14 Thesen rund um Mehrsprachigkeit

Wo steht Österreich heute im Umgang mit seiner mehrsprachigen Realität? Welche Erfahrungen machen Menschen beim täglichen Gebrauch und Weiterlernen ihrer Sprachen?  Welche Schritte braucht es, um den Schatz der Mehrsprachigkeit künftig erfolgreich zu heben? Donnerstagabend (20. Oktober 2022) wird – nach einer ersten Präsentation im Rahmen der internationalen Tagung von Deutschlehrer:innen – ein umfangreiches Buch unter dem Titel „Fokus Mehrsprachigkeit“ auch mit tatsächlich mehrsprachigen jungen Menschen – was für das Buch selbst weniger gilt – in der Arbeiterkammer Wien vorgestellt.

Das Buch selbst beschäftigt sich in ausführlichen Kapiteln mit „14 Thesen zu Sprache und Sprachenpolitik – Auf dem Weg zu einer mehrsprachigen Zukunft“. Die seien hier kurz aufgeführt:

1. Jeder Mensch ist von Natur aus mehrsprachig veranlagt
2. Sprachen machen mobil und sind das Tor zur Welt
3. Jeder Mensch hat das Recht auf Förderung seiner Sprache(n)
4. Mehrsprachigkeit entsteht durch die Menschen, die verschiedene Sprachen sprechen. Die Summe bringt ́s und jede/r Einzelne profitiert
5. Wertschätzung von Sprachen heißt Wertschätzung von Menschen
6. Unsere Sprachen sind wie unsere Beziehungen: man muss sie pflegen
7. Österreich war und ist ein mehrsprachiges Land – zum Wohle unserer sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung
8. Einsprachigkeit ist eine Reliquie des europäischen Nationalstaates
9. Sprache soll verbinden – nicht ausschließen
10. Eine mehrsprachige Gesellschaft verdient mehrsprachige öffentliche Institutionen
11. Jede Sprache kann Wissenschaftssprache sein
12. Nur mit gut ausgebildeten PädagogInnen lässt sich der Schatz der Mehrsprachigkeit heben
13. Erfolgreiche Sprachförderung braucht Qualität und ein ausreichend evaluiertes Angebot an Sprachkursen
14. Niemals lernt man eine gemeinsame Sprache durch das Verbot der Muttersprache

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Heinz Wagner

Stapel des Buches „Fokus Mehrsprachigkeit“