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Szenenfoto aus "Pinokkio"

Holzfigur wird lebendig – und was damit anfangen?

Noch ist es finster im Saal des TaO! (Theater am Ortweinplatz) in der steirischen Landeshauptstadt. Heftige, schneidende Geräusche von Schleifen einer Klinge erfüllen den Raum. Uuuuh. Gleich geht’s einem Baum sozusagen an den Kragen. Steht doch „Pinokkio“ auf dem Programm. Eine Produktion aus Belgien gastiert damit beim aktuell laufenden, dem zehnten, Theaterfestival für junges Publikum, spleen*graz. Und die Hauptfigur ist schließlich aus Holz geschnitzt.

Drehen sich Pinocchio-Erzählungen oder Stücke oft um dessen Nasen-Wachstum mit jeder Lüge, so stellen Jonas Baeke und Jef Hellemans anderes ins Zentrum. Wie ist es von einem leblosen Gegenstand zu einer lebendigen Figur zu werden. Gut, sein Holz als Teil des Baumes hat schon einmal gelebt, aber gefällt und zurechtgeschnitzt ist er nur mehr ein Ding gewesen. Und nun beginnt er zu leben, wird vom Tischlermeister fremdbestimmt, versucht seiner eigenen Wege zu gehen, fällt immer wieder auf falsche Freunde rein…

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Pinokkio“

Master-Arbeit wurde zum Meisterwerk

Doch diese Erzählung bildet nur den Hintergrund für die Regie-Arbeit der beiden, die damit vor zwei Jahren ihr Schauspiel-Studium abgeschlossen haben. Jonas Baeke hatte sich ins Original von Carlo Collodi vertieft, war von der größeren Heftigkeit als in nachfolgenden Interpretationen geflasht und machte sich mit seinem Kollegen an das Konzept einer neuerlichen Interpretation.

Sein Co-Master-Arbeiter, Jef Hellemans, verkörpert selbst diese Hauptfigur. Nachdem er als Baum gefällt und umgearbeitet wurde, liegt er als Figur auf dem Boden, beginnt sich, das heißt zunächst nur einzelne Körperteile zu bewegen, kann sich endlich erheben, gehen, laufen, immer und immer wieder im Kreis – wie aufgezogen.

Echt oder geträumt?

Figuren wie sein „Meister“, der Tischler Gepetto – ziemlich schräg dargestellt von Lieselot Siddiki, die Fee (Colette Goossens) und Freund „Kerzendocht“ – Elias Degruyter, der aufgrund einer Fuß-Operation mit Krücken auftritt und später als Fuchs lässig-überheblich als Fuchs im Rollstuhl anrollt -, tauchen auf. Sind sie echt oder nur vorgestellt, im Kopf ausgemalt oder gar geträumt? Oder pendelt Pinokkio zwischen lebendig gewordenem Dasein und wieder nur Holzfigur auf dem Tanzboden liegend?

Jedenfalls klagt die Figur immer wieder über Hunger. Körperlichen oder seelischen? Fühlt er sich leer angesichts der neuen Möglickeiten als Lebewesen statt eines hölzernen Daseins?

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Pinokkio“

Freiräume

Die Inszenierung (Regie und Text: Jonas Baeke, einfache einerseits und fantasievolle Kostüme andererseits: Lucie Plasschaert, Louis Verlinde) fasziniert nicht zuletzt dank der vielen (Gedanken-)Freiräume, die sie eröffnet. Aber auch wegen des genialen körperbetonten Spiels des Hauptdarstellers – die zwischen kontrolliert hölzern und unkontrolliertem teils fast scheinbaren Eigenlebens einiger Körperteile mitunter Staunen erzeugt. Die Leistung seiner Kolleg:innen sind nicht weniger überzeugend, doch hier sind sie nur auf kurze Auftritte als Nebenfiguren auf dem (Lebens-)Weg des P. beschränkt. Was allerdings dafür umso mehr Punktgenauigkeit bedarf.

Italienisch mit „Untertiteln“

Übrigens sind die Texte auf Italienisch (mit deutschen Übersetzungen – auf eine Wand projiziert, die das Gelb des Tanzbodens ins Senkrechte fortsetzt). Einerseits wollte der Regisseur dem Original seine Ehrerbietung erweisen, andererseits „ist es damit auch für die Schauspieler:innen etwas Fremdes und verstärkt damit dieses Gefühl der Suche nach sich selbst“, so Baeke nach der Vorstellung zu Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… Und um die Verfremdung nochmals zu verfremden wird nicht der Originalname Pinocchio (für Pinie einer- sowie Dummköpfchen / pinco andererseits), sondern die Schreibweise in vielen anderen Sprachen mit dem Doppel-k verwendet 😉

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Compliance-Hinweis: Das Festival spleen*graz hat Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … für drei Tage zur Berichterstattung nach Graz eingeladen.

Besprechung von Stücken, die beim 10. spleen*graz gezeigt werden, KiJuKU aber schon davor andernorts gesehen hat

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Pinokkio“
Titel des Eröffnungs-Vortrages "Sprache pas de Problema?!"

„Sprache pas de Problema?!“

Die Schweiz – auf den ersten Blick und in vielen Köpfen wohl DAS Land der Vielsprachigkeit in Europa. Französisch, Italiens und Rätoromanisch (wobei es da mehrere Sprachen gibt) neben Deutsch – und letzteres vor allem in verschiedenen Dialektausprägungen. „Hochdeutsch ist für viele im deutschsprachigen Teil des Landes die erste Fremdsprache“, sagte ein Teilnehmer des Symposiums „Theater für junges Publikum in einem vielsprachigen Land“. Dies fand am vorletzten Tag des Festivals „jungspund“ (nicht nur) für junges Publikum statt.

Grenzen und Gräben

Aber ist es wirklich so? Die verschiedenen Sprachen in der Schweiz seien eher strikt getrennt, voneinander abgegrenzt. Zweisprachige (Deutsch und Französisch) Städte und Orte wie Biel würden beispielsweise von St. Gallen aus „exotisch“ betrachtet und „Röschti-Graben“ wäre tatsächlich eine Art Graben zwischen Landesteilen unterschiedlicher Sprachen (die selben zwei) tönte es mehrfach.

Luxemburg

Und so holten sich die Organisationen – neben dem Festival noch die Schweizerische Gesellschaft für Theaterkultur in Kooperation mit dem Institut für Theaterwissenschaft der Uni Bern und die Pädagogische Hochschule St. Gallen – zum interessanten Eröffnungsvortrag eine führende Mitarbeiterin von Rotondes: aus Luxemburg. Sie ist in dieser ehemaligen Lok-Remise – eine solche ist auch in St. Gallen Hauptspielort des genannten Festivals – für die Sparten Bühnenkunst und partizipative Projekte zuständig.

Gelebte Mehrsprachigkeit

Luxemburgisch, Deutsch und Französisch seien überall im Land allgegenwärtig, auch in der Schule präsent, wenngleich da und dort die eine oder die andere Sprache dominiere. Mit Englisch sei eine vierte Sprache weit verbreitet, außerdem würden Erst- oder Muttersprachen mittlerweile auch gefördert. Die Hälfte er Bevölkerung komme aus anderen Ländern, in der Stadt Luxemburg sogar mehr als zwei Drittel (70%). Diese Vielsprachigkeit und Multikulturalität werde gelebt und gefördert, dennoch achte sie bei der Progammierung darauf, immer wieder auch Produktionen ohne Worte einzuladen, um gar keine sprachlichen Barrieren aufkommen zu lassen. Inklusion und sprachliche Brücken seien sozusagen die Zauberwörter, weshalb sie auch „Sprache pas de Problema?!“ zum Titel ihres Referats wählte – das sich Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… auch für diesen Beitrag ausgeborgt hat. Sie selbst habe sich dazu vom Slogan des Export/Import-Kulturfestivals im belgischen Brüssel (von La Montagen Magique und Bronks) inspirieren lassen „Language – no problem!“

Vielsprachige Kinderbücher

Zurück zur Schweiz: Dabei hat diese nicht nur vier verschiedene Landessprachen, sondern eine Pionierin der Förderung von Mehr- und Vielsprachigkeit im elementarpädagogischen Bereich. Silvia Hüsler begann selber als Kindergärtnerin vor Jahrzehnten Kinder zu bitten, Gedichte, Lieder und Geschichten aus ihren Herkunftssprachen mitzubringen. Vor allem Reime sind immer für praktisch alle Kinder spannend – oft egal in welcher Sprache. Seit „ewig“ veröffentlicht sie mehrsprachige Bilderbücher – zuletzt hat KiJuKU „Besuch vom kleinen Wolf“ besprochen – im Buch sind acht Sprachen versammelt – über die Website kann der Text in weiteren fast zwei Dutzend Sprachen downgeloadet werden.

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Compliance-Hinweis: Die Berichterstattung kann nur erfolgen, weil das Festival „Jungspund“ Kinder I Jugend I Kultur I und mehr … für fünf Tage nach St. Gallen eingeladen hat.

KiJuKU-Interview mit der Festival-Leiterin –
aber schon bei der vorigen „jungspund“-Ausgabe

Louis Fegerl in Aktion

Trainiere täglich, mein Ziel ist Olympia-Teilnahme

Seit wenigen Wochen ist Louis Fegerl (10) der weltbeste Tischtennis-Spieler in der Altersgruppe U11. Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… durfte ihn am Rande eines Trainings in der Halle Wiener Neudorf interviewen.

KiJuKU: erst einmal: Graaatulaaation zur Nummer 1 der Welt.
Louis Fegerl: Vielen Dank.

KiJuKU: Wann hast du mit Tischtennis-Spielen angefangen?
Louis Fegerl: Da war ich fünf Jahre.

KiJuKU: Und wie alt warst du, als du erste Bewerbs-Matches gespielt hast?
Louis Fegerl: Da war ich acht.

KiJuKU: Wie oft und wie viel trainierst du?
Louis Fegerl: Jeden Tag zwischen ein und drei Stunden, hier aber auch zu Hause.

Louis Fegerl in Aktion - und ein Korb vieler Tischtennisbälle
Louis Fegerl in Aktion…

KiJuKU: Tischtennis ist offenbar deine Leidenschaft, aber macht das viele Training immer Spaß?
Louis Fegerl: Meistens schon, natürlich, manchmal nervt’s ein bisschen.

KiJuKU: Kommst du neben Schule und Training noch zu etwas anderem und wenn ja, was machst du sonst gerne in der Freizeit?
Louis Fegerl: Ich spiele gern Fußball – mit meiner Familie oder mit Freunden, mag schwimmen und auch Computerspiele.

KiJuKU: Was magst du in der Schule am liebsten?
Louis Fegerl: Ich mag gern Deutsch, Englisch, Sport und Mathe.

KiJuKU: Zurück zum Tischtennis – zuerst zum Training. Du spielst sicher nicht nur, sondern musst ja wahrscheinlich auch laufen, Ausdauer, Muskel und so weiter trainieren. Arbeitest du nach einem genauen Trainingsplan?
Louis Fegerl: Ja, meine Eltern (die waren Weltspitzenspieler:innen – siehe dazu …. – Link am Ende des Interviews) machen mir Vorschläge, aber das ist nicht so streng wie ein Schul-Stundenplan.

KiJuKU: Was ist dein sportliches Ziel?
Louis Fegerl: Ich möchte jedenfalls bei Olympischen Spielen teilnehmen.

KiJuKU: Danke für das Interview, ich bin sicher, du wirst dieses Ziel erreichen!

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Skulpturen im Park - geschaffen von Künstler:innen, die zeitweise hier arbeiteten: "Himmelszeichen" von Hubert Baumann

Künstler:innenhaus, Theater, Dirt-Bike-Parcours

Neben und hinter dem Marionetten Theater Schwandorf liegt ein großer Park mit unterschiedlichsten Skultpuren. Sie stammen von Künstler:innen, die als Artists in Residence in der neben dem Theater liegenden „Kebbel-Villa“, dem „Oberpfälzer Künstlerhaus“ für jeweils rund ein bis zwei Monat(e) zu Gast sind und in Ateliers in einem relativ neuen Nebengebäude arbeiten – derzeit gastieren die Bildenden Künstlerinnen Polina Shcherbyna aus dem ukrainischen Kyiw, Camille Tsvetoukhine aus Paris (Frankreich) sowie die Autorin Marie-Anne Legaut aus Abitibi (Quebec, Kanada), um hier zu leben und künstlerisch zu arbeiten. Im Gegenzug ermöglicht diese seit rund 40 Jahren bestehende Einrichtung regionalen Künstler:innen Auslandsaufenthalte bei/mit Partner-Institutionen.

Das Künstler:innen-Haus beherbergt laufend Ausstellungen – aktuell Michael Franz: New Sad und India Nielsen: I’m in the Dark Right Now (Feeling Lost, but I like it) sowie Jacky Conolly: Descent Into Hell. Außerdem bietet die Kebbel-Villa künstlerische Werkstätten für Kurse in verschiedensten Techniken wie Lithografie, Radierung, Siebdruck usw.

Einstiges Wohnhaus der Eisenwerk-Besitzer-Familie

Die Villa war der einstige Sitz der Eigentümer:innen des Eisenwerks in der Nähe. Das existiert noch immer – einige Künstler:innen wie Leah Jacobson, Klaus Caspers und Hubert Baumann haben in Zusammenarbeit mit dem Werk  Skulpturen geschaffen; Erstere baute eine bunte, metallene „Naturbrücke“, Zweiterer brachte schienenartige Metallteile zum „tanzen“ und der dritte genannte Künstler schuf „Himmelszeichen“ an langen Stangen.

Gleich hinter dem Theater zwitschert’s aus einem Baum – doch es handelt sich nicht um echte Vogelstimmen, sondern um eine Art Remix aus verschiedensten „Vogelliedern“, die Stephan Dillemuth selbst komponiert hat. In Titeln wie Erdmusik oder Flügelstaub im Glockengestühl stellt er Verbindung von Vogelgezwitscher und zeitgenössischer Kunstwelt her.

Künstliche und künstlerische Vogelstimmen

„Die Vogelstimmen“ hat er vor mehr als 20 Jahren aufgenommen und (als CD) veröffentlicht. Seine Inspiration dazu holte er sich von der Künstlerin Louise Lawler, die 1972 eine Schallplatte veröffentlicht hat, auf der sie die Namen männlicher Künstler in Form von Vogelstimmen wiedergibt. Bei Dillemuth lassen sich bei genauem Hinhören nicht nur die Namen von Künstlern, sondern auch von Künstlerinnen ausmachen: „Tracy Emin“ und „Sarah Lucas“ etwa tauchen zusammen mit „Jake & Dinos Chapman“, „Peter Doig“ und „Damien Hirst“ auf.

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Eines der Kunstwerke - samt einem vergrößerten Detail von India Nielsen
Eines der Kunstwerke – samt einem vergrößerten Detail von India Nielsen

Theater-Geschichte

Im Dachgeschoß der Kebbel-Villa spielte Raimund Pöllmann, Vater des nunmehrigen Leiters des nebenan gelegenen Marionetten Theaters Schwandorf, mit Schüler:innen seit 1977 Figurentheaterstücke – rund um die Weihnachtszeit jeweils ein Stück für Kinder und eines für Erwachsene. „Vor fünf Jahren rund um den 80. Geburstag von Pöllmann senior ergaben sich dann erste Gespräche die Stadt könnte das freiwerdenden Nebengebäude der Sparkasse erwerben und daraus ein Marionetten Theater machen“, sagt Oberbürgermeister Andreas Feller in einem Telefonat mit Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr…

„Ja, es stimmt“, so der OB auf die Journalistenfrage, ob es in der Stadt mit rund 30.000 Einwohner:innen bisher gar kein Theater gegeben habe, „aber nur, kein eigenständiges Haus, wir haben Vereine, die Theater spielen – teils im Innenhof des Schlosses, teils im Felsenkeller-Labyrinth und jahrzehntelang eben auch in der Kebbelvilla, die auch von der Stadtgemeinde stark unterstützt wird.“

Interview mit dem Oberbürgermeister

Außerdem verweist der Oberbürgermeister (CSU) darauf, „dass wir das Theater mit einer sensationell günstigen Miete unterstützen mit dem Angebot, dass das Theater auch für Schulen und Kindergärten spielt. Außerdem erhoffen und erwarten wir uns als Stadt gegenseitige Befruchtung von Künstlerhaus und Theater, das auch andere Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte und Kleinkunst präsentieren wird.“

KiJuKU: Gibt es andere Initiativen für Kindern und/oder Jugendliche?
OB Andreas Feller: Wir haben mitten in der Stadt einen eigenständigen Jugendtreff K3, geben einen Kinderstadtplan heraus und haben einen Jugend-Beirat ins Leben gerufen.

KiJuKU: Der kann was und wird bestimmt oder gewählt?
OB Andreas Feller: Jugendliche zwischen 12 und 18 aus der Stadt können sich in diesem offenen Gremium engagieren. Der Beirat macht Vorschläge – für Konzerte, Bürger-Freiflächen. Offen ist noch eine neue Skater-Anlage, da ist noch nicht klar, ob das alles planungsrechtlich abgesichert werden kann. Ich weiß schon, für Jugendliche geht immer alles zu langsam. In Planung ist außerdem ein Dirt-Bike-Parcours.

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Compliance-Hinweis: Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… wurde vom Marionetten Theater Schwandorf auf die Reise und den Aufenthalt in dieser Stadt eingeladen.

Die  vier für Stella 2022 nominierten Kinderproduktionen: "Schnaufen" (li. o), "Zwei Tauben für Aschenputtel" (re. o.), „Hilfe! aber: ... " (li. u.) und "Ich, Ikarus" (re. u.)

Neue „Stars“ am Kinder- und Jugendtheater-Himmel

Zum 16. Mal werden die besten heimischen Kinder- und Jugendtheaterstücke sowie darstellerischen Leistungen, Musik bzw. Ausstattung ausgezeichnet. Stella heißen diese Awards der Österreich-Sektion der internationalen Kinder- und Jugendtheatervereinigung ASSITEJ. Im Frühjahr wurden die Nominierungen für Stella.Darstellender.Kunst.Preis bekanntgegeben. Die Verleihung steigt am 7. Oktober in der Burgtheater-Spielstätte Kasino am Schwarzenbergplatz.

Vom 1. Oktober an sind in einem Festival die nominierten Stücke in den Spielstätten Dschungel Wien, Burgtheater und WuK (Werkstätten- und Kulturhaus) zu sehen, eines in Linz und ein anderes mehrfach in Schulen – Link zum Festivalplan unten am Ende des Beitrages.

Nach – hoffentlich – einigermaßen überstandener Pandemie findet das Festival bei dem möglichst viele der acht nominierten Stücke auf verschiedenen Wiener Bühnen – Dschungel Wien, WuK sowie Burgtheater – gezeigt werden, ab 1. Oktober 2022 statt – samt Side-Events wie Diskussionen, Begegnungen mit den Juror:innen usw. Hier die Liste der Nominierten – bei den Stücken entweder mit Kürzest-Beschreibungen oder bei vielen, die Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … schon gesehen hat, mit Links zu den Rezensionen

Herausragende Produktion für Kinder

* „Schnaufen“ vom Mezzanin Theater in Koproduktion mit der TanzCompanyELLA; ab 4 Jahren; Steiermark; ein Tanztheater über das Alleinsein und die Wiederentdeckung der Leichtigkeit des Lebens miteinander


* „Hilfe! aber: … das Knistern, wenn man Wasser in einen Tontopf mit trockener Erde gießt“ von Material für die nächste Schicht; ab 6 Jahren; Kärnten; ein performatives Chaos, in dem das Scheitern an der Tagesordnung steht – oder eben nicht: es wird gelebt und versucht andere zu unterstützen und gemeinsam etwas zu schaffen. Immer wieder von neuem.


* „Ich, Ikarus“ vom Burgtheaterstudio; ab 9 Jahren; Wien

* „Zwei Tauben für Aschenputtel“ vom Jungen Landestheater Linz; ab 6 Jahren; Oberösterreich; in dieser Version des bekannten Märchens wird Aschenputtel frech, mutig und lässt sich nicht so von den Schwestern und der Stiefmutter unterdrücken.

Die  vier für Stella 2022 nominierten Jugendproduktionen:
Die vier für Stella 2022 nominierten Jugendproduktionen: „Lover’s Disco(urse)“ (li.oben), „Mädchen wie die“ (re. o.), „Kohlhaas – Moral High Ground“ (li. u.) und „Else (ohne Fräulein)“ (re. u.)

Herausragende Produktion für Jugendliche

* „Else (ohne Fräulein)“ vom Vorarlberger Landestheater; ab 13 Jahren; Arthur Schnitzler stürzte Fräulein Else vor beinahe 100 Jahren in Konflikte, die auch heute noch eine Menge unbequemer Fragen aufwerfen. In dieser Version ist Else eine in der Gegenwart lebende junge Frau zwischen medialem Körperkult und Selbstverwirklichung, zwischen dem Streben danach, im Leben wahr- und ernstgenommen zu werden, und dem jugendlichen Drang zur Rebellion.


* „Mädchen wie die“ vom Burgtheaterstudio; ab 13 Jahren; Wien

* „Kohlhaas – Moral High Ground“ von Follow the Rabbit; ab 13 Jahren; Steiermark

* „Lover`s Disco(urse)“ von VRUM Performing Arts Collective, Dschungel Wien & KLIKER Festival; ab 15 Jahren

23 Nominierungen aus 120 Produktionen

Die Jury – Felicitas Biller, Christoph Daigl, Christian Ruck und Yvonne Zahn – hat sich für 23 Nominierungen in 5 Kategorien sowie einer Sonderkategorie entschieden – von 18 unterschiedlichen österreichischen Theatergruppen/-häusern/-festivals aus acht Bundesländern, die im Jahr 2021 zu sehen waren. Gesichtet wurden rund 120 Produktionen aus ganz Österreich – aufgrund von der Pandemie notgedrungen viele Stücke nur als Video-Aufzeichnungen.

Neben den acht Produktionen nominierte die Jury noch für

Herausragende darstellerische Leistung

* Lisa Rothhard in „Iason“; Next Liberty; Steiermark
* Raphael Kübler in „Eine Weihnachtsgeschichte“; Tiroler Landestheater Innsbruck
* Sofia Falzberger, Alduin Gazquez, Kerstin Jost, Adrian Stowasser als Ensemble in „#schalldicht“; Theater Phönix; Oberösterreich
* Lena Hanetseder, Florentine Konrad, Antonia Orendi, Maria Prettenhofer als Ensemble in „NAH“; TaO! Theater am Ortweinplatz; Steiermark

Herausragende Ausstattung

* Michael Haller für Bühne in „BLUB. Eine Reise in die Tiefe“; Theater.NUU; Wien
* Sigrid Wurzinger für Bühne und Kostüm in „Die lachende Füchsin“; TOIHAUS Theater; Salzburg
* Thomas Garvie, Oliver Stotz und Wolfgang Pielmeier für die Bühne und Ausstattung in „Nachts“; VRUM Performing Arts Collective; Wien

* Vincent Mesnaritsch für die Bühne in „In 80 Tagen um die Welt“; Schauspielhaus Salzburg

Herausragende Musik

* Gudrun Plaichinger, Raúl Rolón und Yoko YagiharaTempo Tempi“; TOIHAUS Theater; Salzburg


* Steffi Baron-Neuhuber in „Über Piratinnen – Geschwestern der See“; Töchter der Kunst & Radical Kitsch Ensemble; Niederösterreich

* Robert Lepenik und das Ensemble in „NAH“; TaO! Theater am Ortweinplatz; Steiermark
* Peter Plos und Andreas Grünauer Ensemble in „MeinAllesaufderWelt“; Kollektiv kunststoff; Wien

Die drei nominierten Tanzproduktionen: „Kalaschnikow - mon amour“ (li. o.), „Jakob im Kleid“ (re. o.) und „MeinAllesaufderWelt“ (u.)
Die drei nominierten Tanzproduktionen: „Kalaschnikow – mon amour“ (li. o.), „Jakob im Kleid“ (re. o.) und „MeinAllesaufderWelt“ (u.)

Außerdem schlägt die Jury drei Produktioen vor für einen

Sonderpreis Tanz

* „Kalaschnikow – mon amour“; Dschungel Wien; ab 14 Jahren

* „MeinAllesaufderWelt“; Kollektiv kunststoff; ab 16 Jahren; Wien

* „Jakob im Kleid“; Salzburger Landestheater; ab 10 Jahren; mobile Produktion vor allem als Klassenzimmertheater; offenkundig – wenngleich leider nicht ausgewiesen – offenkundig inspiriert vom Jugendbuch David Williams‘ „Kicker im Kleid“ und dem Bilderbuch „Jo im roten Kleid“. Übrigens war eine Tanztheaterversion des Grazer Mezzanintheaters frei nach diesem Buch von Jens Thiele schon 2017 für einen Stella nominiert.

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