerin. Aber manche erfuhren auch einiges Neues, andere hatten schon in einem einwöchigen Projekt in der Klasse sich selber sehr viel über Suttner erarbeitet.

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INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Eine, unsere Auseinandersetzung mit Bertha von Suttner, Krieg & Frieden

Bertha von Suttner: Uschi Nocchieri
Martha Althaus – Hauptfigur in Suttners Roman „Die Waffen nieder“: Peta Klotzberg
Alfred Nobel, Hotel-Rezeptionist u.a.: Martin Ploderer
Komposition: Moritz Polin
Klavier: Julia Meinx

Coaching: Katharina Conradi & Marcus Marschalek

Dauer: ca. 1 ½ Stunden, danach Zusammensitzen, Austauschen, Reflektieren und Lösungen suchen, vielleicht und hoffentlich finden.

Wann & wo?

22. Oktober 2023
19.30 Uhr
Schulschiff „Bertha von Stuttner“: 1210, Donauinselplatz 1
Reservierungen, Tickets, Infos: lab42@gmx.net
bertha