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Szenenfoto aus "Balzen" im Dschungel Wien
Szenenfoto aus "Balzen" im Dschungel Wien
12.03.2024

Getanzte tierisch-menschliche Verhaltensweisen

Für die Performance „Balzen“ schauten sich die Künstler:innen viel von Tieren ab – und doch kommt so manches recht menschlich vor.

Ein Wald aus bunten von der Decke hängenden Stoffbahnen, einer runden Tonne mit Luftlöchern, runden Scheiben… – Plötzlich klingt irgendwo noch aus dem Verborgenen tierähnliche Geräusche. Natürlich sind die von Menschen – schließlich spielt „Balzen“ auf einer Theaterbühne, der großen im Dschungel Wien (MuseumsQuartier). Nach und nach tauchen vier schauspielende Tänzer:innen oder tanzende Schauspieler:innen – wer weiß es zu sagen – auf, in (fantasie-)tierischen Posen und ebensolchen Geräuschen.

Abgeschaut und -gehört von echten Tieren, aber eben doch eigens künstlerisch verarbeitet, ziehen Michael Haller, Sarah Zsivkovits, Kajetan Uranitsch und Emmy Steiner, die erst nach ziemlich langer Zeit aus der schon genannten Tonne auftaucht, das Publikum in „Balzen“ in den Bann.

Gespannt – oft von Schmunzeln, manchmal auch von herzhaftem Lachen unterbrochen – verfolgen die Zuschauer:innen (am Besuchs-Vormittag von KiJuKU viele Kinder und teils Jugendliche mit ihren Klassen) das Verhalten der „Tiere“. Das im Übrigen in vielen Situationen auch nicht so anders ist als das von Menschen. Und das bei Weitem nicht nur in Balz-Phasen wo es um die Werbung zwecks Paarung geht.  

Beachte mich doch (endlich)!

Schau, was ich kann. Oder ich bin so groß und stark, beachte mich doch. Nachahmen von Bewegungen und Stimmen, Geräuschen anderer oder Druck, dass andere das eigene Verhalten kopieren. Bis hin zu Kämpfen um Reviere, den Bau einer heimeligen Wohnstatt mit Einladung an andere. Die dann vielleicht doch eher von außer- oder ungewöhnlichem Agieren eines anderen Wesen fasziniert sind…Vorsichtige, schüchterne Auftritte wechseln sich ab mit selbstbewussteren, die beeindrucken. Oder solchen, die vielleicht starkes Auftreten nur vorspielen…

Das schon genannte Quartett, das nicht ganz eine Stunde auf der Bühne agiert wurde bei der gemeinsamen Entwicklung von „Balzen“ noch von Sarah Gaderer bei der Stückentwicklung unterstützt, die auch für die Dramaturgie der Performance sorgte. Die wunderbar passende Bühne samt den fantasievollen Kostümen schuf Helene Payrhuber und das in dem Fall besonders wichtige Sound-Design und sowie das musikalische Coaching steuerte Elina Lautamäki bei, für die wechselnden Lichtstimmungen ist Christo Novak verantwortlich. (Künstlerische Mitarbeit: Tara Luger; Balz-Coach: Martina Rösler).

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INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Balzen

Performance; 50 Minuten; 8 bis 12 Jahre

Performance und Stückentwicklung: Sarah Zsivkovits, Kajetan Uranitsch, Emmy Steiner, Michael Haller
Dramaturgie und Stückentwickung: Sarah Gaderer
Bühne und Kostüm: Helene Payrhuber
Sound-Design und musikalisches Coaching: Elina Lautamäki
Licht: Christo Novak
Künstlerische Mitarbeit: Tara Luger
Balz-Coach: Martina Rösler
Produktion: Julia Haas

dschungelwien -> balzen