Weil die Nestroy-Theaterpreise Stücke und Performances speziell für junges Publikum nicht berücksichtigen, wurden 2007 eigene Preise für diese Sparte darstellender Kunst erfunden., Die Österreich-Sektion der ASSITEJ (internationale Kinder- und Jugendtheatervereinigung) vergibt seither jedes Jahr in einem anderen Bundesland die Preise für die herausragendsten Stücke, schauspielerischen Einzelleistungen, Musik, Ausstattung und hin und wieder Sonderpreise. Jedes Jahr entscheidet eine andere Jury, anders sind auch die jeweiligen Statuen, die immer speziell – meist von Künstler:innen der Region – angefertigt werden.
Die 17. Stella-Preisverleihung wird zusammen mit dem 50. Geburtstagsfest für das Theater des Kindes in Linz gefeiert, wo auch die Tage davor das Festival stattfindet, bei dem die nominierten Stücke und Teile der Stücke aus dem Spezialpreis noch einmal zu sehen sein werden – unter anderem im Theater des Kindes, im Theater Phönix, im Central Linz, in der Tribüne Linz und im Landestheater Linz.
Die Jury – Magdalena Plöchl, Verena Koch, Bernadette Abendstein, Thomas Sobotka – hat im Vorjahr (2022) 137 Produktionen besucht und bewertet und daraus insgesamt 24 Nominierungen in 5 Kategorien sowie einer Sonderkategorie vorgenommen. 19 unterschiedliche österreichischen Theatergruppen, -häusern, -festivals aus sieben Bundesländern, kommen bei den Nominierungen vor.
Hier nun alle von der Jury Nominierten in den verschiedenen Kategorien, in jenen Fällen, die Kinder I Jugend I Kultur I und mehr… schon gesehen hat die entsprechenden Stück-Besprechungen gleich dazu verlinkt.
Herausragende Produktion für Kinder
* „Vergessen: 15 Eimer Sauerkraut mit Rutsche“ von „Material für die nächste Schicht“ (Kärnten), ab 6 Jahren
* „Spiel auf Zeit“ von „Kompanie Freispiel“ (Wien) ab 7 Jahren
* „Hexen“ von „tanz.sucht.theater“ (Wien), ab 8 Jahren
* „Mehr als alles auf der Welt“ von Burgtheater (Wien), ab 8 Jahren
Herausragende Produktion für Jugendliche
* „nachtschattengewächse“ von TaO!-Graz & Next Liberty (Steiermark), ab 14 Jahren
* „King Kong Vivienne“ vom Vorarlberger Landestheater & dreizehnterjanuar Wien, ab 14 Jahren
* „The Dead Class” von toxic dreams / WUK (Wien), ab 16 Jahren
* „FutureLeaks – ESCAPE PATRIARCHY“ von diverCITYLAB (Wien), ab 16 Jahren
Herausragende darstellerische Leistung
* Christoph Steiner in Robinson Crusoe, Next Liberty (Steiermark)
* Isabella Campestrini in Bambi, Landestheater Linz/ Junges Theater (Oberösterreich)
* Felix Pacher in Tschick, Staatsoper (Wien)
* Nicola Schößler & Martin Bermoser in „Der Tiger geht über den Teppich“ Toihaus Theater (Salzburg )
Herausragende Ausstattung
* Nina Wronka für Bühne & Kostüm in „Der Grüffelo“, Salzburger Landestheater
* Paul Barritt für Animation, Video & Bühne in „Mehr als alles auf der Welt“, Burgtheater (Wien)
* Kompanie Freispiel für Ausstattung in „Spiel auf Zeit“ (Wien)
* Jenny Schleif für Ausstattung in „Ich lieb dich“, jung & jeder Salzburger Festspiele
Herausragende Musik
* Melanie Künz & Marleen Moharitsch in „Geh weg, Herr Berg“, Tiroler Landestheater
* Martin Siewert in „The Dead Class“, toxic dreams / WUK (Wien)
* KMET in „God is a band“, Wolf Collective & KMET (Wien)
* Sebastian Radon & Simon Scharinger in „Aller Anfang ist A Sebastian und das Tontelefon“, Musikverein (Wien)
Sonderpreis der Jury – Partizipative Projekte
* Dschabber, Burgtheaterstudio (Wien)
* Jugend spielt Musical | Grimm!, Landestheater Linz | Junges Theater (Oberösterreich)
* „The Pleasure of Shame“, Dschungel Wien Theater:Klub
* „Die KI schlägt zurück“, Theaterfestival SteudlTenn U21 (Tirol)
Zum 16. Mal werden die besten heimischen Kinder- und Jugendtheaterstücke sowie darstellerischen Leistungen, Musik bzw. Ausstattung ausgezeichnet. Stella heißen diese Awards der Österreich-Sektion der internationalen Kinder- und Jugendtheatervereinigung ASSITEJ. Im Frühjahr wurden die Nominierungen für Stella.Darstellender.Kunst.Preis bekanntgegeben. Die Verleihung steigt am 7. Oktober in der Burgtheater-Spielstätte Kasino am Schwarzenbergplatz.
Vom 1. Oktober an sind in einem Festival die nominierten Stücke in den Spielstätten Dschungel Wien, Burgtheater und WuK (Werkstätten- und Kulturhaus) zu sehen, eines in Linz und ein anderes mehrfach in Schulen – Link zum Festivalplan unten am Ende des Beitrages.
Nach – hoffentlich – einigermaßen überstandener Pandemie findet das Festival bei dem möglichst viele der acht nominierten Stücke auf verschiedenen Wiener Bühnen – Dschungel Wien, WuK sowie Burgtheater – gezeigt werden, ab 1. Oktober 2022 statt – samt Side-Events wie Diskussionen, Begegnungen mit den Juror:innen usw. Hier die Liste der Nominierten – bei den Stücken entweder mit Kürzest-Beschreibungen oder bei vielen, die Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … schon gesehen hat, mit Links zu den Rezensionen
* „Schnaufen“ vom Mezzanin Theater in Koproduktion mit der TanzCompanyELLA; ab 4 Jahren; Steiermark; ein Tanztheater über das Alleinsein und die Wiederentdeckung der Leichtigkeit des Lebens miteinander
* „Hilfe! aber: … das Knistern, wenn man Wasser in einen Tontopf mit trockener Erde gießt“ von Material für die nächste Schicht; ab 6 Jahren; Kärnten; ein performatives Chaos, in dem das Scheitern an der Tagesordnung steht – oder eben nicht: es wird gelebt und versucht andere zu unterstützen und gemeinsam etwas zu schaffen. Immer wieder von neuem.
* „Ich, Ikarus“ vom Burgtheaterstudio; ab 9 Jahren; Wien
* „Zwei Tauben für Aschenputtel“ vom Jungen Landestheater Linz; ab 6 Jahren; Oberösterreich; in dieser Version des bekannten Märchens wird Aschenputtel frech, mutig und lässt sich nicht so von den Schwestern und der Stiefmutter unterdrücken.
* „Else (ohne Fräulein)“ vom Vorarlberger Landestheater; ab 13 Jahren; Arthur Schnitzler stürzte Fräulein Else vor beinahe 100 Jahren in Konflikte, die auch heute noch eine Menge unbequemer Fragen aufwerfen. In dieser Version ist Else eine in der Gegenwart lebende junge Frau zwischen medialem Körperkult und Selbstverwirklichung, zwischen dem Streben danach, im Leben wahr- und ernstgenommen zu werden, und dem jugendlichen Drang zur Rebellion.
* „Mädchen wie die“ vom Burgtheaterstudio; ab 13 Jahren; Wien
* „Kohlhaas – Moral High Ground“ von Follow the Rabbit; ab 13 Jahren; Steiermark
* „Lover`s Disco(urse)“ von VRUM Performing Arts Collective, Dschungel Wien & KLIKER Festival; ab 15 Jahren
Die Jury – Felicitas Biller, Christoph Daigl, Christian Ruck und Yvonne Zahn – hat sich für 23 Nominierungen in 5 Kategorien sowie einer Sonderkategorie entschieden – von 18 unterschiedlichen österreichischen Theatergruppen/-häusern/-festivals aus acht Bundesländern, die im Jahr 2021 zu sehen waren. Gesichtet wurden rund 120 Produktionen aus ganz Österreich – aufgrund von der Pandemie notgedrungen viele Stücke nur als Video-Aufzeichnungen.
Neben den acht Produktionen nominierte die Jury noch für
* Lisa Rothhard in „Iason“; Next Liberty; Steiermark
* Raphael Kübler in „Eine Weihnachtsgeschichte“; Tiroler Landestheater Innsbruck
* Sofia Falzberger, Alduin Gazquez, Kerstin Jost, Adrian Stowasser als Ensemble in „#schalldicht“; Theater Phönix; Oberösterreich
* Lena Hanetseder, Florentine Konrad, Antonia Orendi, Maria Prettenhofer als Ensemble in „NAH“; TaO! Theater am Ortweinplatz; Steiermark
* Michael Haller für Bühne in „BLUB. Eine Reise in die Tiefe“; Theater.NUU; Wien
* Sigrid Wurzinger für Bühne und Kostüm in „Die lachende Füchsin“; TOIHAUS Theater; Salzburg
* Thomas Garvie, Oliver Stotz und Wolfgang Pielmeier für die Bühne und Ausstattung in „Nachts“; VRUM Performing Arts Collective; Wien
* Vincent Mesnaritsch für die Bühne in „In 80 Tagen um die Welt“; Schauspielhaus Salzburg
* Gudrun Plaichinger, Raúl Rolón und Yoko Yagihara „Tempo Tempi“; TOIHAUS Theater; Salzburg
* Steffi Baron-Neuhuber in „Über Piratinnen – Geschwestern der See“; Töchter der Kunst & Radical Kitsch Ensemble; Niederösterreich
* Robert Lepenik und das Ensemble in „NAH“; TaO! Theater am Ortweinplatz; Steiermark
* Peter Plos und Andreas Grünauer Ensemble in „MeinAllesaufderWelt“; Kollektiv kunststoff; Wien
Außerdem schlägt die Jury drei Produktioen vor für einen
* „Kalaschnikow – mon amour“; Dschungel Wien; ab 14 Jahren
* „MeinAllesaufderWelt“; Kollektiv kunststoff; ab 16 Jahren; Wien
* „Jakob im Kleid“; Salzburger Landestheater; ab 10 Jahren; mobile Produktion vor allem als Klassenzimmertheater; offenkundig – wenngleich leider nicht ausgewiesen – offenkundig inspiriert vom Jugendbuch David Williams‘ „Kicker im Kleid“ und dem Bilderbuch „Jo im roten Kleid“. Übrigens war eine Tanztheaterversion des Grazer Mezzanintheaters frei nach diesem Buch von Jens Thiele schon 2017 für einen Stella nominiert.
Stella22_Programmheft_Timetable