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Szenenfoto aus "Kreise" von Helios Theater
Szenenfoto aus "Kreise" von Helios Theater
09.09.2023

Am Anfang – schwebt ein Stein…

Poetische bewegte und bewegende Bilder schon für allerjüngste Theater-Besucher:innen beim Festival „Luaga & Losna“ in Vorarlberg.

Am Anfang ist – ein Stein. Der hängt an einem Haken an einer Schnur in den Händen des Theatermachers. Damit kommt er aus dem Saal im Pförtnerhaus an der Ill im Vorarlberger Feldkirch beim internationalen Theaterfestival für junges Publikum „Luaga & Losna“, tänzelt durch die Reihen der wartenden Zuschauer:innen. Insbesondere vor Kindern lässt Michael Lurse vom Helios Theater im deutschen Hamm diesen kleinen Stein baumeln, mit kleinem Anstoß zieht der Kreise.

Dieses Rund ist auch der Titel der folgenden rund halbstündigen Performance im Saal mitten zwischen dem Publikum, das im Viereck um den Tanzboden auf Bänken sitzt. Erst lässt der Solo-Performer einen Stein pendeln, später tänzelt er zwischen drei hin und her schwingenden Steinen hindurch. Der Techniker (Malte Kochanek), der die langen Schnüre, an denen die Steine baumeln, auch schon mal hochzieht, versorgt das Bühnengeschehen mit wenig, dafür umso wirkungsvolleren Lichtspielen.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Kreise“ von Helios Theater

Sand und Spuren in diesem

Noch kreisen die Steine nicht, aber bald kommt ein Metallkübel ins Spiel, Klappe im Boden geöffnet und raus rieseln winzig-zerkleinerte Steine, besser bekannt als Sand. Ein Schubs, und schon kreist der Kübel über dem gesamten Tanzboden, womit sich Kreis um Kreis runde Sandspuren ergeben. Irgendwann beginnt der Schauspieler in diese seine Fußspuren zu setzen, malt dabei das eine oder andere Bild damit, hüpft, tritt nur mit Ferse oder Zehen auf, und schon sehen wir andere Spuren.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Kreise“ von Helios Theater

Obwohl allein spielend, erschafft der Co-Leiter des Theaters, das nach Sonnengott benannt ist, sozusagen nicht nur das Universum, die Welt, sondern lässt – in Form von wild gebauten Papier-Figuren Tiere und Menschen ins Spiel kommen, verleiht ihnen Geräusche und Stimmen – um schon gegen Ende das Publikum spielerisch ins Geschehen einzubeziehen und nach dem Schluss die Bühne als Spielfläche freizugeben – mit Figuren und Sand.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Kreise“ von Helios Theater

Schöpfungsgeschichte

Das sehr poetische bildstarke, beeindruckende und gleichzeitig berührende Spiel mit fast meditativen Momenten schon für Besucher:innen ab 2 Jahren, kann von älteren Zuschauer:innen vielleicht sogar als eine Art metaphorische Schöpfungsgeschichte gesehen/gelesen werden, ist jedenfalls ein Vergnügen es zu erleben. Und offensichtlich auch, es zu spielen. Wie zu sehen, zu spüren, und wie Michael Lurse im abendlichen Nachgespräch erzählt. Genau deshalb habe sich Helios Theater auf den Bereich für die Allerjüngsten verlegt. Die seien noch wenig von „pädagogischer Bewertung“ von Bildern und/oder Musik verdorben, könnten sich noch am Betrachten und Lauschen erfreuen – „und wir können dadurch künstlerische Freiräume ausleben“.

Und – so erzählt er: Am Anfang stand tatsächlich das Bild eines über der Bühne hängenden, schwebenden Steins gewesen, das er mehrmals abends vor dem Einschlafen hatte. Steine genommen, ausprobiert und Schritt für Schritt sei so die Performance entstanden.

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Compliance-Hinweis: KiJuKU wurde von Luaga & Losna zur Berichterstattung nach Feldkirch (Vorarlberg) eingeladen.

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INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Kreise

Helios Theater  / Deutschland

AB 2 Jahren

Spiel: Michael Lurse
Zuspiel: Malte Kochanek
Inszenierung & Bühne: Michael Lurse
Komposition: Jan Leschinski
Puppen: Ensemble
helios-theater -> kreise

Luaga & Losna

35. Internationales Theaterfestival für ein junges Publikum
Bis 9. September 2023
Feldkirch, Vorarlberg
luagalosna -> feldkirch-2023