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Jugendliche melden sich mit Fragen an die ORF-TikTokerin

Live-Interview-Training mit ORF-TikTok-Star

Volkshalle im Wiener Rathaus, ein Ort für viel Veranstaltungen – nicht selten auch „nur“ Back-Stage für Künstler:innen, die ihre Auftritte auf der Bühne im gleich angrenzenden Arkadenhof haben. In den Sommerferien – meist in der vorletzten Woche gegen Ende August – gehört die Halle und der Hof Kindern für ihre eigene Stadt. Bei „Rein ins Rathaus“ üben sie alle Jobs aus, verdienen dabei Holli Cent, die hier gültige Währung, wählen täglich ihre eigene Regierung, stimmen über Gesetzesvorschläge ab – UND produzieren ihre eigenen Medien – vom Stadt-TV bis zur Tageszeitung.

Und hier schließt sich der Bogen zu einem Event knapp vor den Osterferien. Da gehörte ein Gutteil dieser Halle mehr als 200 Oberstufen-Schüler:innen aus dem privaten Gymnasium Sacre Coeur (Wien-Landstraße), in ihrer Funktion als Teilnehmer:innen der campus.a-Journalismus-Akademie.

Fakten statt Fake

campus a – sicher nicht ganz zufällig Namens-Ähnlichkeit mit der Edition, die ebenfalls „nur“ den ersten Buchstaben unseres Alphabets trägt – will einerseits Plattform für seriöse journalistische Beiträge sein; inspiriert vom legendären, jahrzehntelangen Journalisten Hugo Portisch (1929 – 2021). Und andererseits sollen über die genannte Akademie Jugendliche in Schulen Zugang zu diesem mittlerweile heftig umkämpften Gebiet gewinnen können.

Der aktuelle US-Präsident schleuderte schon in seiner ersten Amtszeit seriösen Medien wie CNN und anderen immer wieder „Fake News“ an den Kopf, sperrt nun in seiner neuen Machthaberschaft ernsthafte Medien aus seinen Medienterminen aus. Gleichzeitig geben sich (parteipolitische) eindeutige Propaganda-Kanäle als journalistische Medien aus, wollen dafür einschlägige Förderung, ein Politiker bezeichnete kürzlich ein österreichisches Qualitätsmedium als Sch… blatt verbunden mit der Drohung, die Medienförderung dafür einzustellen, wenn seine Partei an der Macht ist.

Mehrere Workshop-Anbieter

Fakten-Check, sorgfältiges Recherchieren, Fairness, Respekt, Wahrheit, sozusagen Fakten statt Fake, Trennung von Bericht und Kommentar… – das will die Akademie Schüler:innen vermitteln – durch professionelle Journalist:innen. Etwas, das übrigens auch die in mehreren U-Ländern arbeitende Initiative Lie Detectors mit Kurz-Workshops von Journalist:innen in möglichst vielen Schulen oder die ebenfalls EU-vernetzte Initiative Safer Internet, der Fake-Hunters-Tour des ISTA (Institute of Science and Technology Austria, Exzellenz-Uni Klosterneuburg) und nicht zuletzt die Demokratie-Werkstatt des Parlaments seit vielen Jahren machen.

Praxis-Lecture

Die campus a Akademie ist derzeit in sieben Schulen Wiens, Nieder- und Oberösterreichs am Werk. Mit der Veranstaltung in der Volkshalle des Wiener Rathauses war nicht nur die Präsentation in einer größeren Öffentlichkeit verbunden, sondern auch eine Praxis-Lecture. ORF-Redakteurin Ambra Schuster, die Nachrichten und Themen auf  TikTok für diesen Kanal artgerecht aufbereitet und damit jüngere Menschen mit seriösen Infos dort versorgt, wo sie „zu Hause“ sind, stellte sich – moderiert von campus a-Chefredakteurin Lara Wagner – Fragen von Schüler:inne. Anschließend gab sie Praxisbeispiele für gelungene Interviews mit drei der Jugendlichen, die sich gemeldet hatten. Auf der Bühne fanden nicht nur die Live-Interviews statt, sondern wurden auch die Vorgespräche dafür öffentlich – weil die überwiegende Mehrheit der Anwesenden das so wollte – für alle hör- und sichtbar.

Schachspieler

So war zu erfahren, dass der 17-jährige Leonhard gerne Sport betreibt, am allerliebsten Schach. Die Schule hat bei ihm „nicht so einen hohen Stellenwert“. In jenen Fächern, die ihn interessieren, sei er super gut, in die anderen stecke er ein bisschen Arbeit rein.
Seinen Bruder (14)  und ihn „unterscheide sehr viel, er ist sehr gut in Programmieren und Sprachen“.

Physik, Astronomie, Kunst

Leila (17) brennt leidenschaftlich für Naturwissenschaften, vor allem Physik und Astronomie, beschäftigt sich aber auch viel mit Kunst, malt und schreibt. Seit gut zehn Jahre wisse sie, dass sie erst Physik im Bachelor studieren wolle, um ein Masterstudium in Astronomie anzuschließen. Am liebsten würde sie danach in die Forschung gehen.
Derzeit aber zentriere sich alles um die Schule, „ich bin in der 8. Klasse und maturiere. Es geht nicht nur ums Durchkommen, sondern um gute Noten“.

Sie haben ein großes Zuhause – „mit neun Geschwistern und Eltern und wir verstehen uns alle sehr gut“.

Sport, Sprachen, Schreiben

Mit Elena hatte sich auch eine deutlich Jüngere für die Live-Interviews auf der Bühne gemeldet. Sie betreibe gerne Sport, ist an Sprachen interessiert – Englisch, Deutsch, Spanisch und schreibt gerne eigene Texte.

Im Gegensatz zu den beiden Mitschüler:innen davor ist sie Einzelkind, „auch sonst hab ich nicht wirklich eine große Familie“ Sie lebt „mit Eltern und einer Katze in einer Wohnung“.

kijuku_heinz

Screenshot der Homepage der Lie-Detectors
Screenshot der Homepage der Lie-Detectors

lie-detectors.org

Screenshot von der Safer-Internet-Homepage mit Angeboten für Jugendliche
Screenshot von der Safer-Internet-Homepage mit Angeboten für Jugendliche

saferinternet.at

Screenshot von der campus-a-Website mit Beiträgen von Schüler:innen
Screenshot von der campus-a-Website mit Beiträgen von Schüler:innen

campus-a.at

Screenshot der Parlaments-Website zur Demokratie-Werkstatt
Screenshot der Parlaments-Website zur Demokratie-Werkstatt

demokratiewebstatt -> demokratiewerkstatt

Szenenfoto aus "Grau. In einer farbenfrohen Welt"

Spielt Theater eine Rolle fürs echte Leben?

Nachdenken über sich, das Theater und die Welt – vielschichtig, von vielen Seiten beleuchtet, dabei sich selbst immer wieder auch hinterfragend, mitunter auch auf die Schaufel nehmend. Das tun derzeit in Wien zwei Theaterstücke. Im TAG, dem Theater an der Gumpendorfer Straße, spielt sich dies bitterböse-komödiantisch im „Sumpf des Grauens“ samt Werwolf ab (bis 25. Februar 2025 – Link zur Stückbesprechung am Ende des Beitrages).

„Grau“ steckt auch im Titel des zweiten dieser Stücke: „Grau. In einer farbenfrohen Welt“ vom Ensemble „Farbenfroh“, alles Absolvent:innen der allgemeinbildenden höheren Schule mit künstlerischem Oberstufenzweig (Polyästhetik) in der Wiener Innenstadt (Hegelgasse 12). Geschrieben hat es einer aus diesem Ensemble, Max Melo, der gleich noch auch co-inszenierte (gemeinsam mit Olga Psenner) und obendrein darin eine Rolle spielt.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Grau. In einer farbenfrohen Welt“

Rollen des Lebens

Apropos Rolle: Dieser Begriff lädt zu einem der vielen Wort- und Gedankenspiele in dem Stück ein. Welche Rolle spielt Theater, bzw. Kunst im Leben – einzelner aber auch der Gesellschaft. Wichtig? Lebensnotwendig? Unnötiges Beiwerk? Behübschung?

Und welche Rolle spielt das Publikum? Ist es überhaupt ein Stück, wenn niemand zuschaut? Steigen Wert und Wichtigkeit bei hohen Quoten? Wird Kunst (immer mehr?) zum Kommerzspektakel? Oder ist die Rolle gar nur eine solche aus vielen Metern perforierten Papiers? Um das es immerhin in der Pandemie vor dem ersten Lockdown sehr viel G’riss, ja fast Schlägereien in Supermärkten gegeben hat?

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Grau. In einer farbenfrohen Welt“

Autoritär oder basisdemokratisch

Diese und viele weitere, meist sehr tiefschürfende Gedanken verpackt das Stück noch dazu in eine Story um ein intensives Ringen zwischen autoritär und demokratisch. Esto (Jakob Köllesberger) meint, den Ton angeben zu müssen – irgendwie auch getrieben von Miss Traun, der Intendantin im Hintergrund (Lisa Zwittkovits). Die beiden spielen übrigens einen zu wenig bemerkten Prolog im Foyer des Veranstaltungs- und Theaterraums im Lokal Spektakel an der Hamburger Straße (nahe U 4 Kettenbrückengasse). Während das Publikum in den Saal drängt, verfasst die Intendantin einen Brief an einem Tisch mit Büchern und einem Uralt-Wählscheiben-Telefon.

Entweder – oder

Dieses Schreiben spielt später drinnen auf der Bühne eine wichtige Rolle (schon wieder!): Absage des Theaterstücks, wenn nicht die / der Schuldige gefunden werde, wer die Farben gestohlen habe… Solche kommen übrigens lediglich als breite aufgemalte Streifen auf den Armen der Schauspieler:innen vor. Grau taucht übrigens lediglich als optische Täuschung auf – die Bluse von Schill (Livia Andrä) vermittelt durch ihre engen schwarz-weißen Streifen eine Art Schattierung. Ansonsten alles nur weiß und schwarz – womit ein weiteres zentrales aktuelles Thema optisch transportiert wird.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Grau. In einer farbenfrohen Welt“

Wie weiter?

Wie auch immer, Esto kommt abhanden, landet in einem (selbstgewählten?) Gefängnis. Die übrigbleibende Gruppe – Parz (Torben Day), Soy (Theresa Gerstbach), Less (Lena Hergolitsch), Kaff (Max Melo), Weig (Linnea Paulnsteiner) und Jura (Mirandolina Wissgott) – versuchen es nun als basisdemokratisches Ensemble. Was sich auch nicht gerade immer als so einfach darstellt. Heftige Diskussionen in der Gruppe über das weitere Vorgehen, Monologe, Zwiegespräche – über individuelle Zugänge zu Kunst im Allgemeinen oder Theater im Besonderen, nicht selten aber auch über die Welt und den möglichen eigenen Anteil, sie retten zu wollen, wechseln einander ab. Und nicht zuletzt die Frage Individuum oder Gesellschaft ich oder wir mit einem wortspielerischen Highlight als Frage was steckt in Nichts. Die Auflösung ist nicht so schwer und hätte vielleicht dem Publikum selber überlassen werden können 😉

Sinn von Kunst oder des Lebens?

Hochphilosophische Gedanken schwirren ebenso wie scheinbar Banales über die Bühne und den Zuschauer:innen-Raum. Auch wenn blad nach Beginn die Fiktion ins Spiel gebracht wird, sie alle spielten in einen leeren Raum ohne Publikum. Samt der existenziellen Theaterfrage, was das bringen könnte / sollte, wie viel und welchen Sinn das mache.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Grau. In einer farbenfrohen Welt“

Sinnfragen, echt oder gespielt? Authentizität – ein seit geraumer Zeit wahrhaft (fast) ständig präsenter Begriff im Diskurs rund um Kunst und Kultur. Fast alles, was gut und teuer (!) ist, wird in „Grau. In einer farbenfrohen Welt“ vom Ensemble aus jungen, enthusiastischen, leidenschaftlichen Theaterleuten, die erst im Vorjahr die Schule mit diesem Schwerpunkt absolviert haben.

Im Hintergrund spielt immer wieder Musik eine weitere Rolle, live auf der Geige gespielt von Maria Laun, die mitunter durch kurze, schrille, schräge Töne manch Bühnengeschehen kommentiert, unterstreicht oder konterkariert.

Etwas zu lang

Ein wirklicher Blick von außen hätte vielleicht geholfen, die doch mit gut zwei Stunden – samt dem Vorspiel sogar 2¼ Stunden – zu kürzen. Klar, wer involviert ist – schreibend, inszenierend und spielend tut sich schwer das zu tun, was so landläufig mit „kill your darlings“ nicht selten (dramatische) Texte doch prägnanter machen kann / könnte.

kijuku_heinz

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Ensemble-Foto im Zuschauer:innen-Raum vom
Ensemble-Foto im Zuschauer:innen-Raum vom „Spektakel“

Anziehbare bunte "Farbkleckse"

Verspielte Kunst – künstlerische Spiele

„Schau, was ich entdeckt hab: Da unten in der Höhle kannst du mit deinen Nägeln was schreiben oder zeichnen!“, verrät ein Mädchen einem anderen fast geheimnisvoll. Kinder einer dritten Klasse der Volksschule Pfeilgasse sind die ersten die die neue Mitmach-Ausstellung „Kunst & Spiel“ im Zoom Kindermuseum im Wiener MQ austesten dürfen.

Während die Direktorin (Andrea Zsutty) und Stadträt:innen (Kultur: Veronica Kaup-Hasler; Bildung / Jugend / Integration: Christoph Wiederkehr) in einem Mediengespräch darüber erzählen – und über das 30-Jahr-Jubiläum dieses Hands-On-Kunst-Erlebnisortes, begleitet Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… schon die Kinder. Die erobern und entdecken von der besagten Höhle gleich nach dem Eingang über ein auf dieser „Kinsel“ gestrandetes Schiff die vielen unterschiedlichen künstlerischen Spielstationen.

Kegel -> Muster -> Bilder

Wie schon in den vorangegangenen 47 Mitmachausstellungen in diesen drei Jahrzehnten (insgesamt rund 2,5 Millionen Besucher:innen) laden von Künstler:innen gestaltete Stationen zum Spielen und spielerischen Umgang mit Kunst ein. So ergibt das Muster der in der Bowlingbahn getroffenen Kegel ein fotografiertes Bild, das in der Folge automatisch digital bearbeitet weitere künstlerische Fotos ergibt die in kleinen Monitoren an der Wand erscheinen.

Bruegel-Gemälde als Suchbild

Auf einem Tisch wartet auf drei Monitoren das digitale Ebenbild des berühmten Gemäldes „Kinderspiele“ von Pieter Bruegel (dem Älteren), das in echt im Kunsthistorischen Museum hängt. Hier kann fast ewig ins Bild reingezoomt werden. Dies erleichtert die Suche nach Detailausschnitten, die es zu finden gilt. „Wo ist das Steckenpferd“ ist etwa eine Rätselaufgabe. Samt Diskussion der Kinder untereinander „was ist ein Steckenpferd?“ Dieses alte Spielzeug ist heute vielen längst nicht mehr bekannt.

Ein seit Generationen bekanntes Spiel, eine Art „4 gewinnt“, führt auf einem der Spieltische zunächst zur Verwirrung. Auf der Tischplatte gibt es nur vier mal drei Felder – in einer Richtung könnten also schon vier Kreise oder X aufgemalt werden, aber in die andere Richtung oder gar diagonal? Nun, der Tisch hat links und rechts senkrechte Spiegel – da gilt es zu tüfteln, in welches Feld malst du dein Zeichen, um doch auf eine 4er-Folge zu kommen.

Kleiner Raum wird riesengroß

Apropos Spiegel: Der allerletzte große Raum mit seinen weißen und schwarzen Feldern wirkt aufs erste fast wie ein Labyrinth oder etwas ohne Anfang und / oder Ende. Und ganz innen drinnen versteckt findet sich eine Tür, hinter der du in ein Spiegelkabinett gelangst. Der kleinste Raum in der Ausstellung wird damit scheinbar zu einem riesengroßen in dem du dich vielfach siehst. „Wowh, ich hab so viele Freundinnen, die so ausschauen wie ich!“, entfährt Fatima spontan ein freudiger Schrei des Erstaunens. Um sich gleich danach auf den Boden zu legen und eine Brücke zu machen – also viele Brücken sozusagen. Und wenn du die Tür von innen zuziehst, „vergrößert“ sich der Raum gar zu einem schier unendlichen.

Vor dem Gebäude mit Spiegelkabinett kannst du auf mehreren Tischen verschiedene Kreisel bauen und mit ihnen spielen – die dicken bunten Stifte malen sozusagen selber, wenn du sie in Drehungen versetzt. An einem anderen Tisch spitzt du ein Holzstaberl, lochst eine runde Kartonscheibe und baust do einen Kreisel. Die Kartonscheibe kannst du vorher – auf einer drehenden Scheibe kunterbunt anmalen – Auch so bringst du und deine jungen Kolleg:innen Farbe in diesen schwarz-weiß ausgekleideten Raum.

Zeitreise-Spiel

Das Jubiläum samt Eintauchen in vergangene Ausstellungen der 30 Jahre spielt sich in einem Glücksrad-Würfelspieltisch ab. Mit dem Glücksrad fällt ein kleiner Ball auf Jahreszahlen. Spielkarten aus einem Regal an der Wand und Würfel mit unterschiedlich vielen Feldern sowie projizierte Fotos der jeweiligen Ausstellungen lassen dich die eine oder andere Zeitreise erspielen, für die auch eigene 1-Zoomi-Münzen angefertigt wurden, die im Würfelspiel gesetzt werden können.

Nudelmaschinen

Fast wie ein Kunstküche wirkt eine weitere Insel. Beim Eingang warten drei spitze Berge aus Knetmasse: Gelb, blau, rot. Mit verschiedenstem Werkzeug schaben oder schneiden Kinder eine gewisse Menge ab. Auf dem Tisch stehen Nudelmaschinen – Knetmasse rein – „Teigplatten“ oder die Masse in Form dünnerer oder breiterer Nudeln am anderen Ende heraus nehmen. Aus diesen „Teigwaren“ verarbeiten manche diese weiter, formen Figuren oder was auch immer daraus. Fatima, die wir schon aus dem Spiegelkabinett kennen, zeigt dem Reporter „meine Schneefrau“ und Yevgenii eine bunte Figur.

Erstere beantwortet die Frage, was ihr in der Ausstellung am besten gefalle, mit „alles“, da stimmt auch Larissa ein. Emir hat es die kleine Bowlingbahn am meisten angetan. Ferdinand war am meisten vom großen Schiff fasziniert. Ram taugten in einem Raum dieses Schiffs „die beiden Sportgeräte (ein Fahrrad-Ergometer und eine Rudermaschine) am meisten, aber auch die Bowlingbahn und die Interviews mit den Medienleuten“.

Ein „verspielter“ Gag am Rande: Das aus großen und auch klitzekleinen Buchstaben geschriebene Wort Kunst im ersten, dem großen Ausstellungsraum, praktisch nur von einem eng begrenzten Punkt aus als Ganzes richtig wahrgenommen und gelesen werden 😉

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"Drehereien" - die diesjährige hölzerne Installation von Kollektiv hochhinaus fürs jungspund-Festival

Drehereien nach Loichtgehoier

Künstlerisch verspielte Gebilde erinnern an eine Art von Zahn-, andere an Spinnräder. In Sonnenstrahlen- und anderen Formen, teils aus bunt bemalten Holzstäben sind sie neben dem Schriftzug des Festivals vor der „Lok-Remise“ angebracht. Mit Schnüren verbunden lassen sie sich an zwei verschiedenen Kurbeln zum Drehen bringen. Andere stehen in dem Halbrund der einstigen Garage für Lokomotiven.

Seit vielen Jahren beherbergt die Lok-Remise gleich neben dem Bahnhof St. Gallen (Ost-Schweiz) Zwei Theater- bzw. Veranstaltungssäle, ein Kino, einen Restaurantbetrieb. Dort gehen die meisten der Stücke beim vierten „jungspund“-Festival (nicht nur) für Kinder und Jugendliche über die Bühnen.

Die hölzernen Installationen stammen vom „Kollektiv hochhinaus“. Bei der vorigen Ausgabe, zu der Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… ebenfalls für einige Tage eingeladen war, werkten Künstler:innen des Kollektivs an einem (Leucht-)Turm und luden Besucher:innen dazu ein, mitzubauen. Dieses Mal nennen sie ihr Werk „Drehereien“ und baute dafür die eingangs getriebenen „Maschinen“-Teile.

Mit echtem Werkzeug!

An einem Tag – Pech, es war jener an dem es schneite – durften Besucher:innen aus Holz und Schrauben bzw. Nägel „Roboter“ bauen. Die beiden Buben Liam und Joel ließen sich von dem nicht einladenden Wetter nicht abhalten, unter einer Zeltplane erfreuten sie sich daran, mit echtem, ungehobeltem Holz zu arbeiten und mit einem Akku-Schrauber Leisten zusammenzubauen. Beide verraten, dass „wir gerne basteln, aber bisher nur mit Papier oder Karton. Das hier ist das erste Mal mit Holz und richtigem Werkzeug.“

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Compliance-Hinweis: Die Berichterstattung kann nur erfolgen, weil das Festival „Jungspund“ Kinder I Jugend I Kultur I und mehr … für fünf Tage nach St. Gallen eingeladen hat.

KiJuKU-Interview mit der Festival-Leiterin –
aber schon bei der vorigen „jungspund“-Ausgabe

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Szenenfoto aus "D.A.R.K. – Das All im Reiskocher" im Zirkus des Wissens in Linz

KI-Stimme aus ungewöhnlichen Orten irritiert in Sachen Zukunfts-Dystopien

Befinden wir uns in einer Wohnung? Georg kocht gerade Schwammerl-Erdäpfel-Gulasch. Oder doch eher in einem Labor? Viele kleine Pilzkulturen in mehreren Behältern auf einem Regal im Hintergrund, dazu Blumentöpfe, die auch eher nach Zuchtpflanzen wirken, Metallfolien, Wannen, Kübel, verschiedenfärbige Lichter, mehrere Monitore. Gut, die spielen nur – nach Sprachbefehl – Nachrichten ab; von einer KI-geführten Landwirtschaft, von einem bevorstehenden Prozess gegen einen Autofahrer, der eine Klima-Kleberin totgefahren hat, von  geklonten Menschen in China…

Miranda kommt abgespannt von der Arbeit nach Hause. Schiebt den vorbereiteten Teller weg, klappt den Laptop auf, um nur noch schnell eine eMail schreiben zu müssen, und bittet ihren Lebenspartner genervt, diese grauslichen Nachrichten abzudrehen. Sie hatte ohnehin einen stressigen Tag, arge Verhandlung als Staatsanwältin und dann wurde ihr noch ausgerechnet der oben genannte Prozess entzogen, um ihn eher einem alten männlichen Staatsanwalt zu überantworten…

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „D.A.R.K. – Das All im Reiskocher“ im Zirkus des Wissens in Linz

Dies ist das Ausgangsszene für „D.A.R.K. – Das All im Reiskocher“. Dies ist ein schräges, satirisches Stück rund um Klimakrise, Künstliche Intelligenz und mögliche dystopische Zukunftsszenarien der Welt, viel mehr der möglichen Vernichtung der Menschheit. Gespielt wird es nun – bis 13. Februar 2024 – im Zirkus des Wissens in Linz. Auf dem Gelände der JKU (Johannes Kepler Universität) spielt sich in diesem umgebauten ehemaligen Stadel ein Mix aus Kunst und Wissenschaft ab, meist in theatraler Form.

Schwammerl-Forschung

Georg (Max J. Modl) nennt irgendwann am Beginn als aktuelles Datum 24. August 2026. Dabei bleibt es im Lauf des Stückes nicht – wir hören als weitest in der Zukunft liegendes Datum das Jahr 2120. Was Miranda (Julia Frisch) schon ziemlich anzweifelt, ist sie doch 1995 geboren, wäre dann also 125 Jahre alt/jung (?). Und wir hören Stimmen aus dem Reiskocher. Aber nicht dieser spricht, sondern „Das All“, das sich zweitweise dort niedergelassen hat, aber auch schon mal aus Mirandas Tasche, dem Kühlschrank oder wo auch immer her ihre Sprüche loslässt (Eszter Hollosi – live in jeder Aufführung und nicht voraufgenommen eingespielt).

Achja, Georg ist Forscher an Pilzkulturen (die höchst interessante, liebevoll bis ins kleinste Detail gestaltete Ausstattung stammt von Nora Scheidl). Am Tag mit dem das Geschehen beginnt, hat er eine spezielle Kreuzung erfolgreich gezüchtet, die er für DIE Abhilfe gegen den Klimawandel hält…

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „D.A.R.K. – Das All im Reiskocher“ im Zirkus des Wissens in Linz

Schafft KI zum Schutz des Klimas Menschen ab?

Dieser ist zentrales Thema der knapp 1 ¼ Stunden – aber immer wieder in einer fast kabarettistisch-paradoxen Variante – Details seien nicht gespoilert (Text und Regie: Michael Scheidl). So viel aber schon, dass zwecks Überleben der Menschheit die KI, die mehr oder minder die Macht übernommen hat, der (Selbst-)Zerstörung ein Ende setzen, oder sie wenigstens beschränken will und dafür eine eigene Sorte „Homo Utilis“ gezüchtet hat – ein solches Exemplar tauch auf (Eric Lingens). Und bringt das Leben des Paares noch mehr durcheinander als es ohnehin schon angesichts des Streits darum, Kinder in die Welt zu setzen oder nicht, der Fall ist.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „D.A.R.K. – Das All im Reiskocher“ im Zirkus des Wissens in Linz

Schauspiel, Musik, Ausstattung

Schon verraten wird hier: Neben dem Schauspiel im durchaus skurrilen Ambiente runden noch Musik und Klang (Komposition: Martin Kaltenbrunner, Klangskulptur: Michael Kramer) und Visuals im „großen Fenster“ nach draußen (Max Scheidl) „D.A.R.K.“ ab – ein Stück, das so gebaut ist, dass es keine Antworten geben will, sondern definitiv Fragen und Beschäftigung damit richtiggehend anstößt.

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Still (Standbild) aus dem Animationsfilm "Dizzy Izzy"

Wenn aus dem Kaffeehäferl ein Donut wird…

Izzy will Kaffee trinken. Kaum steht das im Lokal servierte Häferl mit der ersehnten Flüssigkeit  auf dem Tisch, beginnt der Kaffee zu schwabbeln, als gäbe es ein Erdbeben oder würde Izzy sich auf einem Schiff befinden. Alles andere steht jedoch still, ist stabil – also Irritation Nummer 1.
Doch es wird gleich noch schräger: Izzy will nach der Tasse greifen, doch siehe da, bevor die Hauptfigur dieses Animationsfilms noch trinken kann, verwandelt sich die Tasse in einen Donut!?
Neue Bestellung, neuer Versuch, neues Glück. Schmäck’s – oder denkste, je nach sprachlicher Färbung und Vorliebe. Jedes Mal wird aus dem Häferl (der Tasse) das kreisrunde Gebäck mit dem Loch in der Mitte.

Still (Standbild) aus dem Animationsfilm
Die berühmte „Klein’sche“ Flasche, sozusagen eine mehrdimensionale Form der flachen Möbius-Schleife

Das Loch

Genau Letzteres lüftet sozusagen das Geheimnis hinter der Verwandlung. Auch das Häferl – mit Henkel – ist ein Objekt mit Loch. Hätte die Tasse keinen Griff, oder dieser keine Öffnung, ja dann würde diese Transformation nicht gelingen. Exakt um diese (strukturellen) Gemeinsamkeit geht es – Izzy, sozusagen mit „Vorname“ Dizzy (schwindelig) – landete wie die Stimme der Erzählerin (auf Englisch) erklärt, in der Welt der mathematischen Topologie. (Wobei Topologie aus dem Altgriechischen Topos kommend, was im Deutschen nur für Ort steht, eine Vielzahl von Bedeutungen in unterschiedlichsten Feldern hat: Von der Geografie über die schon erwähnte Mathematik bis zu Physik, Chemie, Biologie, Technik (Elektronik, Anordnung der Neuronen in einem künstlichen neuronalen Netzwerk), Philosophie und nicht zuletzt auch in der Kunst.

Fotos aus dem Making-of-Prozess für den Animationsfilm
Foto aus dem Making-of-Prozess für den Animationsfilm „Dizzy Izzy“

Übergreifende Kooperation

Wegen der zuerst sowie zuletzt genannten Disziplinen – Mathe und Kunst – kam es überhaupt erst zu jener Zusammenarbeit an deren Ende der nicht ganz achtminütige Film (samt langem Abspann mit vielen Beteiligten) „Dizzy Izzy“ steht. Dieser hatte in der zweiten Woche des neuen Jahres (2024) zunächst die inoffizielle Weltpremiere im Wiener Kulturzentrum Viktoria (15. Bezirk, Rudolfsheim-Fünfhaus) und tags darauf die offizielle Uraufführung im Linzer Kino Moviemento am Platz des Offenen Kulturhauses.

Bild-Montage aus Stills aus dem Animationsfilm
Bild-Montage aus Stills aus dem Animationsfilm „Dizzy Izzy“ und einem Teamfoto der anwesenden Mitwirkenden an dem Film bei der Präsentation im Wiener Viktoria

Auf der einen Seite stand die Arbeit „Topologien künstlerischer Forschung” von Sarah Kolb. Auf der anderen ein Team der Kunstuni Linz, das sich in wechselnden Besetzungen schon seit gut zehn Jahren der künstlerisch-filmischen Umsetzung wissenschaftlicher Themen aus unterschiedlichsten Disziplinen widmet und diese „alt narratives I Cinematic Communication Of Scientific Research“ nennt. Alternative Erzählungen, um meist hochkomplexe – unterschiedlichste – Forschungs- bzw. Wissenschaftsbereiche anders, vor allem verständlich(er) zu vermitteln. Und dafür eben das Medium Film wählt(e).

Goldener Delfin fürs Erstlingswerk

Im ersten „alt narratives“-Film „Maybe Palermo“ wurden in einer filmischen Taxifahrt Polyphosphazene erklärt – vereinfachend gesagt ein Mix aus anorganischen und organischen Polymeren vor allem mit Einsatzgebiet Medizin. Damit gewann das Team den „Goldenen Delfin“ in Cannes bei den Medien- und TV-Awards (2016).

Still (Standbild) aus dem Animationsfilm
Still (Standbild) aus dem Animationsfilm „Dizzy Izzy“ – mit dem bildhaften Zitat der Performance von Valie Export und Peter Weibel „Aus der Mappe der Hundigkeit, Februar 1968, Wien)

Kunst-Zitate

Zurück zur/m verwirrten Izzy, einer bewusst non-binären Hauptfigur. Schon im Café hingen an der Wand zwei Bildern, die ebenfalls diese Veränderbarkeit der künstlerischen Topografie darstellen: Eine Möbius-Schleife (ein in sich verdrehtes Band, das damit kein Außen und kein Innen hat – sehr gut zu sehen im Titelbild einer Reportage über „Forschen statt Faken“ vom Science Center Netzwerk – Link am Ende des Beitrages) und Banksys „Mädchen mit Ballon“.

Nachdem das mit dem Kaffee nix wird und Izzy mit Donuts schon mehr als vollgestopft ist, geht’s also raus und weiter auf die Suche nach Trinkbarem.

Still (Standbild) aus dem Animationsfilm
Still (Standbild) aus dem Animationsfilm „Dizzy Izzy“ – mit Zitat von Rirkrit Tiravanijas Bild „Pad Thai“

Unterwegs trifft die Hauptfigur auf eine Frau, die einen Mann auf allen Vieren an der Leine, zieht, was an die bekannte Performance von Valie Export und dem im Vorjahr verstorbenen Peter Weibel erinnert (Februar 1968 in der Wiener Innenstadt „Aus der Mappe der Hundigkeit“). Der Weg selber ist ein Möbius-Band – wie nun da rauskommen? Izzy hat die Topologie ge-checkt, setzt auf Transformation, bläst einen Kaugummi auf und schwebt davon wie Banksys Luftballon-Girl.

Und trifft später unter anderem auf Yayoi Kusamas gelben Kürbis, Rirkrit Tiravanijas Bild „Pad Thai“, wo sich was auch immer in schier unendliche Nudeln verwandelt, oder auf Marcel Duchamps „Brunnen“, ein Urinal, das der Künstler zu einem dreidimensionalen Kunstobjekt gestaltete. Und Izzy setzt sich mit Marina Abramović an den Tisch im Bild „The Artist is present“. An dem übrigens einige der Figuren und Objekte aus anderen Kunstwerken ebenfalls Platz nehmen.

Fotos aus dem Making-of-Prozess für den Animationsfilm
Foto aus dem Making-of-Prozess für den Animationsfilm „Dizzy Izzy“

Intensive Teamarbeit

Die schon genannte künstlerische Forscherin oder forschende Künstlerin Sarah Kolb ging mit dem Kernteam dieser Sparte an der Linzer Kunstuni – Andre Zogholy, Marlies Hajnal als Projektleiter:innen sowie Shari Ehlers und Thomas Guggenberger als Regisseur:innen und anderen in zweitägige Klausur. Das Thema wurde hin und her gewälzt, erörtert, auf Erklärbares runtergebrochen. Und dann stand die Frage: Wie filmisch umsetzen. Die vorherigen „alt narratives“ waren meist mit realen Personen, die Szenen spielen. Animation – und Wimmelbild mit Rein- und Rauszoomen war die erste Idee – so bei der Erstpräsentation in Wien, an der Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… teilnahm.

Also fragte das Team die Mit-Absolventin die Studiengangs Zeitbasierte und Interaktive Medienkunst, Lisa Prast an. Die zeigte sich skeptisch angesichts der Wimmelbild-Idee: „Schwierig etwas so digital zu zeichnen, dass es sowohl sehr klein als auch dann herangezoomt groß gut ausschaut“, verrät sie dem Journalisten.

Also dann „nur“ Animationsfilm. Die schon bisher Genannten schrieben das Drehbuch, die nun ins Boot geholte Animationskünstlerin baute darauf aufbauend das Storyboard, das sie mit allen Beteiligten immer wieder absprach und dann ging’s ans digitale zeichnen. Anton Vertipolokh schuf Musik, Alex Siegl steuert das Sound Design bei und Christopher Hüttmansberger übersetzt alle Texte auf Englisch – der Film soll international bei Festivals laufen und Lena Blessing sprach diese Texte der Erzähl- und Erklärstimme ein.

Und weil der Film eben zu Festivals soll, kann auch noch nicht – wie auf die anderen Filme – verlinkt werden; der entsprechende Kunstuni-Link ist unten in der Infobox zu finden.

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Plakat zum Animationsfilm
Plakat zum Animationsfilm „Dizzy Izzy“
Szenische Lesung "Adressat unbekannt" im Festsaal des Gymansiums Hagenmüllergasse

So rasch verwandelte sich der liberale Kunstfreund zum Nazi

Drei Notenständer, ein Instrument. Während Anna Starzinger Platz – und ihr Cello – nimmt, hin und wieder musikalisch die jeweiligen Emotionen von „Adressat unbekannt“ untermalt, verstärkt, hervorhebt oder überhaupt erst richtig zum Ausdruck bringt, lesen ihre beiden Bühnenkollegen Samuel Pock und Benjamin Spindelberger abwechselnd aus Briefen.

Ersterer schlüpft in die Rolle von Max Eisenstein, Betreiber einer Kunstgalerie im US-amerikanischen San Francisco. Zweiterer liest die Briefe des ehemaligen Galerie-Mitbetreibers und Freundes Martin Schulse. Dieser ist 1932 wieder nach Deutschland zurückgekehrt, wo Ersterer auch studiert hat.

Der Briefwechsel ist ein fiktiver, geschrieben von der US-Autorin Kressmann Tayler, die bei der Veröffentlichung 1938 ihren Vornamen bewusst nicht nannte, sie wollte ihr Geschlecht nicht preisgeben. Ihr knapp 80 Seiten-Buch umspannt den ausgedachten Zeitraum vom 12. November 1932 bis 3. März 1934. Und mit Hilfe der beiden Männer, die sich zunächst über ihre Freundschaft sowie die Geschäfte unterhalten, vermittelt die Autorin die politische Entwicklung in Deutschland. Und obendrein, wie sich Menschen verändern konnten. Wobei sie das in einer Art tut, die fast automatisch die Frage aufwirft: Ist das wirklich nur eine (fiktive) historische Geschichte?

Hilfe verweigert

Der weltoffene, kunstaffine Martin findet Gefallen an Herrn Hitler – und nicht nur das, er übernimmt sogar Funktionen in dessen Nazi-Partei, er und seine Frau nennen ihren jüngst geborenen Sohn Adolf!

Und als Max ihn bittet, sich umzuhören, was mit dessen Schwester Griselle los ist, die in Wien Schauspielerin wurde und dann nach Berlin zog. Immerhin habe er in den USA von ihr seit Wochen nichts mehr vernommen. Da wird’s recht atemberaubend. Details seien hier keine verraten, vielleicht willst du/wollen Sie ja diese spannende, teils aber schon recht heftige szenische Lesung bei Gelegenheit auch besuchen. Das Büchlein selbst ist kaum bekannt.

Letztlich bittet Martin seinen einstigen Galerie-Kompagnon und ehemaligen Freund, er möge ja keine Briefe mehr schreiben – Kontakt mit einem Juden! Das könne ihm hier schaden, ja sogar in Gefahr bringen. Und dennoch behirnt er offenbar nicht, wie diktatorisch und einschränkend das System ist, für das er führend arbeitet, es intensiv verteidigt. Die Autorin lässt Martin nun sogar zum hetzerischen Schreiber gegen alles Jüdische werden.

Früh bekannt

So „nebenbei“ kommen aber bereits – das Buch erschien 1938(!) also ein Jahr vor Beginn des 2. Weltkrieges – massenhaft Verhaftungen Oppositioneller und Konzentrationslager zur Sprache. Das erste wurde ja auch schon 1933 in einer Militärschule bei Weimar eingerichtet. Aber nach 1945 behaupteten allzu viele Menschen, sie hätten nichts davon gewusst.

Szenische Lesung
Regisseurin und Initiatorin dieser szeneischen Lesung, Susanne Höhne vor dem vollbesetzten Festsaal mit knappen Einleitungsworten

Susanne Höhne vom „Verein für darstellende Kunst Beseder“, die sich diese szenische Lesung ausgedacht und sie inszeniert hat, erzählt im Gespräch mit Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… auf die Frage, wie sie auf diese so dichte Darstellung der politischen Entwicklung in dieser Form gekommen sei: „Ich hab das Büchlein vor ungefähr 30 Jahren im jüdischen Museum Berlin gekauft. Immer wieder hab ich es im Hinterkopf gehabt und nun gedacht, das wäre vielleicht gut und notwendig, es jetzt aufzuführen.“
Beseder ist übrigens Hebräisch und bedeutet auf Deutsch „ok“, „alles gut“…

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Zu einem Interview mit fünf Jugendlichen, die die szenische Lesung im Festsaal des Gymnasiums Hagenmüllergasse miterlebt hatten geht es hier unten.

Bildmontage aus Fotos von Stücken an den beiden Eröffnungswochenenden und im Hintergrund sehr blass Screenshot von der neuen DschungelWien-Homepage

Gemeinsames Suchen mit jungem Publikum

„Suchbewegung statt eines Spielzeitmottos“ – so nannte Anna Horn in einem längeren Gespräch mit Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… irgendwann das, was Kinder, Jugendliche und erwachsene Zuschauer:innen in der am vorletzten September-Wochenende startenden neuen Saison im Theaterhaus für junges Publikum im MuseumsQuartier erwartet. Seit 1. Juli leitet sie den Dschungel Wien – nach Gründungsdirektor Stephan Rabl (12 Jahre) und Corinne Eckenstein (sieben Jahre), die aber schon von Beginn hier viele Stücke inszenierte und im Oktober beim Puls-Festival „Kingx & Qweens“ mit ihrer neuen Gruppe „Unusual Beings“ präsentieren wird.

„Wir haben übrigens fix nur die erste halbe Spielzeit geplant, um schneller auf aktuelle Herausforderungen reagieren zu können. Und wir möchten viel mit sehr jungen und neuen Künstler:innen arbeiten. Dafür kooperieren wir unter anderem mit Ausbildungs-Einrichtungen. Die bisherige Dschungel-Akademie mit Studierenden der Theater-, Film- und Medienwissenschaften der Uni Wien wird fortgeführt, aber interaktiver ausgebaut. Und wir arbeiten neu mit der Universität für Angewandte Kunst – den Abteilungen Sprachkunst, Transmediale Kunst und Wissenstransfer – zusammen. Studierende können fächerübergreifend an eigenständigen Projekten arbeiten, die sie im Jänner präsentieren. Dabei können sie ausprobieren, ob sie in Sprache und Spiel ihr Zielpublikum gut erreichen. Es bleibt ihnen freigestellt, ob sie für Kinder oder für Jugendliche produzieren wollen.“

Foto einer früheren U20 Poetry-Slam-meisterschaft
Am ersten der beiden Eröffnungs-Wochenende findet auch die U20-Poetry-Meisterschaft wieder im Dschungel Wien statt: 23. September 2023, 17.30 bis 19.30 Uhr

Prozess-orientiert…

… ist auch ein weiteres Projekt: Magma in Zusammenarbeit mit dem Drama Forum Graz und MUK (Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien. Dabei sollen „Theatertexte und -formen für ein diverses und mehrsprachiges Publikum entwickelt“ werden. Einzelkünstler:innen aus den Bereichen Text und/oder Theater sollen einander kennenlernen, sich zu Teams zusammenfinden, von Profis als Mentor:innen unterstützt, Konzepte erarbeiten. Nach mehreren Monaten haben zehn Teams die Chance, ¼-Stunden-Teaser zu zeigen, die Hälfte davon soll begleitet werden, um an ihrem Ding weiterzuarbeiten und es als Projekt für Förderungen einzureichen. Ein Stück wird der Dschungel Wien aus Eigenmitteln mit dem jungen Team produzieren. Sozusagen eine Variation des bisherigen Nachwuchsbewerbs „Try-Out!“ an diesem Theaterhaus.

Sujefoto zu
Sujetfoto zu „Wind“ von makemake produktionen – zu sehen am ersten Eröffnungswochenende

Diversität

Diese Suche danach, was ein junges, diverses, mehrsprachiges Publikum interessiert – oder interessieren könnte – betont Anna Horn in dem Gespräch mehrfach; wobei Diversität auch schon bisher ein großes Anliegen im Dschungel Wien war. „Wir haben extra ein Team „Next Generation“ angestellt, die normal gezahlt werden und eigene Projekte entwickeln werden. Und wir wollen von Kindern und Jugendlichen, die (noch) nicht ins Theaterhaus kommen, wissen, was sie gerne sehen würden. Dafür werden wir gezielt in Schulklassen gehen und das erfragen.“

Foto zu
Foto zu „Obstacles in our Sky“ – zu sehen am ersten Eröffnungswochenende

Neue Bühne

Neben den drei bisherigen Bühnen kündigt die neue künstlerische Leiterin eine vierte an, „eine digitale Bühne“ (unterstützt aus den Mitteln der Digitalisierungsförderung). „Hier entstehen laufend neue Videoproduktionen und hybride Formate für unsere Zuseher:innen. Jährlich wird eine Produktion offline aufgeführt und somit eine Brücke ins Theater geschlagen. Die Verknüpfung von digitaler und physischer Realität, die Kinder und Jugendliche tagtäglich begleitet, wird Teil des Programms am Dschungel Wien“, heißt es dazu auf der – nach etlichen Wochen gänzlicher Abwesenheit – neuen, nun wieder erreichbaren Homepage. Diese schreit den User:innen stark entgegen, ihr Motto dürfte übrigens auch Suche sein –  aufgrund (noch?) geringer Übersichtlichkeit. Update: Drei Tage später taucht wenigstens die Übersicht – auch in lesbarerer Schrift – auf, auch wenn es noch für Verwirrung sorgt, wenn Stücke groß und fett von September bis April angekündigt werden, obwohl es zwar in diesem Zeitraum, aber nur zwei- bis höchstens drei Mal in Blöcken an wenigen Tagen gespielt wird..

Neue Festivals

Neben dem schon eingangs erwähnten Puls-Festival (10. bis 13. Oktober 2023) – im Rahmen des schon seit einigen Jahren laufenden EU-Projekts ConnectUp, wo fünf Koproduktionen von jeweils zwei Theatern aus verschiedenen Ländern gezeigt werden -, findet das internationale Roma-Festival „E Bistarde – vergiss mein nicht“ (1. bis 9. November 2023) heuer im Dschungel Wien statt (bisher Amerlinghaus). Eröffnet wird es mit dem Stück „Land ohne Land“ von Simonida Selimović. Dramaturgin ist Elif Bilici, die im Dschungel Wien nun in der Theatervermittlung tätig ist und – gemeinsam mit Armela Madreiter und Thomas Perle eine der fünf Werkstätten leiten wird, jene mit dem Titel „Auf der Suche“ (ab 14 Jahren). Jugendliche werden sich auf die Suche nach der Vielfalt in der Stadt machen, nicht zuletzt bei den (Enkel-)Kindern von Gastarbeiter:innen. Mehr zu den Werkstätten in der Info-Box am Ende des Beitrages.

Illustration aus dem Bilderbuch
Illustration aus dem Bilderbuch „Hören“ von Romana Romanyschyn und Andrij Lessiw

Im Zusammenhang mit Internationalität nennt Anna Horn als „ein besonderes Anliegen ein ukrainisches Sachbuchkino übers Hören“: Laut, leise, flüstern: голосно, тихо, пошепки. Das Bilderbuch Hören!/ чути von Romana Romanyschyn und Andrij Lessiw ist 2017 auf Ukrainisch und vier Jahre später auf Deutsch erschienen – Details in der Infobox. Dieses Bilderbuchduo ist übrigens auf KiJuKU schon vor einem halben Jahr mit seinem aktuelleren Buch „Als der Krieg nach Rondo kam“ erschienen.

Kunst als Kinderrecht

„Kinderrechte, Aktivismus und Theater als Kunst und Kultur für Kinder ist mir ein großes Anliegen, pädagogische Konzepte sind gut, aber Kunst kann mehr“, so Anna Horn im KiJuKU-Gespräch. „Und ich erlebe, die Stadt Wien hat auch ein offenes Ohr, dass Kinder und Jugendliche Kunst und Kultur erleben können, die mehr Mut und Freude machen.“

Eröffnungs-Wochenenden

Eröffnet wird die neue Saison an zwei Wochenenden 23./24. September bzw. 30.9./1.10. 2023 unter anderem mit „Wind“, einem neuen Stücke von makemake produktionen, der U20-Poetry-Slam-Meisterschaft, „Ostacles in our Sky“ (Johanna Heusser und Roxy Birsfelden, Schweiz), einer Party mit EsRap. Am Wochenende drauf spielt das Puppentheater „Das Helmi“ aus Deutschland „Der Schöne und die Biest“ (Kinder) und „Leon, der Profi“ (Jugendliche) sowie „Die komische Tür“ (Nils Strunk und Lukas Schrenk) sowie Samstagabend (30. 9.): „Voting Ball Wem gehört die Bühne?“. Details in der Info-Box am Ende des Beitrages.

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EsRap – auf dem Programm der Eröffnungsparty im Dschungel Wien
23. September 2023, ab 21 Uhr
Screenshot der neuen Dschungelwien-Homepage
Screenshot der neuen Dschungelwien-Homepage
Skulpturen im Park - geschaffen von Künstler:innen, die zeitweise hier arbeiteten: "Himmelszeichen" von Hubert Baumann

Künstler:innenhaus, Theater, Dirt-Bike-Parcours

Neben und hinter dem Marionetten Theater Schwandorf liegt ein großer Park mit unterschiedlichsten Skultpuren. Sie stammen von Künstler:innen, die als Artists in Residence in der neben dem Theater liegenden „Kebbel-Villa“, dem „Oberpfälzer Künstlerhaus“ für jeweils rund ein bis zwei Monat(e) zu Gast sind und in Ateliers in einem relativ neuen Nebengebäude arbeiten – derzeit gastieren die Bildenden Künstlerinnen Polina Shcherbyna aus dem ukrainischen Kyiw, Camille Tsvetoukhine aus Paris (Frankreich) sowie die Autorin Marie-Anne Legaut aus Abitibi (Quebec, Kanada), um hier zu leben und künstlerisch zu arbeiten. Im Gegenzug ermöglicht diese seit rund 40 Jahren bestehende Einrichtung regionalen Künstler:innen Auslandsaufenthalte bei/mit Partner-Institutionen.

Das Künstler:innen-Haus beherbergt laufend Ausstellungen – aktuell Michael Franz: New Sad und India Nielsen: I’m in the Dark Right Now (Feeling Lost, but I like it) sowie Jacky Conolly: Descent Into Hell. Außerdem bietet die Kebbel-Villa künstlerische Werkstätten für Kurse in verschiedensten Techniken wie Lithografie, Radierung, Siebdruck usw.

Einstiges Wohnhaus der Eisenwerk-Besitzer-Familie

Die Villa war der einstige Sitz der Eigentümer:innen des Eisenwerks in der Nähe. Das existiert noch immer – einige Künstler:innen wie Leah Jacobson, Klaus Caspers und Hubert Baumann haben in Zusammenarbeit mit dem Werk  Skulpturen geschaffen; Erstere baute eine bunte, metallene „Naturbrücke“, Zweiterer brachte schienenartige Metallteile zum „tanzen“ und der dritte genannte Künstler schuf „Himmelszeichen“ an langen Stangen.

Gleich hinter dem Theater zwitschert’s aus einem Baum – doch es handelt sich nicht um echte Vogelstimmen, sondern um eine Art Remix aus verschiedensten „Vogelliedern“, die Stephan Dillemuth selbst komponiert hat. In Titeln wie Erdmusik oder Flügelstaub im Glockengestühl stellt er Verbindung von Vogelgezwitscher und zeitgenössischer Kunstwelt her.

Künstliche und künstlerische Vogelstimmen

„Die Vogelstimmen“ hat er vor mehr als 20 Jahren aufgenommen und (als CD) veröffentlicht. Seine Inspiration dazu holte er sich von der Künstlerin Louise Lawler, die 1972 eine Schallplatte veröffentlicht hat, auf der sie die Namen männlicher Künstler in Form von Vogelstimmen wiedergibt. Bei Dillemuth lassen sich bei genauem Hinhören nicht nur die Namen von Künstlern, sondern auch von Künstlerinnen ausmachen: „Tracy Emin“ und „Sarah Lucas“ etwa tauchen zusammen mit „Jake & Dinos Chapman“, „Peter Doig“ und „Damien Hirst“ auf.

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Mehr Informationen
Eines der Kunstwerke - samt einem vergrößerten Detail von India Nielsen
Eines der Kunstwerke – samt einem vergrößerten Detail von India Nielsen

Theater-Geschichte

Im Dachgeschoß der Kebbel-Villa spielte Raimund Pöllmann, Vater des nunmehrigen Leiters des nebenan gelegenen Marionetten Theaters Schwandorf, mit Schüler:innen seit 1977 Figurentheaterstücke – rund um die Weihnachtszeit jeweils ein Stück für Kinder und eines für Erwachsene. „Vor fünf Jahren rund um den 80. Geburstag von Pöllmann senior ergaben sich dann erste Gespräche die Stadt könnte das freiwerdenden Nebengebäude der Sparkasse erwerben und daraus ein Marionetten Theater machen“, sagt Oberbürgermeister Andreas Feller in einem Telefonat mit Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr…

„Ja, es stimmt“, so der OB auf die Journalistenfrage, ob es in der Stadt mit rund 30.000 Einwohner:innen bisher gar kein Theater gegeben habe, „aber nur, kein eigenständiges Haus, wir haben Vereine, die Theater spielen – teils im Innenhof des Schlosses, teils im Felsenkeller-Labyrinth und jahrzehntelang eben auch in der Kebbelvilla, die auch von der Stadtgemeinde stark unterstützt wird.“

Interview mit dem Oberbürgermeister

Außerdem verweist der Oberbürgermeister (CSU) darauf, „dass wir das Theater mit einer sensationell günstigen Miete unterstützen mit dem Angebot, dass das Theater auch für Schulen und Kindergärten spielt. Außerdem erhoffen und erwarten wir uns als Stadt gegenseitige Befruchtung von Künstlerhaus und Theater, das auch andere Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte und Kleinkunst präsentieren wird.“

KiJuKU: Gibt es andere Initiativen für Kindern und/oder Jugendliche?
OB Andreas Feller: Wir haben mitten in der Stadt einen eigenständigen Jugendtreff K3, geben einen Kinderstadtplan heraus und haben einen Jugend-Beirat ins Leben gerufen.

KiJuKU: Der kann was und wird bestimmt oder gewählt?
OB Andreas Feller: Jugendliche zwischen 12 und 18 aus der Stadt können sich in diesem offenen Gremium engagieren. Der Beirat macht Vorschläge – für Konzerte, Bürger-Freiflächen. Offen ist noch eine neue Skater-Anlage, da ist noch nicht klar, ob das alles planungsrechtlich abgesichert werden kann. Ich weiß schon, für Jugendliche geht immer alles zu langsam. In Planung ist außerdem ein Dirt-Bike-Parcours.

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Compliance-Hinweis: Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… wurde vom Marionetten Theater Schwandorf auf die Reise und den Aufenthalt in dieser Stadt eingeladen.