Kinder Jugend Kultur und mehr - Logo
Kinder Jugend Kultur Und mehr...
Schüler:innen der 6B gestalteten eine internationale Modeschau - aus Ländern aus denen Mitschüler:innen oder deren Familien kommen
Schüler:innen der 6B gestalteten eine internationale Modeschau - aus Ländern aus denen Mitschüler:innen oder deren Familien kommen
21.04.2024

„Willkommen hier im Land, hier kannst du mit uns leben…“

Projekttage zu Vielfalt – und ein buntes Abschlussfest eines Wiener innerstädtischen Gymnasiums, dem BG 8.

„Im Land der Blaukarierten sind alle blaukariert.
Doch wenn ein Rotgefleckter sich mal dorthin verirrt,
dann rufen Blaukarierte: >Der passt zu uns doch nicht!
Er soll von hier verschwinden, der rotgefleckte Wicht!<“

Mit diesem bekannten Kinderlied vom Anderssein von Klaus W. Hoffmann eröffnete der Chor des Piaristen-Gymnasiums (Wien-Josefstadt; 8. Bezirk) Freitagvormittag das Fest der Vielfalt, zu dem dieses BG 8 eingeladen hatte. Zum ersten Mal und auf kleiner Sparflamme was die Information der Öffentlichkeit betraf. Es war ein Experiment, demgegenüber es auch Skepsis gegeben hatte – die zerstreut werden konnte. Auf dem Platz und im Schulhaus war Begeisterung zu spüren und hören darüber, dass in der Schule nicht nur Wissen vermittelt werden soll, sondern auch Lebensrealitäten in einer globalisierten Welt. Und diese erfordern, den eigenen Horizont zu erweitern, wie es Direktor Philipp Krischke in seiner Fest-Eröffnungsrede formulierte.

Chor, Band, Klassik

Beim Fest sang nicht nur der Chor (Solist:innen: Florian Friedl und Annabelle Keki bzw. Todora Prvanović und Marton Szalavari bei „We are the World“ von Michael Jackson und Lionel Richie) mehrere Lieder, die Schulband (Lilly und Helena Zillich, Marton Szalavari, Natalia Efimova, Nathaniel Grolig, Rene Saussy, Consti Palffy, Elina Rohlik, Johannes Radl) spielte mehrere bejubelte Nummern die allesamt das Thema zum Inhalt hatten. Andere Schüler:innen musizierten gemeinsam mit Eltern und anderen Erwachsenen klassische Stücke auf Instrumenten von Geige über Cello bis Piano und Querflöte (Emil und Stefan Kamilarov, Yurika Shima, Anton, Leopold, Julia und Walter Auer, Liana (Lilli) und Manfred Hecking, Valentin Edelmann, Simon Jasnov).

Jugendliche der 6B stellten in einer Mode-Schau mehrere Länder vor – mit Sachinformationen sowie Kleidungsstücken und Accessoirs: USA (Benjamin Kraska, Henry Settele, Nikolas Kulterer), Deutschland (Marion Porges, Lilly Zillich), Bulgarien (Nathaniel Grolig, Sofia Walzhofer, Hannah Freund), Belgien (Clara Kempel, Sophia Stepke), Ukraine (Katharina Zucker, Verena Berger), Spanien (Ida Kojder, Johanna Gehrer, Jakob Jandrasits), Frankreich (Alessandra Biegel, Constantin Palffy, Victoria Tiefenbacher), Slowakei (Veronika Makelová, Kristina Karkusová, Franciska Hartinger) und Österreich (Lilli Gemperle, Linda Neuhofer, Friederike Tscharnutter). Zu Rainhard Fendrichs bekanntem Song „I am from Austria“ kamen gegen Ende auch all die anderen Nationen auf dem Laufsteg vor der Bühne zusammen. „Willkommen“ stand in bunten Buchstaben auf einem großen Stück Stoff im Hintergrund der Bühne, die für diesen Tag auf dem Platz aufgebaut war. Zentral steht eine Kirche, um die Ecke schließen sich Schulen und Kindergarten an.

Abschluss von drei Projekttagen

Das Fest am Jodok-Fink-Platz war aber „nur“ der Abschluss von zweieinhalb Tagen Workshops und Exkursionen rund um das Thema Vielfalt – Interviews mit einigen Schüler:innen in einem eigenen Beitrag, der am Ende dieses Artikels verlinkt ist.

Externe Profis

Neben schuleigenen Auftritten hatten die Organisator:innen auch professionelle Künstler:innen engagiert, die das Programm auf der Bühne bereicherten: Aida Loss, die immer wieder in ihre Kabarettprogramme mit Sprachfärbungen und Akzenten unterschiedlichste Kulturen und Persönlichkeiten einbringt und nicht zuletzt immer wieder auch mit ihrer persischen Herkunft spielt. Violetta Parisini spielte ihre Lieder zum Nachdenken. Die Band „Enterprise“ hat Wurzeln in der Schule, ist ein ehemaliger Schüler des BG 8 doch einer des Trios der Gruppe, die seit vier Jahren existiert und von Pop bis Hip*Hop spielt.

Respekt, Offenheit, buntgemischt

Den Abschluss bildete ein gemeinsamer Song von Band und allen Fest-Teilnehmer:innen – der Text wurde auf kleinen ausgedruckten zetteln verteilt. Zur Melodie von Andreas Bouranis „Auf uns“ hatten Schüler:innen einen neuen Text gedichtet, der so beginnt: „Auf uns:
„Das BG 8 muss ein Hit sein
da ist niemand allein,
Denkt an die Werte, nach denen wir streben;

Respekt und Offenheit soll es hier geben, …“

Und das schloss den Bogen zu den Workshops und Exkursionen an den Projekttagen und zum oben zitierten Auftaktlied vom Anderssein, das ja so endet:
„Im Land der Buntgemischten sind alle buntgemischt.
Und wenn ein Gelbgetupfter das bunte Land auffrischt,
dann rufen Buntgemischte: >Willkommen hier im Land,
hier kannst du mit uns leben, wir reichen dir die Hand!<“

Schüler:innen-Vertreterin: Herzensangelegenheit

Pauline Huber (16 Jahre, Schülerin der 7C) aus dem Team der Schulsprecher:innen erzählt im Interview mit Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr…, dass ihr diese Vielfalt-Projekt-Tage auch persönlich sehr am Herzen lagen. „Ich finde es ein so wichtiges Thema, mit dem wir uns in der Schule bisher nicht so groß beschäftigt haben. Der achte Bezirk ist ja nicht so eine kunterbunt durchmischte Gegend. Vielfalt von Religionen, sexuellen Orientierungen, Nationalitäten und so weiter waren noch kaum bis nie ausführlich im Unterricht besprochen.

Besonders gut finde ich, dass in das Projekt auch die Schülerinnen und Schüler der Unterstufen einbezogen worden sind. Seit ich hier in die Schule gehe und das sind jetzt sieben Jahre, hatten wir noch nie etwas Derartiges. Das gab und gibt neben den Inhalten auch einen großen Schub für den Zusammenhalt nicht zuletzt mit der Unterstufe.“ Sie sei sogar „erstaunt und erfreut“ gewesen, „dass sich so viele aus Unterstufe mit vollem Eifer reingestürzt und bei vielen Aktivitäten mitgemacht und geholfen haben“.

Sie selbst sei vor allem vom Gespräch mit dem Zeitzeugen Siegfried Loewe im Bezirksmuseum Josefstadt bewegt gewesen. Er konnte als Kind immer wieder auf der Flucht und von Privatleuten bzw. Organisationen in Belgien versteckt die Nazi-Zeit überleben, seine Eltern hingegen wurden deportiert und ermordet. „Von diesem Gespräch und der Diskussion hab ich sehr viel mitgenommen.“

Follow@kiJuKUheinz

Hier unten geht’s zu Interviews mit neun weiteren Schüler:innen

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden