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Doppelseite aus dem Bilderbuch "Wer hat eigentlich die Schule erfunden?!"
Doppelseite aus dem Bilderbuch "Wer hat eigentlich die Schule erfunden?!"
07.09.2021

Bilderbuch über Erfindung von Schulen und mehr

„Wer hat eigentlich die Schule erfunden?!“ schildert in Worten und Bildern bzw. Grafiken die Entwicklung von Bildungseinrichtungen von der Urzeit bis zur Gegenwart – in einem begrenzten Teil der Welt.

Es gibt kaum ein Kind, das nicht neu- und wissbegierig aufwächst. Tasten, ausprobieren, be-greifen vom frühesten Dasein an. Lernen was immer möglich ist. Fragen stellen ab der Phase des Sprechen-Könnens und schon davor mit Augen oder Händen …

Schon lange vor der Schule wollen viele Kinder die Geheimnisse hinter Buchstaben und Schriftzeichen erfahren und freuen sich, endlich ein Schulkind zu sein. Und dann – passiert’s leider immer wieder (noch?), dass ihnen diese Freude abgewöhnt wird. Gerade von Schulen.

Wie und wann wurden überhaupt Schulen erfunden? Dieser Frage gehen Shoham Smith (Text, bzw. Übersetzung aus dem Hebräischen Ulrike Harnisch) und Einat Tsarfati in Zeichnungen und Grafiken in dem Bilderbuch „Wer hat eigentlich die Schule erfunden?!“ nach. Der Untertitel „und weitre Fragen, die es sich auf dem Weg dorthin zu stellen lohnt“, kündigt an, dass es nicht nur um Schule im klassischen Sinn geht.

Schulen sind mehr …

Dass alle Menschen von Kind an viel, und sogar die (über-)lebenswichtigen Dinge (essen, kommunizieren, sich fortbewegen und vieles andere) auch ganz ohne Schule lernen gehört da beispielsweise dazu. Auch andere Erfindungen von der Glühbirne bis zum Rettungsboot haben hier Platz. Und die Geschichte beginnt in der Urzeit und schildert berühmte Epochen vom Antiken Ägypten bis in die Jetztzeit. Das Buch, das von einem Duo in Israel geschrieben und gezeichnet wurde, widmet ein Kapitel auch dem schulischen Lernen im Alten Israel.

Thematisiert werden unterschiedliche Lerntypen ebenso wie verschiedene Schulformen – von streng autoritären bis zu demokratischen. Und, dass Schule in der Regel weit mehr ist, als die Vermittlung von Wissen durch Lehrer:innen, sondern vor allem auch der Ort, andere Lernende zu treffen, Freundschaften zu schließen, miteinander zu arbeiten, auch Konflikte auszutragen … – all das was oft als soziales lernen bezeichnet wird.

Lücken

Wie aber auch schon in dem im selben Schweizer Verlag (Helvetiq) erschienen interessanten Buch „Frauenleben im Lauf der Zeit“ (im Original in Polen erschienen) beschränkt sich auch dieses weitgehend auf Europa und den Mittelmeerraum. Hin und wieder in ganz wenigen Nebenbemerkungen wird China erwähnt – etwa, dass dort der Buchdruck im Prinzip rund 500 Jahre vor dem in Europa gefeierten erfunden wurde. Gänzlich ausgespart werden der arabische Raum und die uralte persische Kultur. Leider. Ebenso wie die Tatsache, dass noch immer Millionen von Kindern, darunter sehr viele Mädchen auf der Welt liebend gern eine Schule besuchen würden und nicht können/dürfen. Und ganz „vergessen“ wurde auf die elementaren Bildungseinrichtungen wie Kindergärten.

Vielleicht wollte das Buch-Duo auch nur große Lücken lassen, damit junge Leser:innen wissbegierig zu recherchieren beginnen, ob’s da nicht noch mehr gibt 😉

Follow@kiJuKUheinz

Titelseite des Buches
Titelseite des Bilderbuchs „Wer hat eigentlich die Schle erfunden?!“
INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Text: Shoham Smith
Illustrationen: Einat Tsarfati
Übersetzung aus dem Hebräischen: Ulrike Harnisch

Wer hat eigentlich die Schule erfunden?
Und weitere Fragen, die es sich auf dem Weg dorthin zu stellen lohnt

80 Seiten
Ab 6 Jahren
Verlag Helvetiq
20,95 €

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